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Finanzen
24. März 2017
Volks- und Raiffeisenbanken rechnen mit sinkenden Firmeninsolvenzen

Volks- und Raiffeisenbanken rechnen mit sinkenden Firmeninsolvenzen

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) geht davon aus, dass sich die Situation bei Unternehmensinsolvenzen in Deutschland weiter entspannen wird. Demnach dürfte die Zahl der Firmenpleiten wie schon im Vorjahr deutlich sinken.

Dem aktuellen BVR-Konjunkturbericht zufolge wird die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um etwa 7% auf rund 20.000 Fälle sinken. Damit würde sich der positive Trend des Vorjahres fortsetzen. So sank die Zahl der Unternehmensinsolvenzen bereits im Vorjahr 2016 um 7% auf 21.518 gesunken. „Die Zahl der Firmenpleiten ist vor allem aufgrund der anhaltend guten Bilanzqualität der Unternehmen sowie wegen des günstigen konjunkturellen Umfelds rückläufig“, kommentiert BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin die Zahlen.

Bilanzqualität und Wirtschaftswachstum

Modellbasierte Schätzungen des BVR ließen erkennen, dass die Entwicklung der Insolvenzen stark durch die Qualität der Unternehmensbilanzen und die Konjunktur geprägt wird. Den Schätzungen zufolge können die Insolvenzveränderungsraten seit Beginn der 2000er Jahre zu gut zwei Fünfteln durch die Entwicklung der Bilanzqualität und zu gut einem Fünftel durch Schwankungen im Wirtschaftswachstum erklärt werden.

Positives Zeichen für Gesamtwirtschaft

Der BVR sieht in dem sich abzeichnenden Rückgang der Insolvenzfälle ein ausgesprochen ermutigendes Zeichen für die deutsche Wirtschaft, da mit den Firmenpleiten in der Regel auch Beschäftigungsverluste und Forderungsausfälle verbunden sind. Gleichwohl seien aber aus gesamtwirtschaftlicher Sicht neben Unternehmensgründungen immer auch Insolvenzen erforderlich, damit sich überholte Strukturen nicht zementieren und neue Produkte und Prozesse am Markt etablieren könne. Insofern dürfe der anhaltende Rückgang der Insolvenzzahlen nicht zu einem Nachlassen bei Produktivitätsanstrengungen und Innovationskraft der deutschen Wirtschaft verleiten. (mh)