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4. September 2017
Vor allem kleinere Firmen sind nicht gegen Cyberangriffe gerüstet

Vor allem kleinere Firmen sind nicht gegen Cyberangriffe gerüstet

Nur vier von zehn Unternehmen haben ein Notfallmanagement eingerichtet, um sich auf Sicherheitsvorfälle wie Hackerattacken vorzubereiten. Wie eine Bitkom-Studie zeigt, gibt es vor allem in kleineren Unternehmen keinen Notfallplan bei Cyberattacken. 

Kommt es zu einem Hackerangriff oder werden die IT-Systeme von außen lahmgelegt, verfügen gerade einmal vier von zehn Unternehmen (43%) über ein Notfallmanagement, das festlegt, was zu tun ist. Selbst die Betreiber sogenannter kritischer Infrastrukturen (KRITIS) wie etwa Energieversorger oder Finanzdienstleister sind kaum besser gewappnet als die übrigen Branchen. Dies geht aus einer branchenübergreifenden Befragung des Digitalverbands Bitkom unter 1.069 Geschäftsführern und Sicherheitsverantwortlichen hervor. Demnach haben 53% der KRITIS-Unternehmen einen Notfallplan installiert, bei den Nicht-KRITIS-Unternehmen sind es 41%.

Viele kleinere Unternehmen ohne Notfallplan

Unter den Großfirmen mit mehr als 500 Beschäftigten weisen rund zwei Drittel (68%) ein Notfallmanagement auf, bei Mittelständlern mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es 61% und bei kleineren Unternehmen mit 10 bis 99 Beschäftigten sogar lediglich 40%. „Die Verantwortlichen in den Unternehmen sollten erkennen, dass die Gefahr digitaler Angriffe real ist. Wer darauf verzichtet, einen entsprechenden Notfallplan zu erstellen und kein Notfallmanagement etabliert, der gefährdet die Sicherheit des eigenen Unternehmens, seiner Mitarbeiter, Partner und Kunden“, betont Bitkom-Präsident Achim Berg.

Notfallmanagement ermöglicht schnelleres Reagieren

Ein betriebliches Notfallmanagement zeigt in schriftlicher Form die erforderlichen Sofortmaßnahmen, wenn beispielsweise die Produktion aufgrund digitaler Attacken unterbrochen ist, wichtige Webseiten wie Online-Shops nicht erreichbar oder sensible Unternehmensdaten gefährdet sind. Mit einem Notfallplan soll der Cyberangriff möglichst schnell unterbunden, die Integrität der Daten geschützt und die Betriebsfähigkeit des Unternehmens wieder hergestellt werden. Die Maßnahmen im Zuge der Erarbeitung eines Notfallmanagements können dabei vom Erstellen einer Kontaktliste mit Ansprechpartnern bis hin zu mehrtägigen Übungsszenarien reichen. Berg unterstreicht: „Unternehmen, die ein Notfallmanagement etablieren, können im Krisenfall schneller reagieren und machen weniger Fehler.“ (tk)