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6. Februar 2015
Weitere 9 Mrd. Euro für Zinszusatzreserve

Weitere 9 Mrd. Euro für Zinszusatzreserve

Seit 2011 müssen Lebensversicherer zusätzliche Rückstellungen bilden, wenn der erwirtschaftete Referenzzinssatz aus gesicherten Staatsanleihen die Garantien unterschreitet, die Versicherer ihren Kunden in der Vergangenheit gegeben haben. Laut der Ratingagentur Assekurata wurden bereits 20 Mrd. Euro Zinszusatzreserve gebildet. Im laufenden Jahr werden nach aktuellen Berechnungen noch einmal 9 Mrd. Euro hinzukommen.

20 Mrd. Euro Zinszusatzreserve – das entspricht annähernd 3% der bilanziellen Deckungsrückstellungen der Lebensversicherer, so Lars Heermann von der Ratingagentur Assekurata bei der Präsentation der diesjährigen Studie zur Überschussbeteiligung. Betrachtet man das gesamte bilanzielle Eigenkapital der Lebensversicherer, das Ende 2013 13,1 Mrd. Euro betrug, dann haben die Lebensversicherer rund das Anderthalbfache ihres Eigenkapitalbestands als zusätzliche Zinsvorsorge nachreserviert. 8 Mrd. Euro waren es allein im Jahr 2014.

Für welche Verträge Reserven gebildet werden müssen, richtet sich nach einem Referenzzinssatz, der auf Basis der jährlichen Mittelwerte von zehnjährigen Null-Kupon-Euro-Zinsswapsätzen berechnet wird. 2014 betrug dieser 3,15%. Allein unter der Annahme gleichbleibender Zinskonditionen würde der Referenzzins bei 2,97% liegen. Andere Berechnungen gehen von Werten um 2,92% aus. Anhand dieser Berechnungen müssten 2016 die Rücklagen neben den Tarifgenerationen mit einem Rechnungszins von 4%, 3,5%, 3,25% auch für die Verträge mit 3% gebildet werden. Assekurata schätzt deshalb, dass die Versicherer im Jahr 2015 noch einmal 9 Mrd. Euro dem Sicherheitspuffer zuführen müssen. (bh)

Lesen Sie zur aktuellen Assekurata-Studie auch: Niedrigzinsen und LVRG – Auswirkungen auf die Verzinsung der Lebensversicherer