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27. August 2014
Weniger Arbeitsunfälle, aber mehr Ausfälle durch Berufskrankheiten

Weniger Arbeitsunfälle, aber mehr Ausfälle durch Berufskrankheiten

Das Unfallrisiko am Arbeitsplatz ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Tiefststand gesunken. Das geht aus den Geschäfts- und Rechnungsergebnissen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hervor. Danach sank das Unfallrisiko auf 22,5 meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter. Berufskrankheiten wurden dagegen häufiger gemeldet.

Nach aktuellen DGUV-Zahlen sank 2013 trotz steigender Versichertenzahlen die Zahl der Arbeitsunfälle auf 874.514. Dazu zählt der Verband Arbeits- und Wegeunfälle, wenn sie zu einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen oder zum Tode führen.

Die Zahl der Unfälle auf dem Weg zur Arbeit stieg witterungsbedingt auf 185.667. Erstmals eine Unfallrente erhielten im vergangenen Jahr 20.136 Versicherte. 455 Arbeitsunfälle endeten tödlich, das sind 45 weniger als im Vorjahr. 317 Versicherte verloren auf dem Weg zur Arbeit ihr Leben. Auch dies ist ein Rückgang: Im Vorjahr waren es noch 69 mehr. DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer sieht in dieser Entwicklung einen „Beleg dafür, dass die gemeinsamen Anstrengungen von Betrieben, Versicherten und Unfallversicherung im Arbeitsschutz sich lohnen.“

Leichte Anstiege bei Berufskrankheiten

Leichte Anstiege verzeichneten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen dagegen bei den Berufskrankheiten (BK). Insgesamt erhielten sie 71.579 Anzeigen auf BK-Verdacht, was einem Plus von rund 1,4% entspricht. Bei insgesamt 36.202 Versicherten bestätigte sich der Verdacht – in der Mehrzahl handelte es sich hierbei um berufsbedingte Hauterkrankungen. 4.815 Versicherte erhielten erstmals eine BK-Rente. 2.343 Versicherte starben infolge einer Berufskrankheit. Haupttodesursache waren, wie in den Vorjahren, asbestbedingte Erkrankungen.

Das Umlagesoll der Berufsgenossenschaften sank gegenüber 2012 um 64 Mio. Euro auf rund 10,5 Mrd. Der durchschnittliche Beitragssatz eines Unternehmens in der gewerblichen Wirtschaft lag damit bei 1,25% je 100 Euro Lohnsumme. Gemeinden, Länder und Bund mussten für die Versicherung ihrer Beschäftigten sowie Versicherung von Schülern, ehrenamtlich Tätigen und weiteren Versichertengruppen rund 1,4 Mrd. Euro aufwenden.

Rückgang bei Schülerunfällen, aber mehr Schulwegunfälle

Die Zahl der Schulunfälle in der Schüler-Unfallversicherung ging um rund 1,4% auf 1.212.563 zurück. Das entspricht rund 71 Unfällen je 1.000 Versicherte. Als Schul- oder Schulwegunfall gilt, wenn dieser eine ärztliche Behandlung notwendig macht oder zum Tod führt. Grundsätzlich besteht für jeden Unfall Meldepflicht.

Die Zahl der Schulwegunfälle stieg dagegen um rund 1,3% auf 112.225. Das entsprach rund sieben Unfällen je 1.000 Versicherte. 772 Versicherte erhielten 2013 erstmals eine Unfallrente. 43 Versicherte verloren bei einem Unfall ihr Leben, sechs davon beim Besuch der Bildungseinrichtung, 37 auf dem Weg dorthin.