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26. September 2016
Wenn ein Schlag daneben geht – und ein Unfall schnell passiert ist

Wenn ein Schlag daneben geht – und ein Unfall schnell passiert ist

Die Ängste und die Risikoeinschätzung der Menschen folgen nicht immer rationalen Gegebenheiten. Über die Folgen dieses menschlichen Verhaltens macht sich auch der Sach- und Vertriebschef der Allianz so seine Gedanken. Auch weil er als Golfspieler – zumindest theoretisch – weiß, was selbst auf und neben dem Golfplatz passieren kann. Ein Kommentar von Joachim Müller, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherungs-AG und Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG.

Golf ist ein faszinierender Sport. Man braucht viel Technik und Gefühl, aber auch Konzentration und Ausdauer. Zudem verbringt man viel Zeit an der frischen Luft. Mich hat vor vielen Jahren die Golfleidenschaft gepackt, und ich habe früher regelmäßig an meinem Handicap gearbeitet. Heute komme ich leider nur noch selten dazu. Dennoch fühle ich mich auf dem Golfplatz noch immer sehr wohl – und auch sicher. Bis jetzt habe ich noch nie einen Ball abbekommen oder einen Unfall mit dem Golfcart gehabt.

Doch statistisch betrachtet hatte ich bisher einfach Glück. Denn trotz aller Regeln und der Etikette sind Unfälle auf dem Golfplatz leider gar nicht selten und auch erfahrene Spieler sind vor ihnen nicht gefeit. So hat selbst Tiger Woods schon mal einen seiner Fans mit dem Ball am Kopf erwischt. Außer einer Platzwunde ist zum Glück nichts passiert.

Dennoch fühle ich mich beim Golfen sehr sicher und befinde mich damit in guter Gesellschaft. Bei den meisten von uns entspricht die persönliche Risikowahrnehmung nämlich häufig nicht den objektiven Umständen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Flugangst. Das Risiko, bei einer Flugreise zu Schaden zu kommen, ist deutlich niedriger als beim Fahrrad- oder Autofahren. Allerdings haben viel mehr Menschen Angst, sich in einen Flieger zu setzen, als mit dem Rad zum Bäcker zu fahren.

Warum ist das so? Unser subjektives Gefahrenempfinden wird stark davon beeinflusst, mit welchem Ausgang wir rechnen, wenn sich das Risiko realisiert. Und anders als ein Fahrradunfall ist ein Flugzeugabsturz immer lebensbedrohlich. Dazu kommt, dass wir auf dem Fahrrad – anders als im Flugzeug – glauben, die Situation kontrollieren zu können, auch wenn dies objektiv keineswegs immer der Fall ist. So kommt es, dass ungeachtet aller Statistiken Flugangst ein verbreitetes Phänomen ist, während kaum jemand je von einer „Fahrrad“- oder „Autofahrangst“ gehört hat.

Nun können Sie zu Recht sagen, dass wir uns kaum noch vor die Tür wagen könnten, wenn wir bei jedem Schritt das Risiko, von einem Auto überfahren zu werden, die Treppe hinunterzustürzen oder einen Dachziegel auf den Kopf zu bekommen, einkalkulieren würden. Und wir als Versicherung möchten auch gar nicht, dass unsere Kunden ihre Zeit mit Unfallstatistiken anstatt mit Familie, Freunden oder Hobbys verbringen. Gerade das ist unsere Aufgabe als Versicherung. Wir setzen uns für sie mit all den Dingen auseinander, die schiefgehen könnten. Wir nutzen unsere langjährige Erfahrung in der Vermeidung und Kalkulation von Risiken, damit sich unsere Kunden unbeschwert dem Radfahren, Golfen oder anderen Hobbys widmen können.

Und sollten sie doch irgendwann einmal von einem Golfball getroffen werden oder mit dem Fahrrad stürzen, sind wir als Versicherer zur Stelle. Unsere Unfallversicherung schützt unsere Kunden nicht nur vor den finanziellen Folgen eines Unfalls, sondern bietet auch Unterstützung im Alltag, zum Beispiel durch Hilfe im Haushalt sowie Beratung zu Therapien und Rehamaßnahmen. Weil ich weiß, dass Unfälle im Alltag eben doch häufiger passieren als gedacht, habe ich vor Jahren selbst eine abgeschlossen. Schließlich möchte ich mir beim Golfen nur Gedanken darüber machen, dass der nächste Schlag das Fairway oder Green nicht verfehlt. Denn dagegen versichern wir leider nicht.