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7. Juni 2016
Wetterkapriolen: Fitch rechnet mit Schäden von weit über 1 Mrd. Euro

Wetterkapriolen: Fitch rechnet mit Schäden von weit über 1 Mrd. Euro

Nach Einschätzung von Fitch haben die Unwetter der vergangenen beiden Wochen wirtschaftliche Schäden von weit über 1 Mrd. Euro verursacht. Der versicherte Gesamtschaden liege bei bis zu 1 Mrd. Euro. Schäden in dieser Größenordnung schmälern laut Fitch zufolge zwar würden die Ertragslage. Die Kreditwürdigkeit der Versicherer bedrohen sie aber nicht.

Deutschland hat zwei Wochen voller Stürme, Wolkenbrüche und Blitzeinschläge hinter sich. Das hat beachtliche Schäden hinterlassen. Der wirtschaftliche Schaden dürfte sich Fitch zufolge auf weit über 1 Mrd. Euro belaufen. Der versicherte Gesamtschaden werde bei bis zu 1 Mrd. Euro liegen. Schließlich umfasse nur jede dritte Gebäudeversicherung auch die Deckung von Elementarschäden.

Höher als 2013

Gebäudebesitzer in flutgefährdeten Gegenden schließen Fitch zufolge oft keine Elementardeckung ab, weil sie ihnen zu teuer erscheint oder gar nicht verfügbar ist. Viele Flutschäden wurden allerdings durch Starkregen in Gegenden verursacht, die nicht als Hochrisikozone für Flutschäden angesehen werden, so dass die Elementardeckung hier zu günstigeren Konditionen und einfacher zu erwerben ist. Insofern könnte der Anteil der versicherten Schäden bei der jetzigen Flut- und Regenwelle höher sein als bei der letzten großen Flutkatastrophe 2013.

Erhöhte Schaden/Kostenquote

Versicherte Schäden von 1 Mrd. Euro würden das von gesamte von Fitch für 2016 vorgesehene Schadenbudget für Naturkatastrophen aufbrauchen – obgleich die Rückversicherung die Auswirkung auf die Ergebnisse der Versicherer mindern werde. Für die deutsche Schaden/Unfallversicherung hat Fitch die Schätzung für die Brutto-Schaden/Kostenquote vor diesem Hintergrund von 91 auf 94% angehoben. sowie für die Netto-Schaden/Kostenquote von 93 auf 95% angehoben. Beide Neueinschätzungen beinhalten auch einen einprozentigen Aufschlag für den Umstand, dass sich die versicherungstechnische Ertragslage 2015, die die Basis für die 2016er Schätzungen war, etwas schwächer als erwartet dargestellt hat.

Öffentliche Versicherer besonders betroffen

Laut Fitch werden die meisten Schäden auf die Gebäude-, Hausrat- und Kraftfahrzeugversicherung sowie in geringerem Umfang auf die Betriebsunterbrechungsversicherung zukommen. Versicherer mit höherem Geschäftsanteil in der Gebäude- und Kraftfahrzeugversicherung werden demnach wohl am stärksten betroffen sein. Damit seien insbesondere öffentliche Versicherer wie etwa die Versicherungskammer Bayern sowie die SV SparkassenVersicherung betroffen. Erwartete Schaden-/Kostenquoten von unter 100% bedeuten, dass die Branche weiter versicherungstechnische Erträge verzeichnet, und die Auswirkung auf die Kreditwürdigkeit der Versicherer insofern geringfügig bleibt. (mh)