Die Zahl der dauerhaft gestohlenen Kraftfahrzeuge hierzulande hat sich 2017 leicht verringert. Im vergangenen Jahr wurden 19.026 Pkw dauerhaft entwendet und damit knapp 1% weniger als im Vorjahr. Die Fallzahlen verharren aber seit 2009 auf einem gleichbleibenden Niveau, wie aus dem „Kfz-Kriminalität 2017 – Bundeslagebild“ des Bundeskriminalamts hervorgeht.
Berlin bleibt Brennpunkt der Kfz-Kriminalität
Nahezu die Hälfte aller Autodiebstähle entfielen 2017 auf Berlin und Nordrhein-Westfalen. Zwar ist in Berlin ein leichter Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen um 4,8% auf 4.620 dauerhaft entwendete Autos, dennoch bleibt Berlin eine Hochburg der Kfz-Kriminalität in Deutschland, da es im bundesweiten Vergleich die höchste Belastungszahl aufweist. Auch Hamburg, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind vergleichsweise hoch belastet.
Deutliche Anstiege in Sachsen-Anhalt und Thüringen
Insgesamt zeigt sich für die einzelnen Bundesländer ein sehr unterschiedliches Bild: So registrierten etwa Sachsen-Anhalt (+26,8%) bzw. Thüringen (+19,1%) deutliche Anstiege der Fallzahlen im Vergleich zu 2016. Was die Belastung der ostdeutschen Bundesländer betrifft, verweist das BKA auf die Nähe zu den osteuropäischen Absatzmärkten. Von dort aus würden entwendete Fahrzeuge und Fahrzeugteile auch in weiter entfernte Regionen Zentralasiens, darunter Tadschikistan und Usbekistan, verschoben.
Sportwagen und SUVs bei Dieben begehrt
Vor allem hochpreisige Fahrzeuge wie Sportwagen und SUVs sind 2017 Kriminellen zum Opfer gefallen. Rund 62% der aktuellen Fahndungen zu dauerhaft entwendeten Pkw entfielen auf Autos der deutschen Hersteller VW, Audi, BMW und Mercedes.
Täter gehen sehr professionell vor
Das Vorgehen der Diebe zeichnet sich laut BKA durch eine hohe Professionalität aus. Die Überwindung von elektronischen Sicherungseinrichtungen, der Abtransport, die Zerlegung der Fahrzeuge, die Fälschung von Fahrzeugpapieren sowie der Weiterverkauf machen eine umfassende Logistik notwendig. In der Regel seien die verschiedenen Ebenen einer Tätergruppierung dabei voneinander abgeschottet, so das BKA. Nur selten hätten einzelne Tatbeteiligte Kenntnis über den Gesamtablauf einer Kfz-Verschiebung, was die polizeiliche Ermittlungsarbeit erschweren würde.
Für die Zukunft rechnet das BKA nicht mit einer grundlegenden Änderung der Lage im Bereich der Kfz-Kriminalität. (tk)
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