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2. Oktober 2018
Zahl der Wildunfälle erreicht neuen Rekordwert

Zahl der Wildunfälle erreicht neuen Rekordwert

Insgesamt 275.000 Wildunfälle wurden den Autoversicherern im vergangenen Jahr gemeldet und damit so viele wie nie zuvor. Im Schnitt prallen täglich 750 Wildtiere mit einem Auto zusammen. Laut Wildunfall-Statistik des GDV geht der Trend bereits seit dre Jahren hin zu mehr Kollisionen und höheren Schäden.

2017 wurden den Kfz-Versicherern rund 275.000 Wildunfälle gemeldet. Das waren 11.000 mehr als im Vorjahr und damit zugleich so viele wie nie zuvor. Das sind die Ergebnisse der Wildunfall-Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Im Schnitt haben damit jeden Tag rund 750 Wildtiere einen Zusammenstoß mit Fahrzeugen.

Seit mittlerweile drei Jahren zeichnet sich laut GDV ein Trend hin zu mehr Kollisionen und höheren Schäden ab. Rund 2.700 Euro leisten die Versicherer durchschnittlich für jeden Unfall. Insgesamt kletterten die wirtschaftlichen Schäden durch Wildunfälle um rund 62 Mio. Euro auf 744 Mio. Euro. Das entspricht einem Plus von 9%.

Auf riskante Ausweichmanöver verzichten 

Autofahrern empfehlen die Versicherer, Warnschilder vor Wildwechsel zu beachten und die Fahrweise entsprechend anzupassen. Besonders kritisch ist es am Rand von Wiesen, Feldern und Wäldern, insbesondere in der Dämmerung. Hier gilt es, abzubremsen und die Geschwindigkeit zu verringern. Taucht Wild auf der Straße oder am Straßenrand auf, sollten Autofahrer das Fernlicht abblenden und hupen. Riskante Ausweichmanöver sind zu vermeiden, da der Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug oder einem Baum in der Regel größere Risiken birgt als die Kollision mit einem Tier.

Was ist bei einem Wildunfall zu tun?

Der GDV gibt einige Tipp zum Verhalten nach einem Zusammenprall mit einem Wildtier:

  • Unfallstelle sichern, also Warnblinklicht einschalten, Warndreieck aufstellen
  • Polizei verständigen
  • Ein verletztes oder getötetes Tier möglichst nicht anfassen. Das Bergen des Tieres ist Aufgabe des Försters oder Jagdpächters
  • Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug machen für eine schnelle Schadenbearbeitung
  • Eine Wildunfallbescheinigung von Polizei, Förster oder Jagdpächter ausstellen lassen
  • Den Versicherer kontaktieren, bevor die Wildspuren entfernt sind oder der Wagen repariert, verschrottet oder verkauft wird
Schadenersatz bei Kaskoschutz

Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch Haarwild wie Rehe und Wildschweine verursacht werden, übernimmt die Teilkaskoversicherung. Einige Versicherer bieten den Schutz zusätzlich auch für Unfälle nicht nur mit Haarwild, sondern mit weiteren oder auch Tieren aller Art. Auch Versicherte mit Vollkasko erhalten eine Entschädigung. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Wildschaden dabei keinen Einfluss. (tk)