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17. Mai 2016
Zahl der Wohnungseinbrüche erreicht Höchststand

Zahl der Wohnungseinbrüche erreicht Höchststand

Den deutschen Versicherern wurden im vergangenen Jahr nach einer vorläufigen Schätzung rund 160.000 versicherte Wohnungseinbrüche gemeldet. Damit erreicht die Zahl der versicherten Einbrüche den höchsten Stand seit 2003. Für diese Einbrüche leistete die Branche eine Rekordsumme von 530 Mio. Euro an ihre Kunden. Die Versicherungswirtschaft fordert daher Standards zum Einbruchschutz in den Bauvorschriften zu verankern.

Allein in den letzten fünf Jahren hat die Zahl der Einbrüche um über 30% zugenommen, der Schadenaufwand um über 50%. 2014 waren es 150.000 Einbrüche, die Versicherungsleistung betrug 480 Mio. Euro. Das geht aus dem Einbruch-Report 2016 hervor, den der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vorgelegt hat. Die Gründe für die hohen Schadenquoten liegen nach Ansicht des Branchenverbandes vor allem in der veralteten Sicherungstechnik. Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der GDV-Geschäftsführung: „Einbrechern wird es in Deutschland immer noch zu leicht gemacht. Dies liegt unter anderem daran, dass die in Fenster und Türen eingebaute Sicherungstechnik oft nicht mehr auf dem neuesten Stand ist.“

Zahl der Wohnungseinbrüche erreicht Höchststand

Die Ankündigung der Bundesregierung, ihre Fördermittel zur Verbesserung des Einbruchschutzes auf 50 Mio. Euro im Jahr aufzustocken, sei daher ein wichtiges Signal. „Die hohe Nachfrage nach staatlicher Unterstützung zeigt, dass die Menschen bereit sind, in moderne Sicherheitstechnik zu investieren“, so Fürstenwerth. Gute Produkte seien schon lange am Markt verfügbar, sodass gerade im Neubau- und Sanierungsbereich nur geringe Mehrkosten gegenüber dem Einbau herkömmlicher Technik entstehen. Es den Einbrechern möglichst schwer zu machen, zahle sich nach Aussagen des GDV aus: Rund 40% der Einbruchsversuche werden abgebrochen, wenn die Täter nicht schnell genug reinkommen.

Forderung nach bundesweiter Regelung in den Bauvorschriften

Hauptangriffspunkte der Einbrecher seien vor allem Fenster und Türen. Diese müssten deshalb besonders gesichert werden. Aber derzeit gebe es keine Vorschriften zur Beschaffenheit und zu den Widerstandsklassen von Fenstern und Türen. „Nur wenn die Politik flächendeckend Anforderungen für den Einbruchschutz verbindlich vorschreibt, können wir etwas erreichen“, so Fürstenwerth. Die deutschen Versicherer fordern deshalb eine bundesweite Regelung in den Bauvorschriften. Diese soll die Mindestanforderungen für neu eingebaute Fenster und Türen definieren, um damit wirksam den Einbruchschutz zu erhöhen. (kb)