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16. August 2016
Zahnzusatzversicherung boomt: jeder Zweite braucht Zahnersatz

Zahnzusatzversicherung boomt: jeder Zweite braucht Zahnersatz

Mehr als jeder zweite Deutsche (52%) benötigt bereits heute Zahnersatz. Außerdem geht mehr als die Hälfte (54%) derjenigen, die noch keinen Zahnersatz haben davon aus, dass sie ihn in der Zukunft brauchen werden. Infolgedessen boomt die Zahnzusatzversicherung, wie Zahlen des PKV belegen. Wie es um die Qualität der Tarife steht, hat erst vor Kurzem die Ratingagentur Assekurata untersucht.

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA hat ergeben, dass 52% der Deutschen bereits eine Zahnzusatzversicherung hat. Mehr als die Hälfte aller noch nicht Versicherten geht zudem davon aus, einmal eine zu benötigen. Diese Umfrageergebnisse spiegeln laut dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) die reale Entwicklung bei den privaten Zahnzusatzversicherungen wieder: Diese haben sich laut PKV von 2005 bis 2015 fast verdoppelt. Nach Angaben des Verbands setzt sich der Trend fort: Von 2014 bis 2015 hat die Zahl der Verträge um weitere 3,7% zugenommen. Während im Jahr 2005 erst 7,8 Millionen Menschen eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hatten, waren es 2014 bereits 14,4 Millionen und 2015 rund 15 Millionen.

Tarife der Zahnzusatzversicherungen im Test

Über 300 unterschiedliche Zahnzusatzversicherungstarife gibt es auf dem deutschen Versicherungsmarkt. Doch kann das Angebot an Zahnzusatzversicherungen der steigenden Nachfrage die nötige Qualität bieten? Das Rating-Unternehmen Assekurata hat in seinem Marktausblick der Privaten Krankenversicherung 2016 Tarife von 41 Krankenversicherern unter die Lupe genommen. Demnach bescheinigt Assekurata rund der Hälfte der Tarife ein sehr gutes oder gutes Bedingungswerk. Bei den Erwachsenentarifen hat dabei die INTER am besten abgeschnitten, gleich gefolgt von der AXA und der Gothaer. Alle drei erhielten vom Rating-Unternehmen die Note 1,0. Auch die Tarife auf den Plätzen 4 bis 10 erhielten die Note „sehr gut“ (1,1 bis 1,3). Bei den Kindertarifen teilen sich AXA, DFV, INTER und Württembergische den ersten Platz mit gleicher Punktzahl und Note (1,1). Auch hier war die schlechteste Note bis zum 10. Platz nur eine 1,5. Laut Assekurata scheinen diese positiven Ergebnisse mit den Entwicklung bei den Zahnzusatzversicherungen Hand in Hand zu gehen: Die erwarteten hohen Absatzpotentiale hätten, so die Rating-Agentur, zu einem Bedingungswettbewerb geführt, der bei anderen Zusatztarifen bislang ausgeblieben ist.

Zahnversorgung in der GKV zunehmend eingeschränkt

Der wachsende Erfolg der privaten Zahnzusatzversicherungen ist aber nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass die Zahnversorgung in der GKV in den letzten Jahren durch mehrere Gesetzesänderungen deutlich eingeschränkt worden ist. Seit 2005 gibt es nur noch Festzuschüsse für die Regelversorgung. Schon 2009 wurden mehr als 76% des Zahnersatzes nach der privaten Gebührenordnung abgerechnet, wie eine Untersuchung des Verbands der Ersatzkassen gezeigt hat. (tos)