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12. Dezember 2016
Zurich auf Effizienzkurs und mit neuen Produktplänen

Zurich auf Effizienzkurs und mit neuen Produktplänen

Die Zurich Versicherung zieht ihr Effizienzprogramm durch und setzt dabei weiter auf Digitalisierung. So investiert der Versicherer 90 Mio. Euro in eine neue Sach-Produktlinie mit dem Ziel einer 75%-igen Dunkelverarbeitung. Zum Jahresbeginn 2017 soll ein neues Garantieprodukt kommen.

Das Jahr 2016 sei ein Jahr des Umbruchs gewesen, erklärte der Zurich-Vorstandsvorsitzende Marcus Nagel in der vergangenen Woche vor Journalisten. Zu den Veränderungen zählten insbesondere Maßnahmen zur weiteren Effizienzsteigerung. So zum Beispiel die neue Struktur im Vorstand sowie die Verschlankung der Gesellschaften insbesondere aber auch zahlreiche Digitalisierungsmaßnahmen. Die Zurich sei jedenfalls auf Ertragskurs, sagt Nagel, und betont die zum Ende des 3. Quartals umgesetzte Solvenzquote von 152%.

Investitionen in Dunkelverarbeitung

Mit dem Ziel weiter Kosten zu senken investiert der Versicherer 90 Mio. Euro in eine neue Produktlinie im privaten Sachgeschäft. Ab Mai 2017 wird das neue Preismodell das bisherige MultiPlus-Produkt ablösen. Angestrebt wird hier eine Dunkelverarbeitung von 75%. Aktuell beträgt diese beim Versicherer rund 15%. In einem nächsten Schritt soll die Umsetzung dieses Modells im Kfz- und danach in Gewerbebereich folgen.

Neues ICPPI-Garantieprodukt startet bald

Zu Jahresbeginn 2017 bringt die Zurich, die sich früh von der klassischen Lebensversicherung verabschiedet hatte, ein neues Garantieprodukt auf den Markt. Die Anlagen beim Produkt VarioInvest, das in allen drei Schichten erhältlich sein wird, erfolgen zu 45% in Unternehmensanleihen, die verbleibenden 55% in Aktienfonds und europäische Staatsanleihen. Die Umsetzung des enthaltenen ICPPI-Konzepts erfolgt zusammen mit der Deutsche Asset Management International (früher DWS). Im Unterschied zu der bestehenden Premium-Produktfamilie von Zurich dienen nun die Unternehmensanleihen als zusätzliche Renditekomponente. Das Produkt soll auch für die im Betriebsrentenstärkungsgesetz vorgesehene Zielrente im Sozialpartnermodell einsetzbar sein.

Kein Run-Off, kein Verkauf

Hinsichtlich des Altbestands werde man sich weder für einen Run-Off noch für einen Verkauf entscheiden, erklärte Nagel vergangene Woche weiter. Denn Kunden wolle man keine verlieren. Das Portfolio sei zudem durch das BU- und das fondsgebundene Geschäft stabilisiert. Auch die Zinszusatzreserve werde man bedienen können. Auskunft gab Nagel auch zur Gesamtverzinsung 2017. Diese wird bei 2,7% liegen, die Überschussbeteiligung bei 2,1%.

Multikanal-Ansatz im Vertrieb

Im Vertrieb will sich die Zurich künftig online und offline weiter entwickeln. Im Maklermarkt bedeutet dies allerdings eine stärkere Konzentration auf Pools und Key Accounts. Zum eigenen Vertrieb gehören zudem die Bonnfinanz und die Agenturen. Für den Online-Vertrieb steht zudem die zur Zurich-Gruppe gehörende DA Direkt. An dem Multikanal-Ansatz im Vertrieb will die Zurich festhalten. Allerdings werden die Vertriebsgesellschaften zusammengelegt. Betroffen davon sind die Baden-Badener und die DA direkt. Starker Partner im Vertrieb bleibt zudem die Deutsche Bank, die allerdings aufgrund der eigenen Umstrukturierungen und Filialschließungen im Verlauf des aktuellen Jahres weniger zum Ergebnis beitragen konnte als bisher. (bh)