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2. Mai 2019
Versicherungen für Theater: Im Schadenfall spielen sie die Hauptrolle

Versicherungen für Theater: Im Schadenfall spielen sie die Hauptrolle

Von Brettern, die die Welt bedeuten, schrieb einst Schiller. Heute findet sich modernste Technik auf der Bühne. Und es bestehen zahlreiche Risiken, die es für Theaterbetriebe abzusichern gilt. Einen Einblick gibt Georg Bereuter, Geschäftsführer der DTA – Deutsche Theater Assekuranz Versicherungsmakler.

Herr Bereuter, die DTA ist ein Unternehmensbereich der Bereuter & Cie. GmbH Versicherungsmakler und wurde im Jahr 2015 gegründet. Was gab den Ausschlag zu diesem Schritt?

Wie das Leben so spielt. Nach einigen Jahren in der Versicherungsbranche kam der Eigentümer zweier renommierter Theater auf mich zu und fragte, ob ich die Leitung übernehmen wolle. Ohne viel Theater-Know-how, aber mit sehr viel Leidenschaft für diese Unternehmen, verkaufte ich meinen Versicherungskundenbestand und war dann knapp vier Jahre in der spannenden Welt der Theater unterwegs. Nach diesen vier Jahren machte ich eine berufliche Pause und mir dabei Gedanken, was ich als Nächstes gerne tun möchte. So entstand die Idee, altes Wissen mit neu Erlerntem in eine Marke umzusetzen. Die DTA war geboren.

Die DTA hat sich auf die Absicherung von Theater und Bühnen spezialisiert. Wie groß ist denn der Markt und wie setzt sich Ihr Kundenstamm zusammen?

Der Markt ist nicht vergleichbar mit beispielsweise Immobilien oder Bäckereien, sondern überschaubar. Hier liegt aber für unser Maklerhaus kein Hindernis, da die Risikosituationen und Umstände so komplex sind, wir hier aber eben sehr gut aufgestellt sind. Und die Markteintrittsbarriere ist sehr hoch, es ist also genug Kundenpotenzial vorhanden. Unser Kundenstamm ist sehr unterschiedlich zusammengesetzt. Dies liegt daran, dass es zum Beispiel staatliche geführte Landesbühnen, reine Privattheater, Orchester, Tourneetheater, Show-& Dinnertheater und noch einiges mehr gibt.

Zählen auch selbstständige Künstler zu Ihren Kunden?

Eher weniger. Dies ist auch nicht unsere Zielgruppe. Wir sind Experten und Ansprechpartner für die Theaterunternehmen selbst.

Welchen Gefahren sind Theaterbetriebe denn ausgesetzt, die es abzusichern gilt?

Wie immer bei einem Gebäude ist das Feuerrisiko erheblich. Weitere klassische Sachgefahren kommen natürlich hinzu. Wer es in den Medien mit verfolgt hat, gab es immer wieder auch fehlerhaft ausgelöst Sprinkleranlage die enorme Schäden am Gebäude und unter anderem auch den Bühnenbildern verursacht haben. Haftpflichtrisiken und die Betriebsunterbrechungsgefahr gilt es wie immer sehr genau zu analysieren und zu beobachten. Auch die Absicherung des Ausfalls von Aufführungen sollte man beherrschen. Aber es geht auch hier noch deutlich weiter.

Welche Versicherungen umfasst Ihr Angebot?

Diese hier alle aufzuzählen ginge zu weit. Wir haben noch keinen Bereich bei Theatern entdeckt, den wir nicht absichern konnten, soviel sei gesagt.

Sicherlich ist ja gerade im Kultur- und Theaterbereich das Thema Managerhaftung eine immer größere Rolle?

Absolut. Und wie in den meisten Branchen ist auch bei Theaterbetreibern sowie angestellten Geschäftsführern das Interesse an solch einer Versicherung gestiegen. Wenn Sie überlegen, wie schnell hier beispielsweise durch falsch beantragte Fördermittel oder unzureichender Sicherungen sehr hohe Forderungen entstehen können, ist das Interesse sehr berechtigt.

Wie sieht es überhaupt mit passenden Lösungen auf dem Markt aus?

Man benötigt hier einfach die Expertise auf dem Gebiet. Sicher gibt es einige Versicherer die zum Beispiel eine Haftpflicht für Theater anbieten. Ob das dann aber in der Tat die Betriebsrisiken deckt, die wirklich elementar wichtig sind, ist oft die Frage. In den anderen Sparten ebenso. Für ganz kleine Theater reicht sicherlich die Anfrage bei seinen Hausversicherern. (tk)