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21. Mai 2019
Von der Jolle bis zur Yacht – Versicherungsschutz für Boote

Von der Jolle bis zur Yacht – Versicherungsschutz für Boote

Viele erfüllen sich den Traum vom eigenen Boot. Mit an Bord sein sollte der passende Versicherungsschutz. Welche Risiken bestehen und welche Absicherung für Bootseigner zu empfehlen ist, erklärt Georg Schöpplein, Assekuranzmakler für Handel, Handwerk und Gewerbe sowie Boots- und Yachtversicherungen.

Herr Schöpplein, Sie haben sich unter anderem auf den Bereich Boot- und Yachtversicherungen spezialisiert. Sind Sie selbst Bootsfan?

Ja, ich habe seit 30 Jahren ein eigenes Schiff. Ich habe mit dem Surfen angefangen, daraufhin kam ein Katamaran, dann etwas größer eine Segelyacht, später ein Motorsportboot zum Wasserskilaufen und heute verbringe ich sehr viel Zeit auf einem Motorboot, auf dem ich zeitweise wohne.

Ist in Deutschland eigentlich eine Bootsversicherung vorgeschrieben?

Im Gegensatz zu anderen EU-Ländern, in der zumindest eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben ist, besteht in Deutschland keine Versicherungspflicht. Jedoch erhält man in Deutschland oft nur einen Liegeplatz, wenn zumindest eine Haftpflichtversicherung nachgewiesen wird. Viele Werften und Reparaturbetreibe verlangen zum Abstellen und überwintern auch eine Kaskoversicherung. Wir empfehlen immer eine Haftpflicht- und Kaskoversicherung mit Allgefahrendeckung.

Was deckt eine klassische Police denn alles ab?

Die klassische Wassersportpolice besteht in der Regel aus einer Haftpflichtversicherung und einer Kaskoversicherung.

Und gegen welche Risiken sollten sich Bootsbesitzer zusätzlich absichern?

Es besteht die Möglichkeit, zusätzlich eine Insassenunfallversicherung, eine Maschinenbruchversicherung, eine Elektronikversicherung und die persönlichen Effekten zu versichern. Wichtig wäre jedoch, dass in einer eventuell bestehenden Rechtsschutzversicherung auch Boote bzw. Fahrzeuge auf dem Wasser mitversichert sind.

Und für welche Boote gibt es Policen, welche lassen sich dagegen nicht oder nur schwer versichern?

Es gibt Versicherungspolicen für die klassischen Wassersportfahrzeuge wie Motorboote, Segelboote, Segel- und Motoryachten. Beiboote können in den Hauptverträgen mitversichert werden. Der Versicherungsschutz für Hausboote wird nur in bestimmten Fällen von wenigen Versicherern angeboten. Hier ist eine genaue Prüfung erforderlich. Eine Haftpflichtversicherung für den Jetski wird von vielen Versicherern angeboten, jedoch gibt es kaum einen Versicherer, der eine Kaskoversicherung für einen Jetski im Angebot hat.

Wie sieht es mit dem Versicherungsschutz für Gäste an Bord aus oder für Personal?

Wie bei der Kfz-Versicherung sind hier eventuelle Schadensersatzansprüche bei Personen- und Sachschäden über die Haftpflichtversicherung versichert.

Sie bieten einen Versicherungsvergleich von Bootsversicherungen. Wie groß sind denn die Unterschiede bei den Produkten auf dem Markt, etwa auch in Sachen Schadenregulierung?

In Deutschland zeichnen lediglich eine Handvoll Versicherer die Kaskoversicherung für Boote. Die Anzahl der spezialisierten Vermittler ist sehr gering. Der überwiegende Teil besteht aus Assekuradeuren. Fast alle spezialisierten Vermittler haben eigene Sonderkonzepte. Der umfangreiche Versicherungsschutz lässt sich jedoch von Laien kaum vergleichen. Hier nur einige Beispiele zu den Unterschieden der angebotenen Policen und Versicherungsschutz: Zeitwert, Neuwert, Wiederbeschaffungswert? Feste Taxe? Wie lange gilt die feste Taxe? Abzug alt für neu bei Teilschäden? Sturm mit Windstärkenfestsetzung? Geltungsbereich, Obliegenheiten Hilfsleistungen im Notfall, Kentern und Sinken? Osmoseschäden? Automatische Mitversicherung von Trailer? Fahrgebietserweiterung, Transport des Bootes auf Landwegen/Fähren, Umweltschäden? Daneben gibt es unterschiedliche Sicherungsvorschriften und Ausschlüsse im Versicherungsfall.

Weitere Informationen finden sich hier

Bild oben: © chawa06 – stock.adobe.com

 
 
Ein Artikel von
Georg Schöpplein