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15. Mai 2019
Geht dem deutschen Immobilienmarkt die Luft aus?

Geht dem deutschen Immobilienmarkt die Luft aus?

Die LBS hat eine umfassende Analyse des deutschen Markts für Wohnimmobilien veröffentlicht. Die dynamische Preisentwicklung setzt sich demnach auf breiter Front fort. Für 2019 erwarten die Landesbausparkassen einen Preisanstieg zwischen 4 und 6%. Auch auf die Frage, ob ein Ende der rasanten Preisentwicklung bevorsteht, gehen die Experten der LBS in ihrer Analyse ein.

Die Landesbausparkassen (LBS) sehen noch keine Entspannung auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Ihre aktuelle Frühjahrsumfrage unter 600 Immobilienvermittlern von LBS und Sparkassen signalisiert bis Jahresende Preisanstiege zwischen 4 und 6%. „Eine unverändert hohe Nachfrage nach Kaufobjekten bei gleichzeitig schrumpfendem Angebot im Bestand und einem noch nicht ausreichenden Neubau prägt weiterhin den Wohnungsmarkt“, so Verbandsdirektor Axel Guthmann heute bei der Vorstellung der LBS-Analyse „Markt für Wohnimmobilien 2019“ in Berlin.

Alle Teilmärkte betroffen

Die Preissteigerungen betreffen der Analyse zufolge alle untersuchten Teilmärkte, also freistehende Eigenheime und Reihenhäuser, neue und gebrauchte Eigentumswohnungen sowie Bauland. Der größte Preisdruck mit erwarteten Steigerungen sogar über 6% ist beim Bauland zu registrieren. Es bleibt nach Einschätzung der LBS-Experten der Engpassfaktor Nummer Eins auf dem Immobilienmarkt. Spitzenpreise werden in süd- und süd-westdeutschen Großstädten wie München (2.300 Euro) samt einigen Umlandgemeinden, Stuttgart (1.400 Euro) oder Düsseldorf (770 Euro) registriert.

Enorme regionale Unterschiede

Die angespannte Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt insbesondere in den größten Städten und ihrem Umland sowie vielen Universitätsstädten dehnt sich mittlerweile auch auf prosperierende Mittelstädte aus. Insgesamt bleibt der Wohnungsmarkt in Deutschland aber geprägt von enormen regionalen Preisunterschieden. An der Preisspitze bundesdeutscher Großstädte erscheint laut LBS-Immobilienpreisspiegel München, wo zum Beispiel frei stehende Einfamilienhäuser mit im Schnitt 1,5 Mio. Euro mehr als zehnmal so teuer sind wie in einigen ostdeutschen Mittelstädten. Hinter der bayerischen Landeshauptstadt folgen die südwestdeutschen Großstädte Wiesbaden (1,2 Mio. Euro) und Stuttgart mit 1,2 bzw. 1,0 Mio. Euro.

Attraktives Umland

Teils noch teurer sind Immobilien in attraktiven Umlandgemeinden. So weist der Münchener Nobel-Vorort Grünwald mit 1,8 Mio. Euro sogar den absoluten Rekord auf. Spitzenpreise gibt es nach Aussage der LBS-Experten auch in Regionen mit besonders reizvoller Landschaft. So liegen die Preise in den Voralpen Herrsching am Ammersee und Starnberg bei jeweils 1,3 Mio. Euro sowie am Bodensee in Konstanz bei 800.000 Euro und in Lindau bei 710.000 Euro.

Wohnungsangebot bestimmt weitere Entwicklung

Für die weitere Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt insgesamt wird es nach Einschätzung der LBS-Experten vor allem darauf ankommen, dass die Ausweitung des Wohnungsangebots zügig vorankommt. „Trotz aller Bemühungen um Nachverdichtung und Nutzung vorhandener Brachen – ohne die Ausweisung neuen Baulands wird es nicht gelingen, die Bodenpreise einzudämmen und preiswerten Wohnraum zu errichten“, so Guthmann abschließend. Nur wenn die Bautätigkeit auf hohem Niveau gehalten werden kann und schon genehmigte Objekte zügig fertiggestellt werden, könne sich die Situation alsbald normalisieren. Ansonsten ist ein Ende der deutschen Immobilienrallye unwahrscheinlich. (mh)

Bild: © Eisenhans – Fotolia.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Jan Lanc am 15. Mai 2019 - 13:52

Das Tempo wird sich sicher aufgrund der Sättigung in den Metropolen verlangsamen. Aber es wird noch eine ganze Weile sehr viel gekauft aufgrund der Alternativen.