Der GKV-Schätzerkreis – bestehend aus Experten des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesversicherungsamtes und des GKV-Spitzenverbandes – hat eine einvernehmliche Prognose abgegeben über die Höhe der Einnahmen und Ausgaben sowie die Versicherten- und Mitgliederzahl der Gesetzlichen Krankenversicherung für die Jahre 2014 und 2015.
Demnach werden die Einnahmen des Gesundheitsfonds auf 198,6 Mrd. Euro geschätzt. Dabei wurde die Kürzung des Bundeszuschusses um 3,5 Mrd. Euro berücksichtigt. Die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds betragen entsprechend der rechtlichen Vorgaben weiterhin unverändert 199,6 Mrd. Euro. Das hieraus resultierende Defizit wird der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds entnommen.
Für das Jahr 2014 geht der Schätzerkreis von Ausgaben in Höhe von 200,4 Mrd. Euro aus. Dies entspricht einer Zunahme um 5,0% je Versicherten. Außerdem wird mit einem Anstieg der Versichertenzahl um 0,7% auf 70,2 Millionen und einem Anstieg der Mitgliederzahl um 1,1% auf 52,5 Millionen gerechnet.
Schätzergebnis 2015
Für das Jahr 2015 werden Einnahmen des Gesundheitsfonds – einschließlich der vorgesehenen Entnahme aus der Liquiditätsreserve – in Höhe von 198,3 Mrd. Euro erwartet. Einnahmewirksame gesetzliche Maßnahmen und die aktuellen Konjunkturprognosen wurden bei dieser Schätzung berücksichtigt. Der Bundeszuschuss beträgt im Jahr 2015 11,5 Mrd. Euro. Die voraussichtlichen Ausgaben der Krankenkassen betragen 209,5 Mrd. Euro. Dies entspricht einer Zunahme um 4,1% je Versicherten. Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, erklärt dazu: „Wir gehen davon aus, dass künftig alle Kassen einen Zusatzbeitrag nehmen müssen, denn durch die Absenkung des allgemeinen Beitragssatzes entstehen der gesetzlichen Krankenversicherung Einnahmeverluste von 11 Mrd. Euro, gleichzeitig steigen die Leistungsausgaben weiter. Die Finanzierungslücke kann nur über die Zusatzbeiträge geschlossen werden.“
Für das Jahr 2015 wird mit einem Anstieg der Versichertenzahl um 0,4% auf 70,5 Millionen und einem Anstieg der Mitgliederzahl um 0,9% auf 53,0 Millionen gerechnet. Diese Schätzungen bilden die Grundlage für die Festlegung des durchschnittlichen Zusatzbeitragssatzes für das Jahr 2015 durch das Bundesministerium für Gesundheit bis zum 01.11.2014. (ad)
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können