Die Bestzinsen für Baufinanzierungen entwickelten sich zuletzt leicht unterschiedlich: Die zehnjährigen Zinsbindungen lagen Anfang Mai bei 0,84% und fielen in den folgenden Wochen auf bis zu 0,68%. Die 15-jährigen Zinsbindungen sanken konstant von 1,21% auf 1,08% Anfang Juni. Beide Zinssätze bewegen sich somit nahe an ihren Tiefstständen.
EZB auf der Zinsbremse
In die Zinsentwicklung spielt hinein, dass die EZB den geplanten Zeitraum bis zu einer möglichen Zinserhöhung verlängert hat. Bis mindestens Mitte 2020 will die europäische Notenbank den Leitzins nicht erhöhen. „Die Überraschung über die Ausweitung des Zeitraums bis zu einer Zinserhöhung hielt sich eher in Grenzen“, kommentiert Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH, diesen Schritt. Die EZB gebe der Konjunktur damit mehr Zeit, die wirtschaftliche Schwächephase der Eurozone zu überwinden.
Fed bereitet Zinssenkung vor
Die Fed unternimmt derweil nach zuletzt längerem neutralen Zinskurs die ersten vorsichtigen Schritte in Richtung Zinssenkung. „Der Kurswechsel des Fed-Chefs wurde vom Anleihenmarkt antizipiert. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel schon in den ersten Junitagen auf ein neues Rekordminus von 0,215%, die zehnjährigen Swapsätze sinken seit Ende Mai kontinuierlich und haben wieder die Tiefststände von 2016 erreicht. Im Moment tendiert der Zins- und Anleihenmarkt also relativ konstant leicht abwärts“, beschreibt Haffner. Ab Sommer könnte dem Experten zufolge eine Zinssenkung in den USA wahrscheinlicher werden. (mh)
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