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27. Juni 2019
Interesse an Kfz-Tarifen für Wenigfahrer steigt

Interesse an Kfz-Tarifen für Wenigfahrer steigt

Laut einer Umfrage wären 54% der Autofahrer bereit, Kfz-Versicherungen abzuschließen, deren Kosten sich nach der tatsächlichen Fahrleistung richten. Den Anreiz bietet vor allem die finanzielle Ersparnis. Bei Jüngeren zeigt sich eine höhere Bereitschaft als bei Älteren. Gegner solcher Tarife sorgen sich um ihre Daten.

Beim Thema Autofahren legen die Deutschen offenbar mehr Umweltbewusstsein an den Tag. So zeigen immer mehr Bundesbürger Interesse an Angeboten, die eine verringerte Pkw-Nutzung belohnen, wie aus einer Umfrage der Creditplus Bank AG zu den Autotrends 2019 hervorgeht. Dies gilt auch für den Bereich Versicherungen. So wären gut die Hälfte (54%) der Autofahrer bereit, Kfz-Versicherungen abzuschließen, deren Kosten sich nach der tatsächlichen Fahrleistung richten. Gegenüber der Befragung im Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um acht Prozentpunkte. Dabei zeigen sich jüngere Fahrer tendenziell eher offen für solche Tarife. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen würden sogar zwei Drittel aller Befragten einem solchen Modell zustimmen.

Finanzielle Ersparnis ausschlaggebend

Für die Nutzung von Kilometertarifen zählt vor allem die finanzielle Ersparnis. Jeder Dritte (34%) würde eine solche nutzungsabhängige Versicherung abschließen, wenn er dadurch Geld sparen könnte. Auch das Thema Datensicherheit spielt eine Rolle. Der Umfrage zufolge sagen 16% „ja“ zu einer Versicherung mit Kilometertarif, solange sie entscheiden, welche Daten (außer der Anzahl der gefahrenen Kilometer) gesammelt werden. 12% wären zu einem solchen Tarif bereit, wenn sie wissen, welche Daten gesammelt werden. 46% der Deutschen würden auf der anderen Seite keine derartige Versicherung in Anspruch nehmen. Die meisten von ihnen sorgen sich um ihre Daten.

Mobilitätsverhalten im Wandel

Wie die Umfrage weiter ergab, können sich 58% der Bundesbürger unter Umständen sogar einen kompletten Verzicht auf das Auto vorstellen. Allerdings kann der Elektroantrieb als Alternative noch nicht vollends überzeugen. Um den Pkw-Verzicht zu ermöglichen, plädiert jeder sechste Befragte für verbesserte Carsharing-Angebote oder den Ausbau des Radwegnetzes. „Das Mobilitätsverhalten ändert sich“, betont Belgin Rudack, Vorstandsvorsitzende der Creditplus Bank. „Das Auto als Statussymbol hat für weite Teile der Bevölkerung ausgedient. Für junge Leute ist es ein Teil des Mobilitätsmixes, und nicht einmal mehr unverzichtbar. Das verändert auch den Markt.“ (tk)

Bild: © photobuay – stock.adobe.com