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28. Juni 2019
Darum streiten sich die Deutschen

Darum streiten sich die Deutschen

Mehr als zwei Drittel der Deutschen hatten schon einmal einen Rechtsstreit. Vor Gericht gezogen wird vor allem wegen Mietverhältnissen, Unfällen und Ärger mit Behörden. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage im Auftrag der DEVK hervor. 90% der Befragten sind bereit, sich gütlich zu einigen.

61% der Bundesbürger halten sich bei Streitigkeiten für pragmatisch und kompromissbereit. Die Mehrheit würde nur im Notfall rechtliche Schritte einleiten, wie eine YouGov-Umfrage im Auftrag der DEVK zeigt. Jeder Vierte gibt an, einem Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen und zu versuchen, sich gütlich zu einigen. Lediglich 9% bestehen auf ihrem Recht und setzen es durch. Rechtsstreitigkeiten sind in den vergangenen Jahren immer kostspieliger geworden. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der von 2012 bis 2016 jährlich mehr als 1,4 Millionen Rechtsschutzfälle untersucht, sind die Kosten für Anwälte und Gerichte in diesem Zeitraum um 19% gestiegen. Eine Rechtsschutzversicherung verringert das Kostenrisiko.

68% der Deutschen hatten schon mal einen Rechtsstreit

Lediglich 32% der Deutschen hatten laut Umfrage noch nie einen Rechtsstreit. Haben also insgesamt mehr als zwei Drittel der Bundesbürger schon Erfahrung, sind es in der Altersgruppe der 45-Jährigen sogar fast drei Viertel der Befragten. Insgesamt standen 34% persönlich in Kontakt mit einem Rechtsanwalt, 14% telefonisch und 6% per E-Mail. Jeder Vierte Befragte kannte den kontaktierten Anwalt bereits, fast ebenso viele haben auf Empfehlung von Familie oder Freunden angesprochen. 17% der Kontakte erfolgte auf Vermittlung der Rechtsschutzversicherer. 15% haben ihren Anwalt über Internetrecherche gefunden, 12% haben ihn wegen der Nähe zum Wohnort ausgewählt.

Mietwohnung und Unfälle als Stein des Anstoßes

 

Darum streiten sich die Deutschen

 

Gründe für Rechtsstreitigkeiten sind vor allem Mietverhältnisse (13%), Unfälle (12%) und Ärger mit Behörden (12%). Außerdem streiten die Deutschen häufig mit Arbeitgebern (10%), Familienmitgliedern (9%), Käufern bzw. Verkäufern (8%) sowie Nachbarn (7%), wie die Ergebnisse der Umfrage belegen.

Der Trend geht hin zu Mediation

Laut DEVK ist Mediation gefragt. So sind der Umfrage zufolge 90% der Befragten durchaus bereit, sich gütlich zu einigen. 40% würden bei einem Rechtsstreit eine Mediation in Betracht ziehen, weitere 50% meinen „vielleicht“. (tk)

Bild: © mawardibahar – stock.adobe.com