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5. Juli 2019
IVFP präsentiert „faires“ Vergleichstool für Rentenversicherungen

IVFP präsentiert „faires“ Vergleichstool für Rentenversicherungen

Mit der neuen Software „fairgleichen.net“ will das IVFP einen „fairen“ Vergleich von Rentenversicherungstarifen auf der Basis von qualitativen Kriterien ermöglichen. Das Tool startet mit zehn Anbietern, enthält zunächst vor allem fondsgebundene Tarife und Indexpolicen und soll sukzessive erweitert werden.

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat eine neue kostenferie Anwendung zum Vergleich von Rentenversicherungstarifen präsentiert. Mit „fairgleichen.net“ will das IVFP neue Wege beschreiten und einen „fairen“ Vergleich ermöglichen. Laut IVFP sei immer wieder festzustellen, dass eine Gegenüberstellung anhand deterministischer Hochrechnungen, wie in herkömmlicher Software üblich, oftmals falsch ist. IVFP-Geschäftsführer Prof. Michael Hauer erklärt: „Hier wird verglichen, was nicht verglichen werden sollte, sofern Vermittler und Kunde eine objektive Entscheidung treffen wollen.“

Knackpunkte bei herkömmlichen Vergleichern

Meist würden Tarife gegenübergestellt, die unterschiedliche Hochrechnungsmethoden (Brutto vs. Netto) bei der Wertenwicklungsannahme für die Fondsanlage bzw. Indexanlage verwenden oder unterschiedliche Fonds bei den Fondspolicen einstellen. Problematisch sei außerdem beim herkömmlichen Vergleich die unterschiedliche Betrachtungsweisen der Anlagetöpfe (getrennt vs. gemeinsam) bei fondsgebundenen Rentenversicherungen mit Garantien. Einen weiteren Knackpunkt bildet die Verwendung unterschiedlicher Garantieerzeugungsmodelle (sogenannte Hybridmodelle) oder unterschiedlicher Garantieniveaus (selbst bei einem identischen Produkt).

Vergleich anhand von qualitativen Kriterien

Die neue Anwendung „fairgleichen.net“ verzichtet in der ersten Stufe vollständig auf Hochrechnungsvergleiche, also auf eine quantitative Betrachtung. Stattdessen wird ein Vergleich auf der Grundlage von qualitativen Kriterien dargestellt. Rentenversicherungsprodukte sollten in erster Linie das Langlebigkeitsrisiko absichern, daher müsse das Produkt zum Kunden pas-sen, wie das IVFP unterstreicht. Ein Matching der Produktausgestaltung mit den Anforderungen des Kunden sei der erste Schritt, den das neue Tool abbilden werde.

Zunächst fondsgebundene Tarife und Indexpolicen

„fairgleichen.net“ geht mit zehn Anbietern an den Start und enthält vorerst hauptsächlich fondsgebundene Tarife und Indexpolicen. Sukzessive soll die Softwarelösung um Tarife und Anbieter erweitert werden. Die erste Version der Software verfolgt den Ansatz eines Minimum Viable Products (MVP). Dabei wird die Anwendung mit möglichst schlankem Funktionsumfang gestartet und soll anschließend mit dem Markt gemeinsam weiterentwickelt werden. Das Vergleichstool kann ab sofort kostenfrei unter „fairgleichen.net“ genutzt werden.

Pläne für Ausbaustufen

In den nächsten Ausbaustufen soll die Anwendung um Anregungen von Nutzern ergänzt werden. Zudem sind stochastische Simulationen auf kundenindividueller Ebene bei den Ablauf- und Rentenleistungen geplant. Dafür hat das IVFP gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut (ITWM) die „Community Altersvorsorge“ gegründet. (tk)

Bild: © Андрей Яланский – stock.adobe.com