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15. Mai 2020
Berufsunfähigkeit: So steht es aktuell um die Tarifqualität

Berufsunfähigkeit: So steht es aktuell um die Tarifqualität

Das Analysehaus MORGEN & MORGEN hat die am Markt befindlichen BU-Tarife einer eingehenden Prüfung unterzogen und dabei eine hohe Qualität festgestellt: Von 537 untersuchten Tarifen sind 371 ausgezeichnet, 60 sind sehr gut. Als BU-Hauptursache stechen laut Rating mit großem Abstand die Nervenerkrankungen hervor.

Im 25. Jahrgang seines Ratings „Berufsunfähigkeit“ konstatiert das Software- und Analysehaus MORGEN & MORGEN dem BU-Markt eine stabile Lage. Aktuell befinden sich laut M&M ca. 260.000 BU-Renten mit einem Volumen von rund 2 Mrd. Euro in der Auszahlung. Das Neugeschäft befindet sich in einem anhaltenden Aufwärtstrend und steigt um 2,5%. Die Höhe der versicherten BU-Rente steigt um 3,3%, die eingenommenen Beiträge steigen um 3,5%, so das Analysehaus.

Vier Teilratings mit unterschiedlicher Gewichtung

Das aktuelle M&M-Rating „Berufsunfähigkeit“ besteht aus vier Teilratings mit unterschiedlicher Gewichtung: Die BU-Bedingungen fallen mit 40% ins Gewicht, die BU-Kompetenz mit 30%, die BU-Beitragsstabilität mit 20% und die BU-Antragsfragen mit 10%. Das Teilrating „Bedingungen“ bewertet die BU-Tarifvarianten anhand von 28 Leistungsfragen. Im Teilrating „Kompetenz“ werden innerhalb von fünf Komponenten rund 50.000 Daten der Jahrgänge ab 2000 bewertet. Mit dem Teilrating „Beitragsstabilität“ unterzieht M&M sechs Teilbereiche einer genauen Prüfung, anhand derer Aussagen über die zukünftige Beitragsstabilität der BU-Tarife gemacht werden können. Das Teilrating „Antragsfragen“ analysiert schließlich die Gesundheits- und gefahrerhebenden Fragen der BU-Anträge.

371 Tarife erhalten die Bestnote

Und so sieht das Ergebnis in Zahlen aus: Von den 537 untersuchten Tarifen und Tarifkombinationen erhalten 371 die Bestnote „ausgezeichnet“ und somit fünf Sterne. 60 Tarife sind „sehr gut“ (vier Sterne), 71 Tarife sind „durchschnittlich“ und bekommen drei Sterne. Als „schwach“ (zwei Sterne) bewertet M&M im aktuellen Rating 21 BU-Tarife, „sehr schwach“ (ein Stern) sind 14 Tarife.

Die hohe Zahl an sehr guten Bewertungen erklärt das Analysehaus mit der langen Historie des BU-Ratings. Bereits seit 25 Jahren bewerte man bei M&M die Tarife der Berufsunfähigkeit. Im Laufe der Zeit hätten sich die Bedingungswerke zunehmend verbessert und Produktanbieter folgten den Markteinschätzungen der Analysten.

BU-Hauptursache Nervenerkrankungen

Zusätzlich zur Bewertung der Tarife haben die Analysten auch in diesem Jahrgang ihres BU-Ratings die Gründe für eine Berufsunfähigkeit genauer unter die Lupe genommen und dabei Folgendes beobachtet: Die Ursachen sind vielschichtig und betreffen jede Alters- und Berufsgruppe. Allerdings setzen sich als BU-Hauptursache die Nervenerkrankungen mit 32,66% weiter von allen anderen Ursachen ab. Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates folgen mit großem Abstand (19,65%).

Gerade auch jüngere Altersgruppen betroffen

Bei der genaueren Aufschlüsselung der Ursachen nach Altersstufen wird klar: Gerade die hauptursächlichen Nervenerkrankungen treffen insbesondere auch die jüngeren Altersgruppen bis 50 Jahre. Das durchschnittliche Alter bei Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung liegt bei 30 Jahren. Im Bestand liegt der Altersdurchschnitt bei 40 Jahren. Die durchschnittliche Leistungsdauer liegt bei etwa sieben Jahren. „Optimierungsfähig bleibt die durchschnittlich versicherte BU-Rente von 950 Euro. Es ist natürlich erfreulich, dass die versicherte Rente um 3,3% gestiegen ist, dennoch ist das bei Betrachtung der Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten immer noch zu wenig“, kommentiert Pascal Schiffels, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN.

Das komplette M&M Rating „Berufsunfähigkeit“ und die Erläuterung gibt es hier.

Bild: © Zerbor – stock.adobe.com