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28. September 2020
Versicherer und Banken begrüßen Pläne für europäische Kapitalmarktunion

Versicherer und Banken begrüßen Pläne für europäische Kapitalmarktunion

Die EU-Kommission will eine Kapitalmarktunion schaffen, um die europäischen Kapitalmärkte zu stärken und auszubauen. Bei Branchenverbänden stoßen die Pläne auf Zustimmung. Ein gemeinsamer Kapitalmarkt sei dringlicher als je zuvor.

Die EU-Kommission will bürokratische Hürden am Kapitalmarkt vereinfachen oder abschaffen. Hintergrund ist unter anderem die rückläufige Bankfinanzierung in Folge höherer regulatorischer Anforderungen an Kapital und Liquidität. Die dadurch entstehenden Finanzierungslücke soll durch eine effizientere Zuweisung von Kapital und ein breiter angelegtes und effizienteres Finanzsystem entgegengewirkt werden. Die Europäische Kommission hat sich nun verpflichtet, in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt 16 Maßnahmen zu ergreifen, um entscheidende Fortschritte bei der Vollendung der Kapitalmarktunion zu erzielen.

16 Aktionspunkte

Unter den 16 Aktionspunkten sind unter anderem Vorschläge zur Überarbeitung der Verbriefungsregeln. Diese sollen den Finanzierungsspielraum der Banken erweitern, um die Wirtschaft mit Krediten zu versorgen. Auch eine Verbesserung der grenzüberschreitenden Wertpapierabwicklung und eine stärkere Harmonisierung der Regeln zur Quellensteuererstattung sollen künftig grenzüberschreitende Investitionen innerhalb der EU erleichtern.

Dringlicher denn je

Der deutsche Bankenverband begrüßt die Pläne. Gerade in Zeiten der Pandemie brauche die Wirtschaft viel Kapital. „Ein effizienter, gemeinsamer Kapitalmarkt ist dringlicher denn je“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. „Wir brauchen ihn, um den Wiederaufbau nach Covid-19 und die Modernisierung der europäischen Wirtschaft zu finanzieren und Europas Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität dauerhaft zu sichern.“ Die Europäische Kommission habe hierfür nun wichtige Eckpfeiler gesetzt.

Auch der GDV begrüßt die Pläne

Die Versicherungswirtschaft begrüßt die Pläne für eine Kapitalmarktunion ebenfalls. „Der Aktionsplan ist ein wichtiger Impuls für die Vollendung des europäischen Binnenmarktes. Die Vorschläge der EU-Kommission erleichtern institutionellen Anlegern wie den Versicherern grenzüberschreitende Investitionen und erschließen kleinen und mittleren Unternehmen neue Finanzierungsquellen“, meint GDV-Geschäftsführer Jörg Asmussen. Die Umsetzung des Aktionsplans mache die europäische Wirtschaft langfristig digitaler und nachhaltiger und erleichtere kurzfristig die Erholung von der Covid-19-Krise. (mh)

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