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26. Oktober 2020
Künstliche Intelligenz macht den Vertrieb persönlicher

Künstliche Intelligenz macht den Vertrieb persönlicher

Thomas Bischof hat sich in seinem Vortrag auf der DKM digital.persönlich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt. Der Vorstandsvorsitzende der Württembergischen ist der Ansicht, dass KI-Unterstützung keine Bedrohung für Vermittler darstellt, sondern eine Chance auf bessere Betreuung bietet.

Der Kongress Künstliche Intelligenz (KI) auf der diesjährigen DKM digital.persönlich behandelt ein Thema, das den meisten Maklern sehr fern erscheinen dürfte. Doch die Vorträge der Referenten am ersten Tag der digitalen Messe verdeutlichen, dass die Zukunft der Branche näher und für den Einzelnen bedeutsamer ist, als es augenblicklich den Anschein hat.

KI ist schon sinnvoll einsetzbar

Einen Einblick in das Thema lieferte der Vorstandsvorsitzende der Württembergischen, Thomas Bischof, der bei Dietmar Schmidt von Mexxon zu Gast war. Bischof machte in seinem Vortrag über den möglichen Einsatz von KI für den Alltag im Versicherungsvertrieb einerseits deutlich, dass es zwar noch an einer Gesamtstrategie in der Branche fehle, jedoch bereits interessante Einsatzzwecke existierten, die einen Mehrwert für Vermittler und Kunden böten.

 

Künstliche Intelligenz macht den Vertrieb persönlicher

 

Identifikation anhand von hochgeladenem Bild

Ein Beispiel dafür lieferte er anhand der KI-Unterstützung, die aktuell beim Abschluss einer Hundehalterhaftpflichtversicherung bei Adam Riese zum Einsatz kommt. Das Tochterunternehmen der Wüstenrot & Württembergische AG gibt Hundehaltern die Möglichkeit ein Bild ihres Hundes hochzuladen, um die Hunderasse zu bestimmen. Da die Erkennung der Hunderasse durch eine KI erfolgt, muss das Bild auch nicht stechend scharf und aus der Nähe aufgenommen sein – ein Schnappschuss genügt.

Vorteile für den Kunden müssen spürbar sein

Wichtig für die Akzeptanz derartiger Werkzeuge ist, so Bischof, dass der Kunde einen spürbaren Vorteil erhält. Er machte dementsprechend deutlich, dass die Identifikation der konkreten Hunderasse nie zu einer Verteuerung des Angebots führen dürfe. Vielmehr erhält der Kunde bei Adam Riese stets unmittelbar eine Information darüber, wie stark seine absehbaren Beitragszahlungen durch die Identifikation der Hunderasse gesunken sind. Abschließend wird der Hund des Besitzers sogar noch als „toller Hund“ gelobt, um der Interaktion eine persönliche Note zu geben. Bischof zeigt sich überzeugt, dass der Einsatz von KI im Vertrieb nicht zu einer Distanzierung vom Kunden führt, sondern den Prozess vielmehr persönlicher machen kann.

Chatbots als Chance

Als weiteres Beispiel für den Einsatz von KI führte der Vorstandsvorsitzende der Württembergischen einen Klassiker auf den Internetseiten deutscher Versicherungsunternehmen an: den Chatbot. Denn die Württembergische hat laut Bischof mittlerweile festgestellt, dass ihre Kunden immer häufiger kein Interesse an einer telefonischen Kontaktaufnahme hätten. Ein Chatbot, der die wesentlichen Informationen im Zuge eines Schadenfalls abfragt, finde jedoch verstärkt Akzeptanz.

Vermittler müssen die Verbreitung von KI-Einsatz fördern

Thomas Bischof zieht aus diesen Beobachtungen und Einsatzmöglichkeiten das Fazit, dass der Einsatz von KI den Vermittler nicht ersetzen wird. Viemehr werde ihm die nötige Zeit verschafft, um seine Kunden intensiver betreuen zu können. Die Vermittler seien nun gefragt, KI in der Breite zur Anwendung zu bringen. Doch dauerhaft könne man den Einsatz von KI natürlich nicht auf die genannten Einsatzzwecke beschränken, gibt der designierte Vorstandsvorsitzende der Gothaer Allgemeine Versicherung AG zu bedenken (AssCompact berichtete). Die KI müsse sich in der Verarbeitung von substanzielleren Daten beweisen, als dem Erkennen von Katzenbildern. (tku)

Bild: © peshkov – stock.adobe.com

Die DKM digital.persönlich läuft noch bis zum 29.10.2020. Hier ist eine Anmeldung möglich. Wenn Sie schon angemeldet sind, gelangen Sie hier direkt auf die digitale Messeplattform.