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20. Juli 2020
„Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Kunden einen Bausparvertrag haben“

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„Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Kunden einen Bausparvertrag haben“

Bausparen ist etwas aus der Mode gekommen. Christian Andreas, Spezialmakler für Bausparen und Wohn-Riester, zufolge kann es sich für Kunden wie Vermittler aber nach wie vor in vielen Fällen lohnen. Gerade in Kombination mit dem Wohn-Riester spiele Bausparen seine Stärken aus. Die neue Wohnungsbauprämie dürfte ihm zusätzliche Attraktivität verleihen.

Herr Andreas, Bausparen war lange eine Selbstverständlichkeit. In der Niedrigzinsphase ist es aber in die Kritik geraten. Lohnt sich Bausparen trotz Niedrigzinsen noch?

Das würde ich anders formulieren. Die Frage ist, wie die aktuelle Wahrnehmung ist, und diese Frage muss man so beantworten, dass es sich verschoben hat. Die großen frei besparten Verträge zur Zinsabsicherung sind deutlich weniger geworden, da Kunden, statt einen Bausparvertrag, zu besparen lieber direkt das Darlehen tilgen. Was aber zugenommen hat, sind Verträge im Rahmen eines Konstantdarlehens, bei dem die Bausparkasse vorab ein Vorausdarlehen gewährt und das durch einen Bausparvertrag abgelöst wird. Es ist ein Koppelprodukt, womit Zinssicherheiten von 20 oder 30 Jahren erzeugt werden, bei gleicher konstanter Rate.

Was spricht sonst noch für die Bausparvermittlung?

Es gibt noch zwei wesentliche Faktoren, die Baufinanzierungsmakler oft nicht richtig beachten. Der erste Punkt ist die neue Wohnungsbauprämie ab 2021. Hier wurden die Einkommensgrenzen deutlich erhöht. Eine Familie mit zwei Kindern kann bis 105.000 Euro brutto verdienen, um sie in Höhe von 140 Euro p. a. zu erhalten. Bei zehn oder 15 Jahren Laufzeit ergibt sich ein Ertrag im Guthaben. Stellt man den Ertrag den Kosten für das Bauspardarlehen gegenüber, so erhält man einen anderen Grenzzins als den ausgewiesenen Sollzins der Bausparkasse, und das gepaart mit Zinssicherheit und Freiheit, da der Kunde den Bausparvertrag frei bespart und in Notsituationen jederzeit entsprechend reagieren kann.

Und der zweite Faktor?

Der andere Aspekt ist der Gap einer zehnjährigen Bankkondition zu einer 20-jährigen Bankkondition oder einer 15-jährigen zu einer 30-jährigen Bankkondition. Hier zahlt der Kunde Zinsaufschläge für seine Sicherheit. Unterlegt man die kürzere Laufzeit mit einem Bausparvertrag, der dann die zehn- oder 15-jährige Bankrestschuld ablöst, erhält man im Ergebnis dasselbe, jedoch mit geringeren Gesamtkosten. Hier lohnen sich Verträge mit kleinen Anspargraden wie der Neo 2,35 der ALTE LEIPZIGER oder der F45 der SIGNAL IDUNA, die bereits ab 20% zuteilen. Wichtig in dieser Strategie ist nicht der Sollzins, auf den alle schauen, sondern das Verhältnis Anspargrad zu Tilgungsleistung für das Bauspardarlehen. Die niedrigen Gesamtkosten werden durch den Gap der günstigeren Bankkondition erzeugt.

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Ein Artikel von
Christian Andreas