AssCompact suche
Home
Management & Wissen
27. Mai 2021
„Lieber langsamer, aber gesund wachsen“

„Lieber langsamer, aber gesund wachsen“

Vor einem Jahr hat MAXPOOL ein Stundungsprogramm für Makler aufgelegt. Das läuft noch immer, wird aber nur selten von den Partnern in Anspruch genommen. Der Maklerpool, der mit rund 7.000 Maklerbetrieben zusammenarbeitet und zur PHÖNIX MAXPOOL Gruppe AG gehört, sieht sich auf Wachstumskurs.

Interview mit Kevin Jürgens, Geschäftsführer der MAXPOOL Maklerkooperation GmbH
Herr Jürgens, Maklerpools konnten in den vergangenen Jahren meist zulegen. Wie schlägt sich Ihr Haus denn nun in der Corona-Pandemie?

Besser als jemals zuvor. 2020 war trotz aller Herausforderungen das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte. Dieser Trend setzt sich glücklicherweise auch im neuen Jahr fort. Wir wachsen in allen Bereichen und entwickeln uns als Unternehmen insgesamt massiv weiter.

Die Lage bei den Maklerbetrieben wird sich wohl weiter spreizen. Wie schätzen Sie die Situation der Maklerbetriebe aktuell ein?

Den meisten Maklern geht es nach wie vor gut, zumindest spiegeln das unsere Gespräche mit den an MAXPOOL angeschlossenen Maklern wider. Mittlerweile haben sich die Vertriebspartner technisch gut aufgestellt und auch für die Kunden ist eine digitale Beratung kein Hexenwerk mehr.

Vor etwa einem Jahr haben Sie ein Stundungsprogramm für Makler im Falle von Courtage-Rückforderungen der Versicherer aufgelegt. Was ­ist daraus geworden?

Unser Stundungsprogramm gibt es selbstverständlich noch immer. Wir unterstützen die Makler nach Kräften, wo und wie wir nur können. Die gute Nachricht ist, dass das Stundungsprogramm von unseren Partnern nur recht selten in Anspruch genommen wurde. Nahezu allen unserer Partner geht es gut, was uns natürlich sehr freut.

Sie sind vor einigen Jahren ins Gewerbegeschäft eingestiegen. Andere Pools weiten ihr Portfolio über das Versicherungsgeschäft hinaus aus oder steigen ein. Ist die Devise „Je breiter das Angebot, umso besser“?

Grundsätzlich möchten wir unseren Maklern ein umfassendes Sortiment anbieten und in allen Bereichen unterstützen. Gerade kleinere Maklerbetriebe benötigen die Unterstützung eines Pools.

Da das Gewerbegeschäft schon immer komplex war, sehen wir hier durchaus eine große Stärke unseres Hauses, denn wir versenden nicht einfach nur Angebote und lassen den Makler allein, sondern fahren auf Wunsch mit zum Kunden und beraten vor Ort. Na ja, heute machen wir eher einen Zoom-Call daraus, aber der Service bleibt der gleiche.

Der nächste Trend ist die Fokussierung auf die IT bis hin zum Wandel zum Softwarehaus. Wachstum braucht es häufig auch, um in die Entwicklung zu investieren. Was ist hier gesund, und ab wann ist es dies nicht mehr?

Wir planen jährlich ein zweistelliges Wachstum der Unternehmensgruppe, was sich in den letzten Jahren als realistisch und gesund erwiesen hat. MAXPOOL wächst im Verhältnis vielleicht langsamer als andere Marktteilnehmer, dafür blähen wir uns aber auch nicht künstlich auf. Unsere Devise lautet auch weiterhin: kein Umsatz ohne Marge. Dann lieber langsamer, aber gesund wachsen. Die „digitale Transformation“, wie es so schön heißt, ist in unserem Haus grundsätzlich seit langer Zeit vollzogen. Selbstverständlich entwickeln wir uns stetig weiter und haben mit Andreas Zak einen herausragenden IT-Profi in den Vorstand geholt, der dieses Jahr noch einige spannende Projekte realisieren wird.

MAXPOOL gehört wie beschrieben zu den etablierten Pools. Es gibt aber Umsatzriesen, die sich mittlerweile absetzen. Fühlen Sie sich wohl mit Ihrer Positionierung?

Ja, das tun wir. MAXPOOL setzt weiterhin auf den „klassischen Makler“ und entwickelt sich entlang der Bedürfnisse der Vertriebspartner weiter. Wir sehen uns als echter Interessenvertreter des Maklers.

Wir sind die „Perle unter den Pools“, daher setzen wir gern auf Qualität statt Quantität.

Aus Sicht von Maklern und Maklerinnen sind Pools eine praktische Unterstützung. Darüber hinaus gibt es immer wieder Diskussionen hinsichtlich Unabhängigkeit, Beeinflussung der Produktauswahl, Verteuerung des Geschäfts. Fühlen Sie sich da häufig auch missverstanden?

Das mag sicherlich für den einen oder anderen Marktteilnehmer gelten, aber nicht für uns.

Wir haben keine Beteiligung von einer Versicherungsgesellschaft und beeinflussen das Geschäft durch gezielte Ausgrenzung oder Ähnliches in keiner Weise. Am Ende des Tages obliegt die Entscheidung, welcher Versicherer gewählt wird, immer dem Makler. Wir sind und bleiben unabhängig.

Heißt das auch, Sie gehen mit Blick auf Ihr Haus und die Entwicklungen am Maklermarkt optimistisch in die Zukunft?

Alle Ampeln stehen auf Grün. Wir sind insgesamt besser denn je aufgestellt und die Zahlen geben uns recht. Es gibt also allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 05/2021, Seite 100 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Konstantin Yuganov – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Kevin Jürgens