AssCompact suche
Home
Vertrieb
19. August 2021
„Makler werden sich vermehrt auf einen Intermediär konzentrieren“

2 / 3

„Makler werden sich vermehrt auf einen Intermediär konzentrieren“

Was lässt Sie hoffen, dass Sie und die Maklerbetriebe im Allgemeinen weiterhin gut bestehen können?

Hermann Hübner: Wir hoffen nicht, sondern wir wissen, dass der klassische Versicherungsmakler in Verbindung mit einem starken Intermediär wie der VEMA eine sehr erfolgreiche Zukunft haben wird. Ausschließlichkeitsvertriebe werden durch das eingeschränkte Produktangebot verlieren, rein digitale Anbieter werden sich nicht durchsetzen. Und alle brauchen persönliche Berater für spürbare Erfolge. Bankberater waren noch nie wirklich gute Versicherungsverkäufer – klammert man die Lebensversicherung mal aus. Bei den FinTechs braucht es das aktive Signal des überwiegend sehr jungen Kunden, deshalb wird sich da nicht viel tun. Bedeutende Marktplayer kann man an einer Hand abzählen. Die Zukunft für Versicherungsmakler sieht rosig aus.

Nun kommen die Bundestags­wahlen und eventuell geht damit ein Regierungswechsel einher. Sehen Sie dem entspannt entgegen oder fürchten Sie sogar bestimmte Konstellationen?

Andreas Brunner: Seit mindestens 20 Jahren gab es keine politische Entscheidung bezogen auf die Versicherungsbranche mehr, die als positiv bewertet werden kann. Dabei war es recht egal, wer die Regierung bildete. Die Branche hat immer reagiert und sich darauf eingerichtet. So wird es auch mit der nächsten Regierung sein. Natürlich können einem bei Durchsicht des ein oder anderen Wahlprogramms die Haare zu Berge stehen – aber keine Partei wird alleine regieren können und spätestens wenn Wahlprogramm auf Realität trifft, kommt alles anders als gedacht. Es bringt wenig, bereits jetzt Energien in „Was-wäre-wenn-Denkspiele“ zu investieren.

Wo sich bei uns die Stirnfalten bilden, ist, dass ein Staat, der sich auch in „guten Jahren“ immer mehr verschuldet hat und die Zinsen gedrückt halten muss, da er sie sonst nicht mehr bedienen kann, als Heils­bringer für eine eigene kapitalgedeckte Altersvorsorge aufschwingt. Die Gelder in einem Staatsfonds für die Altersvorsorge werden früher oder später auch zweckentfremdet werden.

Wir sehen den Staat zwischenzeitlich als „Raupe Nimmersatt“. Eine Kehrtwende zu mehr Eigenverantwortung und weniger staatlicher Bürokratie und Fürsorge wäre notwendig. Selbstständigkeit muss sich wieder lohnen. Da sehen wir aber leider bei keinem Regierungsbündnis einen wirklichen Trend in diese Richtung.

Die Digitalisierung ist auch so ein zweischneidiges Schwert. Es geht voran, aber schleppend und mancherorts wohl auch schmerzvoll. Wie weit sind Versicherer und Makler in der digitalen Kommunikation noch auseinander?

Hermann Hübner: Wir können nicht feststellen, dass es schleppend vorangeht. Aktuell ist ein guter Stand gegeben. Die Anträge in den Massensparten werden meist digital angeliefert und automatisiert verarbeitet – da haben unsere VEMArechner einen merklichen Anteil daran. Druckstücke landen digital in der VEMA-Postbox, um nur ein Beispiel zu nennen.

Natürlich ist noch richtig „Luft nach oben“ – da sind auch wir gut dabei. Für die Digitalisierung braucht es Intermediäre wie VEMA. Da wird nichts direkt zwischen Versicherer und kleinen oder mittelgroßen Versicherungsmaklern laufen.

Seite 1 „Makler werden sich vermehrt auf einen Intermediär konzentrieren“

Seite 2 Was lässt Sie hoffen, dass Sie und die Maklerbetriebe im Allgemeinen weiterhin gut bestehen können?

Seite 3 Was sind hier Ihre nächsten Schritte?

 
Interview mit
Andreas Brunner
Hermann Hübner