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19. August 2021
„Makler werden sich vermehrt auf einen Intermediär konzentrieren“

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„Makler werden sich vermehrt auf einen Intermediär konzentrieren“

Was sind hier Ihre nächsten Schritte?

Hermann Hübner: Basierend auf dem zentralen Dokumentenabruf in der VEMA-Postbox arbeiten wir derzeit weiter an der Auswertung dieser Dokumente, um Automatismen für die nächsten logischen Schritte darstellen zu können. In der Praxis kann dies dann zum Beispiel so aussehen, dass ein Makler eine Mail von uns erhält, in der mitgeteilt wird, dass bei diesen 100 Privathaftpflichtverträgen eine Bestandsaktualisierung auf den aktuellen Tarif möglich ist. Möchte der Makler das, genügt ein Klick und unser System nimmt alles Nötige vor und informiert die Kunden per Mail. Auch in Sachen Bestandsarbeit werden sich hier viele Möglichkeiten wie zum Beispiel Upselling-Aktionen auftun.

Die Weiterbildung für Makler ist ein großes Thema der VEMA. Nun hören wir stetig, dass die IHKs bei der Anerkennung von Seminaren genau hinsehen. Können Sie das bestätigen?

Andreas Brunner: Anfangs wirkte es, als ob die IHKs selbst noch nicht so genau wüssten, wie die Kontrolle der Weiterbildungspflichterfüllung dargestellt und umgesetzt werden soll. Das führte zu mehreren oft nicht nachvollziehbaren Aussagen und Entscheidungen. Inzwischen scheint man seinen Weg gefunden zu haben. Den genauen Blick auf Seminarinhalte können wir bestätigen.

Wir empfehlen den Maklern, mehr Zeit in Fortbildungen über die VEMAakademie zu investieren, dann sind sie auf der sicheren Seite und haben keine Diskussionen mit der örtlichen IHK, wenn die einen Schulungsinhalt nicht akzeptiert. Die meisten VEMA-Partner gehen so damit um.

Haben Sie denn eigene Erfahrungen damit gemacht?

Andreas Brunner: Fälle, bei denen die Akzeptanz der Weiterbildungszeit unserer Angebote angezweifelt wurden, kennen wir nur vereinzelt. In der Regel konnten solche Zweifel mit Übersendung der Schulungsinhalte dann auch ausgeräumt werden.

An die VEMA sind einige Gewerbemakler angeschlossen. Wie sehr waren diese von dem Thema der Betriebsschließungsversicherung betroffen?

Hermann Hübner: Das Thema wird medial überbewertet. Im Durchschnitt dürfte jeder Vermittler nur um die zwei Verträge im Bestand haben. Erklärt man einem betroffenen Kunden, dass die Betriebsschließungsversicherung nie für Pandemien gedacht war, und erläutert alle Hintergründe, dann entschließen sich viele, einen Vergleich anzu­nehmen und nicht zu klagen. Man wird sehen, wie der BGH entscheidet. Ich ziehe den Hut vor den Versicherern, die die Ansprüche vollständig beglichen haben. Keine Selbstverständlichkeit für mich.

Was glauben Sie, wie hoch ist der bleibende Imageschaden der Branche?

Hermann Hübner: Ich sehe keinen Imageschaden. Das Thema wird größtenteils nur innerhalb der Branche hochgespielt.

Erwarten Sie eine Eintrübung der Maklergeschäfte aufgrund möglicher Insolvenzen im Gewerbebereich oder anderer Einflüsse?

Andreas Brunner: 2020 hatten wir einen Tiefstand an Insolvenzen und auch 2021 erwarten wir keine steigenden Insolvenzen. Im Gegenteil – viele Firmen nutzten die Pandemie, um sich besser für die Zukunft aufzustellen.

2021 wird also mit Blick auf die Geschäftszahlen wieder ein gutes Jahr für die VEMA?

Andreas Brunner: Ja.

Hermann Hübner: Ja, absolut.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 08/2021 und in unserem ePaper.

Bild oben:  © sdecoret – stock.adobe.com; Porträtfotos: © VEMA

 
Interview mit
Andreas Brunner
Hermann Hübner