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Sachwerte
19. Januar 2018
Anbieter geschlossener Fonds halten sich weiter zurück

Anbieter geschlossener Fonds halten sich weiter zurück

Die Anbieter geschlossener Fonds haben laut einer Scope-Analyse im Jahr 2017 mehr Fonds als im Vorjahr auf den Markt gebracht. Das Emissionsvolumen der neu zugelassenen Produkte ist aber weiter gesunken. Dafür macht die Ratingagentur vor allem drei Gründe aus.

Die Ratingagentur Scope hat die im Jahr 2017 emittierten geschlossenen Publikums-AIF (alternative Investmentfonds) und Vermögensanlagen erfasst: Insgesamt wurden 29 Publikums-AIF von der BaFin zum Vertrieb zugelassen. Das sind drei Fonds mehr als 2016. Das geplante Eigenkapitalvolumen der 2017 emittierten Publikums-AIF betrug 705 Mio. Euro – ein Rückgang gegenüber 2016 um rund 35%.

Immobiliendominanz und Novum

Von den 29 Fonds investieren 21 in Immobilien. Gemessen an der Anzahl stellt die Asset-Klasse Immobilien damit drei Viertel aller Publikums-AIF. Andere Asset-Klassen wie Flugzeuge, Erneuerbare Energien, Private Equity und Infrastruktur führen somit unverändert ein Nischendasein. Innerhalb der Immobilienfonds liegt der Investitionsfokus klar auf deutschen Objekten. Sie machen rund zwei Drittel der Investments aus. Mit dem Angebot „HTB Erste Immobilien Investment AG“ des Bremer Emissionshauses HTB Hanseatische Fondshaus GmbH gabe es 2017 zudem ein Novum. Das Angebot ist der erste geschlossene Publikums-AIF in der Rechtsform der Investmentaktiengesellschaft mit fixem Kapital.

Drei Gründe für Rückgang

Als Gründe für den Rückgang des Emissionsvolumens macht Scope macht vor allem drei Punkte aus. Erstens habe im Jahr 2016 JAMESTOWN mit der Auflage des Fonds Nr. 30 einen sehr großvolumigen AIF emittiert. Dieser Fonds stand für 22% des gesamten Emissionsvolumens. Ein so großvolumiger Fonds fehlte 2017. Zweitens würden sich Alternative Assets, allen voran Immobilien, im Umfeld extrem niedriger Zinsen und des dadurch verursachten Anlagedrucks nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Die dadurch hervorgerufene Konkurrenz unter Investoren treibt die Preise und führt zu sinkenden Renditen für Sachwerte, wodurch die Konzeption geschlossener Publikums-AIF erschwert wird. Zu guter Letzt stellen die regulatorisch geforderten Dokumentations- und Beratungspflichten laut Scope für einige Vertriebspartner hohe Hürden dar. (mh)