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7. Dezember 2016
Auch die Branchengrößen senken ihre Verzinsung 2017

Auch die Branchengrößen senken ihre Verzinsung 2017

Am Dienstag haben die Lebensversicherer der Allianz, AXA und ERGO ihre Verzinsung für das Neuverträge im Jahr 2017 bekanntgegeben. Wenig überraschend: Auch die Branchengrößen passen ihre Zinssätze nach unten an. Die Niedrigzinsphase und die Kapitalmarktentwicklung lässt den Versicherern keine andere Wahl.

Gleich drei Branchengrößen haben am Nikolaustag ihre Überschussbeteiligung für 2017 deklariert. Den Start machte der Marktführer. Die Allianz Lebensversicherung senkt demnach ihre Gesamtverzinsung in der klassischen Lebensversicherung auf 3,4%. 2016 waren es noch 3,7%. Die Gesamtverzinsung setzt sich aus der laufenden Verzinsung von 2,8% (2016: 3,1%), dem Schlussüberschuss und dem Sockelbetrag für die Beteiligung an den Bewertungsreserven von weiteren 0,6% (2016: 0,6%) zusammen.

Für die Allianz ist die Klassik im Neugeschäft jedoch ein Auslaufmodell. Im Vordergrund steht das 2013 eingeführte Produkt „Perspektive“: Hier passt der Versicherer die Gesamtverzinsung auf 3,7% an – eine Zinssenkung von 0,3 Prozentpunkten. Die Gesamtverzinsung setzt sich dabei aus einer laufenden Verzinsung von 2,9% (2016: 3,2%), einem Schlussüberschuss sowie einem Sockelbetrag für die Beteiligung an den Bewertungsreserven von zusammen weiteren 0,8% (2016: 0,8%). Das Vorsorgekonzept Perspektive habe sich mittlerweile zum Standardprodukt entwickelt, so die Allianz. Mehr als 300.000 Kunden hätten sich bislang dafür entschieden: Über 100.000 Verträge wurden allein in den ersten drei Quartalen 2016 abgeschlossen, berichtet der Versicherer. Im Gegensatz zu dem „Verkaufsschlager“ machen klassische Lebensversicherungen im privaten Neugeschäft aktuell weniger als 10% der Abschlüsse aus, in der betrieblichen Altersversorgung liegt ihr Anteil noch bei etwa einem Drittel der Neuverträge.

AXA bietet durchschnittliche Gesamtverzinsung von 3,4%

Die AXA wiederum senkt 2017 ihre laufende Verzinsung von 3,1% auf 2,9% Einschließlich des Schlussgewinnanteils und der Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven erreicht die Gesamtverzinsung 2017 durchschnittlich 3,4% – zum Vergleich: 2016 waren es noch 3,6%.

„Wir konnten auch im derzeitigen Kapitalmarktumfeld erneut eine Überschussbeteiligung über dem bisherigen Marktniveau realisieren und gleichzeitig die finanzielle Stabilität unserer Gesellschaft stärken“, kommentiert Dr. Patrick Dahmen, als Mitglied des Vorstands der AXA Konzern AG verantwortlich für das Ressort Vorsorge, die Entscheidung seines Hauses.

Auch ERGO reagiert

Und auch die Lebensversicherer der ERGO Gruppe passen ihre Überschussbeteiligung 2017 an. Die ERGO Lebensversicherung senkt die Gesamtverzinsung um 0,45 Prozentpunkte auf 2,6%. Die Summe aus Garantiezins und laufender Verzinsung beträgt dabei 2,25%, dazu kommen 0,35% aus Schlussüberschussbeteiligung und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven.

Mit der jetzt getroffenen Entscheidung zur Überschussbeteiligung führe ERGO ihre auf Sicherheit ausgerichtete Geschäftspolitik konsequent weiter, heißt es vonseiten des Versicherers. Dazu gehöre auch, die verschiedenen Tarifgenerationen von Ansparprodukten in gleichem Maße zu beteiligen. Für diesen Ausgleich passt die ERGO für Verträge mit höheren Garantiezinsen auch den Schlussüberschuss an.

Für die Viktoria Leben und ERGO Direkt wurden zudem für das Neugeschäft folgende Verzinsung 2017 festgelegt:

Der Garantiezins und die laufende Verzinsung betragen für die Victoria Leben in Summe 2,05%. Die Kunden erhalten dazu 0,35% aus Schlussüberschussbeteiligung und Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven. Die Gesamtverzinsung beläuft sich somit auf 2,4%. Die ERGO Direkt Lebensversicherung setzt die Summe aus Garantiezins und laufender Verzinsung 2017 auf 2,75% fest. Die Kunden erhalten dazu 0,25% aus dem Schlussüberschuss. Die Gesamtverzinsung inklusive des Schlussüberschusses liegt damit bei 3% (bh).

 Bereits in den vergangenen Wochen hatten die Stuttgarter und die ALTE LEIPZIGER ihre Verzinsung 2017 deklariert. Auch dort wurde die Verzinsung nach unten angepasst.

Lesen Sie auch: ALTE LEIPZIGER deklariert Überschussbeteiligung für 2017

Die Stuttgarter deklariert laufende Verzinsung von 2,3%