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10. Dezember 2021
Bauzinsen, Inflation, Immobilienpreise: Was bringt 2022?

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Bauzinsen, Inflation, Immobilienpreise: Was bringt 2022?

Steigen im kommenden Jahr die Bauzinsen? Wie entwickelt sich die Inflation? Legen die Immobilienpreise weiter zu? Und wie steht es um Angebot und Nachfragen nach Immobilien? Eine Einschätzung liefert Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein, in einem Ausblick auf 2022.

Zum Jahreswechsel stellt sich mit Blick auf das kommende Jahr die Frage, wie sich die Zinsen entwickeln, ob die Inflation weiter steigt und ob die Immobilienpreise weiter steigen. Im ausklingenden Jahr 2021 haben die Zinsen leicht angezogen, verharrten aber auf niedrigem Niveau. Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, rechnet damit, dass sich dieser Trend aus dem Jahr 2021 fortsetzen wird. „Die Zinsen werden sich weiterhin seitwärts auf niedrigem Niveau bewegen – mit leichter Aufwärtstendenz.“ Dafür sorge die Europäische Zentralbank (EZB), die trotz erhöhter Inflation die Zinsen künstlich deckele, indem sie Anleihen kaufe und den Leitzins niedrig halte, so Neumann weiter. Er geht frühestens im Jahr 2023 von einer einer ersten Leitzinsanhebung aus. Immobilienkäufer profitieren, wenn die Zinsen auch 2022 noch auf einem historisch niedrigen Niveau bleiben. Neumann empfiehlt lange Laufzeiten, um das Zinsänderungsrisiko zu verringern.

Wohin bewegt sich die Inflation?

Im Jahr 2021 hat die Inflation erstmals seit 30 Jahren die Marke von 5% überschritten. „Anfang 2022 ist mit einem signifikanten Rückgang der Inflationsrate zu rechnen. Ich gehe davon aus, dass wir das hohe Niveau, das wir in Deutschland hatten, so nicht wiedersehen werden. Zwar wird die Inflationsrate im ersten Halbjahr 2022 weiterhin deutlich über der von der EZB neu definierten Zielmarke ‚um 2%‘ liegen, sich dann aber im zweiten Halbjahr von oben diesem Wert nähern“, so die Einschätzung von Neumann.

In einem gesunden wirtschaftlichen Umfeld bewirkt eine hohe Inflation indirekt höhere Zinsen. Das wäre die natürliche Bewegung, wie Neumann bemerkt. In einem solch normalen Umfeld würden die Notenbanken mit Zinserhöhungen reagieren, um einer Inflation jenseits ihrer Zielmarke entgegenzusteuern. Die EZB tut jedoch nichts dergleichen, da sie davon ausgeht, dass die Inflation wieder auf die 2% zusteuern wird.

Driften die Immobilienpreise weiter in die Höhe?

Wenn es für Erspartes keine Rendite mehr gibt, wenden sich die Menschen verstärkt Sachwerten zu. „Die Immobilie ist als Anlagealternative für die Altersvorsorge prädestiniert. Diese Entwicklung heizt die Nachfrage nach Immobilien weiter an – und damit auch die Preise, wenn nicht gleichzeitig das Angebot an Immobilien zunimmt. Und das tut es in Deutschland zu langsam“, so das Fazit von Neumann. Seiner Einschätzung nach müssen sich Interessenten auch im Jahr 2022 auf steigende Immobilienpreise einstellen – wenn auch mit verringerterer Dynamik als in den vergangenen drei bis vier Jahren.

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