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2. März 2020
Coronavirus: Diese Folgen sieht der GDV für die Assekuranz

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Coronavirus: Diese Folgen sieht der GDV für die Assekuranz

Das Coronavirus breitet sich weltweit aus. Während die Bundesregierung einen Krisenstab eingerichtet hat, um die Bevölkerung hierzulande zu schützen, wächst auch die Sorge vor den wirtschaftlichen Auswirkungen. Doch welche Folgen drohen der deutschen Versicherungswirtschaft? Der GDV gab in der vergangenen Woche eine erste Einschätzung ab.

Die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus (Covid-19) bewegt die Welt. Die Meldungen zu einer drohenden Epidemie oder gar Pandemie überschlagen sich, die bange Frage dabei bleibt: Was kommt da (alles) auf uns zu? Während die Bundesregierung vergangene Woche einen Krisenstab eingerichtet hat mit dem Ziel, die Bevölkerung so gut wie möglich zu schützen und die Epidemie soweit wie möglich einzudämmen, wächst auch die Sorge in der Wirtschaft. Die negativen Auswirkungen bleiben längst nicht nur auf China beschränkt. Aufgrund der drastisch gestiegenen Bedeutung Chinas für die Weltwirtschaft wird das Virus voraussichtlich auch in anderen Teilen der Welt auf das Wachstum drücken.

Fehlende Zulieferungen für deutsche Firmen ein Problem

Auch in Deutschland sind die wirtschaftlichen Auswirkungen bereits an verschiedenen Stellen zu spüren. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) sieht in einer ersten Einschätzung vor allem drei Kanäle betroffen. So dürfte hierzulande insbesondere die Nachfrage nach Konsumgütern und touristischen Dienstleistungen sinken. Zudem ist Deutschland in Europa besonders von der Unterbrechung der globalen Wertschöpfungsketten betroffen, zumal häufig mehr als die Hälfte des Wertes der Unternehmensexporte aus Vorleistungen aus dem Ausland besteht. Mit einem Anteil von 5% ihrer gesamten Vorleistungen sind vor allem die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen sehr stark auf chinesische Zulieferungen angewiesen.

Folgen für Investitionen und Kreditvergabe noch nicht absehbar

Wie der GDV-Chefvolkswirt Dr. Klaus Wiener in seiner Einschätzung unterstreicht, dürfte auch die erhöhte Unsicherheit zum Problem werden, die Unternehmen von Investitionen sowie Finanzinstitutionen von der Kreditvergabe abhalten könnte. Möglich sind auch Kreditausfälle und höhere Rückstellungen. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung ist die weitere Entwicklung ungewiss. Diese Ungewissheit könnte Investoren dazu veranlassen, mögliche Investitionen wenigstens solange aufzuschieben, bis sich die Lage stabilisiert hat.

Finanzmärkte beunruhigt, Goldpreis steigt

Auch auf den Finanzmärkten sorgte die Nachricht von der rasanten Verbreitung des Corona-Virus Anfang Februar für Beunruhigung, die mit Abschlägen bei den Bondrenditen einhergingen. Daraufhin sank die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen auf –0,44%, die der amerikanischen bis auf 1,51%. Mit der steigenden Zahl der Corona-Fälle in Norditalien fielen die Renditen weiter und notierten Ende Februar bei nur noch –0,49 bzw. 1,39% Das anhaltend niedrigere Niveau spiegelt die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Ausbreitung wieder.

Ein weiteres Anzeichen für die erhöhte Alarmbereitschaft, in der sich die Finanzmärkte befinden, ist die Entwicklung des Goldpreises: Dieser ist auf über 1.600 US-Dollar je Feinunze gestiegen. (Lesen Sie dazu auch: Wegen Coronavirus: Gold-Nachfrage verdoppelt sich)

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