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14. Mai 2020
Deutsche sind Spitzenreiter bei Fondsanlage über Robo-Berater

Deutsche sind Spitzenreiter bei Fondsanlage über Robo-Berater

Der Anteil ist noch relativ klein: Rund 1% der deutschen Privatanleger legen ihr Fondsvermögen automatisiert an. Ein bisschen erstaunt darf man darüber sein, dass die in Geldfragen doch eher konservativen Deutschen hier ihren europäischen Nachbarn voraus sind.

In Deutschland verwalteten Robo-Berater Ende 2019 ein Fondsvermögen von 7,5 Mrd. Euro. Das entspricht knapp 60% der von ihnen in der EU betreuten Gelder. Darauf weist der Bundesverband der Investment und Asset Management (BVI) hin. Deutsche Privatanleger haben somit gut 1% ihres Fondsvermögens automatisiert angelegt. In anderen EU-Ländern, in denen Sparer ebenfalls viel Geld in Fonds angelegt haben, wie Italien, Spanien und Frankreich liegt der Anteil jeweils nur bei 0,1%.

Über 300.000 Robo-Kunden in Deutschland

Auch bei der Verbreitung liegt Deutschland mit 3.800 Robo-Kunden je eine Million Einwohner, im EU-Vergleich in der Spitzengruppe. Dies sei beachtlich, so der BVI, weil einige Nachbarländer, wie etwa England und die Niederlande, die Verbreitung der automatisierten Beratung durch ein Provisionsverbot in der Anlageberatung unterstützen würden. Dennoch werden Robo-Berater dort nicht zwangsläufig stärker genutzt. Zwar ist in England die Verbreitung mit 8.600 Nutzern je eine Million Einwohner größer als in Deutschland, in den Niederlanden hingegen setzen Anleger deutlich weniger auf die automatisierte Beratung (1.800 Kunden je eine Million Einwohner).

Mit Blick auf die USA erklärt der BVI, dass sich Robo-Berater auch im freien Wettbewerb der Vertriebsmodelle stärker verbreiten können. Dort lassen 25.200 Anleger pro eine Million Einwohner ihre Fonds – ohne Provisionsverbot – durch Robo-Berater verwalten. (bh)

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