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9. Dezember 2021
Die Customer Journey des hybriden Kunden

Die Customer Journey des hybriden Kunden

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Uta Niendorf von Q_PERIOR und Christian Buschkotte von andsafe darüber, was einen hybriden Kunden ausmacht und welche Anforderungen hybride Kunden an die Versicherer stellen.

Uta Niendorf ist Partnerin bei Q_PERIOR und leitet dort den Bereich Insurance Sales Solutions. Insgesamt kann sie seit ihrem Diplomabschluss an der Universität Passau auf über 20 Jahre Erfahrung in der Beratung von Finanzdienstleistern zurückblicken.

Christian Buschkotte ist seit April 2019 als Managing Director bei andsafe tätig und besitzt gut 25 Jahre Berufserfahrung in der Versicherungsbranche in unterschiedlichen Funktionen.

Q_PERIOR ist eine international tätige Unternehmensberatung und berät Kunden an der Schnittstelle von IT und Business mit dem Schwerpunkt digitale Transformation. Bei andsafe handelt es sich um den digitalen Versicherer des Provinzial Konzerns mit Sitz in Münster.

Die Studie

Q_PERIOR hat in seiner Studie Hybrid Sales Index 2021 die Vertriebswege relevanter Erstversicherer unter die Lupe genommen. Ziel war es, herauszufinden, inwieweit Versicherer ihre digitalen und analogen Touchpoints in ausreichendem Maße verknüpft haben, um dem modernen, hybriden Kunden ein Höchstmaß an Komfort bieten zu können.

Von der ersten Suche über das Versicherungsprodukt bis zum Vertragsabschluss steht heutzutage für Versicherer eine möglichst kundenzentrierte Perspektive im Mittelpunkt. Den Kunden an keiner Stelle allein lassen und kontinuierlich durch alle Schritte begleiten, lautet der Anspruch. „Wir wollten uns in die Rolle eines [...] Endkunden hineinversetzen“, erklärt Uta Niendorf. Demzufolge wurde das vorhandene Wissen über Versicherer ausgeblendet und der Fokus einzig auf den Kunden gelegt. Dazu wurden Methoden wie Mystery Shopping verwendet oder systematische Wettbewerbsanalysen durchgeführt.

Der hybride Kunde

„Der hybride Kunde ist ein Kunde, der sich nicht nur auf seinen Vermittler verlässt, sondern der seine Suche [...] online startet“, so Uta Niendorf. Laut einer GfK-Studie beginnen inzwischen 59% der Versicherungskunden ihre Suche online und ziehen erst später einen Vermittler hinzu. Dementsprechend wichtig sind Anknüpfungspunkte an allen Kontaktstellen, damit der Kunde nirgendwo verloren geht und sich stets gut betreut fühlt. Die Studie kommt zu dem Schluss: Auf der Journey-Seite ist bei Versicherern noch viel Luft nach oben. Ein Beispiel, das Uta Niendorf ausführt: Ein Kunde hat nach der Online-Sichtung eines Angebots noch Fragen. Idealerweise verfügt die Webseite über eine unkomplizierte Chatfunktion oder die Möglichkeit der Online-Terminierung mit einem Vermittler. Das Gleiche gilt bei diesem Schritt aus der analogen Welt in die digitale: Nicht sämtliche Daten neu eingeben zu müssen und möglichst schnell den Vertragsabschluss vornehmen zu können, stellen heute zentrale Bedürfnisse eines hybriden Kunden dar.

Fazit

Mit der Digitalisierung und dem demografischen Wandel verlangen immer mehr Kunden von Versicherern nach Schnittstellen, die sie beim Übergang aus der analogen in die digitale Welt – oder andersherum – begleiten. Dabei geht es nicht um das subjektive Wohlempfinden des Kunden, sondern darum, ihn an keinem Übergangspunkt zu verlieren. Große Versicherer haben dieses Thema längst für sich entdeckt, aber andere Unternehmen verspüren noch keinen ausreichend hohen Marktdruck, um wichtige Veränderungen voranzutreiben.

Hier geht es direkt zur Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.