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24. März 2022
Digital Insurance Podcast: Haben wir das Denken verlernt?

Digital Insurance Podcast: Haben wir das Denken verlernt?

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Gerrit Böhm von den VOLKSWOHL BUND Versicherungen darüber, wie sich im Unternehmensalltag besser über Prozesse reflektieren lässt.

Die VOLKSWOHL BUND Versicherungen wurden 1919 in Berlin gegründet und haben heute ihre Hauptverwaltung in Dortmund. Sie spezialisieren sich auf die Bereiche Sach- und Lebensversicherung.

Gerrit Böhm ist Vorstand für IT bei den VOLKSWOHL BUND Versicherungen. Dort ist er seit über 14 Jahren angestellt. Böhm verfügt über ein Diplom in Betriebswirtschaftslehre von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

„Bill Gates hat es gemacht“

Nachdenken gehört zu einer unterschätzten Aktivität – so die Ausgangsthese dieser Ausgabe des Digital Insurance Podcast. Jonas Piela und Gerrit Böhm philosophieren über den Prozess des Nachdenkens, der in der heutigen Unternehmenswelt keine Wertschätzung erfährt. Böhm versucht sich zunächst an einer Definition des Begriffs „Nachdenken“ anhand der Frage, was damit nicht gemeint sei: Kreativworkshops seien nicht stilles Nachdenken und Managementtätigkeiten, wie das Abarbeiten von alltäglichen Aufgaben, erst recht nicht. Statt eine Sache unmittelbar und schnell zu erledigen, könnte man dieser etwas Zeit lassen. Womöglich finde sich noch eine bessere Lösung, fügt Piela hinzu. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Nimmt man sich jeden Montag zwei Stunden Zeit, um einfach nur nachzudenken? „Bill Gates hat es gemacht“, antwortet Böhm.

Der, der aus dem Fenster guckt

Ein Problem dieser Definition von Arbeit: Sie ist nicht sicht- und schwer greifbar. Sieht man jemanden aus dem Fenster schauen, vermuten die Wenigsten, dass er schwer beschäftigt ist. „Eigentlich musst du heimlich nachdenken“, meint Böhm. Sonst hinterlässt man einen falschen Eindruck. Außerdem müssen neue Indikatoren gefunden werden, um Arbeit richtig bemessen und einschätzen zu können. „Nicht, wie mache ich es, sondern was mache ich“, so Böhm weiter. Das sei entscheidend, um herauszufinden, was für Kunden und schlussendlich das Unternehmen das sei, was am meisten Wert stifte.

Vom Problem zur Lösung

Blockchain, Cloud, Agilität – viele Buzzwords, die in der heutigen Unternehmenswelt fallen. Oft hat man das Gefühl: Erst kommt die Lösung, dann das Problem. Technologie soll keinen Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck darstellen. „Mit dem Problem, finde ich, sollte es anfangen“, sagt Gerrit Böhm. Sich gleichzeitig bei jeder neuen Technologie „Chancen, Risiken, aber auch Grenzen“ ins Bewusstsein zu rufen, sei unabdingbar. „Man darf nicht dogmatisch sein“, fügt Jonas Piela hinzu: „Das Gegenteil von dogmatisch sein, ist nachdenken.“ Die zur Verfügung stehenden Tools zur Lösung eines potenziellen Problems zu kennen, sei wichtig, stimmen beide überein.

Fazit

Der Punkt, mehr über das eigene Tun zu reflektieren, regt „zum Nachdenken“ an. Im Zeitalter der sich ständig weiterentwickelnden Tools und Technologien verfällt man leicht in das Dogma, alles von der Technik aus anzugehen. Das Nachdenken darüber, wie grundsätzliche Herangehensweisen und Arbeitsprozesse verbessert werden können, ist mindestens so wichtig, wie das Abarbeiten von Aufgaben.

Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft über die digitale Transformation. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.