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24. März 2020
Digitale Fitness-Tipps (3): Was die „Google Lens“ alles kann

Digitale Fitness-Tipps (3): Was die „Google Lens“ alles kann

In regelmäßigen Abständen analysiert Christoph Bubmann, CEO von digitransform.de, für AssCompact Fragen der Digitalisierung. Diesmal erklärt er, was die „Google Lens“ alles kann und wie man davon profitieren kann, wenn man sie ausprobiert.

Seit dem Start von Shazam im Jahr 2008 ist die Frage „Was ist das für ein Song?“ obsolet. Durch den Algorithmus bekommen die Nutzer innerhalb weniger Sekunden sowohl den Interpreten als auch den Titel genannt und der Song wird gleichzeitig in der eigenen Bibliothek gespeichert. Eine App die in der jungen Generation wohl jeder schon einmal genutzt hat.

In den Jahren danach sind viele weitere Apps auf den Markt gekommen, die uns sagen, was für eine Hunderasse gerade vor uns „Platz macht“ (Dog Scanner), welcher Vogel gerade singt (Zwitschern! Vogelstimmen) oder auch ob ein Produkt bestimmte Schadstoffe enthält (ToxFox).

Google hat den Markt der Erkennungsfunktionen nun allerdings neu aufgerollt – die Google Lens ist da! Bereits im Jahr 2017 ist die Beta-Version der Google Lens (deutsch: Linse) erschienen. Die Idee: Man richtet die Handykamera auf einen Gegenstand und es wird angezeigt, was es ist. In der folgenden Zeit wurde die Funktion immer weiter verbessert und ist nun soweit ausgereift, dass Google sie nicht nur in einer eigenen App, sondern ebenfalls in der Google App direkt neben dem Suchfeld integriert hat (siehe Bild).

 

Digitale Fitness-Tipps (3): Was die „Google Lens“ alles kann

 

Innerhalb der Google Lens sind verschiedene Funktionen implementiert. Mit der Lupe lässt sich erkennen, was sich gerade vor einem befindet. Fragen wie: Was ist das eigentlich für ein Gebäude? Wo bekomme ich die Schuhe her? Welche Pflanzenart war das noch gleich? gehören der Vergangenheit an. Natürlich wird dieser Service stets weiter optimiert, da er noch nicht perfekt ist. Aber im alltäglichen Gebrauch funktioniert er schon wirklich gut.

Verlinkung auf Shops

Zudem lassen sich Produkte nach erfolgreichem Scan auch gleich mit der Funktion „Einkaufswagen“ erwerben. Google verlinkt sofort auf verschiedene Shops. Über die Art und Weise in welcher Reihenfolge die Shops angezeigt werden, können wir aktuell nur vermuten, dass es etwas mit dem eigentlichen SEO-Auftritt (Search Engine Optimization) der Websites und den aktuellen GPS-Daten des eigenen Smartphones zu tun hat. Inwiefern Werbeplatzierungen hierbei in Zukunft eine Rolle spielen könnten, lässt sich noch nicht genau sagen. Wer Google jedoch kennt, weiß, dass dies bestimmt angedacht ist.

Texterkennungsfunktion – auch für handschriftliche Texte

Die Google Lens verfügt auch über eine Texterkennungsfunktion. Einfach für ein paar Sekunden die Kamera über einen Text halten und schon lässt sich dieser kopieren oder auch via Google Übersetzer direkt in eine andere Sprache übersetzen. Die Texterkennung funktioniert hierbei auch bei handschriftlich verfassten Texten. Dabei kommt es zur Texterkennung jedoch (noch) sehr auf die handschriftlichen Fähigkeiten des Verfassers an.

Google Lens und Versicherungen

Für Unternehmen empfiehlt es sich, die Entwicklungen der Google Lens im Auge zu behalten (und im richtigen Moment die Gespräche mit Google zu suchen). Stellen wir uns ein Szenario in ein paar Jahren vor: Die Google Lens verfügt nun auch über den Menüpunkt „Versichern“. Kunden in ganz Deutschland halten ihre Kameras auf ihre Autos, Fahrräder, Häuser und Inneneinrichtung. Nach ein paar Sekunden erscheinen verschiedene Angebote für Kfz-, Fahrrad-, Wohngebäude- oder Hausratversicherungen. An welcher Stelle und mit welchem Angebot wird IHRE Organisation platziert?

Dritter Tipp: Probieren Sie Google Lens selbst aus

Wenn Sie das Kamerasymbol noch nicht neben dem Mikrofon in der Google-Suchleiste finden, erhalten Sie es beim Klick auf das „G“ unter „Updates“.

Über den Autor

Christoph Bubmann ist CEO von www.digitransform.de. Sein Ziel ist es, mit seinem Team digitale Zusammenhänge so zu vermitteln, dass jeder sofort den persönlichen Nutzen erkennt und Neugierde entwickelt, selbst weiterzumachen. Denn wer einen persönlichen Nutzen erkennt, ist bereit, sein eigenes Verhalten zu verändern.

Bild: © Goodpics – stock.adobe.com

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Ein Artikel von
Christoph Bubmann