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28. Oktober 2019
Jungmakler im Gespräch: Finalist Benjamin Adelwarth

Jungmakler im Gespräch: Finalist Benjamin Adelwarth

Benjamin Adelwarth ist Geschäftsführer der AV Versicherungsmakler GmbH und war Finalist beim Jungmakler Award 2019. Im Interview erklärt er, wie er ein Unternehmen gründete und zusätzlich noch die Nachfolge eines Kollegen antrat.

Auf der DKM fanden sich dieses Jahr erneut alle Finalisten des Jungmakler Awards auf der großen Bühne ein. Lediglich drei Anwärter konnten sich zwar schließlich ein Preisgeld und einen Platz auf dem Siegertreppchen sichern, doch alle, die es bis ins BundesCasting geschafft haben, dürfen sich als Gewinner betrachten. Weil nicht nur die drei Bestplatzierten der Branche etwas zu sagen haben, hat AssCompact alle Finalisten zum Interview gebeten. Den Anfang macht Benjamin Adelwarth, der es als Geschäftsführer der AV Versicherungsmakler GmbH bis unter die letzten zwölf Teilnehmer des Jungmakler Award schaffte.

Herr Adelwarth, warum haben Sie sich für den Maklerberuf entschieden?

Schon als kleiner Junge war für mich klar, dass ich in die Bank möchte. Damals war der Bankkaufmann noch ein angesehener Beruf. Doch schnell merkte ich, dass mir die Produktvielfalt fehlt, um den Kunden bedarfsgerecht zu beraten. Auch die stellenweise absurden Zielvorstellungen und fragwürdigen Verkaufsmethoden haben mich dazu veranlasst selbstständig zu werden.

Wie haben Sie die ersten Tage und Wochen in der Selbstständigkeit erlebt? Und erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Kundengespräch?

Das war alles andere als einfach. Ich habe bei null angefangen: kein Kundenbestand, kein Anhaltspunkt, keine Unterstützung. Nur die Vision: ich möchte als Makler tätig sein und so für meine Kunden vom ganzen Markt profitieren können. Zu Beginn stieß ich auf viel Abwehrhaltungen und Vorurteile – doch meine saubere und faire Arbeit zeigte den Kunden meine Fähigkeiten, worauf wenig später das Empfehlungsgeschäft anlief.

Sie haben ein Versicherungsbüro übernommen und so Ihren Weg in die Selbstständigkeit gestartet. War es schwierig ein geeignetes Unternehmen zu finden?

Das ist so nicht richtig. Ich habe mich vor zehn Jahren selbstständig gemacht und mir als Einzelfirma bzw. Einzelperson einen Kundenstamm aufgebaut. Weil er nach eigenen Angaben immer wieder Gutes von mir gehört hatte, kam vor drei Jahren ein Maklerkollege aus der Region auf mich zu und hat mir seine Agentur als Unternehmensnachfolge angeboten. Daraufhin haben wir unsere beiden Unternehmen zu einer GmbH zusammengeführt.

Welche Maßnahmen hatten nach dem Zusammenschluss Priorität?

Am wichtigsten war die Standardisierung von Abläufen und das Digitalisieren der Kundenakten. Ohne diese Maßnahmen hätte die Agentur nur wenig Zukunftsperspektiven und -chancen gehabt. Derzeit liegt meine Hauptaufgabe neben dem Bestandsservice bei der Bestandsbearbeitung: Vorrangig sollen aus Ein- und Zweivertragskunden sog. Komplettkunden werden.

Sie sind Finalist des Jungmakler Awards 2019 und haben sich damit schon gegen zahlreiche Wettbewerber durchgesetzt. Was werten Sie selbst als Ihre Stärken?

„Konzept vor Produkt“ ist nur einer meiner Grundsätze. Mit innovativen Ideen verbessern wir ständig unseren Beratungsprozess und gewinnen so zufriedene Neukunden.

Wie bauen Sie sich als Jungunternehmer Ihren Kundenstamm auf?

Ausschließlich über ein gut funktionierendes Netzwerk und aus Empfehlungen von Bestandskunden.

Welche Unterstützung wünschen Sie sich von Seiten der Produktgeber?

Am meisten stören mich die Wartezeiten – egal ob beim Vertrags- und Angebotsservice oder in der Schadenbearbeitung. Außerdem wäre eine Vereinheitlichung von Software und IT wünschenswert.

Warum haben Sie sich beim Jungmakler Award beworben? Und was hat Ihnen die Bewerbung unabhängig von der Platzierung gebracht?

Die letzten Jahre waren sehr ereignisreich. Nun interessiert mich wie eine Fachjury meine Leistung und meine Überzeugung einschätzt. Auch wenn es zum Sieg nicht reichen sollte, so hat mir der Erfahrungsaustausch mit den Kolleginnen und Kollegen unwahrscheinlich viel Input gebracht. Das Kennenlernen von einigen Vorständen und Entscheidungsträgern hat die Teilnahme sehr aufgewertet.

Bitte ergänzen Sie die nachfolgenden Sätze kurz:
Kundenorientierung bedeutet für mich, dass …

... die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden im Vordergrund stehen.

Die größte berufliche Herausforderung sehe ich darin, dass …

... Gesetzgeber und Produktgeber immer an zukunftsorientierten Lösungen arbeiten.

Wäre ich nicht Makler geworden, würde ich heute …

... nicht so erfolgreich sein.

Lesen Sie hierzu auch: Das sind die Gewinner des Jungmakler Awards 2019

 
Ein Artikel von
Benjamin Adelwarth