Trotz steigender Mietpreise und der Corona-Pandemie sind 2021 so viele junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren bereits von zu Hause ausgezogen wie in den vergangenen zehn Jahren nicht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wohnten 2,6 Millionen der gut 8,3 Millionen Jugendlichen und damit 31,2% dieser Altersgruppe im vergangenen Jahr nicht mehr im Haushalt der Eltern. Zahl und Anteil haben sich in den vergangenen Jahren erhöht: 2011 waren es noch 2,4 Millionen Menschen oder 27,5% in dieser Altersgruppe, so die Statistiker weiter.
Töchter ziehen früher aus als Söhne
Nach wie vor bleiben Söhne etwas länger im elterlichen Haushalt wohnen als Töchter. 27,6% der jungen Männer zwischen 15 und 24 Jahren lebten 2021 nicht mehr bei den Eltern, unter den jungen Frauen waren 35,1% bereits ausgezogen. Zehn Jahre zuvorwar der Unterschied zwischen den Geschlechtern noch größer: 2011 wohnten 22,3% der jungen Männer und 33,0% der Frauen zwischen 15 und 24 Jahren nicht mehr bei den Eltern.
Jugendliche in Deutschland ziehen früher aus als im EU-Schnitt
Laut EU-Statistikbehörde Eurostat zogen 2021 in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union junge Frauen im Schnitt früher von zu Hause aus als junge Männer. EU-weit betrug das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus bei 26,5 Jahren, wobei Männer mit 27,4 Jahren im Schnitt rund zwei Jahre den elterlichen Haushalt verlassen haben als Frauen mit 25,5 Jahren. In Deutschland sind junge Menschen 2021 im Schnitt mit 23,6 Jahren zu Hause ausgezogen und damit fast drei Jahre früher als im EU-Durchschnitt. In Schweden (19,0 Jahre), Finnland (21,2 Jahre) und Dänemark (21,3 Jahre) war das Auszugsalter im vergangenen Jahr durchschnittlich am niedrigsten, in Portugal (33,6 Jahre), Kroatien (33,3 Jahre) und der Slowakei (30,9 Jahre) am höchsten. (tk)
Bild: © Simona – stock.adobe.com
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