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23. September 2019
Gesetzliche Rente: Ungleich bis ins hohe Alter

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Gesetzliche Rente: Ungleich bis ins hohe Alter

Geschlechtsspezifische Rentenlücke von 26%

Die Studie, die das Investment- und Altersversorgungsunternehmen Fidelity International in Auftrag gegeben hat, sollte Aufschluss darüber geben wie groß die Gender Pension Gap ist und wie viel Frauen sparen müssten, um sie zu schließen.

Bis zum Alter von 35 Jahren finden die Studienmacher kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei ihren gesetzlichen Rentenansprüchen, doch danach klafft die Lücke auf. Die durchschnittliche Differenz zu den Rentenansprüchen der Männer beträgt 26%. Die durchschnittliche deutsche Rentnerin hat somit 140 Euro weniger gesetzliche Rente zur Verfügung, als der deutsche Ottonormal-Mann.

Während noch bis 35 Jahren eine Rentenlücke von nahezu null Prozent vorherrscht, liegt die geschlechtsspezifische Differenz bei 36– bis 45-Jährigen bereits bei 15%. Bei den 46– bis 55-Jährigen beträgt sie sogar 27%.

Ursächlich ist die „Motherhood Penalty“

Den wahrscheinlichsten Grund für diese Beobachtung sieht Studienmacherin Niessen-Ruenzi darin, dass viele Paare in den Dreißigern eine Familie gründen und gerade Frauen im Anschluss an die Geburt eines Kindes die Arbeitszeiten reduzieren. Diese Entscheidung schlägt sich negativ auf ihre Finanzen und auch auf ihre später zu erwartende Rente nieder und ist in der einschlägigen Literatur auch unter dem Begriff „Motherhood Penalty“ bekannt, so Niessen-Ruenzi.

 

 Ungleich bis ins hohe Alter

 

Um diese „Gender Pension Gap“ zu schließen, lassen sich verschiedene Modellrechnungen durchführen. So müsste eine 40-jährige Frau beispielsweise 77 Euro pro Monat zurücklegen, wenn ihre private Altersversorgung eine Rendite von 3% erwirtschaftet und die jährliche Inflationsrate mit 1,5% angenommen wird. Bei einer erwarteten Rendite von 5% hingegen, würde ein monatlicher Vorsorgebeitrag von 57 Euro genügen.

Frauen sind demnach gezwungen von einem durchschnittlich geringeren Einkommen mehr Geld zurückzulegen, als ihre männlichen Kollegen, um anschließend im Alter nicht schlechter gestellt zu sein. (tku)

Bild: © aletia2011 – stock.adobe.com

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