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Sachwerte
28. Januar 2021
Gold legt ein Jahr der Rekorde hin

Gold legt ein Jahr der Rekorde hin

Das World Gold Council hat aktuelle Zahlen zum weltweiten Goldmarkt veröffentlicht. Demnach ist die Nachfrage der Konsumenten nach dem Edelmetall im Jahr 2020 auf den tiefsten Stand seit 2009 eingebrochen. Bei Anlegern war Gold dagegen so gefragt wie nie zuvor.

Die Covid-19-Pandemie mit ihren weitreichenden Auswirkungen hat laut dem World Gold Council die Nachfrage der Goldkonsumenten stark belastet. Die weltweite Nachfrage nach Gold ist demnach 2020 um 14% auf 3.759,6 Tonnen gefallen. Im vergangenen Jahr lag die Nachfrage damit erstmals seit 2009 unter 4.000 Tonnen.

Neues Rekordtief im vierten Quartal

Im vierten Quartal rutschte die Nachfrage der Goldkonsumenten sogar um 28% auf nur noch 783,4 Tonnen ab. Das war das schwächste Quartal seit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise in zweiten Quartal 2008. Die Nachfrage nach Goldschmuck fiel im vierten Quartal Vergleich zum Vorjahr um 13% auf 515,9 Tonnen. Das Gesamtjahreswert lag 2020 bei 1.411,6 Tonnen führte. Das war ein Drittel weniger als 2019 und zudem der tiefste Wert seit Beginn der Datenaufzeichnung durch das World Gold Council. Auch die Goldkäufe der Zentralbanken haben sich 2020 stark verlangsamt. Hier stand 2020 ein Minus von 59% auf 273 Tonnen zu Buche.

Folgen der Corona-Pandemie

„Der gesamte Goldmarkt spürte 2020 den Einfluss der Covid-19-Pandemie, das vierte Quartal war da keine Ausnahme. Verbraucher auf der ganzen Welt sahen sich weiterhin Lockdowns, Konjunkturschwächen und einem hohen Goldpreis ausgeliefert, was zu einem neuen Jahrestief bei der Schmucknachfrage führte“, sagt Louise Street, Senior Markets Analyst im Bereich Forschung des World Gold Councils.

Neues Rekordhoch bei den Investoren

Im Gegensatz zur Nachfrage der Konsumenten ist das Interesse der Investoren an dem Edelmetall stark gestiegen. Die jährliche Investitionsnachfrage legte im Jahresverglich um 40% auf 1.773,2 Tonnen zu. Auch das stellt einen neuen Rekord dar. Der größte Teil des Wachstums erfolgte in Form von goldbesicherten ETFs (Gold-ETFs). Die Zuflüsse in solche Produkte erzielten einen Jahresrekord von 877,1 Tonnen. Aber auch die Barren- und Münznachfrage stieg in der zweiten Jahreshälfte um. Darüber hinaus gebe es Hinweise darauf, dass die außerbörslichen Aktivitäten, die im Datensatz nicht direkt erfasst werden, ebenfalls das ganze Jahr über solide waren. In vierten Quartal nahm aber auch die Investitionsnachfrage für Gold-ETFs bedeutend ab, was für Gesamtabflüsse von 130 Tonnen sorgte.

Goldangebot im Rückwärtsgang

Das gesamte jährliche Goldangebot war ebenfalls rückläufig. Es sank im Jahresvergleich um 4% auf 4.633 Tonnen. Das war das größte jährliche Minus seit 2013. Das World Gold Council erklärt den Rückgang größtenteils mit coronabedingten Unterbrechungen der Minenförderung. Der Goldpreis in US-Dollar stieg 2020 um 25%. Zwischenzeitlich notierte der Preis für eine Feinunze bei über 2.000 Dollar. Damit reihte er sich nahtlos in die anderen Goldwerte des Jahres 2020 ein, denn auch das bedeutet einen neuen Rekord. (mh)

Der gesamte Bericht des World Gold Council zur Entwicklung der Goldnachfrage im Jahr 2020 mit umfangreichen Daten von Metals Focus kann hier abgerufen werden.

Bild: © Phawat – stock.adobe.com