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18. August 2020
Immobilienerbe: Das erwarten die potenziellen Erben

Immobilienerbe: Das erwarten die potenziellen Erben

Das Eigenheim soll nach dem Tod in der Regel auf die Kinder übergehen. Doch wie stehen die potenziellen Erben überhaupt zu einem Erbe der elterlichen Immobilie? Das hat eine aktuelle Studie von Civey im Auftrag von wertfaktor untersucht.

Eine aktuelle Studie von Civey im Auftrag von wertfaktor hat Personen zwischen 18 und 49 Jahren in Deutschland, deren Eltern Immobilienbesitzer sind, nach ihrer Einstellung und Erwartungshaltung zum Thema Erben befragt. Kinder verlassen sich der repräsentativen Befragung zufolge zwar nicht auf eine Erbschaft, knapp ein Drittel wäre aber enttäuscht, leer auszugehen.

Selbst vorsorgen statt auf Eltern verlassen

90% der Befragten sprechen sich dafür aus, dass man für sein Alter selbst vorsorgen und sich nicht auf eine Erbschaft verlassen sollte. Rund zwei Drittel stehen einem Verkauf der elterlichen Immobilie positiv gegenüber. Davon gaben 40% an, glücklich darüber zu sein, wenn die Eltern ohne Rücksicht frei über ihr Vermögen entscheiden, um sich Wünsche zu erfüllen. 29% wären nicht gänzlich damit einverstanden, wenn sie leer ausgehen sollten. Etwa jeder Fünfte wäre sogar verärgert über ein solch „egoistisches“ Verhalten oder aber schockiert, da es sich schließlich um eine fest eingeplante finanzielle Absicherung handele.

Kaum Interesse am Einzug ins Elternhaus

Auf die Frage, ob mit den Eltern bereits eine Vereinbarung über die zu erbende Immobilie getroffen wurde, gaben 40% an, dass dies bisher noch kein Thema war. Bei 8% der Teilnehmer wurde das Erben als ein Tabuthema eingeschätzt, bei dem Streit zu erwarten sei. Im Falle einer Erbschaft würden 34% einen Verkauf des Objektes planen, 28% eine Vermietung anstreben. Nur gut jeder Fünfte würde bei einer Erbschaft selbst in das Elternhaus einziehen zu wollen und lediglich jeder Zehnte die Immobilie an ihre Kinder weiterreichen wollen.

Geregelte Erbschaft verbessert das Familienklima

„Unsere neueste Studie zeigt, dass die heutige Generation potenzieller Erben ihren Eltern einen glücklichen Ruhestand ohne finanzielle Sorgen wünschen und dafür auch auf einen Nachlass verzichten würden. Davon auszugehen, dass Eltern zugunsten ihrer Kinder bei der eigenen Lebensqualität Abstriche machen, entspricht schlichtweg nicht mehr dem Zeitgeist“, kommentiert Christoph Neuhaus, Gründer und Geschäftsführer von wertfaktor, die Umfrageergebnisse. „Nichtsdestotrotz birgt das Thema Erbschaft aufgrund seiner Emotionalität auch heute noch viel Konfliktpotenzial und wird oftmals tabuisiert. Dabei brächte eine geklärte Nachlass-Situation für alle Beteiligten nur Vorteile.“ Ein Immobilien-Teilverkauf könne eine Möglichkeit darstellen, die sowohl finanzielle Freiheit im Alter als auch ein Erbe ermöglicht. (mh)

Bild: © Imillian – stock.adobe.com