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23. Januar 2020
IT-Ausgaben der Versicherer erklimmen Rekordhöhe

IT-Ausgaben der Versicherer erklimmen Rekordhöhe

Die Ausgaben der Versicherer für Hard- oder Software haben 2018 einen neuen Rekordwert erreicht. Insgesamt 4,7 Mrd. Euro haben die Gesellschaften in IT investiert. Laut IT-Erhebung des GDV sind das 4,5% mehr als im Jahr zuvor. IT-Ressourcen fordert dabei auch die Erfüllung regulatorischer Vorgaben.

Die voranschreitende Digitalisierung schlägt sich in den abermals gestiegenen IT-Ausgaben der deutschen Versicherer nieder. Wie aus einer Auswertung der IT-Erhebung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht, haben die Gesellschaften insgesamt 4,7 Mrd. Euro in neue Hard- oder Software investiert. Das entspricht einer Zunahme gegenüber dem Jahr zuvor von 4,5%. Damit klettern die IT-Ausgaben auf ein neues Rekordniveau.

Anstieg doppelt so stark wie Beitragswachstum

Wie der GDV weiter mitteilt, fiel die Zunahme der IT-Ausgaben doppelt so stark aus wie das Beitragswachstum. Die IT-Kostenquote, die die Ausgaben im Verhältnis zu den Bruttoprämien abbildet, stiegt leicht auf 2,3%. Die Kosten für die digitale Transformation in den Fachbereichen sind dabei nicht berücksichtigt sind dabei die Kosten für die digitale Transformation in den Fachbereichen.

Höhere Aufwendungen für Systementwicklung

Trotz relativ konstanter IT-Kostenquote in den vergangenen Jahren zeigen sich bei den einzelnen Kostenarten deutliche Verschiebungen. Laut GDV sind die Ausgaben für die Systementwicklung zwischen 2013 und 2018 um ein Viertel gestiegen. „Das Wachstum unterstreicht, dass die Ablösung der Altsysteme schnell voranschreitet“, erklärt Patrik Maeyer, Leiter Betriebstechnik, Digitalisierung und IT beim GDV.

Versicherer setzen zunehmend auf Server- und Cloud-Lösungen

Moderne Systeme zeichnen sich durch eine Mischung unterschiedlicher Komponenten aus. Entsprechend nutzen auch die Versicherer immer stärker Server- und Cloud-Lösungen, um die IT-Kapazitäten flexibel an den Bedarf anpassen zu können. Die Betriebskosten für Server haben der Erhebung zufolge im Zeitraum von fünf Jahren um 20% zugenommen.

Regulatorische Vorgaben fordern IT-Ressourcen

Hohe Priorität haben derzeit oftmals IT-Projekte, die im Kern nichts mit der Digitalisierung zu tun haben, sondern die dazu dienen, regulatorische Vorgaben wie die DSGVO zu erfüllen. So wichtig diese Vorschriften auch sind, würden sie Maeyer zufolge wichtige Ressourcen binden und den Digitalisierungsprozess künstlich ausbremsen. Regulierung müsse Freiräume für Innovationen lassen und Chancengleichheit sicherstellen, so Maeyer weiter.

Auch die Assekuranz kämpft mit IT-Fachkräftemangel

Das Fehlen von IT-Fachkräften hat längst auch die Versicherungsbranche erreicht. „Der seit Jahren schwelende IT-Fachkräftemangel und die Demografie hat sich inzwischen zu einem chronischen Problem entwickelt“, so die Einschätzung von Maeyer zur aktuellen Lage. Die Assekuranz steht vor der Herausforderung, sich als leistungsstarker IT-Arbeitgeber zu positionieren. (tk)

Bild oben: © peterschreiber.media – stock.adobe.com

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