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7. April 2020
Licht und Schatten bei fondsgebundenen Lebensversicherungen

Licht und Schatten bei fondsgebundenen Lebensversicherungen

Zwar war das Börsenjahr 2019 auch für die Anbieter von fondsgebundenen Renten- und Lebensversicherungen ein außergewöhnlich gutes, allerdings konstatiert eine aktuelle Studie der f-fex AG, dass die Gesellschaften noch zu viel Renditepotenzial verschenken, was gerade in Krisenzeiten wie momentan fahrlässig erscheint. Auch in Sachen Rating und Performance gebe es große Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen.

Das gute Börsenjahr 2019 hat den Anbietern von fondsgebundenen Renten- und Lebensversicherungen ein außergewöhnliches Geschäftsjahr beschert. Fondsportfolios mit Wertzuwächsen von 20% und mehr waren 2019 keine Seltenheit. Allerdings kommt die jüngste Studie der f-fex AG über den Fondspolicen-Markt in Deutschland zu dem Schluss, dass die Anbieter und mandatierten Fondsgesellschaften diesen Erfolg nicht für sich reklamieren können.

Renditepotenzial wird verschenkt

Denn der Studie zufolge, in deren Rahmen 77 Fondspolicen-Anbieter und 176 Fondsgesellschaften im Detail analysiert und bewertet wurden, sei auch im Jahr 2019 das Renditepotenzial für die anvertrauten Kundengelder nicht ausgeschöpft worden. So blieben viele Portfolios des Bestandsgeschäfts laut f-fex AG ohne Unterstützung durch Versicherer oder Berater, sodass ungünstige Zusammenstellungen von unterdurchschnittlichen Fonds häufig dauerhaft weiter bespart würden. Gerade unter Einbeziehung unvorhersehbarer Marktrisiken, wie sie die aktuelle Corona-Krise darstellt, gelte es jedoch mehr denn je, sämtliche Renditepotenziale zu heben, anstatt zu verschenken. Beim Neugeschäft sieht Dr. Tobias Schmidt, CEO der f-fex AG, dafür inzwischen vielversprechende Anlagekonzepte, die den Kunden über den Tag des Vertragsabschlusses hinaus mit intelligent gemanagten Portfolios oder kontinuierlich bereitgestellten, digitalen Beratungstools versorgen, sodass die Wahrscheinlichkeit, nachhaltig Outperformance zu generieren, zunehmen sollte.

Große Unterschiede in Rating und Performance

Die f-fex AG hat in ihrer Studie auch die Fondsqualität des Anlagestocks der anbietenden Lebensversicherer genauer unter die Lupe genommen und konstatiert zum Teil erhebliche Unterschiede. Bei der hierfür herangezogenen durchschnittlichen Fondsratingnote (volumengewichtet) schneiden unter den großen Versicherern Zurich, R+V und Cosmos am besten ab. Beim Thema Outperformance 2019 stehen Provinzial Nordwest (+7,3%), R+V (+4,6%) und ALTE LEIPZIGER (+4,5%) an der Spitze der großen Gesellschaften. Die hinteren Ränge landen in Sachen Outperformance der Studie zufolge bei +0,2%, +0,1% und –0,5%.

Auch bei den Fondsgesellschaften ist die Qualitätsspanne der bei Fondspolicen eingesetzten Fonds groß. Bei den im Anlagestock stark vertretenen Fondsgesellschaften stechen Lyxor, BlackRock und DWS mit vergleichsweise hohen durchschnittlichen Fondsratingnoten hervor. Wenn es um den Beitrag der Fondsgesellschaften zur Outperformance 2019 geht, schneiden unter den großen Gesellschaften vor allem Union Investment (+4,6%), AXA (+3,6%) und DWS (+3,4%) gut ab. Am unteren Ende der Skala lauten die Zahlen –2,6%, –3,8% und –5,1%.

Über die Studie

Die Studie der f-fex AG stützt sich auf eine detaillierte Auswertung der Geschäftsberichte von 77 Lebensversicherern (63 Konzerngesellschaften) des Jahres 2018 und auf die umfangreiche Analyse der Rating- und Performance-Entwicklung der jeweiligen Versicherer und Fondsgesellschaften (176) im Jahr 2019. Sie deckt damit 99% des Anlagestocks aller fondsgebundenen Kapitallebens- und Rentenversicherungen in Deutschland ab. (ad)

Bild: © MIKHAIL – stock.adobe.com