Ein Artikel von Prof. Dr. Matthias Beenken, Professor am Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Dortmund
Die neue Bundesregierung hat sich tiefgreifende Reformen vorgenommen. In der gesetzlichen Rentenversicherung sollen die Leistungen trotz fortschreitender Demografie stabilisiert und das Rentenalter eingefroren werden. Die Finanzierung bleibt allerdings unklar. Hinzu kommt ein öffentlich verwaltetes Kapitaldeckungselement, das mit 10 Mrd. Euro Anschubfinanzierung ausreichen wird, jedem Rentner 1 Euro Rente im Monat zu sichern – so wird Altersarmut bestimmt nicht verhindert.
Vage Aussagen zur Finanzierung von Sozialreformen
Ein öffentlich verwalteter Bürgerfonds soll als Alternative zur privaten Altersvorsorge etabliert werden. Durch Opting-out möchte die Ampelkoalition die betriebliche Altersvorsorge stärken.
Geprüft wird die Einführung einer freiwilligen, paritätisch finanzierten Vollversicherung in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Auch in der Erwerbsminderungsrente möchte man Verbesserungen vorsehen, ohne ins Detail zu gehen. Zusammenfassend sinkt die Relevanz privater Versicherungsgesellschaften und mit ihnen der Versicherungsvermittler, sie werden auf einen kleinen Markt von Luxus-Absicherungen reduziert.
Allerdings sind die Aussagen im Koalitionsvertrag zur Finanzierung der Sozialreformen derart vage und die Kassen nach der Corona-Pandemie so angespannt, dass noch Hoffnung besteht, der Kelch einer Vergesellschaftung großer Teile des Vorsorgegeschäfts könnte vorübergehen.
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