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9. Februar 2017
Wie sieht in den Augen der Vermittler die Zukunft der PKV- und Pflegevermittlung aus?

Wie sieht in den Augen der Vermittler die Zukunft der PKV- und Pflegevermittlung aus?

Die unabhängigen Vermittler sind recht zuversichtlich, was die zukünftigen Courtageeinnahmen und die Relevanz von PKV-Zusatzversicherungen und Pflegeversicherungen betrifft. Telematik-Tarifen gegenüber sind die Vermittler allerdings eher skeptisch eingestellt. Das sind zwei der Ergebnisse der AssCompact AWARD-Studie „Private Kranken- und Pflegeversicherung 2017“, die vor Kurzem veröffentlicht wurde.

Wie ist die Erwartung der unabhängigen Vermittler bezüglich der zukünftigen Courtageeinnahmen im Bereich „PKV und Pflegeversicherung“, wie hoch wird die Relevanz dieses Geschäftsfeldes heute und in Zukunft gesehen, wie stehen die Vermittler den immer noch jungen Telematik-Tarifen gegenüber und welche Kriterien sind für die Anbieterauswahl ausschlaggebend? Darüber gibt die soeben veröffentlichte AssCompact AWARD-Studie „Private Kranken- und Pflegeversicherung 2017“ Auskunft.

Entwicklung der Courtageeinnahmen

Auf die Frage „Wie werden sich Ihrer Meinung nach die PKV-Zusatzcourtageeinnahmen 2017 im Vergleich zum Vorjahr entwickeln?“ gaben gut die Hälfte (55,1%) der Vermittler an, dass sie für das kommende Jahr optimistisch sind, was ihre Einnahmen betrifft. 40,8% gehen von gleichen Einnahmen aus, während nur 4,1% mit einer Verschlechterung ihrer Courtagesituation bei den PKV-Zusatzversicherungen rechnen. Auch was die Courtageeinnahmen im Bereich Pflegeversicherung angeht, sind die Vermittler positiv gestimmt: 60,2% der Befragten rechnen hier mit besseren Umsätzen als im Vorjahr. Ein anderes Bild zeigt sich, wenn man die Vermittler nach den PKV-Vollversicherungen befragt. Hier sind nur gut ein Sechstel (17%) der Studienteilnehmer guter Dinge, dass sich ihre Einnahmen 2017 verbessern werden. Vielmehr erwartet mehr als die Hälfte (56%) der Vermittler und Mehrfachagenten, dass die Einnahmen ungefähr gleich bleiben werden.

Wie sieht in den Augen der Vermittler die Zukunft der PKV- und Pflegevermittlung aus?

Relevanz des PKV-Geschäfts gestern, heute und in Zukunft

Analog zu den Courtageentwicklungen sehen die Vermittler auch ganz klar die Relevanz der PKV-Vollversicherung schwinden. Während fast die Hälfte der Vermittler schätzt, dass die Relevanz der Vollversicherung vor fünf Jahren noch relativ hoch war, denken nur 12,0% dass die PKV-Vollversicherung in fünf Jahren noch eine große Rolle spielen wird. 12,9% der Befragten gibt sogar an, aufgrund der unsicheren Zukunft dieses Geschäftsfeldes ihren Kunden die PKV-Vollkostenversicherung gar nicht mehr zu empfehlen. Ganz anders schätzen die Befragten die zukünftige Relevanz der PKV-Zusatzversicherung und der Pflegeversicherung ein. Im Hinblick auf die Zusatzversicherungen prognostizieren 56,4% und hinsichtlich der Pflegeversicherung 68,5% der Studienteilnehmer den Geschäftsfeldern in fünf Jahren eine hohe oder sehr hohe Wichtigkeit.

Vertriebschance Telematik-Tarife?

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Einstellung der Vermittler zu Telematik-Tarifen eher verschlechtert. Zwar findet gut die Hälfte der Vermittler (51%) es positiv, wenn eine gesunde Lebensweise durch die Versicherungsunternehmen belohnt wird, jedoch ist dieser Zustimmungswert im Vergleich zum Vorjahr merklich um fast 10% gesunken. Auch sind heute 3,2% mehr Befragte der Meinung, dass Telematik-Tarife das Solidarprinzip gefährden könnten (2017: 53,6%; 2016: 50,4%). Ein Plus an Geschäft sehen die wenigsten Vermittler durch die Telematik-Tarife auf sich zukommen: Nur 10,7% gaben an, mit höheren Vertriebschance zu rechnen. 2016 waren das noch 14,6%.

Beitragsstabilität und Anbieterwahl

Was wünschen sich die Vermittler und Mehrfachagenten von den PKV-Gesellschaften, mit denen sie zusammenarbeiten? Eine überwältigende Mehrheit der Befragten ist sich einig: 90,7% bevorzugen die Gesellschaften, die sich sicherer Rechnungsgrundlagen bedienen. Und 88,7% würden sich gar wünschen, dass PKV-Gesellschaften Beitragsstabilität als wichtiges Unternehmensziel verfolgen würden.

Über die Studie

An der AssCompact AWARD-Studie „Private Kranken- und Pflegeversicherung 2017“ haben 244 Makler und Mehrfachagenten teilgenommen. Neben den einzelnen Geschäftsanteilen für die Bereiche PKV-Vollversicherung, PKV-Zusatzversicherung und Private Pflegeversicherung gibt sie ein detailliertes Bild über die Zufriedenheit der unabhängigen Vermittler in diesen Geschäftsbereichen und trifft Aussagen über die Zukunft der PKV-Vermittlung. Die Studie kann hier bestellt werden. (sg)

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