Von Januar bis Juni 2018 wurde in Deutschland der Bau von insgesamt 168.500 Wohnungen genehmigt. Dem Statistischen Bundesamt zufolge bedeutet das ein Minus von 0,6% oder 960 Baugenehmigungen von Wohnungen weniger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Maßgeblich verantwortlich hierfür ist der Rückgang bei Wohnheimen, wie etwa für Flüchtlinge. Ohne Berücksichtigung der Wohnungen in Wohnheimen stieg die Zahl der Baugenehmigungen um 1,8% auf 161.800.
Nur Mehrfamilienhäuser legen klar zu
Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Mehrfamilienhäuser ist um 4,9% gestiegen. Dagegen ist die Zahl der Baugenehmigungen für neue Einfamilienhäuser um 1,6% und für neue Zweifamilienhäuser um 2,9% zurückgegangen. Die Zahl der Wohnungen, die durch genehmigte Um- und Ausbaumaßnahmen an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, sank in den ersten sechs Monaten 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,9%.
Beschleunigungsgesetz gefordert
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) sieht die Zahlen mit Ernüchterung. „Sie liegen unter den Erwartungen und spiegeln die aktuell lähmende politische Situation auf dem angespannten Wohnungsmarkt wieder“, sagt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA. Es brauche endlich einen richtigen Durchbruch bei den Baugenehmigungszahlen und eine deutliche Entlastung der kommunalen Planungs- und Genehmigungsbehörden. „Ein Beschleunigungsgesetz für den Baubereich kann hier Abhilfe schaffen, denn langwierige Genehmigungsprozesse, teure Auflagen und hohe Steuern sorgen nicht für Entlastung, sondern erschweren die Situation“, so Mattner. (mh)
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