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21. April 2021
„Crowdinvesting in Immobilien ist gar nicht so kleinteilig“

„Crowdinvesting in Immobilien ist gar nicht so kleinteilig“

In Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren mehrere Crowdinvesting-Plattformen etabliert. Eine Umfrage des Neulings Achtstein Invest zeigte jüngst welches enorme Aufholpotenzial der Markt aber noch immer hat. Zudem ist das Geschäft laut CEO Jürgen Mertens in der Praxis gar nicht so kleinteilig wie man glauben mag.

Herr Mertens, Sie haben bei Yougov eine Umfrage zum Thema Crowdinvesting in Deutschland in Auftrag gegeben. Was sind die wichtigsten Erkenntnisse daraus?

Mehr als jeder Zweite hat laut der Umfrage noch nie von der alternativen Anlagemöglichkeit des Crowdinvestings gehört. Erst 2% haben bereits via Crowdinvestings in Immobilien investiert. Wird den Menschen das Anlagemodell erklärt, sieht immerhin jeder Dritte darin aber eine attraktive Möglichkeit für private Kleinanleger, um vom Wachstum der deutschen Immobilienmärkte zu profitieren. Das zeigt, welches enorme Aufholpotenzial der Markt noch immer hat.

Crowdinvesting gilt als sehr kleinteiliges Geschäft. Zu Recht?

Crowdinvesting in Immobilien ist gar nicht so kleinteilig wie man glauben mag. Zwar sind auch bei Achtstein Investments ab 100 Euro möglich. Das ist aber nicht die Regel. Jeder zweite potenzielle Anleger will laut unserer Yougov-Umfrage 1.000 Euro oder mehr investieren. 7% würden sogar mehr als 10.000 Euro investieren. Damit unterscheidet sich Crowdinvesting in Immobilien bezüglich der Anlagesummen in der Praxis gar nicht so stark von anderen Formen der Immobilienanlagen für Privatanleger.

Mit Achtstein Invest wollen Sie diesen Markt selbst bedienen. Wie wollen sie sich von anderen Plattformen abheben?

Unser Team beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit der Bewertung und Finanzierung von Immobilien. Obwohl wir als Unternehmen neu am Markt sind, haben wir daher sehr viel Erfahrung in der gewerblichen Immobilienfinanzierung und Projektentwicklung sowie eine breite Vernetzung zu Projektträgern, Bestandshaltern und Banken. All das bringen wir in Achtstein Invest ein und das bringt gerade in angespannten Immobilienmärkten Vorteile.

Und neben der Erfahrung?

Wir setzen auf die im deutschen Hausbau bisher noch kaum verwendete Stahl-Leichtbauweise. Dadurch lassen sich die Rohbaukosten im Vergleich zum klassischen Massivhaus um 40% senken. Insgesamt kostet ein Haus so statt 500.000 nur 400.000 Euro. Das ist gerade in den Regionen wichtig, in denen die Preise noch stärker als ohnehin schon steigen. Teilweise ist nur durch diesen Kostenvorteil überhaupt ein eigenes Heim möglich. Dieser Kostenvorteil für die Endkunden verschafft uns und unseren Kunden eine zusätzliche Stabilität und einen zusätzlichen Puffer. Zudem geht der Bau erheblich schneller als beim klassischen Bauen mit Stein auf Stein, sodass auch die Vermarktung schneller vorangehen kann.

Gibt es denn schon ausreichend Erfahrung mit dieser Bauweise?

In Deutschland zwar nicht, international dagegen ist es ein etabliertes System. In den USA stehen zum Beispiel schon seit etlichen Jahren viele solcher Häuser. Auch wenn diese Art zu bauen bei uns bislang kaum bekannt, heißt das also nicht, dass es sich um neue Experimente wie Häuser aus dem 3D-Drucker handelt. Und inzwischen sind die Baupreise in Deutschland so hoch, dass man an kostengünstigen Alternativen auch in Deutschland nicht mehr vorbeikommt.

Kommen die Preisvorteile nur bei Investoren und Projektentwicklern oder auch bei potenziellen Käufern und Vermietern an?

Nehmen Sie zum Beispiel das erste Projekt, das wir auf unserer Plattform finanzieren: ein Doppelhaus in Mönchengladbach. Mieter zahlen in der rheinländischen Stadt für einen Neubau im Monat knapp 10 Euro pro Quadratmeter. So können sich auch Normalverdiener das Wohnen in einem Haus leisten. Das gleiche Doppelhaus in konventioneller Bauweise errichtet, würde die Miete auf 12,50 Euro erhöhen, sofern der Eigentümer die gleiche Mietrendite von 4,5% pro Jahr erzielen will. Dank der Stahl-Leichtbauweise können wir diese Renditen schon bei einem deutlich niedrigeren Kaufpreis erlangen als bei einem klassischen Massivhaus. Das Doppelhaus in Mönchengladbach soll daher auch nur der Anfang sein. Wir planen bereits die Finanzierung weiterer Häuser der gleichen Bauweise in größerer Stückzahl via Crowdinvesting. Die Preisvorteile sind so groß, dass am Ende sowohl Investoren als auch Käufer und Mieter davon profitieren. (mh)

Bild: © 1xpert – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Jürgen Mertens

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Jan Lanc (392496) am 21. April 2021 - 20:35

Bin mir sicher das in dem Bereich noch viel zu erwarten ist!