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20. Februar 2020
Unternehmensinsolvenzen in Deutschland sinken auf neues Tief

Unternehmensinsolvenzen in Deutschland sinken auf neues Tief

In Deutschland mussten 2019 so wenige Unternehmen den Gang in die Insolvenz antreten wie zuletzt 1994. Seit dem Insolvenzhöchstjahr 2003 haben sich die Insolvenzen laut einer Auswertung von CRIFBÜRGEL mehr als halbiert Für 2020 dürfte es aber erstmals seit zehn Jahren einen Anstieg der Firmeninsolvenzen geben.

Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist in Deutschland 2019 erneut gesunken. Insgesamt meldeten im vergangenen Jahr 19.005 Unternehmen eine Insolvenz an. 2018 waren es noch 19.552 Firmeninsolvenzen. Damit verringerten sich die Zahl der Firmenpleiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3%. Durch den mittlerweile zehnten Rückgang in Serie sind die Firmeninsolvenzen 2019 auf einen neuen Tiefstand seit 1994 (18.820 Fälle) gesunken.

Halbierung seit 2003

Im Vergleich zum bisherigen Insolvenzhöchstjahr 2003, in dem es in Deutschland noch 39.320 Firmenpleiten gab, haben sich die Insolvenzfälle 2019 damit mehr als halbiert. Die durch Firmeninsolvenzen verursachten Schäden summierten sich im Jahr 2019 auf knapp 25 Mrd. Euro. Im Durchschnitt entstanden damit für die Gläubiger Forderungsausfälle von knapp 1,3 Mio. Euro pro Insolvenz.

Puffer für Krisen aufgebaut

„Die Firmen in Deutschland profitieren von einer verbesserten Eigenkapitalausstattung in Kombination mit der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung. Angetrieben durch die Binnenkonjunktur und den privaten Konsum haben sich die Unternehmen in den letzten Jahren einen Puffer gegen Krisen aufgebaut“, kommentiert CRIFBÜRGEL Geschäftsführerin Ingrid Riehl die aktuellen Zahlen. Zudem könnten Firmen aufgrund des niedrigen Zinsniveaus ohne große Probleme Kredite zu günstigen Konditionen aufnehmen.

Leichter Anstieg erwartet

Für das kommende Jahr erwartet CRIFBÜRGEL allerdings einen Anstieg der Firmenpleiten auf 19.500 Fälle. „Die Abschwächung der Konjunktur in Deutschland wird sich 2020 auch in den Insolvenzzahlen niederschlagen“, so Riehl. „Hinzu kommt die steigende Anzahl an Großinsolvenzen im Jahr 2019. In vielen Fällen sorgen so Dominoeffekte dafür, dass zahlungsunfähige Firmen zeitversetzt weitere Unternehmen mit in die Insolvenz ziehen“, prognostiziert Riehl. (mh)

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