Rund um die Riester-Rente gibt es Reform-Ideen, Forderungen und viel Kritik. Vorwärts geht es mit der geplanten Reform aktuell allerdings nur wenig. Bisher fehlt ein Gesetzentwurf aus Regierungskreisen, was eine Reformumsetzung in dieser Legislaturperiode unwahrscheinlicher werden lässt.
Zu Jahresanfang hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die neueste Statistik zu den Riester-Verträgen veröffentlicht (siehe Grafik). Demnach bestehen nach Bereinigung von Stornierungen 16,388 Millionen Verträge (Stand: 3. Quartal 2020). Ende 2019 lag die Zahl noch bei 16,530 Millionen. Im Laufe des Jahres 2020 ging die Zahl immer weiter nach unten.
Versicherungsverträge machen mit knapp 10,7 Millionen Stück den Löwenanteil der Riester-Verträge aus. Diese stehen vor allem in der Kritik, vielfach auch aufgrund der Kosten. Nach einer kürzlichen Analyse der Initiative Finanzwende gehen 24% der eingezahlten Gelder bei einer typischen Riester-Versicherung mit 30 Sparjahren im Schnitt für Kosten drauf, also fast jeder vierte Euro. Die Analyse von Finanzwende bezieht sich dabei auf 65 Riester-Versicherungen und deren Muster-Produktinformationsblätter. Jede dritte Riester-Police vereinnahmt demnach sogar 30% und mehr für Gebühren. Nach Ansicht der Bürgerbewegung ist die Riester-Rente damit gescheitert.
Viel Kritik gibt es auch von anderer Seite. Während sich die einen für eine Abschaffung stark machen, setzen sich andere für eine Reform ein, wie sie auch im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien vereinbart ist. Bisher lässt ein Regierungspapier aber weiter auf sich warten. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP an die Bundesregierung heißt es, dass die Meinungsbildung aufgrund der vielen verschiedenen Ansichten der angehörten Verbände und Institutionen noch nicht abgeschlossen sei.