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Franke & Bornberg Research GmbH

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map-report PKV: Beiträge steigen so stark wie nie

Franke und Bornberg hat mit dem aktuellen map-report sein aktuelles PKV-Rating veröffentlicht – und die Zahlen sprechen wohl für sich. Der Report zeigt die kräftigsten Beitragsanpassungen seit einem Vierteljahrhundert. Weiterhin erreichen nur zwei Versicherer die Höchstwertung „mmm+“, während die Branche mit „explodierenden Schadenaufwendungen“ kämpft.

Der Markt für private Krankenversicherung bleibt für Vermittler wie Kunden schwer durchschaubar, schreibt Franke und Bornberg in seiner Mitteilung zum aktuellen map-report PKV. Die Intransparenz der Tarife erhöhe das Risiko von Fehlentscheidungen mit langfristigen Folgen für den Geldbeutel und die eigene Gesundheit.

Datenbasis und Methodik für das PKV-Rating

Das Rating untersucht Anbieter von Krankheitskostenvollversicherungen in den Bereichen Bilanz, Service und Vertrag. Elf Gesellschaften mit rund 42% Marktanteil lieferten die erforderlichen Daten, bei 19 Unternehmen greift der map-report auf öffentlich zugängliche Quellen zurück.

Das Bewertungsgerüst umfasst zwölf Bilanzkennzahlen, fünf Servicequoten sowie umfangreiche Analysen des Gesundheitsmanagements, der Transparenz und der Beitragsentwicklung. Die Serviceleistungen wurden in diesem Jahr höher gewichtet: Das Gesundheitsmanagement erreicht mit bis zu 200 Punkten nun 18,2% der Gesamtpunktzahl und damit doppelt so viel wie bisher.

LVM behauptet sich an der Spitze

Die LVM Krankenversicherungs-AG sichert sich erneut den 1. Platz im PKV-Rating. Mit 90,32% erhält das Unternehmen die Höchstbewertung „mmm+“, für die mindestens 85,0% erforderlich sind.

Ebenfalls hervorragend schneidet die SIGNAL IDUNA ab: Rang 4 in der Bilanzwertung, Platz 6 im Service und Gold bei den Vertragsdaten ergeben 88,18% und den 2. Platz. Die Debeka verpasst hingegen erstmals die höchste Bewertungsklasse, führt aber mit „mmm“ das Feld der sehr guten Versicherer an. Seit 2021 liefern sich diese drei Unternehmen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Sehr gute Bewertungen erreichten zudem Allianz (82,45%), Alte Oldenburger (81,36%), R+V (81,04%), SDK (77,86%) und VGH Provinzial (75,85%).

Die HanseMerkur führt mit 70,18% das Feld der guten Bewertungen an, hat aber erneut Potenzial für eine bessere Bewertung verschenkt. Fehlende Daten zur Prozessquote und BaFin-Nachweisung 230 kosten erheblich Punkte, so Franke und Bornberg.

Rekordbeitragsanpassungen zum Jahreswechsel

Die elf Teilnehmer des PKV-Ratings, die alle Daten zur Verfügung stellen, haben zum Jahresbeginn 2025 deutlich stärker an der Beitragsschraube gedreht als je zuvor. In der Beispielrechnung für Angestellte stieg der Beitrag im Schnitt um 10,6% – nach 4,8% im Vorjahr die kräftigste Anpassung im gesamten 25-Jahresvergleich. Die Spanne: Zwei Versicherer verzichteten auf Anpassungen, andere erhöhten um bis zu 20%.

 

map-report PKV: Beiträge steigen so stark wie nie

 

Bei Beamten kletterten die Beiträge durchschnittlich um 7,8% (Vorjahr: 5,9%), mit einer Bandbreite von 2,0% bis 31,2%.

Ein anderes Bild zeigt die stationäre Zusatzversicherung: Über 25 Jahre stiegen die Beiträge im Schnitt nur 0,01%. Zum Jahresauftakt 2025 sanken sie sogar um durchschnittlich 1,8%.

Kostentreiber Systemversagen

„Deutschland gehört zu den Ländern mit den höchsten Arzneimittelausgaben pro Kopf. Hersteller nutzen ihre Marktmacht oft aus – Krebsmedikamente kommen zu Preisen auf den Markt, die pro Patient über 100.000 Euro im Jahr erreichen“, erklärt Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg sowie Herausgeber des map-report. „Seit Jahren wird über manipulierte Diagnosen, mehrfach abgerechnete Leistungen und nie erbrachte Personalstunden berichtet. Der Schaden geht in die Milliarden – Geld, das in der Versorgung fehlt und die Beiträge hochtreibt.“

Debeka dominiert im Service

Im Servicebereich, der Beschwerden, Prozesse, Storno, Transparenz und Gesundheitsmanagement umfasst, hat sich bei den Teilnehmern einiges getan. Besonders Allianz, LVM, Debeka, HanseMerkur und SDK bauten ihre Angebote im Gesundheitsmanagement aus. Die Debeka sichert sich wie in den Vorjahren die Serviceführerschaft mit 388 von 400 möglichen Punkten.

Ausblick: PKV-Branche unter Druck

Die privaten Krankenversicherer stehen vor erheblichen Herausforderungen. In den vergangenen fünf Jahren sind die Leistungsausgaben der Branche um 30% auf 39,8 Mrd. Euro gestiegen. Psychische Erkrankungen, Krebs, Diabetes, Allergien und Herzleiden sind weiter auf dem Vormarsch, verstärkt durch den ungesunden Lebensstil vieler Menschen, der oft bereits im Kindesalter beginnt, so Franke und Bornberg.

Die steigenden Gesundheitskosten entwickeln sich zum erheblichen Risiko für die Beitragsstabilität. Die Versicherer müssen laut dem Rating-Haus ihre Ausgaben wirksam kontrollieren und zugleich ein hochwertiges Leistungsniveau sichern. (mki)

Über den map-report

Der map-report liefert seit 1990 Kennzahlenratings und gilt als Pionier auf diesem Gebiet. Sein Portfolio umfasst – je nach Heft und Thema – Unternehmensratings sowie Bilanz- und Solvabilitätsanalysen von Lebens- und Krankenversicherungsunternehmen. Die verschiedenen Kennzahlen werden zusammengeführt. Sie zeigen die Stärken und Schwächen der betrachteten Unternehmen transparent im Marktvergleich auf. Seit 2019 erscheint der map-report in der Verantwortung von Franke und Bornberg.

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BU-Leistungspraxisrating: Regulierung dauert immer länger

Franke und Bornberg hat im Rahmen seines aktuellen BU-Leistungspraxisratings veröffentlicht, welche Versicherer wie kundenorientiert und effizient regulieren. Eine große Herausforderung für Unternehmen stellt die Regulierungsdauer dar. Künstliche Intelligenz kann hier nur bedingt unterstützen.

Wie kundenorientiert und effizient Berufsunfähigkeitsversicherer regulieren, untersucht das Ratinghaus Franke und Bornberg in seinem BU-Leistungspraxisrating. Denn wenn Kunden Leistungen aus ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) beantragen, zählt nur die gelebte Praxis. Daher richtet das Rating den Fokus auf reale Abläufe und Entscheidungen. Die teilnehmenden Versicherer legen im Rahmen der Stichprobe 125 Fallakten offen. Zudem untersucht Franke und Bornberg die Abläufe der Versicherer vor Ort.

Fachkräftemangel als große Herausforderung in BU-Regulierung

Die Qualität der Leistungsregulierung kann sich bei den teilnehmenden Unternehmen sehen lassen, resümiert Franke und Bornberg die Ergebnisse des aktuellen Ratings. Allerdings bereiten lange Bearbeitungszeiten den Versicherern Sorgen. Ein Hauptgrund dafür ist insbesondere der Fachkräftemangel. Qualifizierte Leistungsregulierer sind am Markt knapp, die Gewinnung gestaltet sich als schwierig. „Der Markt an erfahrenen Leistungsregulierern ist klein. Ausbildung und stringente Prozesse sind deshalb die zentralen Hebel“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg.

Erwartungen an KI nicht zu hoch schrauben

Digitalisierung kann helfen, Durchlaufzeiten zu verkürzen und die Bearbeitung für Kunden transparenter zu gestalten. Daher investieren viele Versicherer derzeit verstärkt in technische Innovationen, wie moderne Leistungsregulierungsplattformen. Diese sollen Prozesse vereinfachen, Unterlagen-Nachforderungen strukturieren und Medienbrüche reduzieren.

Zudem testen viele Unternehmen den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Antrags- und Leistungsbearbeitung. Man solle die Erwartungen an KI jedoch nicht zu hoch schrauben, warnt Franke. „Hilfreich ist der Einsatz, um beispielsweise Ordnung in unstrukturierte Informationen zu bringen und Arbeitsprozesse vorzubereiten. Qualifiziertes Personal lässt sich damit aber nur bedingt einsparen.“

Dauer der Leistungsregulierung vor allem von externen Faktoren beeinflusst

Die Gesamtdauer der Leistungsdauer wird aber maßgeblich von Faktoren außerhalb des Unternehmens bestimmt, etwa von den Reaktionszeiten von Versicherten und/oder behandelnden Ärzten sowie der Vollständigkeit der Unterlagen. „Moderne Plattformen und KI-Unterstützung können Teilprozesse beschleunigen und Nachforderungen transparenter machen. Für schnelle Entscheidungen bleibt jedoch entscheidend, wie vollständig und zeitnah Unterlagen von Kunden und Ärzten eingehen“, so Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit.

Diese Versicherer regulieren „hervorragend“

Welche Versicherer können also in der BU-Leistungspraxis positiv hervorstechen? Im Rating erhalten zwei Versicherer die Note FFF+ („hervorragend“). Es sind die Allianz und SIGNAL IDUNA.

Die Bewertung FFF („sehr gut“) geht an die Alte Leipziger, Dialog, Gothaer und Zurich. Eine „gute“ Gesamtbewertung und damit die Note FF+ erreichen die AXA, Continentale, DBV Deutsche Beamtenversicherung, Deutsche Ärzteversicherung sowie der Münchener Verein.

In der Pressemitteilung werden zusätzlich noch die Ergebnisse der fünf Gesellschaften angegeben, die sich dem BU-Unternehmensrating von Franke und Bornberg gestellt haben. Hier erhalten ERGO, HDI sowie die NÜRNBERGER die Bestnote FFF+, Stuttgarter, Generali können sich die zweitbeste Bewertung FFF sichern. (js)

Die Ergebnisse des Ratings zur BU-Leistungspraxis können auf der Website von Franke und Bornberg eingesehen werden.

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Privatrenten im Rating: Die besten Tarife laut Franke und Bornberg

Das Altersvorsorge-Rating von Franke und Bornberg nimmt 922 Tarife und Tarifkombinationen aus allen drei Schichten der kapitalgedeckten Altersvorsorge unter die Lupe. Besonders Fonds- und Hybridtarife können im aktuellen Rating überzeugen.

Private Altersvorsorge bleibt nicht nur wichtig, sondern wird angesichts der aktuellen Diskussionen um die gesetzliche Rentenversicherung immer wichtiger – das erkennt auch das Rating-Haus Franke und Bornberg im aktuellen Altersvorsorge-Rating 2025, welches insgesamt 922 Tarife und Tarifkombinationen aus allen drei Schichten der kapitalgedeckten Altersvorsorge untersucht.

Rein zahlentechnisch geht es dem Altersvorsorge-Geschäft nur bedingt gut, zumindest im Vergleich zu früher. Strenge Kapitalanforderungen und ein enges Anlagekorsett hätten echte Garantien faktisch ausgetrocknet, während Informations- und Governancepflichten Komplexität und Kosten erhöhen, ohne den Kundennutzen im gleichen Maß zu steigern, so Franke und Bornberg. Im Ergebnis biete der Markt heute somit „Garantie-light“-Produkte mit mehr Risiko bei Kunden und weniger Rendite als möglich wäre. Lebens- und Rentenversicherungen waren jahrzehntelang die maßgebliche Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung. Dieser Status bröckele heute – gegenüber 2005, seit der Einführung des Alterseinkünftegesetzes, habe sich das Neugeschäft halbiert, sagt Franke-und-Bornberg Geschäftsführer Michael Franke.

Drei Schichten im Überblick

Mit dem Altersvorsorge-Rating sollen Vermittler und Verbraucher bei der Auswahl eines leistungsfähigen Produktes in allen drei Schichten unterstützt werden. Basisrenten (Schicht 1) blieben 2024 unter ihren Möglichkeiten, mit lediglich 132.000 Verträgen. Die Riester-Rente (Schicht 2) ist laut Franke und Bornberg ebenso geschwächt. 2024 kamen nur 30.000 Neuverträge hinzu. Aktuell bedienen zehn Versicherer dieses Geschäftsfeld. Die 3. Schicht wiederum verzeichnet mit über 1 Million die meisten Abschlüsse.

Neuerungen beim AV-Rating 2025

Im neuen Rating hat Franke und Bornberg dem Kriterium der Flexibilität eine höhere Rolle gewährt als noch vorher. Denn erst diese sorge dafür, dass sich die Altersvorsorge an unterschiedliche Lebensläufe anpasst. Neu sind u. a. Prüfungspunkte zur Anpassung der garantierten Rechnungsgrundlagen bei einem fondsgebundenen Rentenbezug sowie Voraussetzungen für den Wechsel in eine temporäre Rente. Standardlösungen bei Zahlungsschwierigkeiten streicht Franke und Bornberg aus dem Kriterienkatalog, da sie sich zwischen den Anbietern kaum noch unterscheiden, so das Rating-Haus. Die Kategorien „Klassik“ und „Neue Klassik“ werden zudem in der einheitlichen Kategorie „Klassische Rentenversicherung“ zusammengeführt.

Weiterhin erhält der Aspekt der Nachhaltigkeit ein höheres Gewicht. Bislang wurden darunter nur die Kapitalanlagen bewertet. Jetzt wird erstmals geprüft, wie nachhaltig Versicherer ihren Geschäftsbetrieb und die Produkte ausrichten. Dieses Verfahren zeige klar, ob Nachhaltigkeit tatsächlich im Geschäftsmodell verankert ist, erläutert Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit.

Die besten Altersvorsorgeversicherungen

 

Privatrenten im Rating: Die besten Tarife laut Franke und Bornberg

 

2025 bewertet das AV-Rating über alle drei Schichten 922 Tarife und Tarifkombinationen von 53 Anbietern. Mit 552 Tarifkombinationen ist das Angebot in der 3. Schicht am größten. Untersucht werden die Kategorien Klassische Rentenversicherung, Index, Beitragsorientierte Hybride, Garantieorientierte Hybride und Fonds. Fondsrenten bilden mit 42,6% aller Produkte die stärkste Gruppe. Garantieorientierte Hybride folgen mit 19,6%. Bei der Qualität führen Index- und Fondsrenten; klassische Tarife liegen meist dahinter.

Die besten in Schicht 3

16 Produktanbieter erhielten im Rating die Höchstnote FFF+. Diese Anbieter lauten wie folgt:

  • Allianz
  • AXA (inkl. DBV)
  • Continentale Lebensversicherung
  • ERGO
  • Europa
  • Gothaer
  • HDI
  • LV 1871
  • Neue Leben
  • Provinzial
  • SIGNAL IDUNA
  • Stuttgarter
  • Targo
  • VPV
  • WWK
Fazit und Ausblick

Insgesamt bieten Fonds- und Hybridtarife derzeit die größte Flexibilität und vielfach die kundenfreundlichsten Lösungen. Gleichzeitig eröffnen sie in der Regel höhere Renditechancen. Klassiktarife hingegen geraten zunehmend ins Abseits. Der gestiegene Höchstrechnungszins hat dem Geschäft bislang kaum neuen Schwung verliehen, so Franke und Bornberg.

Die lang erwartete Reform der Riester-Rente („Altersvorsorgedepot“) könnte noch in diesem Jahr das Kabinett passieren. Damit verbinde sich die Hoffnung auf schlankere Tarife, mehr Transparenz und weniger obligatorische Garantien.

Alle Ratings und die einzelnen Bewertungen der Produkte in den drei Schichten finden sich auf der Rating-Seite von Franke und Bornberg.

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Nachhaltigkeits-Score: Diese Versicherer punkten, diese nicht

Franke und Bornberg hat den Nachhaltigkeits-Score für 48 Versicherer ermittelt. Während der Stellenwert von Nachhaltigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung zuletzt gesunken sei, sei sie laut den Experten für die Assekuranz von großer Bedeutung. Diese Unternehmen können punkten – und diese nicht.

In letzter Zeit hat Nachhaltigkeit in der öffentlichen Diskussion und Wahrnehmung an Stellenwert verloren. Für die Assekuranz nimmt die Relevanz jedoch in keinster Weise ab, erklärt das Analysehaus Franke und Bornberg. Das sei nicht zuletzt wegen steigender Schäden durch Naturkatastrophen. Allein vor diesem Hintergrund bleibe es zentrale Aufgabe der Assekuranz, Risiken kalkulierbar und Schäden versicherbar zu halten. Zudem sei auch die ökonomische Bedeutung der Branche unverändert hoch, so Franke und Bornberg.

48 Versicherungskonzerne erhalten Nachhaltigkeits-Score

Vor diesem Hintergrund hat das Analysehaus seinen aktuellen Nachhaltigkeits-Score veröffentlicht. Der Score bewertet 48 Versicherungskonzerne – wobei hinter einem Konzern oft mehrere Versicherungsunternehmen stehen – auf Basis von 250 Einzelkriterien in den sechs Fokusthemen Ressourcenmanagement, Arbeitgeberverantwortung, gesellschaftliches Engagement, nachhaltiges Investment, Wandel und Innovation sowie nachhaltige Produkte.

Anhand eines Benchmarkverfahrens wird der Gesamtscore der Versicherer ermittelt und die Performance in den definierten Fokusthemen mit dem Marktdurchschnitt verglichen. Die Methodik wurde für den diesjährigen Jahrgang an die Entwicklungen rund um Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie European Sustainability Reporting Standards (ESRS) angepasst.

Zur Ermittlung des Nachhaltigkeits-Scores nutzt Franke und Bornberg dokumentierte Daten, unter anderem aus der offiziellen Nachhaltigkeitsberichterstattung der Konzerne, sowie zur Nachhaltigkeitsqualität der angebotenen Produkte.

Das ist der durchschnittliche Nachhaltigkeits-Score der Branche

Insgesamt kann die Branche im Marktdurchschnitt einen Gesamtscore von 42% aufweisen. Heruntergebrochen auf die sechs Fokusthemen liegt der Marktdurchschnitt bei 41% im Ressourcenmanagement, bei 58% in der Arbeitgeberverantwortung und bei 36% im gesellschaftlichen Engagement. 38% ist der Marktdurchschnitt im Bereich nachhaltiges Investment, Wandel und Innovation kommt im Schnitt auf einen Score von 37%, im Bereich nachhaltige Produkte liegt der Durchschnittswert bei 53%.

Welche Unternehmen sind am nachhaltigsten?

Welche der analysierten Unternehmen können einen hohen Nachhaltigkeits-Score aufweisen, welche sind am unteren Ende? Den höchsten Nachhaltigkeits-Score erreicht Generali Deutschland. Das Unternehmen erhält im Gesamtergebnis einen Wert von 81%. Drei weitere Konzerne können sich einen Score von 70% und darüber sichern: Es sind die Allianz mit einem Wert von 78%, BarmeniaGothaer mit 76% sowie SIGNAL IDUNA mit 70%. Knapp darunter liegt die AXA Group mit einem Wert von 69%.

Am anderen Ende der Skala erhalten ebenfalls drei Versicherer einen Gesamtscore von unter 20%: Das Schlusslicht bilden die NV Versicherungen mit einem Score von 11%. Auch die IDEAL (17%) und die Mecklenburgische (19%) bleiben unter der Marke. Knapp darüber mit jeweils einem Gesamt-Nachhaltigkeits-Score von 21% finden sich der Münchener Verein und die DEVK.

Neben Orientierung und Transparenz soll das Rating auch die Weiterentwicklung der Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit sichtbar machen. „Nachhaltigkeit ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess“, so Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. (js)

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Stabilität der BU-Anbieter wird wichtiger

Das BU-Unternehmensrating der Ratingagentur Franke und Bornberg zeigt: Die Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Versicherer liegt weiterhin auf hohem Niveau. Gleichzeitig wirkt sich der Personalmangel in der Leistungsregulierung spürbar aus. Die Stabilität der Anbieter gewinnt im Markt stark an Gewicht.

Der Wettbewerb in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) wird nicht nur über Preis und Leistung ausgetragen, so das Ratinghaus Franke und Bornberg in seiner Mitteilung zum aktuellen BU-Unternehmensrating. Auch mit verkürzten Abfragezeiträumen in der Risikoprüfung werben Versicherer bei Vermittlern um Neugeschäft – mit möglichen Auswirkungen auf die langfristige Stabilität der Bestände.

Daher sei es auch wichtig, dass die Qualität der Anbieter nicht nur beschrieben, sondern geprüft wird, so Franke-und-Bornberg-Geschäftsführer Michael Franke, und zwar anhand von Zahlen, Daten und der Prüfung der Prozesse in der tatsächlichen Umsetzung. Transparenz sei hierbei der Unterschied zwischen einem guten Eindruck und nachweislicher Qualität. Wer seine Prozesse und Kennzahlen offenlegt, der sende ein starkes Signal an Markt und Versicherte, so Franke.

Markttrends: Vereinfachte Risikoprüfung – Chance und Stresstest

Der BU-Markt wird nicht mehr allein über Preis und Bedingungen geführt. Zunehmend rücken vereinfachte Risikoprüfungen in den Blick – etwa durch verkürzte Abfragezeiträume. Das senkt Einstiegshürden und kann den Abschluss für Kunden erleichtern. Gleichzeitig entsteht ein Stresstest für die Stabilität: Wenn Zugangserleichterungen nicht durch konsequente Steuerung, saubere Selektion und belastbares Controlling flankiert werden, kann das die Ergebnisqualität beeinträchtigen, schreibt das Ratinghaus. Besonders kritisch sind demnach Kapazitätsengpässe in der Leistungsregulierung – dort können Rückstände wachsen, Durchlaufzeiten schwanken und somit die Fallbearbeitung an Konsistenz verlieren.

„Als Gegenmaßnahmen sollte auf klar definierte Service-Level, Maßnahmen zur Qualitätssicherung und aktive Nachwuchsgewinnung gesetzt werden. Stabilität zeigt sich in konstanten Durchlaufzeiten, klaren Entscheidungen und sauberen Begründungen, auch bei hoher Last“, erläutert Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit.

So läuft das Rating

Die Analyse basiert auf einer umfangreichen Datenerhebung bei den teilnehmenden Gesellschaften, Vor-Ort-Verifizierungen und stichprobenartigen Leistungsfall-Prüfungen. Bewertet werden u. a. Prozessqualität, Steuerungskennzahlen, Konsistenz in der Regulierungspraxis sowie Indikatoren zur Stabilität des BU-Geschäfts.

Die fünf am Rating teilnehmenden Gesellschaften waren die ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG, die HDI Lebensversicherung AG, die NÜRNBERGER Lebensversicherung AG, die Generali Deutschland Lebensversicherung AG und die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. Die ERGO, die HDI und die NÜRNBERGER erhielten die Bestnote FFF+, die Generali und die Stuttgarter die zweitbeste Note FFF.

Fazit

Das diesjährige BU-Unternehmensrating sendet laut Franke und Bornberg ein doppeltes Signal: hohe Qualität bei den Teilnehmern – aber ein anhaltend herausforderndes Umfeld in der Leistungsregulierung. Mit Blick auf vereinfachte Risikoprüfungen wird Stabilität noch mehr zum Kernthema. Versicherer, die Transparenz zeigen und tiefgreifende Controlling-Einblicke ermöglichen, setzen des Maßstab für belastbare verlässlich hohe Qualität im BU-Geschäft. (mki)

 

Franke und Bornberg: Rund jeder vierte Kfz-Tarif ist top

Franke und Bornberg hat sein aktuelles Rating zur Kfz-Versicherung vorgelegt. Für die Kfz-Versicherer sind die vergangenen Jahre herausfordernd gewesen. Dennoch ist das Leistungsniveau laut den Analysten im letzten Jahrzehnt spürbar gestiegen. Rund ein Viertel der Tarife kann die Bestnote erreichen.

Pünktlich zur diesjährigen Kfz-Wechselsaison hat das Analysehaus Franke und Bornberg das diesjährige Rating zur Kfz-Versicherung veröffentlicht. Die Versicherer blicken mehrheitlich zuversichtlich auf die kommenden Monate, das haben mehrere Anbieter kürzlich auf AssCompact Nachfrage bestätigt. Trotzdem: Es wird wohl auch dieses Jahr wieder Prämienanpassungen geben (müssen). Das liegt neben der überdurchschnittlich hohen Schadeninflation auch an den steigenden Kfz-Ersatzteil- sowie Werkstattkosten. Besonders betroffen sind die Vollkasko-Tarife.

Steigende Beiträge fördern die Bereitschaft zum Wechsel, erklärt Franke und Bornberg. 2,9 Millionen Autofahrer haben zum Jahresanfang den Anbieter gewechselt. „Auch wenn der Preisanstieg beim nächsten Jahreswechsel moderater ausfällt, rechnen wir erneut mit einer lebhaften Wechselsaison“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Auch beim Vergleichsportal Verivox rechnet man mit einer der „spannendsten“ Wechselsaisons der letzten Jahre, wie Aljoscha Ziller, Geschäftsführer bei Verivox Versicherungsvergleich GmbH, in einem kürzlich veröffentlichtem AssCompact Gastbeitrag beschrieben hat.

Teuer ist nicht immer besser

Die Preisspanne der Tarife ist relativ breit, doch nicht immer ist der teuerste Tarif auch der beste, erklärt Franke und Bornberg. Anhand eines Musterbeispiels haben die Analysten die Preise für einen privat genutzten VW Golf VIII Variant mit einer jährlichen Fahrleistung von etwa 15.000 km untersucht. Für einen Tarif mit der Bestbewertung FFF+ müssen Versicherte zwischen 400 und 1.136 Euro jährlich zahlen. In der am schlechtesten bewerteten Kategorie liegen die Beiträge zwischen 367 und 950 Euro.

Bei einem Wechsel seien nicht nur Faktoren wie Fahrzeugtyp, Region, Schadenfreiheitsrabatt und Selbstbehalt maßgeblich für die Prämie, sondern auch sogenannte „weiche“ Faktoren wie Fahrleistung, Stellplatz, Fahrerkreis, Wohneigentum oder Beruf.

Qualität ist seit Erstrating angestiegen

Das Erstrating in der Kfz-Versicherung haben die Experten im Jahr 2016 vorgelegt. Seitdem hat sich das Qualitätsniveau laut dem Analysehaus spürbar gebessert. Dennoch haben Tariflinien mit unterschiedlichen Qualitätslevels weiterhin ihre Berechtigung, so die Analysten.

Neben dem Preis verändern sich auch die Produkte selbst, inklusive der Tarifwerke. „Aktuell blieben die Neuerungen allerdings überschaubar. Viele Versicherer konzentrieren sich dabei auf die Elektrofahrzeuge. In Top-Tarifen wird der Abzug ‚neu für alt‘ bei Akkus oft zeitlich nach hinten verlagert oder sogar ganz gestrichen“, so Franke. Auch die Zustandsdiagnostik von Akkus und das Lagern in Wassercontainern nach einem Unfall zahlen viele starke Tarife mittlerweile.

Es gibt aber laut den Analysten auch negative Veränderungen. Einige Versicherer haben den Abzug bei Verstoß gegen die vertragliche Werkstattbindung von 15% auf 20% erhöht.

Mehr als 300 Tarife bewertet

Das Rating bewertet eine Kombination aus Haftpflicht, Voll- und Teilkaskoversicherung sowie Zusatzbausteinen. Der aktuelle Jahrgang bewertet 324 Tarife von 76 Gesellschaften. Die Zahl der Bewertungskriterien liegt dieses Jahr bei 73.

Um die Bestnote zu erhalten, müssen die Tarife mindestens 85% der maximal erhältlichen Punktzahl erreichen. Zusätzlich müssen sie eine Reihe von Mindeststandards erfüllen. Dazu gehören eine Deckung von mindestens 15 Mio. Euro bei Personenschäden, kein Abzug „neu für alt“ sowie Kauf- und Neupreisentschädigung von mindestens 24 Monaten.

Mehr Tarife als im Vorjahr erhalten Spitzenbewertung

 

Franke und Bornberg: Rund jeder vierte Kfz-Tarif ist top

 

Rund jeder vierte Tarif (27,5%) erreicht in diesem Jahr die Spitzenbewertung, ein Plus von 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (siehe Grafik). Die Riege der mit „sehr gut“ (FFF) bewerteten Tarife bleibt weitgehend konstant, während die Anzahl der Tarife, die die Wertung „gut“ (FF+) erreichen, gegenüber dem vorhergehenden Jahrgang etwas zurückgingen. Etwa jeder fünfte Tarif erreicht nur die Note F+ („befriedigend“), ein Tarif muss sich sogar mit einer „mangelhaften“ (F) Bewertung zufriedengeben. (js)

Die Ergebnisse des Ratings Kfz-Versicherung 2025 können auf der Website von Franke und Bornberg einsehen werden.

 

„Gute Beratung übersetzt Produktlogik in Lebensrealität“

Seit drei Jahrzehnten begleitet Franke und Bornberg die Entwicklung der BU. Im AssCompact Interview im Rahmen der DKM 2025 erklärt Geschäftsführer Michael Franke warum sachlich fundierte Beratung heute wichtiger ist denn je – und warum die DKM für ihn ein einzigartiger Ort des direkten Austauschs ist.

Interview mit Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg
Herr Franke, Franke und Bornberg begleitet die DKM schon seit Langem. Was macht die Messe so besonders?

Die DKM ist der jährliche „Marktplatz der Praxis“ – dicht, direkt, ungefiltert. Hier treffen Entscheider, Makler und Produktverantwortliche auf engem Raum zusammen. Wir bekommen aus erster Hand Feedback zu unseren Ratings und geben im Gegenzug Transparenz in Methodik und Markttrends. Diese Dialogdichte macht die DKM aus.

Wie profitieren Makler von der Präsenz von Franke und Bornberg auf der DKM?

Unser Schwerpunkt auf der DKM ist Wissenstransfer. Ein Fokus liegt dabei auf dem Beratungsalltag zum Thema Arbeitskraftabsicherung (AKS). Über den AKS-Kongress bringen wir Produktwissen, Leistungs- und Prozesskenntnis sowie rechtliche Updates zusammen – kompakt, anwendungsnah und neutral.

Im Jahr 1995 haben Sie das erste Produktrating für die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) veröffentlicht, Sie begleiten also die Entwicklung der BU bereits seit 30 Jahren. Was sind die größten tariflichen Änderungen, die Sie in den letzten drei Jahrzehnten erlebt haben?

Zu Beginn ging es beispielsweise um Meldefristen, rückwirkende Leistungen, Prognosezeiträume und vor allem um die Definition des versicherten Berufs und die Umorganisation bei Selbstständigen. Auch der Geltungsbereich war regelmäßig beschränkt und es gab individuelle Preisanpassungs- oder Bedingungsänderungsklauseln.

Der grundsätzliche Verzicht auf abstrakte Verweisung war um die Jahrtausendwende der erste kritische Schritt der Versicherer, bei dem die Balance zwischen berechtigten Kundeninteressen und Stabilität des Kollektivs betroffen ist. Aus demselben Grund sind die generelle Streichung von Meldefristen und unbefristete rückwirkende Leistungen unter dem Blickwinkel Stabilität kritisch zu sehen.

Danach kamen der Ausbau der Nachversicherungsgarantien und spezielle Regelungen für Hausfrauen/Hausmänner, Schüler, Azubis und Studenten, Einmalleistungen und Wiedereingliederungshilfen, Infektionsklauseln, die ABC-Klausel, Startertarife, Berufsgruppen und Scoringmodelle bei der Tarifierung. In den letzten zehn Jahren prägen vor allem die AU-Leistung (Arbeitsunfähigkeit), verbesserte Teilzeit- und Tätigkeitsklauseln, die Zunahme an Dienstunfähigkeitsklauseln sowie mehr Transparenz in Leistungsprozessen das Bild. Diese Aufzählung macht deutlich, dass die BU leistungsfähiger, aber auch deutlich komplexer geworden ist.

Welche Produktinnovationen oder Tarifbausteine sind derzeit besonders gefragt? Und welche halten Sie für eher marketinggetrieben?

Der Leistungswettbewerb ist überwiegend ausgekämpft. Deshalb kommen auch wenig sinnvolle Leistungsmerkmale in die Diskussion, wie der Verzicht auf konkrete Verweisung oder der Verzicht auf die Prüfung der Umorganisation von Betrieben bei Selbstständigen. Versicherte können in diesen Fällen trotz anerkannter Berufsunfähigkeit ein genauso hohes Einkommen wie vor einer Erkrankung erzielen und dennoch die volle Rente erhalten. Das ist kein Versicherungsschutz im eigentlichen Sinne mehr und schafft Begehrlichkeiten, die das Kollektiv belasten können. Wichtig ist daher nicht der Verzicht auf bestimmte Regelungen, sondern dass die Grundlagen für Anerkennung oder Anlehnung klar definiert sind. Der harte Preiswettbewerb bei gleichzeitig vorhandener hoher Produktqualität hat sowohl die Regulierungspraxis als auch die Stabilität von Kalkulation und Anbietern in den Fokus der Versicherer-Auswahl gerückt.

Die Verbreitung der Arbeitskraftabsicherung ist immer noch auf relativ niedrigem Niveau, trotzdem stagniert der Markt stagniert aktuell. Kann die betriebliche Arbeitskraftabsicherung (bAKS) als Türöffner genutzt werden, auch für Vermittler?

Der Markt stagniert in absoluten Zahlen zwar nicht, aber prozentual zu der Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen fällt er zurück. Auch was das Verhältnis Einkommen zu versicherter Rente angeht. Die bAKS kann einen wichtigen Beitrag leisten, denn sie schafft neben Vertrauen auch niedrigere Einstiegshürden, wie vereinfachte Gesundheitsprüfung, Kollektivkonditionen und idealerweise Zuschüsse des Arbeitgebers. Für Vermittler ist die bAKS ein effizienter Zugang zu Belegschaften mit hohem Multiplikator, inklusive Cross- und Upselling in private Lösungen.

Welche anderen sinnvollen Optionen gibt es für Versicherte? Die Grundfähigkeitsversicherung wird ja öfter mal als Alternative zur BU ausgewiesen, aber Ihr Haus betont immer wieder, dass dies nicht der Fall ist…

Die Grundfähigkeitsversicherung (GF) ist ein sinnvolles Produkt, aber keine direkte BU-Alternative, sondern eine Form der mittelbaren Absicherung der Arbeitskraft mit einer anderen Logik. Die GF versichert den Verlust exakt definierter Fähigkeiten. Wenn diese Fähigkeiten das Berufsbild prägen, dann entsteht durch diese Absicherung ein Zusammenhang mit der Arbeitskraft. Vielfach scheitert es an einer sinnvollen Absicherung durch eine BU, weil der Preis zu hoch liegt oder es bereits Befassungen mit psychischen Belastungen der zu versichernden Personen gab. Bei passendem Berufsbild und versperrtem Zugang zur BU, ist es fast schon eine Pflicht, die GF mit Kunden zu besprechen. Genauso sollte aber auch die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) fester Bestandteil des Lösungsangebots sein. Die EU hat dasselbe Konstrukt, wie die BU. Nur ist nicht die Fähigkeit versichert, den eigenen Beruf, sondern jegliche berufliche Tätigkeit des allgemeinen Arbeitsmarktes für mindestens drei Stunden nicht mehr ausüben zu können. Dass diese Schwelle regelmäßig erreicht wird, zeigt schon die beeindruckende Zahl von 1,75 Millionen laufenden EU/EMI-Renten der gesetzlichen Rentenversicherung, die einen vergleichbaren Leistungsbegriff hat. Die EU erst gar nicht anzubieten ist nach unserer Auffassung der größte Fehler der Branche im Bereich der Arbeitskraftabsicherung. Sachlich ist diese Auslassung nicht zu begründen.

Welche Rolle spielt hier die richtige Beratung?

Eine zentrale. Gute Beratung übersetzt Produktlogik in Lebensrealität: Tätigkeitsanalyse, realistische Leistungsziele, saubere Gesundheitsangaben, das Aufzeigen der möglichen Produktlösungen und klare Priorisierung zwischen Beitrag und Leistung. Wichtig sind Erwartungsmanagement und Dokumentation – beides reduziert spätere Enttäuschungen und Streit. Derzeit ist Beratung oft noch zu emotional und zu wenig wissenschaftlich geprägt. (...) Ganz grundsätzlich muss die Ausbildung für Vermittler zum Experten in der Arbeitskraftabsicherung neu gestaltet werden. Derzeit definieren sich Experten vor allem durch Bedingungsauslegungen. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Aufgabe. Es fehlt ein wissenschaftlich basierter Beratungsansatz, der den Produktlösungsbaukasten sachlich einbezieht. Auch Kenntnisse über Sozialsysteme und deren Wirkung im Leistungsfall fehlen durchweg. Im Ergebnis der aktuellen Vermittlungspraxis stehen sich im Jahr 2024 folgende Zahlen gegenüber: 12,5 Millionen Erwerbstätige unter 35 Jahren zu 188.000 zusätzlichen Versicherten mit oft viel zu niedrig abgesicherten Renten. Diese Zahlen machen den Qualifizierungsbedarf deutlich.

 

Rating: Diese PKV-Anbieter haben Toptarife im Angebot

Der aktuelle Ratingjahrgang PKV von Franke und Bornberg zeigt, dass Anbieter wieder stärker auf Leistungsqualität statt auf Preis setzen. Insgesamt bleibt das Niveau stabil. Digitale Angebote nehmen derweil zu. Welche Anbieter haben laut dem Analysehaus die besten Tarife im Angebot?

Die private Krankenversicherung (PKV) hat in den letzten Monaten häufig Aufmerksamkeit erregt. Vor allem die deutlichen Beitragssteigerungen zum Jahreswechsel haben für Diskussionen gesorgt – und sie stehen auch dieses Jahr erneut ins Haus. Laut dem Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband) müssen etwa zwei Drittel der Privatversicherten mit einem durchschnittlichen Anstieg von 13% ihres Beitrags rechnen. Verantwortlich dafür sind vor allem die höheren Ausgaben der PKV.

Zudem wird es ab 2026 für Arbeitnehmer schwieriger werden, in die PKV zu wechseln. Die gesetzliche Versicherungsgrenze steigt um 11%. Das dürfte den Anbietern nicht besonders schmecken, denn mit weniger Menschen, die die Wahlfreiheit zwischen den beiden System haben, sinkt für die Versicherer gleichzeitig das Potenzial für Neugeschäft.

GOÄ-Reform führt zu Verzögerungen bei Einführung neuer Produkte

Zudem lauert für die Anbieter auch noch die Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Diese wurde vom Bundesärztetag im Mai beschlossen, allerdings handelt die Politik nur schleppend. Das hat auch für Zurückhaltung bei den Versicherern bei der Einführung neuer Tarifgenerationen geführt. Ein paar Anbieter haben in den letzten Monaten doch gehandelt – nach der LKH im Herbst 2024 haben auch AXA und SIGNAL IDUNA 2025 neue Tarife auf den Markt gebracht.

„Neue PKV-Tarife bieten auf der einen Seite die Chance, das Leistungsversprechen transparenter und kundenorientierter zu gestalten, auf der anderen Seite fördern sie nicht immer die Tarifstabilität“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Digitale Services gewinnen an Bedeutung

Neu im Kriterienkatalog des Ratings sind digitale Gesundheitsanwendungen, so Franke und Bornberg. Diese gewinnen für Versicherer und Versicherte an Bedeutung. Services wie Apps und Online-Coachings ergänzen die medizinische Versorgung und unterstützen Versicherte im Alltag; daher machen sie viel Sinn, so Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg.

„Digitale Services sind niederschwellig, jederzeit verfügbar und vergleichsweise günstig“, so Monke weiter. Einige Krankenversicherer bauen bereits eigene Gesundheitsplattformen mit Telemedizin, elektronischer Patientenakte und individuellen Coaching-Programmen auf.“ Im psychischen Bereich liefern Online-Therapien einen wichtigen Beitrag. „Die Zukunft der medizinischen Versorgung ist hybrid“, sagt Monke. Durch die Kombination aus digitalen und klassischen Angeboten können zudem Ressourcen besser genutzt werden und Kosten im Gesundheitswesen gesenkt werden.

Neuerungen im aktuellen Ratingjahrgang

Für das Rating verknüpft das Analysehaus Produkt- und Unternehmensdaten, um eine möglichst umfangreiche Bewertung zu erhalten. Erstmals bezieht das aktuelle Rating zudem Qualitätsdaten aus den map-reports Krankenversicherung mit ein.

Der aktuelle Jahrgang vergleicht eine Auswahl von 897 Tarifen von insgesamt 31 Anbietern – die große Anzahl ergebt sich aus dem modularen Aufbau der PKV-Tarife. Sie werden in 18 Untersuchungsbereichen auf Basis von 108 Detailkriterien bewertet.

Um die Bestnote FFF+ zu erreichen, müssen die analysierten Tarife mindestens 85% der Punkte erhalten und mehrere Mindeststandards erfüllen, wie etwa freie Arztwahl, Erstattung oberhalb der GOÄ, volle Kostenübernahme für Ein- oder Zweibettzimmer und ein offener Hilfsmittelkatalog.

Diese Versicherer bieten die besten Tarife an

 

Rating: Diese PKV-Anbieter haben Toptarife im Angebot

 

Etwa jeder 13. Tarif – oder 7,8% – erhält die Topbewertung (siehe Grafik). Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als 4,7% der Tarife die Bestnote erreichen konnten. Etwas mehr als jeder fünfte Tarif (21,4%) erreicht die Note FFF („sehr gut“), fast genauso viele (22,4%) schneiden mit „gut“ (FF+) ab. Fast die Hälfte wird mit der Note FF („befriedigend“) bewertet. Schlechter schneidet kein Tarif ab.

Die Anbieter, die mindestens mit einem Tarif in der obersten Kategorie platzieren können, sind die folgenden (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz
  • AXA
  • Barmenia
  • Bayerische Beamtenkrankenkasse
  • DKV
  • Hallesche
  • LKH
  • SDK
  • SIGNAL IDUNA
  • UKV
So viel zahlen Versicherte

Die Ergebnisse zeigen, dass das Angebot der privaten Krankenversicherer sich insgesamt auf einem stabilen Qualitätsniveau bewegt, resümieren die Analysten. Neue Tarife setzen wieder verstärkt auf Qualität statt auf Preis. Nach Berechnungen des Analysehauses zahlen Versicherte im Oktober 2025 zwischen 400 und 700 Euro monatlich für Grundschutz. Toptarife schlagen im Neugeschäft für einen 35-Jährigen inklusive Pflegepflichtversicherung mit rund 700 bis 1.000 Euro monatlich zu Buche. (js)

Die vollständigen Ergebnisse des Franke und Bornberg PKV-Ratings 2025 können auf der Website des Analysehauses eingesehen werden.

 

Das sind die bilanzstärksten Lebensversicherer

Die Lebensversicherer konnten vergangenes Jahr nach drei Jahren wieder ein Wachstum der Beitragseinnahmen verzeichnen, meldet die Rating-Agentur Franke und Bornberg im aktuellen map-report. Doch wer konnte sich an die Spitze setzen? Laut Franke und Bornberg lieferten sich die Versicherer ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Die Branche steht unverändert unter Druck, wächst aber nach schwierigen Jahren wieder, schreibt Franke und Bornberg im neuen map-report, dem jährlichen Bilanzrating deutscher Lebensversicherer. Das Rating untersucht die Bilanzen der deutschen Lebensversicherer im Jahr 2024 und bewertet die Unternehmen nach ausgesuchten Kennzahlen und ordnet die Ergebnisse individuell ein. Es macht sichtbar, wer robust wächst, Reserven stärkt und Kundennutzen klar belegen kann, so Franke und Bornberg.

Im Mittelpunkt stehen dabei u. a. folgende Prüfsteine: Wer generiert weiterhin ernsthaft Neugeschäft und kann seinen Bestand ausbauen? Wo geraten Kostenquoten und Effizienz ins Hintertreffen? Welche Unternehmen verfügen über ausreichende Reserven und tragfähiges Eigenkapital? Wie entwickeln sich die Erträge aus der Kapitalanlage? Und welche konkreten Spuren hinterlässt die Zinswende in den Bilanzen der Lebensversicherer?

Wer erhielt die Top-Bewertungen?

Die beste Bewertung im Rating erzielte die LV 1871, die mit 375 Punkten bzw. 93,75% von den maximal erreichbaren 400 Punkten ein „mmm+“ für hervorragende Leistungen erreichte. Für die höchste Bewertungskategorie sind 85,00% erforderlich. Insgesamt sechsmal wurde die höchste Auszeichnung verliehen. Auf der zweiten Position folgt die uniVersa mit 364 Punkten bzw. 91,00%. Die Bronzemedaille geht an die Europa mit 344 Punkten (86,00%), gefolgt von der ERGO Vorsorge und der Hannoversche mit jeweils 343 Punkten (85,75%) auf den Plätzen 4 und 5. Von den zehn größten Anbietern konnte sich außer der Allianz mit 340 Punkten bzw. 85,00% kein weiterer Lebensversicherer in der Spitzengruppe platzieren.

 

Das sind die bilanzstärksten Lebensversicherer

 

Die Baloise führt das Feld der mit „mmm“ für sehr gute Leistungen bewerteten Unternehmen an und verfehlte mit 334 Punkten bzw. 83,50% die höchste Bewertung nur knapp. Neben der Baloise gingen noch zehn weitere Versicherer mit einem sehr guten Ergebnis aus dem Rennen. Die NÜRNBERGER, AXA und Stuttgarter verfehlten die sehr gute Bewertung um bis zu einem Prozentpunkt und führen die Liste der mit „mm“ für gute Leistungen bewerteten Unternehmen an. Mit der Benotung „gut“ wurden neben diesen drei Anbietern noch zwölf weitere Versicherer ausgezeichnet.

Trendwende der Beitragseinnahmen

Die verdienten Bruttobeiträge lagen 2024 bei 90,32 Mrd. Euro (Vorjahr 87,67 Mrd. Euro). Nach drei Jahren in Folge mit rückläufigen Beitragseinnahmen schaffte die Branche damit die Trendumkehr. Angesichts weiter steigender Lebenshaltungskosten, verhaltenen Konjunkturprognosen und politischer Verunsicherung, die sowohl den finanziellen Spielraum als auch die Abschlussbereitschaft für Altersvorsorgeverträge dämpfen, ist diese Entwicklung umso bemerkenswerter. „Die Entwicklung lässt sich primär mit dem Comeback der Einmalbeiträge erklären, begünstigt durch das entspanntere Zinsumfeld sowie höhere Einkommen“, fasst Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg und Herausgeber des map-report, die Situation zusammen.

33 Gesellschaften (Vorjahr 64) steigerten ihre Beitragseinnahmen nicht, darunter 13 Anbieter im Run-off oder ohne Neugeschäft. 19 Unternehmen lagen mit bis zu 3% nur knapp über dem Vorjahresniveau, weitere 23 Versicherer bauten die Beiträge zwischen und 5 und knapp 50% aus. Eine Sonderrolle nimmt hier die BY die Bayerische ein, denn nach Jahren ohne Neugeschäft ist sie seit Juli 2024 wieder aktiv im Markt.

Relativ betrachtet legte die neu gegründete und erst seit Kurzem am Markt agierende SIGNAL IDUNA AG am deutlichsten zu und erzielte ein Plus von 46,60% auf 182,1 Mio. Euro. Dahinter folgen die myLife mit einem Plus von 30,2% auf 391,0 Mio. Euro, die VPV mit 24,5% auf 402,2 Mio. Euro sowie die HanseMerkur mit einem Zugang von 20,3% auf 355,2 Mio. Euro.

In absoluten Zahlen verzeichnete die Allianz den größten Zuwachs und erhöhte die Beitragseinnahmen um 2,53 Mrd. Euro. Mit deutlichem Abstand folgen Generali mit einem Zuwachs von 184,9 Mio. Euro, SV mit 109,1 Mio. Euro, R+V mit 107,4 Mio. Euro und ERGO Vorsorge mit 102,5 Mio. Euro.

Fondspolicen bleiben Zugmaschine

Das Neugeschäft nach eingelösten Versicherungsscheinen war bei allen in den Geschäftsberichten aufgeführten Produktgruppen geringer als im Vorjahr. Sonstige Lebensversicherungen, zu denen vor allem auch fondsgebundene Verträge zählen, waren erneut das Zugpferd im Verkauf und wurden am häufigsten unters Volk gebracht. Mit 1.519.342 eingelösten Versicherungsscheinen wurden zwar rund 8.000 Policen weniger als im Vorjahr verkauft, dennoch war diese Produktlinie erneut die mit Abstand absatzstärkste.

Der Neugeschäftsanteil betrug 35,6% (2023: 34,6%). Die fünf erfolgreichsten Anbieter in dieser Sparte waren wie im Vorjahr die Generali, Allianz, Bayern-Versicherung, Debeka sowie R+V. Bei insgesamt 684.798 verkauften Verträgen zeichneten die großen Fünf mit 45,1% beinahe die Hälfte des gesamten Neugeschäfts.

Ausblick

Die Perspektive für Deutschlands Lebensversicherer ist nicht frei von Stolpersteinen, so Franke und Bornberg. Nach Jahren der Niedrigzinsen sorgt das gestiegene Zinsniveau bei Policen als langfristige Spar- und Absicherungsform wieder für mehr Attraktivität. Der zum 01.01.2025 angehobene Höchstrechnungszins bietet den Versicherern mehr Spielraum bei der Kalkulation garantierter Leistungen und könnte die Produktattraktivität in den kommenden Jahren positiv beeinflussen.

Gleichzeitig stehen als Folge des schnellen Zinsanstiegs noch milliardenschwere stille Lasen in den Büchern. Parallel dazu zieht die Aufsicht die Zügel an, prüft Kundennutzen und Kosten strenger und moniert auffällige Frühstornos. Im Extremfall drohen Eingriffe in den Vertrieb. Auf der Nachfrageseite steht eine alternde Bevölkerung, die nach verlässlichen Lösungen für eine lebenslange Absicherung sucht. Im aktuellen Umfeld sind vor allem Produkte mit Ertragspotenzial gefragt, so Franke und Bornberg. So ist davon auszugehen, dass fondsgebundene Policen ihre ohnehin schon starke Position im Neugeschäft später ausbauen werden. Sie bieten darüber hinaus eine große Auswahl an nachhaltigen Kapitalanlagen, wodurch auch bei jüngeren Verbrauchern gepunktet wird.

Eine zentrale Frage in Zeiten konjunktureller Schwäche, hoher Preise und Rezession lautet: Wie bleibt private Vorsorge für Interessenten attraktiv? Reinhard Klages, Analyst des map-reports, sagt: „Eine Antwort liegt in schlanken, verständlichen und fair kalkulierten Produkten mit hoher Tarifqualität, die Vertrauen verdienen, statt es nur zu versprechen.“

 

Das sind die bilanzstärksten Lebensversicherer

 

Berücksichtigte Kennzahlen im Bilanzrating

Insgesamt 13 Kennzahlen bilden das Gerüst für die Bewertung im Bilanzrating (siehe Tabelle). Der prozentuale Index zeigt für die Gesamtwertung das Verhältnis von maximal erzielbarer Punktzahl zur insgesamt erreichbaren Gesamtpunktzahl. Die Ergebnisse der Bilanzkennzahlen werden gewichtet und zu einem Ergebnis verdichtet. (mki)

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Franke und Bornberg beleuchtet PKV-Tarife für Beamte

Franke und Bornberg hat erneut private Krankenversicherungen für Beamte unter die Lupe genommen. Für das Rating wurden 861 Tarifangebote von 28 Krankenversicherern untersucht. Leistungen und Qualität sehen die Analysten auf einem soliden Niveau, die Bestnote gibt es nur für 22 Tarifkombinationen.

Beamte sind eine wichtige Zielgruppe für die private Krankenversicherung. Sie stellen mittlerweile über die Hälfte der rund 8,7 Millionen Vollversicherten. Aktuell sind 28 Krankenversicherer im Hinblick auf diese Zielgruppe aktiv und bieten aufgrund unterschiedlicher Leistungsversprechen und Beihilfeansprüche der Versicherten über 8.000 Tarifkombinationen an. Doch wie steht es um Leistungen und Qualität? Im vergangenen Jahr hat Franke und Bornberg ein neues Rating von privaten Krankenversicherungen mit Fokus auf Beamte vorgelegt. Nun hat das Analysehaus abermals die Tariflandschaft beleuchtet. Das Angebot an Tarifkombinationen hat Franke und Bornberg um Doubletten bereinigt und eine repräsentative Auswahl vorgenommen. Im Rating-Notenspiegel finden sich schließlich 861 Tarife.

Qualität auf solidem Niveau, wenig Bewegung

Produktseitig zeige sich der Markt qualitativ konstant, heißt es von den Analysten. Innovativer Qualitätswettbewerb sei in der Beamten-PKV scheinbar wenig gefragt. „Der Markt ist überwiegend verteilt. Gute Kontakte und gewachsene Verbindungen zählen im Vertrieb oft mehr als objektive Qualität“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Einige gut vernetzte Platzhirsche würden Newcomern das Leben schwer machen. Im Zusammenhang mit der Zurückhaltung bei der Tarifentwicklung weisen die Experten von Franke und Bornberg auf die geplante Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) hin. Ein gemeinsamer Vorschlag von Bundesärztekammer und PKV-Verband liegt vor. Nun ist die Politik gefragt.

Angepasster Kriterienkatalog

Der beste PKV-Tarif ist nur so lange stark, wie der Versicherer seine Zusagen einhalten kann. Deshalb kommt es auf die Qualität und Stabilität des Anbieters an, betont Franke und Bornberg. Aus diesem Grund hat das Analysehaus für das Rating Qualitätsdaten aus den map-reports zur Krankenversicherung in den Kriterienkatalog aufgenommen. Neu im Kriterienkatalog sind außerdem Leistungen für digitale Gesundheitsanwendungen, da sie dazu beitragen können, die Kosten im Gesundheitswesen zu verringern.

Insgesamt haben die Analysten die Tarife in 18 Untersuchungsbereichen mit 130 Detailkriterien beleuchtet. Ein Viertel der 22.875 maximal erreichbaren Punkte machen laut Franke und Bornberg erstattungsfähige Leistungen für ambulante Behandlungen aus. Mindeststandards würden gewährleisten, dass Top-Tarife auch höchsten Anforderungen gerecht werden.

Die besten Krankenversicherungen für Beamte

Insgesamt erhalten nur 22 Tarifkombinationen (2,6%) die Bestnote „hervorragend“ (FFF+). Für weitere 58 Tarifofferten (6,7%) gibt es die Bewertung „sehr gut“ (FFF). Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr bei der Premiere des Ratings wurden 912 Tarife untersucht, von denen 18 (2%) die Höchstnote erreichten und 55 (6%) mit „sehr gut“ abgeschnitten haben.

 

Franke und Bornberg beleuchtet PKV-Tarife für Beamte

 

Lediglich vier Gesellschaften können für mindestens eine Tariflinie im Angebot die Bestnote einheimsen – jeweils als Variante mit Wahlleistungen im Krankenhaus (Ein-Bett-Zimmer) und Beihilfeergänzungstarif – in alphabetischer Reihenfolge: Barmenia (Tariflinie „Genau-Für-Sie-Krankenversicherung“), DBV / AXA (Tarifline BS), Hallesche (Tariflinie CAZ) und SIGNAL IDUNA (Marke Deutscher Ring, Tariflinie BK).

Laut Franke und Bornberg ist das Mittelfeld wie schon im Vorjahr, „extrem stark“. Rund 90% der Tarife und Tarifkombinationen erhalten die Note „gut“ (FF+) oder „befriedigend“ (FF). Richtig schlechte Tarife gibt es derzeit nicht.

Vorteile für gesundheitsbewusste Kunden

Weiter stellen die Analysten fest, dass die meisten Krankenversicherer gesundheitsbewusstes Verhalten, das wiederum die Kosten verringert, honorieren: So erhalten Versicherte Beiträge zurück, wenn für ein oder mehrere Jahre keine Rechnungen eingereicht werden. „Von Anreizsystemen für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen des Gesundheitssystemen – seien es Selbstbehalte oder garantierte oder erfolgsabhängige Modelle zur Beitragsrückerstattung – profitieren Versicherte und Versicherer“, erklärt Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg.

Innovation vor allem bei den Services

In ihrem Fazit bescheinigen die Analysten dem PKV-Markt für Beamte ein „großes Beharrungsvermögen“. Die größten Fortschritte sehen sie aktuell nicht im Bedingungswerk, sondern beim Service. Dazu zählen Hilfen bei der Auswahl von Ärzten, Kliniken oder Therapieverfahren. Fast alle Versicherer würden ihr Portfolio dahingehend erweitern. Mit digitalen Abrechnungen, Direktabrechnung mit Ärzten, Apotheken und Kliniken sowie digitalen Informationsangeboten feilen die Anbieter am Serviceerlebnis für Kunden. Für Dynamik im Leistungsangebot könnte zudem die GOÄ-Reform sorgen.

Weitere Ergebnisse sowie Informationen zu den Bewertungsrichtlinien des Ratings PKV für Beamte gibt es hier.(tik)

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