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Franke & Bornberg Research GmbH

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BU-Rating: Das sind die besten Anbieter laut Franke und Bornberg

Ein Relaunch der BU-Ratingkriterien des Analysehauses Franke und Bornberg hat darin resultiert, dass nur noch ein Drittel der Tarife die Topbewertung erreichen. Im Kern des Segments hat sich laut der Experten jedoch nichts geändert: Die Tarifqualität ist aufgrund des jahrelangen Wettbewerbs weitgehend ausgereizt.

Der jahrzehntelange Wettbewerb und Vergleich durch Produktratings hat die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) laut den Experten des Analysehauses Franke und Bornberg zur Produktkategorie mit dem höchsten Qualitätsniveau gemacht. „Verbesserungen sind im Leistungskern kaum noch möglich“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Die Versicherungsbedingungen der meisten Tarife seien inzwischen „ohne ernsthaften Makel“, so die Analysten.

Seit 15 Jahren befinden sich die Anbieter zudem in einem harten Preiswettbewerb. Was sich im ersten Moment positiv für potenzielle Kunden anhört, kann sich aber auch negativ auswirken, sowohl für Versicherer als auch für Kunden. „Läuft der Wettbewerb aus dem Ruder, kommen Überschüsse unter Druck und bei der Leistungsregulierung wird auf die Bremse getreten“, warnt das Analysehaus im Zuge der Veröffentlichung seines aktuellen BU-Rating-Jahrgangs.

Ratingkriterien angepasst

Franke und Bornberg hat daher seine Ratingkriterien angepasst. Standardleistungen, die sich nicht länger zur Differenzierung eignen, werden im neuen Rating weniger stark gewichtet. „Für Selbstverständlichkeiten gibt es keine Extrapunkte mehr“, erklärt Franke. Diese Kriterien blieben allerdings weiterhin als Mindeststandards im Rating. Das soll verhindern, dass Versicherer einmal erreichte Standards unterlaufen oder für Kunden negative Regeln einführen. Darunter sind beispielsweise weltweiter Versicherungsschutz, der Verzicht auf abstrakte Verweisung bei Erstprüfungen oder kundenfreundliche Regelungen, wenn die Anzeigepflicht schuldlos verletzt wird.

Mehr Punkte als zuvor vergeben die Experten beispielsweise für schnelle Leistung bei Arbeitsunfähigkeit oder für besonders kundenfreundliche Regelungen bei Wegfall von Krankengeld.

Des Weiteren zieht Franke und Bornberg seit dem Jahr 2019 auch das Abschneiden beim BU-Leistungspraxisrating zur Bewertung von BU-Tarifen heran, ebenso wie aktuelle Ergebnisse aus dem map-report BU-Stabilität, der unter anderen untersucht, wie zukunftsfähig BU-Versicherer aufgestellt sind.

Die besten Anbieter in der selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung

 

BU-Rating: Das sind die besten Anbieter laut Franke und Bornberg

 

Im Rating zur Selbstständigen BU (SBU) haben die Experten 121 Tarife und Tarifkombinationen von 54 Versicherern nach 74 Kriterien analysiert. Das Update der Ratingkriterien hat die Ergebnisse im aktuellen Jahrgang verschoben: Im vergangenen Jahr hat noch mehr als jeder zweite Tarif (57%) die Bestnote FFF+ erhalten. Dieses Jahr ist es nur noch jeder dritte Tarif (34,71%, siehe Grafik). Insgesamt konnten 17 Versicherer mindestens einen Tarif in der Spitzengruppe platzieren. Es sind (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz
  • Alte Leipziger
  • AXA
  • Continentale
  • DBV Deutsche Beamtenversicherung
  • Deutsche Ärzteversicherung
  • Dialog
  • ERGO
  • Gothaer
  • Hannoversche
  • HDI
  • LV 1871
  • Münchener Verein
  • NÜRNBERGER
  • SIGNAL IDUNA
  • Stuttgarter
  • Zurich Deutscher Herold
Die besten Anbieter in der selbstständigen Erwerbsversicherung (SEU)

Für das Rating in der selbstständigen Erwerbsunfähigkeitsversicherung (SEU) hat Franke und Bornberg 18 Tarife und Tarifvarianten von zwölf Versicherern analysiert. Das Angebot in der SEU schrumpft seit Jahren. „Oft wird unterstellt, sie biete Versicherungsschutz zweiter Klasse“, kommentieren die Experten. Doch gerade für körperlich Arbeitende stelle sie eine bezahlbare Alternative zur BU dar. Zudem leistet sie auch bei Erwerbsunfähigkeit bei psychischer Erkrankung.

 

BU-Rating: Das sind die besten Anbieter laut Franke und Bornberg

 

Die Qualität erweist sich als hoch. Acht von 16 Tarifen werden als „hervorragend“ (FFF+) bewertet, weitere acht erhalten die zweitbeste Note „sehr gut“ (FFF). Eine schlechtere Gesamtbewertung erhält keiner der getesteten Tarife (siehe Grafik). Sechs der zwölf Anbieter haben mindestens einen Tarif mit der Höchstnote im Angebot. Das sind die folgenden (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Continentale
  • Dialog
  • EUROPA
  • Provinzial
  • VOLKSWOHL BUND
  • Zurich Deutscher Herold
Aktuelle Trends in der BU

Welche „Trends“ gibt es gerade in der BU? Auch das hat Franke und Bornberg im Rahmen des Ratings untersucht. Ein solcher Trend geht beispielsweise zu höheren Nachversicherungsgarantien. Laut Franke und Bornberg sind Nachversicherungsgarantien zwar nützlich und wichtig, Versicherer sollten jedoch darauf achten, zusätzliche Leistungen ohne erneute Risikoprüfung nur in einem „vertretbaren Rahmen“ zu gewähren. „Andernfalls besteht die Gefahr, dass Rentenhöhen erreicht werden, die die üblichen und berechtigten Annahmekriterien umgehen“, warnt Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit bei Franke und Bornberg.

Kritisch sehen die Analysten die Entwicklung bei bisher drei Versicherern, auf die konkrete Verweisung zu verzichten. Durch solche „großzügigen Geschenke an wenige Versicherte“ werde das Kollektiv der Versicherten zur Kasse gebeten und die Stabilität des Bestands gefährdet. Es fehlen Rechengrundlagen und Erfahren, so Franke und Bornberg. Ähnlich sauer stößt den Experten der vollständige Verzicht auf Umorganisation bei Selbstständigen auf. „Wenn Versicherer bei Betrieben mit weniger als fünf oder mittlerweile zehn Beschäftigten auf Umorganisation verzichten, geht das in Ordnung. Ein genereller Verzicht ohne Ansehen der individuellen Gegebenheiten aber ist auf unserer Watchlist in Sachen Stabilität.“ (js)

Die Ergebnisse des Ratings zur SBU 2025 und des Ratings zur SEU 2025 können auf der Franke und Bornberg Website eingesehen werden.

 

Deutscher Versicherungs-Award 2025: Das sind die Gewinner

Franke und Bornberg, das Deutsche Institut für Service-Qualität und ntv haben die diesjährigen Gewinner des Deutschen Versicherungs-Awards bekannt gegeben. Insgesamt wurden 38 Anbieter in 31 Kategorien ausgezeichnet. Wer konnte sich bei der achten Auflage unter der Konkurrenz durchsetzen?

Bereits zum achten Mal haben die Ratingagentur Franke und Bornberg, das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) und der Nachrichtensender ntv den Deutschen Versicherungs-Award verliehen. Die Awards werden jährlich vergeben. Dieses Jahr wurden insgesamt 38 Anbieter in 31 Kategorien ausgezeichnet.

Awards bieten Orientierung für Verbraucher

Alle relevanten Produktbereiche der Branche sind abgedeckt, heißt es. Damit dient die Auszeichnung auch als Orientierung für Verbraucherinnen und Verbraucher. „Versicherungen sind oft komplex, und wichtige Qualitätsunterschiede finden sich nicht immer auf den ersten Blick“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg.

Vor allem im puncto Kundenorientierung gebe es erhebliche Unterschiede zwischen den Versicherern, so DISQ-Geschäftsführerin Bianca Möller. „Die ausgezeichneten Versicherer überzeugen dagegen mit einer gelungenen Kombination aus attraktiven Konditionen und verlässlichem Service.“

Wie ausgewertet wird

Für die Auswertung analysieren Franke und Bornberg und DISQ die Versicherer und die angebotenen Produkte. Die Leistungsanalyse wurde anhand von 5.000 Versicherungsdatensätzen durchgeführt. Zudem wurden die Unternehmen mit den besten Produkten noch anhand einer Service-Analyse, die verdeckt initiierte Telefonberatungen, E-Mail-Anfragen und Internet-Usability-Tests umfasste, bewertet. Die Leistungsanalyse (Leistungen und Prämien) machte zwei Drittel des Gesamtergebnisses aus, die Serviceanalyse ein Drittel.

And the winner is...

Welche Versicherer konnten sich dieses Jahr durchsetzen? Im Bereich Altersvorsorge konnte der Vorjahressieger Europa seine Spitzenposition als Gesamtsieger verteidigen. In den beiden Produktbereichen Kfz-Versicherung und Kfz-Versicherung Elektro konnten jeweils CosmosDirekt, Europa und die HUK-Coburg punkten, die HUK-Coburg geht auch als Gesamtsieger aus der Kategorie Fahrzeugversicherung hervor.

 

Deutscher Versicherungs-Award 2025: Das sind die Gewinner

 

Im Bereich Rechtsschutz stehen die ARAG, Auxilia und die Württembergische ganz oben. In der Privathaftpflichtversicherung geht der Sieg an Die Haftpflichtkasse, die Gothaer und die VHV. Die Produktkategorie Hausrat wird von AXA, Baloise und InterRisk angeführt, die Sieger in der Wohngebäudeversicherung heißen GEV Grundeigentümer-Versicherung, InterRisk und VHV. Die VHV konnte auch den Gesamtsieg in der Kategorie Privatschutz verteidigen.

Die Gewinner in den Bereichen Gesundheit, AKS & Co.

Im Bereich Gesundheit wird die ARAG – wie bereits im Vorjahr – als Gesamtsieger PKV-Vollversicherung ausgezeichnet, der Gesamtsieg in der Kategorie PKV-Zusatzversicherung geht dieses Jahr an die Allianz.

Die Produktkategorie Risikolebensversicherung können die Allianz, Baloise und CosmosDirekt für sich entscheiden, bei der Unfallversicherung landen Baloise, Die Haftpflichtkasse und die Stuttgarter auf Platz 1.

Bei der Arbeitskraftabsicherung gewinnt die Zurich, die Produktkategorie Berufsunfähigkeitsversicherung führen Baloise, Dialog und die Hannoversche an. Im Bereich Gewerbe konnten sich Alte Leipziger, Baloise und VHV in der Cyberversicherung durchsetzen. Die Sieger in der Kategorie Betriebshaftpflicht heißen Allianz, Baloise und BGV.

Auch eine Auszeichnung für Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit wurde vergeben. Dieser Preis geht in diesem Jahr an die Allianz, HDI und VOLKSWOHL BUND. (js)

 

Privater Rechtsschutz: Franke und Bornberg beleuchtet Tarife

In Rahmen des aktuellen Ratings zur privaten Rechtsschutzversicherung hat Franke und Bornberg 258 Tarife und Tarifvarianten von 38 Versicherern unter die Lupe genommen. Die Qualität hat weiter zugelegt, aber nicht alle Angebote können punkten. Die Analysten nennen die Schwachstellen.

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat abermals die Tariflandschaft im privaten Rechtsschutz auf den Prüfstand gestellt. Im Rahmen des Ratings Privater Rechtsschutz haben die Analysten die Tarifkombination Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen untersucht und unterscheidet dabei Angebote für Familien und Singles. Insgesamt wurden 258 Tarife und Tarifvarianten von 38 Gesellschaften beleuchtet. Im Vergleich zu den Vorjahren hat das Angebot auf dem Markt weiter an Qualität zugenommen. Aber so mancher Tarif hat Luft nach oben.

Angepasste Ratingkriterien 2025

Die Ratingkriterien passt Franke und Bornberg laufend den rechtlichen Entwicklungen und Marktgegebenheiten an. In der Neuauflage 2025 wurden beim Privatrechtsschutz im Internet Identitätsmissbrauch und das Entfernen rufschädigender Inhalte in den Kriterienkatalog aufgenommen. Neu ist außerdem das Kriterium Verwaltungsrechtsschutz bei Streit um die Studienplatzvergabe. Das Merkmal „Fahrer fremder Fahrzeuge“ dagegen ist weggefallen, da es laut den Analysten bei den Tarifen praktisch keinen Unterschied mehr gibt. Aus diesem Grund wurde auch die Gewichtung für „weltweiten Versicherungsschutz“ von Faktor 3 auf 1,5 verringert.

Daran hakt es beim Rechtsschutz

Die Mindeststandards sollen gewährleisten, dass gut bewertete Produkte durchgängig überdurchschnittliche Qualität bieten. Je höher die Bewertungsklasse, umso strenger die Mindeststandards. Eine Schwachstelle, aufgrund derer etliche Angebote nicht die Höchstwertung erzielen, ist nach wir vor der Mindeststandard „vorsorgliche Rechtsberatung“. Laut Franke und Bornberg würden viele sehr gute Tarife an der Top-Note FFF+ scheitern, weil sie keine anwaltliche Beratung bieten, wenn noch kein Rechtsschutzfall vorliegt.

Bei Tarifen, für die es für die beiden höchsten Bewertungsstufen nicht reicht, hapert es am Arbeitsrechtsschutz, Immobilienrechtsschutz sowie am außergerichtlichen Verwaltungs-, Steuer- oder Sozialrechtsschutz. Im Rechtsschutz für Erb-, Familien- und Lebenspartnerschaftsrecht würden diese Policen den Ratern zufolge ebenfalls Lücken aufweisen.

Mehr Rechtsschutztarife für Familien mit Höchstnote

Zur Bewertung der Tarife für Familien hat Franke und Bornberg 81 Kriterien herangezogen und damit sechs mehr als im Vorjahr. Die Qualität ist in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen. Der Anteil der Tarife in der Top-Klasse FFF+ („hervorragend“) hat sich um 3,1 Prozentpunkte vergrößert. 25 von 258 Tarifkonfigurationen heimsen im Rating 2025 die Bestnote ein. Noch stärker hat die Gruppe mit der zweitbesten Bewertung FFF zugelegt. Mit 127 Tarifkonfigurationen erhalten somit inzwischen fast die Hälfte aller analysierten Familientarife die Note „sehr gut“. 2024 lag ihr Anteil erst bei knapp 43%. Doch nicht alle Tarife können überzeugen: Mehr als jeder fünfte Familientarif kommt über die Note „befriedigend“ oder schlechter nicht hinaus.

So schneiden Rechtsschutztarife für Singles ab

Für das Rating Singles analysiert Franke und Bornberg 74 Kriterien und damit vier mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Tarife der Kategorie FFF+ hat sich von 7,4% im Vorjahr auf 9,7% erhöht: 25 Tarife erhalten die Note hervorragend. Der Anteil der Tarife in der Gruppe FFF ist von 41,8% im Vorjahr auf 48% gestiegen. 124 Tarife schneiden mit „sehr gut“ ab. 23% aller Tarife erzielen die Note „befriedigend“ oder schlechter.

Gesellschaften mit mindestens einem Tarif mit Höchstnote

Wie Franke und Bornberg mitteilt, haben die folgenden Versicherer 2025 mindestens einen Tarif mit der Bestnote FFF+ im Angebot:

  • ARAG
  • Lippische Landesbrand
  • ÖRAG
  • Provinzial Nord Brandkasse
  • Provinzial Versicherung
  • Roland

Alle Gesellschaften bieten Tarife, die sowohl im Familien- als auch im Single-Segment die Höchstwertung erhalten haben.

Was sehr guter Rechtsschutz kostet

Für einen sehr guten Tarif mit 150 Euro Selbstbehalt zahlen Singles laut Franke und Bornberg jährlich ab 300 Euro aufwärts. Für Angebote für Familien fallen 350 Euro oder mehr an. Dass die Prämien in absehbarer Zeit sinken könnten, gilt als unwahrscheinlich, wie die Analysten anmerken. „2024 haben Rechtsschutzversicherer laut GDV-Zahlen gut 7% mehr für Schäden aufgewendet als im Vorjahr. Mit einer Schaden-Kostenquote von 98% schrammt die Sparte nur knapp an der Verlustzone vorbei“, sagt Christian Monke, Leiter Ratings Private Risiken bei Franke und Bornberg.

Die Zahl der Anbieter stagniere aktuell. Wettbewerb finde hier über die Qualität statt, nicht aber über den Preis, so Monke. Nachhaltigkeit habe sich als Alleinstellungsmerkmal bislang nicht etablieren können. (tik)

Die vollständigen Rating-Ergebnisse zum privaten Rechtsschutz finden sich unter franke-bornberg.de.

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Tierhalterhaftpflicht: Die besten Tarife laut Franke und Bornberg

Das Ratinghaus Franke und Bornberg hat Haftpflichttarife für Hunde- und Pferdebesitzer unter die Lupe genommen. Insgesamt standen 307 Tarife von 87 Gesellschaften auf dem Prüfstand. Gegenüber dem ersten Rating sehen die Analysten Fortschritte, aber keinen großen Qualitätsschub.

Im vergangenen Jahr hat Franke und Bornberg erstmals ein Rating zur Tierhalterhaftpflicht (THV) vorgelegt. Nun hat das Ratinghaus erneut Haftpflichttarife für Hunde- und Pferdebesitzer beleuchtet. Insgesamt wurden 307 Tarife von 87 Gesellschaften für „Hund“ und „Pferd“ in Augenschein genommen.

Im Vergleich zur Untersuchung 2024 sehen die Analysten Fortschritte bei den Versicherungsbedingungen. „Unsere Ratingkriterien zeigen Wirkung. Der Haftpflichtschutz für Besitzer von Hunden und Pferden wird kundenfreundlicher. Wer heute eine Haftpflichtversicherung für sein Tier abschließen will, findet bessere Leistungen als noch vor einem Jahr“, erklärt Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH.

Verbesserte Leistungen, aber kein deutlicher Schub

Für die Verbesserungen bei den Tarifen sorgt nach Ansicht von Franke und Bornberg der zunehmende Wettbewerb. So legt die Zahl der Anbieter von Haftpflichtschutz für Tierhalter kontinuierlich zu. Ein „riesiger Qualitätsschub“ zeichne sich bisher aber nicht ab, so Franke: „Echte Trends sehen wir derzeit nicht. Verbesserungen wie die Neuwertentschädigung finden nur schrittweise Eingang in die Bedingungswerke. Je neuer ein Tarif, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit für Topleistungen“.

Tarife für Hunde und Pferde separat betrachtet

Die Tierhalterhaftpflichttarife wurden erneut getrennt unter die Lupe genommen, um eine „treffsichere Bewertung“ zu erhalten, wie die Rater dazu anmerken. Viele Mindeststandards für Bestnoten seien in beiden Gruppen gleich. An anderer Stelle gebe es zumindest im Detail einige Unterschiede. Ein Beispiel ist die Absicherung der sogenannten Figuranten, also Menschen, die in der Ausbildung von Schutz- und Rettungshunden als Übungsgegner oder -opfer fungieren, in der Hundehalterhaftpflicht. Eine Besonderheit in der Pferdehalterhaftpflicht wiederum sind Mietsachschäden an Transportanhängern, Kutschen und Schlitten sowie Mitversicherung von Jungtieren und Fohlen für mindestens zwölf Monate.

Die besten Hundehaftpflichttarife

Die Zahl der Anbieter für Haftpflichtversicherungen für Hundehalter hat sich im Vergleich zum Erstrating von 83 auf 87 Gesellschaften erhöht. Fortschritte bescheinigen die Analysten den Anbietern auch in puncto Qualität. Für 15 Tarife (8,7%) gibt es die höchste Bewertungsstufe FFF+ („hervorragend“. 2024 konnten nur sechs Tarife (3,7%) die Bestnote einfahren. Auch in der zweitbesten Kategorie FFF („sehr gut“) ist ein leichter Zuwachs zu verbuchen. Hier finden sich aktuell 44 Tarife (25,4%). Im Jahr 2024 waren es nur 36 Tarife (22%).

Die folgenden Versicherer erhielten für mindestens einen THV-Tarif Hund die Bestnote (in alphabetischer Reihenfolge):

  • ADCURI (Barmenia)
  • Alte Leipziger
  • AMMERLÄNDER
  • andsafe
  • Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG
  • die Haftpflichtkasse
  • GVO
  • HanseMerkur
  • INTER
  • uniVersa
  • Württembergische
Dafür gab es Punktabzüge

Punkte abgezogen haben die Analysen häufig, weil Schäden an gemieteten oder geliehenen beweglichen Sachen und am Inventar der Reiseunterkunft nicht oder nur unzureichend abgedeckt sind. Auch bei Forderungsausfalldeckung, Neuwertentschädigung sowie Leistungen für geschädigte Figuranten machte das Ratinghaus bei schlechteren Tarifen Schwächen aus. Die sogenannte Versehensklausel regelt den Umgang mit versehentlichen Verletzungen einer vertraglichen Obliegenheit. Schlechter schnitten Tarife ab, die in diesen Fällen nicht oder nur eingeschränkt zahlen.

Die besten Pferdehaftpflichttarife

Im Bereich Pferd hat Franke und Bornberg 134 Tarife von 74 Anbietern untersucht. Auch hier hat sich die Zahl der Versicherer im Vergleich zum Erstrating (71 Anbieter) leicht erhöht. Auch hier konstatierten die Analysten Fortschritte gegenüber dem Vorjahr: Die Zahl der hervorragenden Tarife (FFF+) hat von 13 (10,2%) auf 17 (12,7%) zugelegt. In der zweitbesten Wertungsklasse FFF („sehr gut“) ist die Zahl von 30 auf 41 Tarife gestiegen.

Diese Versicherer erhielten für mindestens einen THV-Tarif Pferd die Bestnote (in alphabetischer Reihenfolge):

  • ADCURI (Barmenia)
  • Alte Leipziger
  • ARAG
  • Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG
  • die Haftpflichtkasse
  • GVO
  • Gothaer Allgemeine Versicherung AG
  • Helvetia
  • INTER
  • NV-Versicherungen
  • prokundo GmbH (VOLKSWOHL BUND)
  • Württembergische
Woran es bei schwächeren Tarifen hakt

Bei einigen Tarifen für Pferdehalter hapert es an Kriterien wie Forderungsausfalldeckung, Schäden an gemieteten oder geliehenen beweglichen Sachen wie Transportanhängern, Kutschen und Schlitten, Neuwertentschädigung oder Besitzstandsgarantie. Unter Besitzstandsgarantie verstehen die Analysten, dass Kunden nach einem Versichererwechsel in keinem Punkt schlechter gestellt werden als zuvor.

Was guter Haftpflichtschutz für Tierhalter kostet

Den Preis einer Hundehalterhaftpflichtpolice bestimmt die Rasse. Ein guter Tarif für einen Labrador, aktuell die beliebteste Rasse, kommt laut Franke und Bornberg auf 60 Euro oder mehr im Jahr. Für einen Jack Russel müssen Besitzer mindestens 40 Euro einplanen. Bei als gefährlich geltenden Hunden wie Staffordshire und American Pitbull Terrier geht es bei 84 Euro los und reicht bis hin zu 223 Euro im Jahr. Für Pferde gibt es keine Preisunterschiede. Einen guten Schutz gibt es ab 110 Euro jährlich.

Qualität nimmt zu, etliche Tarife haben Luft nach oben

Die Qualität in der Tierhalterhaftpflichtversicherung steigt und anspruchsvolle Mindeststandards liefern die Blaupause für weitere Fortschritte, so das Fazit von Franke und Bornberg. Doch zugleich merken die Analysten an, dass nach wie vor 40% aller Tarife nur befriedigend oder schlechter abschneiden.

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Risikolebensversicherungen: „Stillstand“ bei Tarifqualität

Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die aktuelle Tariflandschaft bei Risikolebensversicherungen untersucht. Fazit: Die Kunden erwarten flexible Risikotarife, doch vielen Versicherern fehlt die Innovationsfreude. Es gibt zwar mehr Verträge, doch bei der Qualität sieht man kaum Fortschritte.

Bei den Risikolebensversicherungen stehen die Zeichen zum ersten Mal seit 2019 wieder auf Wachstum. Das meldet die Ratingagentur Franke und Bornberg in ihrem aktuellen Rating zu Risikolebensversicherungen unter Berufung auf den map-report für das Jahr 2023. Demnach standen bei Lebensversicherern in Deutschland Ende 2023 insgesamt 9.885.952 Risikolebensversicherungen in den Büchern – gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um 4,34 %.

Bei der Qualität hingegen herrscht Stillstand, sagt Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH: „Trotz der großen Verbreitung sehen wir bei den Versicherern in den letzten Jahren wenig Ehrgeiz, den gestiegenen Erwartungen von Verbrauchern gerecht zu werden.“ Die Assekuranz wirke erstaunlich ambitionslos, so Franke. Viele Versicherer hätten noch nicht einmal den neuen Höchstrechnungszins von 1 % als Anlass für Tarifänderungen genutzt, wo sich auch das mangelnde Engagement der Branche zeige.

Flexibilität in der Risikolebensversicherung

Bei der Risikolebensversicherung geht es darum, Hinterbliebene zu versorgen, gegenseitige Ansprüche abzusichern oder Kreditgeber über den Tod hinaus zu bedienen. Da jedoch nicht alles im Leben planbar ist, kommen flexible Optionen wie Nachversicherungsgarantien dem Wunsch vieler Kunden entgegen, da sie mehr Schutz ohne Gesundheitsprüfung versprechen – bei Anlässen wie Heirat, Geburt oder Adoption eines Kindes ebenso wie bei Existenzgründung oder Gehaltsplus.

Franke und Bornberg bewertet Nachversicherungsoptionen allerdings nicht uneingeschränkt positiv: „Versicherte mit gesundheitlichen Problemen nutzen diese Angebote stärker als gesunde Altersgenossen“, sagt Michael Franke. Damit steige die Wahrscheinlichkeit für mehr risikoreiche Verträge im Bestand. Versicherer müssten bei Nachversicherungsgarantien also stets Augenmaß beweisen.

Was kostet eine Risikolebensversicherung?

Im Durchschnitt hat der neue Rechnungszins die Prämie bei gleicher Versicherungssumme um ca. 4 % gesenkt, brutto wie netto. Aussagen zum Preis sind laut Franke und Bornberg allerdings schwierig, denn die meisten Gesellschaften haben traditionell mindestens ein preisaggressives Basis-Produkt sowie ein höherpreisiges Top-Produkt im Programm. Einige Anbieter bedienen den Hang zur Mitte mit einem weiteren Produkt, das sich beim Preis und in den Leistungen zwischen Basis- und Top-Produkt bewegt. Über die gesamte Breite des Marktes reicht die Spanne aktuell von 58,89 bis 294,49 Euro im Jahr.

Die besten Risikolebensversicherungen 2025

 

Risikolebensversicherungen: „Stillstand“ bei Tarifqualität

 

Franke und Bornberg definiert in diesem Jahr anspruchsvollere Benchmarks für die maximale Punktzahl. Das betrifft den Umgang mit kurzfristigen Zahlungsschwierigkeiten ebenso wie noch flexiblere Nachversicherungsoptionen. Neu im Kriterienkatalog ist die Nachversicherungsgarantie bei Kauf oder Finanzierung einer Immobilie. Gestrichen wurde hingegen die Überprüfung des Nichtraucherstatus während der Laufzeit.

Für das Rating RLV 2025 hat Franke und Bornberg 103 Tarife und Tarifvarianten von 56 Gesellschaften nach 36 Kriterien untersucht. Mit 28 Produkten (27,2 %) wächst die Spitzengruppe im Vergleich zum Vorjahr nur leicht. Die zweithöchste Bewertung FFF „sehr gut“ erreichen gerade einmal 13 Tarife (12,8 %). Knapp die Hälfte aller Produkte wird mit FF+ „gut“ bewertet. Befriedigend oder schlechter ist fast jeder fünfte Tarif.

Nur 20 Versicherer haben mindestens ein hervorragendes Produkt im Angebot. Die Bestnote FFF+ erreichen für einen oder mehrere Tarife die folgenden Unternehmen (alphabetische Reihenfolge):

  • Allianz
  • Baloise
  • Bayern-Versicherung
  • Continentale
  • CosmosDirekt
  • Credit Life
  • Delta Direkt
  • Dialog
  • Die Dortmunder
  • Europa
  • Hannoversche
  • HUK-Coburg
  • HUK24
  • IDEAL
  • LV 1871
  • Provinzial
  • SIGNAL IDUNA
  • VPV
  • Versicherer im Raum der Kirchen
  • Zurich

Viele gute Tarife verfehlen laut Franke und Bornberg eine Top-Bewertung, weil sie Mindestkriterien der beiden höchsten Bewertungsstufen nicht erfüllen. Dazu erläutert Philipp Wedekind, Leiter des Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit: „Ohne kundenfreundliche Verlängerungsoptionen schafft es ein Tarif bei uns nicht an die Spitze. Ist etwa die Hypothek noch nicht getilgt oder wohnen unterhaltsberechtigte Kinder noch im elterlichen Haushalt, muss ein Top-Tarif eine längere Laufzeit erlauben.“ Die vorgezogene Todesfallleistung sei ein weiterer Mindeststandard. Diese garantiere die Zahlung der Versicherungssumme bereits für den Fall, dass eine Lebenserwartung von weniger als zwölf Monaten diagnostiziert werde, so Wedekind.

Fazit und Ausblick

Franke und Bornberg kommt zu dem Schluss, dass Risikolebensversicherungen ein solides Niveau bieten, aber zu wenige Spitzenergebnisse. Der erwartete Qualitätsschub als Folge des neuen Rechnungszinses ist demnach bislang ausgeblieben. Fast die Hälfte aller Tarife scheitert noch immer an den Noten FFF+ und FFF, weil es ihnen an Flexibilität mangelt.

Die steigende Nachfrage bei Immobilien werde das Geschäft mit Risikolebensversicherungen weiter beflügeln, erläutert Franke. Versicherer seien also gut beraten, sich eine gute Ausgangsposition für den zu erwartenden Qualitätswettbewerb zu schaffen. (mki)

Auf der Website von Franke und Bornberg gibt es das vollständige Rating sowie die Bewertungsrichtlinien.

 

Die besten Tarife im gewerblichen Rechtsschutz

Ein Rechtsstreit kann schnell teuer werden. Eine gute Rechtsschutzversicherung ist daher für Gewerbetreibende von großer Bedeutung.  Franke und Bornberg hat die besten Rechtsschutztarife für Selbstständige und Unternehmer sowie Forst- und Landwirte analysiert. Welche Anbieter können überzeugen?

Rechtsstreitereien können existenzgefährdend sein – auch und vielleicht sogar insbesondere für Gewerbetreibende. Eine Rechtsschutzversicherung kann helfen; nicht nur mit der finanziellen Belastung eines Rechtsstreits, sondern auch dabei, es im besten Fall gar nicht so weit kommen zu lassen. „Gute Rechtsschutzversicherungen übernehmen nicht nur Kosten, sondern unterstützen auch dabei unerwartete rechtliche Probleme einzudämmen, noch bevor sie großen Schaden anrichten können“, sagt Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter der Franke und Bornberg GmbH. Um Vermittler und Kunden dabei zu unterstützen, die Marktlandschaft der gewerblichen Rechtsschutztarife einzuordnen, hat Franke und Bornberg den aktuellen Jahrgang seines Ratings in dieser Kategorie vorgelegt.

Die Analysten unterscheiden zwischen Selbstständigen und Unternehmern sowie Forst- und Landwirten. In einigen Kriterien haben beide Gruppen ähnliche Bedürfnisse, wie etwa bei Deckungssumme, Geltungsbereich sowie Leistungen für Strafkautionen, Assistance, telefonische Rechtsberatung und Mediation. In anderen Bereichen sind die Versicherten unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Daher bewerten die Analysten sie auch in zwei unterschiedlichen Teilratings. Es werden für das Rating nur Aspekte herangezogen, die für den gewerblichen Rechtsschutz relevant sind, so Franke und Bornberg. Private Risiken bleiben unberücksichtigt.

Das sind die Gewinner im Bereich Rechtsschutz für Selbstständige und Unternehmer
Die besten Tarife im gewerblichen Rechtsschutz

Im Bereich Rechtsschutz für Selbstständige und Unternehmer haben die Experten 81 Tarife von 23 Versicherern nach 60 Kriterien analysiert. Die Spitzenbewertung FFF+ („hervorragend“) erreicht dabei etwa jeder siebte Tarif (14,8%), jeder vierte Tarif bekommt die Note FFF („sehr gut“). Als Fortschritt wertet das Analysehaus, dass die beiden niedrigsten Bewertungsklassen F („mangelhaft“) sowie F- („ungenügend“) dieses Jahr erstmals unbesetzt bleiben (siehe Grafik).

Deutlicher Spitzenreiter bleibt wie im vergangenen Jahr die ARAG. Insgesamt acht Tarifvarianten des Versicherers bewertet Franke und Bornberg mit der Höchstnote FFF+. Zudem erhalten Tarife der folgenden drei Versicherer die Top-Bewertung:

  • Allianz
  • DEURAG
  • Roland Rechtsschutz

Mindestens einen Tarif in der Bewertungsklasse FFF („sehr gut“) haben die folgenden Versicherer:

  • Concordia
  • Itzehoer
  • NRV Neue Rechtsschutz
  • ÖRAG
  • VHV
  • Württembergische

Schwächere Tarife sind vor allem bei älteren Bedingungswerken sowie in kostengünstigen Basisversionen vertreten. Dort hapert es insbesondere in Bereichen wie Urheberrechtsverstöße, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Online-Rechtsberatung, AGB-, Dokumenten- und Vertragscheck. Im Arbeitsrecht gibt es bei niedriger bewerteten Tarifen oft Probleme mit leistungsfähigem Schutz für Aufhebungsvereinbarungen.

Das sind die besten Rechtsschutztarife für Land- und Forstwirtschaft

Im Teilrating Rechtsschutz für Land- und Forstwirtschaft hat Franke und Bornberg 45 Tarife von 22 Anbietern auf 42 Kriterien untersucht. In diesem Jahr haben die Analysten etwas mehr als jedem zehnten Tarif die Bestnote verliehen (11,1%). Über ein Viertel (26,7%) konnten sich mit der Gesamtnote FFF ein „sehr gutes“ Ergebnis sichern. Ein Tarif musste sich mit der Note F („mangelhaft“) begnügen, als „ungenügend“ wurde jedoch keiner der getesteten Tarife bewertet.

In diesem Jahr haben drei Versicherer die Höchstnote erreicht – neben Roland Rechtsschutz sind im aktuellen Jahrgang auch Tarife der Allianz und der ÖRAG in der Spitzengruppe zu finden.

Mit „sehr gut“ bewertet wird jeweils mindestens ein Tarif der folgenden Anbieter:

  • ARAG
  • Concordia
  • DEURAG
  • Itzehoer
  • NRV Neue Rechtsschutz
  • VHV
  • VGH
  • Württembergische
Nachhaltigkeitsaspekte lassen zu wünschen übrig

Wie ist es um die Nachhaltigkeit im Firmenrechtsschutz bestellt? Es ist noch Luft nach oben, so Franke und Bornberg. Leistungen wie Mediation und Online-Rechtsberatung können zwar helfen, Ressourcen zu schonen, aber das alleine macht die Tarife nicht nachhaltig. „Bislang sehen wir bei Versicherern wenig Engagement, ihre Firmenkunden auf dem Weg zu nachhaltigerem Wirtschaften zu begleiten“, so Christian Monke, Leiter Private Risiken. Als erste Ansätze empfehlen die Analysten Rabatte für E-Mobilität beim Verkehrsrechtsschutz oder für Gewerbeimmobilien mit niedrigem Ressourcenverbrauch.

Insgesamt zeichnen sich Verbesserungen in den neuen Tarifen ab, resümiert das Analysehaus. Diese kommen jedoch nicht immer dem Bestand zugute. Daher raten die Experten Vermittlern, neben den Risiken ihrer Kunden auch Produktneuerungen im Blick zu behalten. (js)

Die Ergebnisse des Ratings Gewerblicher Rechtsschutz 2025 können auf der Website von Franke und Bornberg eingesehen werden.

 

map-report: Weniger BU-Versicherer mit Höchstnote

Franke und Bornberg hat den aktuellen Jahrgang des BU-Stabilitätsratings veröffentlicht. Drei Anbieter konnten sich die Höchstnote sichern, fünf weniger als im vergangenen Jahr. Laut dem Analysehaus ist die Talsohle des Prämienwettbewerbs noch nicht erreicht.

Der Markt in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist hart umkämpft, vor allem auch, wenn es um den Preis geht. Dieser langjährige Prämienwettbewerb rückt die Stabilität der BU-Versicherer in den Fokus, schreibt das Analysehaus Franke und Bornberg, das im Rahmen des map-Reports die sechste Auflage des BU-Stabilitätsratings vorgelegt hat. Die Analyse soll Vermittlern und Kunden aufzeigen, welche Versicherer auf lange Sicht stabil und zukunftssicher aufgestellt sind – ein essenzielles Kriterium bei BU-Anbietern.

39 Unternehmen erhalten Gesamtbewertung, 16 Teilbewertung

Für die Bewertung analysiert der map-Report 30 verschieden gewichtete Kriterien aus den Teilbereichen Beitrag, Stabilität und Finanzstärke. Insgesamt erhielten 39 Unternehmen eine Gesamtbewertung. 16 Anbietern konnte Franke und Bornberg nur eine Teilbewertung geben, weil wesentliche Daten nicht verfügbar waren, so die Analysten. Vier weitere Versicherer stellten sich dem noch umfangreicheren BU-Unternehmensrating, für das sie dem Analysehaus einen umfangreichen Einblick in interne Kennzahlen und Prozesse gewähren. Aufgrund der zusätzlichen Information seien die Ergebnisse nicht vollständig miteinander vergleichbar.

Niveau in Spitzentarifen kaum mehr zu toppen

Wie bereits im letzten Jahr können die Ergebnisse überzeugen, schreiben die Experten. Nach mehr als drei Jahrzehnten Qualitätswettbewerb habe die BU ein Niveau erreicht, das in den Spitzentarifen kaum noch zu toppen sei. Aus diesem Grund konzentrieren sich viele BU-Versicherer aktuell auf spezielle Zielgruppen, wie etwa Schüler, Studenten oder Teilzeitkräfte.

Trotz der hohen Qualität der Absicherung stagniert der Gesamtbestand der BU seit Jahren. Zudem sind viele Menschen, die eine BU abgeschlossen haben, unterversichert, heißt es.

Diese Unternehmen haben die Bestnote erhalten
map-report: Weniger BU-Versicherer mit Höchstnote

Im Gesamtergebnis haben die folgenden drei Gesellschaften die Höchstnote „mmm+“ erhalten:

  • LV 1871 (92,2%)
  • Continentale (86,4%)
  • Allianz (86,1%)

Für die Höchstnote müssen die Gesellschaften mindestens 85% der Gesamtpunktzahl erreichen. Im vergangenen Jahr hatten noch acht Anbieter die Spitzengruppe erreichen können.

Mehrere Versicherer verfehlten die Höchstbewertung jedoch nur geringfügig – das sind Zurich Deutscher Herold, InterRisk, Provinzial, Helvetia, Hannoversche und Swiss Life. Sie erhalten die Bewertung „mmm“ für sehr gute Leistungen. Insgesamt hat Franke und Bornberg 26-mal die zweithöchste Note vergeben.

Die vier Versicherer, die sich auch dem BU-Unternehmensrating gestellt haben, erhalten allesamt die Bewertung „FFF+“ („hervorragend“). Es handelt sich um die folgenden vier Anbieter:

  • NÜRNBERGER (88,4%)
  • HDI (87,4%)
  • Ergo Vorsorge (87,0%)
  • Generali (83,2%)

Die Ergebnisse des BU-Unternehmensratings haben aufgrund der Breite der Daten, die dem Rating zugrunde liegen, die höchste Wertigkeit, so die Analysten.

Kalkulatorische Risiken

Im vergangenen Jahr sind einige kritische Neuerungen in der BU in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Insbesondere der Verzicht auf die konkrete Verweisung sowie der Verzicht auf die Prüfung der Umorganisation bei Selbstständigen seien hier zu nennen, schreibt Franke und Bornberg. Die Neuerungen bergen das Risiko, „die Balance zwischen Versicherbarkeit und Solidität zu beeinträchtigen“. Insbesondere der Verzicht auf die konkrete Verweisung übertrete die Linie zwischen Versicherungsschutz und sinnlosen Geschenken an einzelne Versicherte. Aus diesem Grund haben die Analysten diese Aspekte als stabilitätsgefährdend im Rating aufgenommen und mit Punktabzügen berücksichtigt.

Als weiteres kalkulatorisches Risiko sehen die Analysten Versicherer mit kleinen Beständen von weniger als 15.000 Policen an. Insbesondere im Schadenfall sind solche Anbieter einem erhöhten wirtschaftlichen Risiko ausgesetzt. Das liegt an der fehlenden Risikostreuung, der Volatilität einzelner Schäden und fehlender Skaleneffekte. Eine stabile Schadenkalkulation basiert auf einem großen Versichertenpool, bei dem sich die Schäden im Durchschnitt ausgleichen – das ist für Versicherer bei einem kleinen Bestand nicht ohne weiteres möglich.

BU: Talsohle im Preiswettkampf noch nicht erreicht

Zudem herrscht in der BU weiterhin ein heftiger Preiskampf. Angesichts der Erhöhung des Höchstrechnungszinses von 0,25% auf 1,0% zum Jahreswechsel haben die meisten Anbieter ihre Prämien gesenkt. Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH sieht die Talsohle beim Preiskampf aber noch nicht erreicht. Stattdessen beobachten die Analysten eher eine Entwicklung zur „Klassengesellschaft“: Insbesondere für Akademiker wird das Angebot seit Jahren besser und günstiger. Für Menschen, die körperlich arbeiten, ist es wesentlich schwieriger – und teurer – eine BU abzuschließen; sie fallen daher oft durchs Raster.

Herausforderung für den Vertrieb

Für den Vertrieb sei die Herausforderung in der BU, das Bewusstsein für das individuelle BU-Risiko zu schaffen und Kunden von der Notwendigkeit der privaten Absicherung zu überzeugen, so Franke und Bornberg. „Policen zur Absicherung der Arbeitskraft sind Low-Interest-Produkte; sie werden nicht gekauft, sondern müssen verkauft werden“, resümiert Franke. (js)

 

„Luft nach oben“ bei KV-Zusatzversicherungen

Krankenzusatzversicherungen werden immer beliebter. In seinem aktuellen Rating hat das Analysehaus Franke und Bornberg untersucht, welche Tarife punkten können. Während Verträge im Bereich Zahnzusatz und stationäre Versorgung häufiger hohe Bewertungen einheimsen, gibt es im ambulanten Bereich noch viel Luft nach oben.

Die steigenden Beiträge und schrumpfenden Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lassen das Geschäft mit den privaten Krankenzusatzversicherungen boomen. Im letzten Jahr wuchs die Zahl der Versicherungen um 4% auf 31,02 Millionen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Verbands der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband). Die am häufigsten abgeschlossenen Zusatzversicherungen sind Zahnzusatzversicherungen: Rund 18,9 Millionen Versicherte haben aktuell einen Vertrag. Wie sieht es also derzeit in der Tariflandschaft der KV-Zusatzversicherung aus? Das Analysehaus Franke und Bornberg hat die Tarife im diesjährigen Ratingjahrgang untersucht.

„Paketdeals“ oft komplex für Vermittler und Verbraucher

Oft werden Krankenzusatzversicherungen als Paket angeboten. Das erschwert Verbrauchern und Vermittlern jedoch den Durchblick, so Franke und Bornberg. Dafür „schnüre“ man anhand des Ratings „das Paket auf“. Für das modular aufgebaute Rating unterscheiden die Experten die Bereiche Zahnzusatz, stationär, Sehhilfen, Naturheilverfahren und Vorsorge.

Die meisten Anbieter decken dabei alle Bereiche ab, mit der Ausnahme von Unternehmen, die Krankenzusatztarife erst vor einigen Jahren in die Produktpalette aufgenommen haben. In diesem Fall konzentrieren sich diese Anbieter häufig auf den Bereich Zahnzusatz. In manchen Low-Budget Tarifen – oft Basic oder Classic genannt – fehlen laut den Experten einzelne Leistungsbereiche oder die Versicherer bieten diese als alleinstehende Tarife oder Zusatzbausteine an. Wie sieht es also in den einzelnen Kategorien aus?

Zahnzusatz: Viele Tarife im Mittelfeld

Im Bereich Zahnzusatz gibt es eine Neuerung: Hier untersucht Franke und Bornberg nun Zahnersatz und Zahnbehandlung in einer gemeinsamen Kategorie. Das erleichtere den Überblick, und zudem bieten neue Tarifgenerationen häufig sowieso beide Leistungen an. Neben der steigenden Bedeutung von Zahnbehandlungen steht auch Vorsorge im Vordergrund, schreiben die Experten. „Patienten wollen ihre Zähne erhalten, nicht ersetzen“, kommentiert Michael Franke, Gesellschafter-Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Zu den innovativen Leistungen im Bereich Zahnbehandlung gehören beispielsweise Bleaching sowie schmerzlindernde Maßnahmen wie Lachgas oder Akupunktur. Zudem bieten neue Tarife häufig gestaffelte Erstattungssätze von 75%, 90% oder 100%. Neu aufgenommen in den diesjährigen Ratingjahrgang haben die Analysten Kriterien zur Leistung für Kieferorthopädie, die besonders für Kinder und Jugendliche wichtig sind.

 

„Luft nach oben“ bei KV-Zusatzversicherungen

 

Im Bereich Zahnzusatz haben die Analysten 259 Tarife getestet. Das Fazit: Es bleibt „noch viel Luft nach oben“ (siehe Grafik). Während jeder sechste Tarif die Höchstnote FFF+ („hervorragend“) schafft, erhält gleichzeitig mehr als jeder fünfte die Note mangelhaft (F) oder ungenügend (F-). Der Rest bewegt sich im Mittelfeld – ein großes Potenzial für diese Tarife, um in die höchsten Wertungsklassen aufzusteigen, schreibt Franke und Bornberg.

Stationäre Leistungen: 43% der Tarife „sehr gut“ oder „hervorragend“

In der stationären Zusatzversicherung hat das Analysehaus 135 Tarife geprüft. Neben Erstattungen für ärztliche Leistungen wie Chefarzt- bzw. Privatarztbehandlung, vor- und nachstationäre Behandlung erstatten die Tarife auch Unterkunft im Ein- oder Zweibettzimmer und ermöglichen Versicherten die freie Krankenhauswahl. Seit diesem Ratingjahrgang bewertet Franke und Bornberg auch Leistungen für „Rooming-in“, also die Kostenübernahme für Eltern, die ihre Kinder im Krankenhaus begleiten sowie für gesetzliche Zuzahlungen beim Krankenhausaufenthalt.

Im Vergleich zum Vorjahr bleiben die Tarife mit einer Bewertung von FFF+ („hervorragend“) und FFF („sehr gut“) beinahe konstant bei 43%. Insgesamt 8% der Tarife (oder elf Tarife) werden als mangelhaft oder ungenügend bewertet. Fast jeder zweite Tarif befindet sich im Mittelfeld.

Sehhilfe: Starkes Mittelfeld, jeder fünfte Tarif „ungenügend“

In der Kategorie ambulante Zusatzversicherungen unterscheidet Franke und Bornberg nach Vorsorge, Sehhilfe und Naturheilverfahren. Bietet ein Tarif in einem der drei Sicherungsbereiche keine Leistungen, wird er in diesem Bereich mit „ungenügend“ bewertet.

Im Bereich Sehhilfen haben Versicherte die Wahl zwischen 142 Tarifen. Allerdings bewerten die Analysten hier nur jeden etwas mehr als jeden vierten Tarif (26%) als „hervorragend“ oder „sehr gut“. Jeder fünfte dagegen erhält ein „ungenügend“.

Nur wenige Tarife im Bereich Naturheilverfahren mit Bestnote

Im Bereich Naturheilverfahren erhalten 8% der Tarife ein „hervorragend“. 31% werden mit „sehr gut“ bewertet, eine erfreulich starke Besetzung, so Franke und Bornberg. In beiden Klassen zeigen sich leichte Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr, während in der unteren Hälfte Stillstand herrscht. Wie bereits im vorherigen Ratingjahrgang erhalten 39% der Tarife ein F- („ungenügend“).

Im Rating Vorsorge untersuchen die Experten, welche Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen über das gesetzliche Maß hinaus versichert. 15% der Verträge können die Bestnote FFF+ („hervorragend“) einheimsen, jeder vierte Tarif gilt als „gut“ FF+. Allerdings müssen auch 39% der Tarife ein „ungenügend“ hinnehmen.

Die Versicherer mit den meisten Höchstbewertungen

 

„Luft nach oben“ bei KV-Zusatzversicherungen

 

Um die Bestnote FFF* zu erreichen, muss ein Tarif mindestens 85% der maximal möglichen Punktzahl erreichen. Wird der Mindeststandard der jeweils höheren Klasse verfehlt, wird das Produkt automatisch eine Ratingklasse niedriger eingestuft – unabhängig von der Gesamtpunktzahl.

Von den 40 untersuchten Gesellschaften erhalten 33 in mindestens einer Kategorie die höchste Bewertung von FFF+. Die SKD sticht hervor: Sie kann in allen Kategorien mit einem Tarif die Höchstnote erringen (siehe Grafik). Viermal die höchste Bewertung sichern können sich die Barmenia, DKV sowie der Münchener Verein. (js)

Alle Ratingergebnisse des Franke und Bornberg Rating Krankenzusatzversicherungen 2025 können hier eingesehen werden.

 

Versicherer-Insolvenzen: Bedeutung der Finanzstärke für Makler

Das jüngste Insolvenzgeschehen lässt die Finanzstärke der Versicherer in den Fokus rücken. Denn die finanzielle Stabilität stellt die vertraglich zugesicherte Schadenregulierung sicher. Zuletzt hat die Finanzstärke des Versicherers bei Maklern als Auswahlkriterium an Relevanz gewonnen. Ihre Bewertung stellt Makler vor Probleme.

Ende November 2024 meldete der Cyberversicherer Cogitanda Insolvenz an, Anfang Januar 2025 der Versicherer und White-Label-Anbieter ELEMENT. Die Fälle zeigen deutlich: Die Finanzstärke eines Versicherers spielt eine entscheidende Rolle, sowohl für unabhängige Vermittler als auch für Versicherungsnehmer. Insbesondere bei sogenannten Vertrauensgütern, wie es also bei Vorsorgelösungen und Versicherungsschutz von Hab und Gut der Fall ist.

In der Beratung ihrer Kunden sollten Versicherungsmakler daher neben der Produktqualität auch auf die finanzielle Stabilität eines Anbieters achten. Schließlich hängen die angebotene Schadendeckung sowie eine ausreichende und vertraglich zugesicherte Schadenregulierung entscheidend davon ab. Und im Falle einer Insolvenz zahlt der Anbieter womöglich nicht mehr für entstandene Schäden. Tritt dieser Fall ein, müssen Versicherungsmakler ihre Kunden darüber informieren und ihnen schnellstmöglich Ersatzdeckungen anbieten, damit keine Versicherungslücken für die Kunden bestehen. „Eine umfassende Beratung und Dokumentation ist hier sehr wichtig“, empfehlen Vermittlerverbände.

Ausreichende Datenlage ist ein Problem

Als treuhänderischer Sachwalter des Kunden hat der Makler die generelle Pflicht über alle Umstände für die angestrebte Schadendeckung aufzuklären. „Die Pflichten des Maklers gehen bei der Beratung eines Kunden sogar so weit, die Finanzkraft eines Versicherers zu überprüfen, um nicht selbst später in eine Haftungsfalle zu geraten“, stellt Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK) klar. Konkret bedeutet diese Aufgabe, dass Makler dazu verpflichtet sind, die Veröffentlichungen der Versicherungsaufsicht BaFin und weitere Pressemeldungen zu verfolgen, und zwar nicht nur beim Abschluss eines Neuvertrages, sondern auch „für die Überprüfung des Versicherungsschutzes eines laufenden Vertrages“, heißt es vom BVK.

Doch dabei existiert eine Schwierigkeit. Denn eine ausreichende Datenlage über die Solvenz der Versicherer, ihre Eigenkapitalausstattung oder ihre Umsatzrentabilität ist in der Tat ein Problem für Vermittler, bestätigt der BVK auf AssCompact-Nachfrage. Ein gewisses Maß an Orientierung und Sicherheit bieten seriöse Ratings, die zur Bewertung der Produktgeber zur Verfügung stehen. Insbesondere sogenannte Finanzstärkeratings helfen unabhängigen Versicherungsvermittlern bei der Beurteilung der jeweiligen Anbieter. Neben den klassischen Ratings großer Ratingagenturen gibt es auch Unternehmensbewertungen, die die Interessen des Verbrauchers, also die des Versicherungsnehmers, in den Vordergrund stellen. Zu nennen sind hier zum Beispiel der map-report von den Analysten bei Franke und Bornberg sowie die Ratings von MORGEN & MORGEN.

Unter Maklern gewann die Finanzstärke an Bedeutung

Die Versicherungsmakler selbst schenken der Bewertung der Finanzstärke eines Versicherers von Jahr zu Jahr mehr Bedeutung. Das belegt eine Auswertung der AssCompact AWARD-Studien, die das Fachmagazin AssCompact regelmäßig unter Versicherungsmaklern und Mehrfachagenten durchführt. Das Leistungskriterium „Finanzstärke/finanzielle Stabilität“ hat demzufolge zwischen den Jahren 2021 und 2024 für die Studienteilnehmer an Einflussstärke bei der Gesamtbeurteilung eines Anbieters an Stellenwert gewonnen. Und auch bei den Rangplatzierungen innerhalb aller Leistungskriterien kletterte die Finanzstärke zuletzt nach oben. „Besonders in den Bereichen bAV, Private Vorsorge und BU gehört die Finanzstärke im Jahr 2024 zu den zentralen Leistungskriterien, was den Bedeutungszuwachs im Vergleich zu anderen Kriterien verdeutlicht“, stellt Dr. Mario Kaiser, Leiter AssCompact Studien, fest.

Finanzstärke der Versicherer: Solide, aber unter Druck

Wie ist es also derzeit um die Finanzstärke unter den Versicherern bestellt? Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen wie Inflation und konjunktureller Flaute sowie den jüngsten Insolvenzfällen Cogitanda und ELEMENT bewerten Branchenanalysten die finanzielle Stabilität bei den Versicherern als solide. Sowohl Franke und Bornberg als auch MORGEN & MORGEN bescheinigen den Sparten mit langlaufenden Versicherungsverträgen wie den Lebens- und Krankenversicherern hierzulande eine stabile Finanzstärke. Risiken durch das steigende Zinsniveau oder Liquiditätsengpässe durch den Abfluss von Kundengeldern bei Lebensversicherern hätten sich bislang nicht bewahrheitet, resümiert Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Dagegen lägen für die Kranken- und Sachversicherer die Herausforderungen weniger in der konjunkturellen Entwicklung, sondern vielmehr im Management der steigenden Schadenaufwendungen. Bei den Krankenversicherern führte das zuletzt zu kräftigen Beitragserhöhungen. Auch deswegen, weil sie gesetzlich dazu verpflichtet seien, die Beiträge zu erhöhen, sobald die Ausgaben um ein gewisses Maß steigen, erklärt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating beim Ratinghaus MORGEN & MORGEN.

Die Sachversicherer sehen sich wiederum vermehrt mit witterungsbedingten Schadenereignissen etwa durch Starkregen konfrontiert. Diese seien laut Franke und Bornberg zwar regional begrenzt, aber trotzdem sehr schadenträchtig. Allerdings: Im Bereich der Sachversicherung spielt angesammeltes Kapital keine so große Rolle – hier wird vor allem nach der Combined Ratio geschaut, also ob die Prämien auskömmlich sind, erläutert Saal. Zusätzlich komme dem Rückversicherer eine größere Bedeutung zu. „Außerdem können die Kunden können hier in der Regel flexibler auf etwaige Probleme des Versicherers reagieren und zu anderen Anbietern wechseln“, ergänzt Michael Franke.

Versicherer-Insolvenzen sind vergleichsweise selten

Die gute Nachricht ist: Im deutschen Versicherungsmarkt gibt es vergleichsweise wenig Insolvenzen. Das liege auch daran, dass die Versicherungsaufsicht die Kapitalstärke der Anbieter genau beobachte. Und für den Bereich der Lebensversicherer existiere beispielsweise die Auffanggesellschaft Protektor, die im Falle einer Insolvenz die Versicherungsbestände übernimmt. „Sollte sich eine Schieflage abzeichnen, wird häufig rechtzeitig reagiert und mit Run-off oder Fusionen Schlimmeres verhindert“, beschwichtigt Saal. Abgesehen davon sind Versicherer gemäß § 125 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) dazu verpflichtet, ein sogenanntes Sicherungsvermögen zu bilden. Dieses diene dazu, erklärt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV), Ansprüche der Kund/-innen im Schadenfall ungeachtet der Insolvenz des Versicherers zu decken. Das aber schütze Makler nicht davor, die Finanzstärke des Anbieters als wichtiges Auswahlkriterium zu vernachlässigen. (as)

 

Franke und Bornberg analysiert Entwicklungen und Trends in der BU

Franke und Bornberg hat die Entwicklungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung 2024 beleuchtet und zeigt sich erleichtert, dass die befürchtete „Zeitenwende“ ausgeblieben ist. Zudem beleuchten die Experten, was sich 2025 in der Sparte tun könnte, etwa im Zuge der Anhebung des Höchstrechnungszinses.

Wie hat sich die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) im vergangenen Jahr entwickelt? Das hat das Analysehaus Franke und Bornberg zum Start ins neue Jahr untersucht. Laut den Experten war das Jahr 2024 geprägt von kontroversen Produktinnovationen. Insbesondere die Einführung des Verzichts auf die konkrete Verweisung vonseiten der HDI und der Bayerischen hat den Experten sauer aufgestoßen. „Diese Neuerungen bergen das Risiko, die Balance zwischen Versicherbarkeit und Solidarität zu beeinträchtigen“, so Franke und Bornberg.

Experten kritisieren Verzicht auf konkrete Verweisung

Was hat es damit auf sich? Durch die konkrete Verweisung muss der Versicherer nicht zahlen, wenn der Versicherte eine Tätigkeit ausübt, die sozial und finanziell vergleichbar mit seiner vorherigen Arbeit ist. Der Verzicht auf die konkrete Verweisung bedeutet, dass der Versicherer in einem solchen Fall trotzdem weiterzahlen würde. Der Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg, Michael Franke, äußerte sich bereits in einem Interview mit AssCompact Mitte vergangenen Jahres kritisch über die Entwicklungen. Der Verzicht auf die konkrete Verweisung könnte dazu führen, dass das Versicherungsprinzip auf den Kopf gestellt wird, sagte Franke im AssCompact Interview. Im Rückblick formuliert das Analysehaus seine Position zu der Entwicklung noch etwas deutlicher: Die Entwicklung übertrete die „Linie zwischen Versicherungsschutz und sinnlosen Geschenken an einzelne Versicherte“.

Keine Zeitenwende eingetreten

Erfreut zeigen sich die Analysten, dass die vom Analysehaus befürchtete „Zeitenwende“ nicht eingetreten ist, denn: Bislang ist kein weiterer Versicherer dem Beispiel gefolgt. „Die Entscheidung, an der konkreten Verweisung festzuhalten, unterstreicht die Bedeutung von Stabilität und Risikobewusstsein im Markt“, kommentiert Franke.

Steigender Höchstrechnungszins hat Einfluss auf BU-Verträge

Eine wichtige Veränderung, die im laufenden Jahr Einfluss auf BU-Verträge haben wird, ist der Anstieg des Höchstrechnungszinses von 0,25% auf 1,0%. Die Änderung ist zum Jahreswechsel erfolgt und viele Versicherer haben ihre Produkte entsprechend angepasst. In der Regel führt die Anhebung des Rechnungszinses zu einer proportionalen Reduzierung der Überschussbeteiligungen von 0,75%, was wiederum Auswirkungen auf die BU-Rente im Leistungsfall hat, erklären die Experten. Franke und Bornberg verweist auf positive Beispiele, bei denen Versicherer die Überschussbeteiligung moderater gestaltet haben, etwa die uniVersa (-0,25 Prozentpunkte), die Hannoversche (-0,45 Prozentpunkte) und die ERGO Vorsorge (-0,30 Prozentpunkte).

Weitere „Trends“ in der BU im Jahr 2025

Neben diesem „Trend“ beobachtet Franke und Bornberg noch weitere Entwicklungen in der BU. So heben immer mehr Versicherer die Grenze für den Verzicht auf die Prüfung der Umorganisation in Kleinbetrieben von fünf auf zehn Mitarbeiter an. Bei Selbstständigen verzichten mehr Versicherer auf die Prüfung von Umorganisation, wenn mindestens 90% der Arbeitszeit auf kaufmännische oder organisatorische Tätigkeiten entfällt. In der Vergangenheit war dies meist nur für Akademiker vorgesehen, wird aber nun auf eine breitere Zielgruppe ausgeweitet.

Als Verbesserung sehen die Analysten auch die vereinfachte Anerkenntnis der BU bei Vorliegen einer Erwerbsminderung an. „Dabei wird eine Berufsunfähigkeit automatisch anerkannt, wenn eine (volle) Erwerbsminderung durch die gesetzliche Rentenversicherung festgestellt wurde, was nicht selten der Fall ist“, schreibt Franke und Bornberg. Das verkürzt die Leistungsprüfung erheblich, was dazu führt, dass Versicherte einfacher und schneller ihre Leistungen erhalten. Immer mehr Versicherer nehmen dies in ihren Leistungskatalog auf. Erst im Dezember 2024 hat Franke und Bornberg die Ergebnisse seines Leistungspraxisratings in der BU veröffentlicht, wo die Analysten die Leistungspraxis von zehn deutschen BU-Versicherern untersucht hat. Durchschnittlich dauerte die Regulierung eines BU-Antrags im Jahr 2023 knapp 182 Tage, also fast ein halbes Jahr.

BU bleibt zuverlässiger Schutz im Bereich AKS

2024 war ein herausforderndes Jahr für die BU, resümiert Franke und Bornberg, die Marktstabilität konnte jedoch gewahrt werden. Mit einem verantwortungsvollen Umfang der Versicherer und gezielten Produktanpassungen bleibt die BU ein zuverlässiger Schutz vor existenziellen Risiken, prophezeien die Experten. (js)