AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement https://www.asscompact.de/ AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement de Thu, 15 May 2025 18:53:21 +0200 <a href="/nachrichten/die-beitragsstabilsten-bu-versicherer" hreflang="de">Die beitragsstabilsten BU-Versicherer</a> http://www.asscompact.de/node/168049

Das Analysehaus infinma hat wieder seine Umfrage zur Beitragsstabilität in der Berufsunfähigkeitsversicherung durchgeführt. Primär ging es darum, welche Versicherer in der Vergangenheit auf eine Anpassung der Überschussbeteiligung im Bestand der BU-Versicherungen verzichtet haben. Das sind die stabilsten Versicherer.

168049 15. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Wie in den Vorjahren hat das Kölner Analysehaus infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH auch 2025 wieder eine Umfrage zur Beitragsstabilität in der Berufsunfähigkeitsversicherung bei den deutschen Lebensversicherern durchgeführt. Dabei haben sich die infinma-Analysten bewusst auf die Frage konzentriert, ob der jeweilige Versicherer in den letzten 10, 15, 20 oder mehr als 20 Jahren auf eine Anpassung der Überschussbeteiligung im Bestand der Berufsunfähigkeitsversicherungen (selbstständige BU-Versicherungen sowie BU-Zusatzversicherungen) verzichtet hat.

Anknüpfungspunkte der Untersuchung waren der Bonussatz und der Sofortverrechnungssatz, die vom Versicherer im angegebenen Zeitraum nicht geändert worden sein sollten. Im Ergebnis müssen die Zahlprämien für die Kunden entsprechend mindestens konstant geblieben oder gesunken sein.

Risikoergebnisse bei großen Versicherern „unverändert stabil“

Dr. Jörg Schulz, Geschäftsführer der infinma GmbH, erläutert, dass die Risikoergebnisse bei den großen deutschen Versicherern unverändert stabil geblieben seien, was sich dann auch auf die Prämien im Bestand ausübe. Erhöhungen der Zahlprämie im BU-Bestand seien auch bei dieser Umfrage nicht bekannt geworden. „Unsere Umfrage hat erneut bestätigt, dass die Versicherer durchweg solide und auskömmlich kalkuliert haben und Prämienanpassungen im Bestand bisher die Ausnahme gewesen sind.“

Einige Marktteilnehmer hatten die Umfrage kritisiert, da sie für so ein „sensibles Thema ungeeignet“ sei. Co-Geschäftsführer Marc Glissmann kommentiert dies wie folgt: „Im Hinblick auf die Beitragsstabilität haben komplexere Modelle bislang nicht nachweisen können, dass sie zu signifikant besseren Ergebnissen führen.

Beitragsanpassungen, die zu höheren Zahlbeitragen für die Kunden geführt haben, seien laut den Umfrageergebnissen in der BU die Ausnahme gewesen – und seien dies immer noch. Anderslautende Kritik an den Versicherern möge zwar medienwirksam sein, habe sich in der Realität aber erneut nicht bestätigt. Es handle sich auch nicht um eine prämienrelevante Anpassung der Überschussbeteiligung, wenn ein Versicherer im Rahmen der Einführung des erhöhten Rechnungszinses für das Neugeschäft die Garantieleistungen erhöht und gleichzeitig die Überschussbeteiligung absenkt.

Welche Versicherer sind „maximal beitragsstabil“?

Die Liste der Versicherer mit maximaler Beitragsstabilität in der BU, also bei denen seit mehr als 20 Jahren keine Anpassung erfolgte, lautet wie folgt:

  • Allianz
  • AXA
  • Baloise
  • Versicherungskammer Bayern
  • die Bayerische
  • Canada Life
  • Concordia oeco
  • Condor
  • Continentale
  • Cosmos
  • Credit Life
  • DBV
  • Debeka
  • Deutsche Ärzteversicherung
  • DEVK
  • Dialog
  • ERGO Vorsorge
  • Generali Deutschland
  • Hannoversche
  • HDI Leben
  • Helvetia
  • HUK-COBURG
  • HUK24
  • InterRisk
  • KlinikRente
  • LV 1871
  • MetallRente
  • myLife
  • Nürnberger Leben
  • Öffentliche Sachsen-Anhalt
  • Provinzial Leben
  • R+V Leben AG
  • Signal Iduna
  • Stuttgarter
  • SV Leben
  • SV Sachsen
  • Swiss Life
  • Targo Versicherung
  • Versorgungswerk der Presse
  • VRK
  • VOLKSWOHL BUND
Zufrieden mit Resonanz

Mit der Resonanz der Umfrage sei infinma zufrieden, schildert Schulz. „Bei der Transparenz sehen wir hingegen zwei Entwicklungen: Die Zahl der Versicherer, die an der (freiwilligen) Zusatzumfrage teilnehmen, geht leider zurück. Dafür nimmt die Auskunftsfreudigkeit derjenigen Gesellschaften zu, die an der Transparenz-Umfrage teilnehmen.“ Auffällig sei, dass der Trend zu immer niedrigeren Beitrittsaltern, zumindest in der BU, offenbar gestoppt sei. Ein Eintrittsalter von zehn Jahren sei demnach immer noch einer Besonderheit. Anders sehe es jedoch bei der Grundfähigkeit aus, die zum Teil auch schon ab drei Jahren abgeschlossen werden könne. Die Zahl der Berufs- bzw. Risikogruppen in der BU bleibe unverändert hoch, obwohl zunehmend auch Rückversicherer die immer weitere Differenzierung bei der Tarifierung kritisieren würden.

Die Gesellschaften, die zusätzliche Fragen zum Biometriegeschäft beantwortet haben, werden von infinma als „transparente BU-Versicherer“ ausgezeichnet.

Die Ergebnisse zur Umfrage können auf der infinma-Website eingesehen werden. (mki)

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<a href="/nachrichten/hiscox-deutschland-besetzt-position-als-managing-director-neu" hreflang="de">Hiscox Deutschland besetzt Position als Managing Director neu</a> http://www.asscompact.de/node/168048

Tim Bethge wird neuer Deutschlandchef bei Hiscox. Zum 15.09.2025 übernimmt er den Posten als Managing Director und tritt damit in die Fußstapfen von Markus Niederreiner. Bethge war zuletzt bei Zurich Insurance tätig.

168048 15. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Hiscox bekommt einen neuen Deutschlandchef: Tim Bethge wird zum 15.09.2025 Managing Director von Hiscox Deutschland. Dies steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Aufsichtsbehörden.

Der 44-Jährige wird Nachfolger von Markus Niederreiner, der das Unternehmen bereits Anfang März verlassen hatte. Bis Mitte September übernehmen die Mitglieder des Management-Teams Tobias Wenhart, Director Marketing, Product & Digital Channels, und Markus Klopfer, Director Operations, noch interimistisch die Geschäftsführung des Spezialversicherers.

Bethge, dessen Karriere bei Roland Berger in München startete, war zuletzt für das Schweizer Partnerships-Geschäft bei Zurich Insurance verantwortlich. Dort übernahm er in seiner 15-jährigen Laufbahn verschiedene Führungsrollen in den Bereichen Underwriting, Vertrieb und Strategie. (lg)

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<a href="/nachrichten/wohngebaeudeversicherung-alte-kalkulation-reicht-nicht-mehr" hreflang="de">Wohngebäudeversicherung: Alte Kalkulation reicht nicht mehr</a> http://www.asscompact.de/node/168044

Zunehmende Naturkatastrophen, steigende Schadensummen und inflationsbedingt höhere Reparaturkosten bringen die Wohngebäudeversicherung spürbar unter Druck. Wie Wohngebäudeversicherer darauf angemessen reagieren sollten, erklären Insurance-Analysten von Simon-Kucher.

168044 15. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Artikel von Dirk Schmidt-Gallas, Senior-Partner und Leiter der globalen Insurance-Practice bei Simon-Kucher und Philipp Kaupke, Partner in der Insurance-Practice bei Simon-Kucher

Naturkatastrophen nehmen zu, die Schadensummen steigen und die Inflation lässt die Reparatur- und Instandsetzungskosten in die Höhe schnellen. Eine Gemengelage, die die Wohngebäudeversicherung zunehmend unter Druck setzt und dazu führt, dass die Assekuranz die Prämien anheben und die Produkte neu kalkulieren muss. Doch allzu oft verlassen sich viele Versicherer dabei noch immer auf altbewährte Mechanismen wie den Baukostenindex und den Anpassungsfaktor. Diese Parameter wirken heute allerdings eher wie ein Blick in den Rückspiegel – und reichen nicht mehr aus, um die reale Risiko- und Kostenlage abzubilden.

Stellschrauben mit Tücken

Der Anpassungsfaktor und der Baupreisindex des Statistischen Bundesamts dienen traditionell als zentrale Stellgrößen zur Werterhaltung in der Wohngebäudeversicherung. Der Anpassungsfaktor kombiniert Lohn- und Materialkostenentwicklungen und soll sicherstellen, dass die Versicherungssumme Jahr für Jahr dem steigenden Wiederherstellungswert eines Gebäudes entspricht. In der Praxis werden viele Altverträge mit diesem Mechanismus automatisch angepasst.

In den vergangenen Jahren zeigten diese Stellschrauben jedoch erhebliche Schwächen: Baupreise und Sanierungskosten stiegen sprunghaft an – befeuert von Liefer­engpässen, Fachkräftemangel oder Energiepreisschocks. So stieg der Anpassungsfaktor für 2023 um 14,73% und für 2024 um weitere 7,5%. Zum 01.01.2025 stieg der Anpassungsfaktor um 2,47% auf einen Wert von 26,51. Die pauschale Anpassung anhand historischer Durchschnittswerte führt in vielen Fällen jedoch zu einer Unterversicherung oder zu Verzerrungen bei der Tarifkalkulation.

Warum es eine neue Form der Planbarkeit braucht

Schon jetzt zeichnet sich ab: Auch in den kommenden Monaten werden die Baukosten auf hohem Niveau bleiben. Und das nicht nur inflationsbedingt, sondern auch durch das milliardenschwere Infrastrukturpaket der künftigen Bundesregierung, das die Nachfrage nach Baustoffen und damit die Preise nach oben treiben wird. In den vergangenen Jahren zeigte die Entwicklung bereits eindeutig nach oben. Der Index belegt, dass sich die Preise für Wohngebäude im Zeitraum von 2010 bis 2022 um 64% erhöht haben. Die Inflationsrate ist im gleichen Zeitraum allerdings nur um 25% gestiegen.

Zwar steht die nächste Festlegung des Anpassungsfaktors und des Baupreisindex erst in einigen Monaten bevor – doch der Trend geht in eine klare Richtung. Versicherer sollten deshalb ihre Bestände rechtzeitig neu bewerten und ihre Tariflogik anpassen. Denn die heute genutzten Indexmodelle greifen zu kurz, um künftige Kostenrealitäten frühzeitig abzubilden. Wer sich auf Durchschnittswerte verlässt, riskiert strategische Blindflüge.

Profitabilität unter Druck – und kaum Spielraum für Fehler

Wie brisant die Lage für die Assekuranz ist, untermauert die Schaden-Kosten-Quote in der Wohngebäudeversicherung. Sie lag den jüngsten Zahlen des Versicherungsanalysten Assekurata zufolge 2023 bei 100,9%. Trotz teils signifikanter Prämienerhöhungen konnten viele Versicherer die gestiegenen Schadenleistungen also kaum ausgleichen. Auch 2025 dürfte herausfordernd werden – nicht zuletzt wegen immer öfter auftretender Extremwetterlagen, die den Versicherern die Profitabilität verhageln.

Für die kommenden Monate gilt daher: Versicherer müssen sich wetterfest machen und frühzeitig ihre Produkt- und Preisstrategien justieren. Bereits kleinste Fehleinschätzungen bei der Baukostenentwicklung oder bei der Wirkung des Anpassungsfaktors können große Löcher in die Bilanz reißen. Die Kalkulationsmodelle sollten daher nicht nur auf Indexdaten beruhen, sondern stärker differenzierte Prognoseinstrumente und Szenarioanalysen einbeziehen.

Um das eigene Produktportfolio profitabel auszurichten, sind jetzt insbesondere fünf Schritte notwendig:

  • Regionalisierung und Risikodifferenzierung vorantreiben

Ein bundesweiter Standardfaktor ignoriert regionale Unterschiede bei Baupreisen im Allgemeinen und Lohn- sowie Materialkosten im Besonderen. Wer differenzierter kalkuliert – etwa nach PLZ-Regionen oder Risikozonen –, kann präziser steuern.

  • Produktdesign dynamisieren

Anstelle starrer Versicherungssummen sind variable Modelle sinnvoll, die die Anpassungsmechanismen flexibler gestalten. Denkbar sind Tarife mit Indexkorridoren, automatischer Höchstwertprüfung oder modularen Zusatzbausteinen.

  • Kundenkommunikation professionalisieren

Steigende Beiträge und neue Tarifstrukturen müssen nachvollziehbar bleiben. Vermittler brauchen Argumentationshilfen, um ihren Kunden die Tarifanpassungen, aber noch viel wichtiger den Mehrwert der einzelnen Bausteine der Wohngebäudeversicherung verständlich machen zu können. Versicherer, die hier Transparenz schaffen und die Kommunikation mit den Kunden optimieren, minimieren Abwanderung – und erhöhen die Zahlungsbereitschaft.

  • Neuzuschnitt statt Weiter-so

Angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse funktioniert ein „Weiter-so“ nicht mehr. Die Branche braucht eine strategische Neuausrichtung ihrer Produkte – mit modularen Bausteinen, dynamischen Versicherungssummen und differenzierter Risikobewertung. Nur so bleibt der Schutz für die Kunden bezahlbar und gleichzeitig profitabel für die Versicherer.

  • Rabatte strategisch neu ausrichten

Rabatte werden oft zu großzügig und ohne klare Strategie gewährt, auch bei Wohngebäudeversicherungen – das belastet die Profitabilität. Versicherer sollten bestehende Rahmen- und Kooperationsrabatte kritisch prüfen und dort ansetzen, wo schnelle Einsparungen möglich sind. Auch Marketingaktionen gehören auf den Prüfstand: Nur Rabatte mit echtem Absatzhebel sollten Bestand haben. Langfristig gilt es, Vermittleranreize und Rabattvergabe stärker zu verzahnen – etwa durch Boni für eine zurückhaltende Rabatthandhabung bei stabiler Neukundengewinnung. Entscheidend dabei ist, die vertraglichen Grundlagen für die Zusammenarbeit zwischen Versicherern und Vermittlern so anzupassen, dass eine gezielte Steuerung der Rabatte möglich ist. Ziel sollte eine stärker regelbasierte Rabattvergabe durch den Vermittler sein.

Alte Formeln reichen nicht mehr

Die Mechanismen der Vergangenheit bieten in Zeiten volatiler Märkte keine zuverlässige Orientierung mehr. Anpassungsfaktor und Baukostenindex bleiben wichtige Eckpfeiler – doch sie sollten nicht alleinige Grundlage für Kalkulation und Pricing sein. Versicherer, die jetzt ihre Modelle hinterfragen, datenbasierte Prognoseinstrumente nutzen und ihr Produktportfolio weiterentwickeln, sichern nicht nur ihre Profitabilität, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden. Klug geplante Prämienanpassungen, ein modularer Produktzuschnitt und eine zielgerichtete Kundenkommunikation sind dabei der Schlüssel zur Zukunftssicherung.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 05/2025 und in unserem ePaper.

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<a href="/nachrichten/makler-summit-sued-west-am-10072025" hreflang="de">Makler-Summit Süd-West am 10.07.2025</a> http://www.asscompact.de/node/168043

Am 10.07.2025 wird der W&W-Campus in Kornwestheim bei Stuttgart zum Treffpunkt für den Makler-Summit Süd-West. Das Vor-Ort-Event hält wieder vielfältige Netzwerkchancen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Vorträge zu zahlreichen Themen bereit.

168043 15. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Vor den Toren Stuttgarts auf dem W&W-Campus in Kornwestheim trifft sich in diesem Sommer am 10.07.2025 die Branche, um über die Trends und Entwicklungen der Makler- und Versicherungswelt zu sprechen: Mit neuem Namen und neuer Event-Location wartet dieses Jahr der Makler-Summit Süd-West (ehemals: Forum Süd-West) auf. Das Motto bleibt: Vielfältig. Kompakt. Regional. Persönlich.

Netzwerken, informieren, diskutieren

Die AssCompact Wissen Veranstaltung bietet den Teilnehmenden wie gewohnt ein buntes Programm mit einem breiten Spektrum an unterschiedlichen Themen – von Vorsorge über Vertrieb bis Geldanlage. An den Ständen der Aussteller können Besucherinnen und Besucher mit den anwesenden Experten der Gesellschaften fachliche Fragen klären und weitere Informationen einholen. Zwei Keynotes und rund 20 Impulsvorträge warten auf die Teilnehmenden des Weiterbildungsevents: Nach der Begrüßung durch Tobias Knörrer, CEO und Gesellschafter bei der bbg Betriebsberatungs GmbH, und Zeliha Hanning, Vorstandsvorsitzende bei der Württembergische Vertriebspartner GmbH, gibt es dieses Jahr Keynotes zum Thema künstliche Intelligenz sowie jeweils halbstündige Workshops zu diversen Themen in drei Konferenzräumen.

Keynotes der Top-Speaker

Leona Spauszus, Social-Media-, Canva- und KI-Expertin sowie Inhaberin von LEONA MEDIA MARKETING, hält eine Keynote mit dem Titel „10x schneller im Vertrieb – Die besten KI-Hacks aus der Praxis“. Dabei wird es darum gehen, wie man im ständig wachsenden KI-Angebot den Überblick behält und die richtigen Tools für sich findet. Spauszus wird zudem darüber sprechen, was KI wirklich kann. Die Top-Speakerin bringt ihrem Publikum Tipps direkt aus der Praxis mit.

Sandro Mund, Head of IT bei der bbg Betriebsberatungs GmbH, spricht in seinem Vortrag „Wie Sie mit KI internes Wissen sicht- und nutzbar machen“ darüber, wie eine KI die Prozesse eines Unternehmens verstehen lernen und Potenziale sichtbar machen kann. Der Top-Speaker zeigt ein KI-Tool, das bei Beschäftigten nachfragt, Wissenslücken erkennt, Rückfragen stellt und zum intelligenten Ansprechpartner im Unternehmen wird. Daraus entsteht ein zentrales Wissenssystem, das Transparenz schafft, Verantwortlichkeiten klärt und operative Abläufe effizienter macht. Dieses Wissen bildet die Grundlage für die nächste Generation unternehmensinterner künstlicher Intelligenz.

Weiterbildungszeit sammeln

Besucherinnen und Besucher des Makler-Summit Süd-West können im Rahmen des Programms aus Keynotes und Impulsvorträgen insgesamt bis zu 3,5 Stunden Weiterbildungszeit sammeln. Das Event beginnt am 10.07.2025 um 09:00 Uhr, Veranstaltungsende ist um 17:15 Uhr.

Aussteller

Adam Riese | Allianz Versicherungs-AG | BarmeniaGothaer | BCA AG | BGV Badische Versicherungen | degenia Versicherungsdienst AG | DI Deutschland.Immobilien GmbH | Die Stuttgarter | DLVAG – Deutsche Lebensversicherungs- Aktiengesellschaft | Markel Insurance SE | Münchener Verein | NÜRNBERGER | OCC Asskuradeur | rhion.digital | Versicherungskammer Maklermanagement BK und UKV | VHV Allgemeine Versicherung | Waldenburger Versicherung AG | WIFO GmbH | Württembergische | Wüstenrot Bausparkasse AG

(Stand: 14.05.2025)

Weitere Informationen zum Programm sowie die Anmeldung gibt es hier.
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<a href="/nachrichten/weitere-versicherer-legen-geschaeftsergebnisse-2024-vor" hreflang="de">Weitere Versicherer legen Geschäftsergebnisse 2024 vor</a> http://www.asscompact.de/node/168042

Drei weitere Versicherer haben ihre Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr veröffentlicht. Die HanseMerkur vermeldet für 2024 das beste Vertriebsergebnis seit ihrem Gründungsjahr, auch beim VOLKSWOHL BUND und bei degenia ist man mit dem Resultat zufrieden.

168042 15. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Hamburger Versicherer HanseMerkur ist mit den Ergebnissen des Geschäftsjahrs 2024 äußerst zufrieden. So habe man im 150. Firmenjubiläumsjahr das beste Vertriebsergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt, mit 22,1 Millionen Bewertungseinheiten, ein Plus von 27% gegenüber dem Vorjahr. Die Bruttobeitragseinnahmen stiegen um 9,7% auf 2,95 Mrd. Euro, die laufenden Beiträge kletterten um 7,2% auf 2,76 Mrd. Euro.

Zudem sind nahezu alle Geschäftsfelder über Marktniveau gewachsen, vermelden die Hamburger. Im Hauptgeschäftsfeld „Gesundheit & Pflege“ haben Beitragseinnahmen erstmals die 2-Milliarden-Marke erreicht, das ist ein Plus von 4,6% gegenüber dem Vorjahr. Als wesentlicher Wachstumstreiber hat sich die Tierversicherung erwiesen, mit einem Anstieg der Beitragseinnahmen von 52,6% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt überschreitet das Geschäftsfeld „Schaden, Unfall & Tier“ damit erstmalig 200 Mio. Euro in Beitragseinnahmen. In der Reiseversicherung ist die HanseMerkur mit Bruttobeitragseinnahmen von 318,1 Mio. Euro Marktführer in Deutschland, im Geschäftsfeld „Risiko & Altersvorsorge“ steigen die Beitragseinnahmen um 25,2% auf 370,8 Mio. Euro.

Nachdem der Versicherer im Jahr 2023 in die Top 10 der deutschen privaten Krankenversicherer aufgestiegen ist, hat man sich nun zum Ziel gesetzt, es bis zum Jahr 2030 in die Top 7 zu schaffen.

VOLKSWOHL BUND: 86% des Neugeschäfts kommt von der Altersvorsorge

Auch der VOLKSWOHL BUND vermeldet Wachstum. Bei der VOLKSWOHL BUND Lebensversicherung a.G. sind die gebuchten Bruttobeiträge um 4,1% auf 1,6 Mrd. Euro angestiegen. Der Neuzugang in Beitragssumme stieg laut dem Unternehmen stärker als erwartet auf rund 5,3 Mrd. Euro, die laufenden Beiträge wuchsen um 3,1%.

Die Altersvorsorge macht beim VOLKSWOHL BUND 86% des Neugeschäfts aus, davon sind 88% fondsgebundene Versicherungen. Die Beitragssumme bei den Fondspolicen ist deutlich um mehr als 1,1 Mrd. Euro auf rund 4 Mrd. Euro gestiegen. Auch bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) stiegen die Beiträge um 21% auf über 1 Mrd. Euro an. In der biometrischen Versicherung stieg die Beitragssumme um 1,7% auf 737 Mio. Euro an.

Die VOLKSWOHL BUND Sachversicherung AG hat ein Plus der gebuchten Bruttobeiträge um 9,2% auf 102,2 Mio. Euro verzeichnet und damit erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke überschritten.

In der Dortmunder Lebensversicherung AG ist der Neuzugang im laufenden Jahresbeitrag um 36% geklettert und betrug 8,7 Mio. Euro, der Bestand an laufendem Beitrag lag Ende 2024 bei 36,5 Mio. Euro. 

degenia bleibt auf Wachstumskurs

Die degenia Versicherungsdienst AG hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatzplus von 13,8% und einem Konzernjahresüberschuss von 1,07 Mio. Euro abgeschlossen. Zum 31.12.2024 belief sich der Bilanzgewinn laut aktueller Pressemitteilung auf 4,9 Mio. Euro. Auch das erste Quartal 2025 zeigt mit einem Umsatzwachstum von 14,6% einen positiven Trend.  Vorstand und Alleinaktionärin Halime Koppius betonte darin die Unabhängigkeit des Unternehmens sowie den Fokus auf moderne, partnerorientierte Versicherungslösungen. (js/as)

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<a href="/nachrichten/smart-insurtech-fuehrt-zentrale-datenhaltung-ein" hreflang="de">Smart InsurTech führt zentrale Datenhaltung ein</a> http://www.asscompact.de/node/168041

Für ihre Plattform-Produkte setzt die Smart InsurTech AG auf eine zentrale Datenhaltung. Vermittler müssen Kundendaten künftig nicht mehr mehrfach eingeben beim Wechsel zwischen dem Maklerverwaltungsprogramm und der Konzeptberatung oder dem Vergleichsrechner.

168041 15. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Über den neu geschaffenen Data Hub lassen sich Vermittler- und Kundendaten aus dem Maklerverwaltungsprogramm Smart Admin (FinanzOffice) automatisch in die Beratungstechnologie Smart Consult und die integrierte Vergleicherstrecke übertragen. „Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler müssen Kundendaten künftig nicht mehr mehrfach eingeben, wenn sie zwischen dem Maklerverwaltungsprogramm und der Konzeptberatung oder dem unabhängigen Vergleichsrechner wechseln“, erklärt Sebastian Langrehr, Chief Sales Officer (CSO) der Smart InsurTech AG. Das beschleunige den administrativen Prozess. Die einheitliche Datenhaltung und Datensynchronisation steigere zudem die Qualität und Aktualität der Daten, so Langrehr weiter.

Data Hub als Grundlage für systemübergreifende Datenlogik

Mit dem neuen Data Hub vernetzt Smart InsurTech, Anbieter der Versicherungsplattform Smart Insur, seine Plattform-Produkte tiefer. Die Smart InsurTech AG ist historisch aus einer Vielzahl mittelständischer IT-Unternehmen entstanden. Die einzelnen Produkte waren bisher durch Schnittstellen verbunden, aber die Datenhaltung und -pflege erfolgte jeweils separat. Der Aufbau des Data Hubs als zentraler Daten- und Kommunikationsarchitektur bildet nun die Basis für eine einheitliche, systemübergreifende Datenlogik, wie das Unternehmen mitteilt.

Aktuell lassen sich Kunden- und Vermittlerdaten aus dem MVP Smart Admin in die Beratungstechnologie Smart Consult synchronisiert und im unabhängigen Schnellrechner und der Konzeptberatung in Echtzeit einsetzen. Die Beratung wird effizienter, da bestehende Daten übernommen werden. Zu den weiteren Ausbaustufen zählte es, die bisherige Schnittstellenlösung bei der automatischen Rücksynchronisation von Antragsdaten ins MVP durch den zentralen Data Hub abzulösen. (tik)

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<a href="/nachrichten/gewerbe-kein-schadenersatz-nach-sturz-ueber-gabelstapler-im-baumarkt" hreflang="de">Gewerbe: Kein Schadenersatz nach Sturz über Gabelstapler im Baumarkt</a> http://www.asscompact.de/node/167966

Ein Gabelstapler im Baumarkt – ein alltägliches Bild. Doch was passiert, wenn jemand über die Zinken des Gefährts stolpert? Das Landgericht Lübeck hat in einem aktuellen Urteil klargestellt, wann eine solche Situation haftungsrechtlich relevant ist – und wann nicht.

167966 15. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Eine Kundin, die in einem Baumarkt über einen abgestellten Gabelstapler stürzte und sich verletzte, hat keinen Anspruch auf Schadenersatz. Das entschied das Landgericht Lübeck (LG) mit Urteil vom 02.05.2025 und bestätigte damit die vorherige Entscheidung des AG Lübeck.

Kundin stolpert über Gabelstapler

Eine Kundin war durch einen Gang im Baumarkt gegangen, als sie über die Zinken eines dort abgestellten Gabelstaplers stolperte. Sie argumentierte, die Zinken seien nicht vollständig auf dem Boden abgesenkt gewesen und hätten dadurch eine gefährliche Stolperkante dargestellt. Der Baumarkt hingegen verwies darauf, dass der Gabelstapler samt Gabelzinken klar sichtbar positioniert gewesen sei und dem üblichen Betriebsablauf entspreche. Daraufhin zog die Frau vor Gericht.

Gericht: Keine unzumutbare Gefährdung

Doch sowohl das AG Lübeck als auch das LG Lübeck wiesen die Klage ab. Das Landgericht stellte klar, dass keine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht vorliege. Ein Betreiber müsse nicht jede theoretische Gefahr ausschließen, sondern nur solche, die für einen sorgfältigen und aufmerksamen Kunden nicht vorhersehbar oder nicht erkennbar seien. Im konkreten Fall habe der Gabelstapler keine unzumutbare Gefährdung dargestellt. Die Zinken waren deutlich sichtbar, nicht verdeckt oder überraschend platziert.

Zudem betonte das Gericht, dass eine vollständige Bodenauflage der Zinken nicht zwingend notwendig sei, solange keine verdeckte Stolpergefahr entstehe. Das Maß der notwendigen Sicherung orientiere sich am Maßstab der Zumutbarkeit und am typischen Nutzungsverhalten in einem Baumarkt. Kunden müssten mit Arbeitsgeräten in Verkaufsflächen rechnen – gerade in Bereichen, in denen Waren angeliefert oder bewegt werden.

Verkehrssicherungspflicht nur in zumutbarem Umfang

Nach der geltenden Rechtslage trifft den Betreiber eines Geschäfts die sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Er muss dafür sorgen, dass Gefahrenquellen für Kunden so weit wie möglich ausgeschlossen werden – allerdings nur in zumutbarem Umfang. Die Anforderungen an die Sicherung richten sich stets nach den Umständen des Einzelfalls, insbesondere danach, wie offensichtlich eine Gefahr ist und welches Verhalten vom Kunden erwartet werden kann.

Das LG Lübeck stellte in seiner Urteilsbegründung ausdrücklich fest, dass keine generelle Pflicht bestehe, alle Gabelstapler vollständig außerhalb von Kundengängen abzustellen. Auch sei es nicht erforderlich, zusätzlich auf die Gerätschaften hinzuweisen oder sie abzusperren, wenn sie – wie hier – deutlich erkennbar und nicht überraschend platziert sind. (bh)

LG Lübeck, Urteil vom 02.05.2025 – Az: 14 S 68/23

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<a href="/nachrichten/charta-legt-mit-der-bayrischen-und-ivfp-fondsrente-auf" hreflang="de">CHARTA legt mit der Bayrischen und IVFP Fondsrente auf</a> http://www.asscompact.de/node/168032

Der Maklerverbund CHARTA hat gemeinsam mit der Bayerischen und dem IVFP einen exklusiven fondsgebundenen Rententarif aufgelegt. Der Tarif basiert auf einem Produkt der Bayerischen und ist laut Angaben des Verbunds die derzeit einzige exklusive Rentenversicherung dieser Art im deutschen Markt.

168032 15. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Maklerverbund CHARTA Börse für Versicherungen hat den Schritt in die Lebensversicherung gewagt und damit laut Angaben des Verbunds bewusst neues Terrain betreten. Gemeinsam mit dem Versicherer die Bayerische und der Ratingagentur Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat CHARTA eine fondsgebundene Rentenversicherung aufgelebt, die exklusiv für angeschlossene Maklerbetriebe des Verbunds verfügbar ist.

Der Tarif basiert auf dem Produkt „Hallo Zukunft“ der Bayerischen, wurde jedoch in zentralen Aspekten modifiziert und erweitert, erklärt CHARTA in der Pressemitteilung.

So bietet der Exklusivtarif eine angepasste Kostenstruktur eine und optimiertes Ablaufmanagement. Zudem wurde das bestehende Fondsangebot um zusätzliche Fonds und exklusive Anlagevorschläge erweitert. Vermittlerinnen und Vermittler können mit Hilfe des AnlagerprofilFINDER des IVFP kostenfrei professionelle und passgenaue Anlagevorschläge für Kunden zu ermitteln.

„Die Entwicklung des Tarifs zeigt, wie durch die enge Zusammenarbeit von Produktgeber, wissenschaftlicher Analyse und Vertriebspartnern innovative Lösungen mit Mehrwerten für Vermittler und Kunden gleichermaßen entstehen können“, so Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP. (js)

Das Produkt ist ab Donnerstag, den 15.05.2025 über den Produktvergleich des IVFP via www.fairgleichen.net berechenbar.

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<a href="/nachrichten/new-work-was-ist-wirklich-moeglich-der-branche" hreflang="de">New Work: Was ist wirklich möglich in der Branche?</a> http://www.asscompact.de/node/168039

Versicherer und Makler müssen in vielen Bereichen stets mit der Zeit gehen. Auch im Bereich New Work ist bereits viel möglich. AssCompact hat bei Branchenexperten und Maklerhäusern nachgefragt, wo die Versicherungswelt in diesem Bereich aktuell steht und was im Maklerbüro in Sachen New Work wirklich umsetzbar ist.

168039 14. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement ]]>
<a href="/nachrichten/vertrauen-der-kunden-versicherer-waechst" hreflang="de">Vertrauen der Kunden in Versicherer wächst</a> http://www.asscompact.de/node/168038

Laut der aktuellen Verbraucherstudie von Guidewire sind Versicherer hierzulande in der Gunst der Kunden gestiegen. In puncto Kundenservice zeigt die Umfrage ebenfalls eine positive Entwicklung. Der Einsatz von KI stößt weiterhin auf Akzeptanz, zugleich wird der Wunsch nach Kontrolle von KI größer.

168038 14. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Das Softwareunternehmen Guidewire hat Ergebnisse seiner jährlichen europäischen Verbraucherstudie präsentiert. Im Rahmen der Erhebung wurden über 4.000 Versicherte in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Spanien zu ihren Erwartungen an die Versicherer und deren Produkte und Services befragt. Wie die Umfrage zeigt, hat sich das Ansehen der Gesellschaften bei den Kunden verbessert. 38% der deutschen Verbraucher fühlen sich vom Versicherer verstanden und schätzen dessen Produkte und Dienstleistungen. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 31%. Im Ländervergleich fällt das Vertrauen in Deutschland am höchsten aus. In Großbritannien teilen nur 24% die positive Einschätzung.

So zufrieden sind Versicherte mit dem Kundenservice

Was den Kundenservice der Versicherer betrifft, ergibt die Studie ebenfalls eine positive Entwicklung. 73% der Befragten in Deutschland hatten den Eindruck, ihr Ansprechpartner hatte alle notwendigen Unterlagen zur Hand. Deutschland hat sich in diesem Jahr vor Spanien auf Platz 1 der Rangliste geschoben. In Großbritannien ist die Zufriedenheit mit 56% dagegen am geringsten.

Der Anteil der Kunden, die Versicherer als notwendig, aber lästig betrachten, liegt bei 38% und hat sich erstmals seit 2022 verringert. Auch in Sachen Preise und Schadenregulierung hält der positive Trend seitens der Befragten an. Nur noch 9% sind der Meinung, dass Versicherer überteuerte Produkte verkaufen und bei der Schadenregulierung zögerlich sind. Laut Guidewire bewegte sich dieser Wert in den vergangenen drei Jahren noch zwischen 14 und 15%.

Mehr Schadenmeldungen – Deutschland vorne

Apropos Schadenregulierung: Mehr als jeder dritte Befragte aus Europa sagt in der Umfrage, in den vergangenen zwölf Monaten einen Schaden gemeldet zu haben, im Vorjahr waren dies noch 31%. In Deutschland hat sich die Zahl der Versicherten, die einen Anspruch geltend gemacht haben, von 46% im Jahr 2024 auf 54% im Jahr 2025 erhöht. Der Wert liegt zum ersten Mal seit Beginn der Umfrage über der Marke von 50%.

Damit liegt Deutschland in der Rangliste der untersuchten Länder an der Spitze. Großbritannien weist mit 16% die niedrigste Zahl auf. Als auffällig bezeichnen es die Experten von Guidewire, dass insbesondere die Jüngeren in Deutschland ihren Versicherungsanspruch geltend machen. So haben in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen 76% einen Schaden gemeldet

Mobile Apps werden beliebter

Für die Kommunikation im Schadenfall präferieren 57% der Deutschen das Telefon, 51% die E-Mail, an dritter Stelle rangiert die mobile App. Im vergangenen Jahr setzten noch 65% auf das Telefon und 59% auf E-Mails. Während Telefon und E-Mail an Gunst einbüßen, steigen Apps auf 26%. Übrigens stehen die Deutschen mit 18% der Befragten einer Schadenmeldung per Chatbot am offensten gegenüber. 2024 waren es mit 10% noch deutlich weniger. In Frankreich können sich das 7% vorstellen. 12% der deutschen Verbraucher haben nie mit ihrem Versicherer gesprochen, im Vereinigten Königreich ist es fast ein Drittel der Befragten.

So stehen die Kunden zu KI

Was den Einsatz von KI in Versicherungsprozessen angeht, ist das Vertrauen der Kunden hierzulande gegenüber dem Vorjahr leicht geschrumpft. Dies sei laut Guidewire nach wie vor groß. So fühlt sich jeder zweite Befragte wohl damit, dass KI beim Versicherungsantrag oder beim Ausfüllen von Formularen unterstützt. 45% der Umfrageteilnehmer stimmen zu, dass der Service-Mitarbeiter bei telefonischen Anfragen KI-Unterstützung erhält. Bei der Schadenbearbeitung vertraut ein Drittel auf KI. Knapp 40% der befragten Deutschen können sich vorstellen, dass die Preisgestaltung von Policen ausschließlich mit KI erfolgt.

Wunsch nach Kontrolle von KI nimmt zu

12% der Bundesbürger vertraut künstlicher Intelligenz im Versicherungswesen voll. Das höchste Vertrauen wird KI mit 17% in der Altersgruppe zwischen 24 und 35 Jahren entgegengebracht.

Etwas größer geworden ist zugleich der Wunsch der Verbraucher nach Kontrollmechanismen. 43% sprechen sich dafür aus, dass die von einer KI getroffene Entscheidung im Konfliktfall von einem Mitarbeiter geprüft wird. Im Jahr 2024 waren es 41%. Eine Erklärung für die Entscheidung der KI wünschen sich 28% und damit etwas mehr im Vorjahr (26%).

„In diesem Jahr senden die Ergebnisse unserer Studie ein deutlich positives Signal an die Versicherer“, so René Schoenauer, Director Product Marketing EMEA bei Guidewire Software. „Die Branche verzeichnet einen klaren Imagegewinn. Die Versicherer waren demnach in der Lage, den Bedürfnissen der Kunden entgegenzukommen. Wir sehen auch, dass die Verbraucher sich stärker auf digitale Technologien wie mobile Apps einlassen. Beim Einsatz von KI müssen die Versicherer darauf achten, die richtige Balance zwischen der Anforderung nach Automatisierung und dem Wunsch der Verbraucher nach einer menschlichen Kontrollinstanz zu finden.“ (tik)

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<a href="/nachrichten/bu-wird-haeufiger-jungen-jahren-abgeschlossen" hreflang="de">BU wird häufiger in jungen Jahren abgeschlossen</a> http://www.asscompact.de/node/168036

BU-Versicherungen werden heute häufiger in jungen Jahren abgeschlossen, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Auch das Angebot der Versicherer richtet sich immer mehr an eine jüngere Zielgruppe. Psychische Erkrankungen bleiben weiterhin die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit.

168036 14. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Kürzlich hat die Ratingagentur MORGEN & MORGEN wieder das Angebot in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) untersucht. Das Ergebnis: Die Tariflandschaft bewegt sich auf einem hohen Niveau.

Neben den zahlreichen Tarifen haben die Analysten auch weitere Aspekte der BU unter die Lupe genommen.

So ergeben die Untersuchungen von MORGEN & MORGEN etwa, dass die BU häufiger in jüngeren Jahren abgeschlossen wird, als das vor fünf Jahren noch der Fall war. Die Experten haben eine Point-of-Sale (POS)-Auswertung aufgrund mehr als einer halben Million anonymisierter Berechnungen aus den letzten zwölf Monaten vorgenommen. Demnach steigt die Anzahl der Berechnungen für 30-Jährige auf insgesamt 58% an. Im Jahr 2019 waren es noch 35%, wie Zahlen von MORGEN & MORGEN belegen. Der Anteil der Berechnungen für ein Eintrittsalter von unter 18 Jahren ist von 4% im Jahr 2019 auf 7,7% im Jahr 2024 gestiegen. Auch die Berechnungen für Schüler und Studenten sind in dem Zeitraum angestiegen.

Zudem zeigen die Berechnungen, dass sieben von zehn Berechnungen im vergangenen Jahr mit einem gewünschten Endalter von über 65 Jahren gemacht werden. Im Jahr 2019 lag der Anteil bei 52%. Das Angebot in der BU richte sich demnach immer mehr an die junge Zielgruppe, wird Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating bei MORGEN & MORGEN, zitiert.

Psychische Erkrankungen bleiben Hauptursache für Berufsunfähigkeit

Die Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit bilden weiterhin Nervenkrankheiten, die auch psychische Ursachen mit einschließen, so die Ratingagentur. Sie sind für mehr als jede dritte (35,8%) Berufsunfähigkeit verantwortlich. Zudem bilden sie in allen Altersgruppen die Hauptursache. Danach folgen mit großem Abstand Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates als zweithäufigste Ursache mit 17,9% der Fälle – Tendenz hier allerdings sinkend, so MORGEN & MORGEN. Krebs und bösartige Geschwüre sind in rund 17% aller Fälle die Ursache einer Berufsunfähigkeit, vor Unfällen (6,7%) und Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems (6,16%). Sonstige Erkrankungen liegen bei 16,3%.

Warum BU-Anträge abgelehnt werden

Die Verteilung der Ablehnungsgründe ist in etwa gleich geblieben, so die Analysten. Der häufigste Grund ist nach wie vor der Abbruch der Kommunikation durch den Versicherungsnehmer (38,22%), gefolgt von der Nichterreichung des 50%-BU-Grades mit 33,55%. Anfechtungen bzw. Betrugsfälle sowie Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht steigen zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 6,5% bzw. 8,3%, spielen aber weiterhin eine eher untergeordnete Rolle.

Mehr Kunden mit Vorerkrankungen erhalten ohne Erschwernis BU-Schutz
BU wird häufiger in jungen Jahren abgeschlossen

Abgenommen hat derweil die Anzahl der Kunden, deren Antrag auf Versicherungsschutz aufgrund einer Vorerkrankung abgelehnt wurde. Die Quote liegt aktuell bei 2,7%. Der Großteil der potenziellen Kunden mit Vorerkrankung, nämlich 79,2%, wird inzwischen ohne Erschwernis angenommen (siehe Grafik). Mit Zuschlägen oder Ausschlüssen angenommen werden 0,9%, nur mit Ausschlüssen angenommen werden 10,6% der Antragsteller mit Vorerkrankungen, 3% werden mit Zuschlägen angenommen. (js)

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<a href="/nachrichten/neuzugang-der-geschaeftsleitung-bei-dr-ihlas" hreflang="de">Neuzugang in der Geschäftsleitung bei Dr. Ihlas</a> http://www.asscompact.de/node/168035

Dr. Horst Ihlas, Gründer und Geschäftsführer der Dr. Ihlas GmbH, erhält Verstärkung in der Geschäftsleitung. Mitte April ist der Rechtsanwalt Thomas Lindner als Co-Geschäftsführer ins Unternehmen eingestiegen.

168035 14. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Thomas Lindner ist mit Wirkung zum 15.04.2025 in die Geschäftsleitung der Dr. Ihlas GmbH berufen worden und wird dort als Co-Geschäftsführer an die Seite des Gründers und Geschäftsführers Dr. Ihlas treten.

Als Underwriter, Schadenreferent, Produktentwickler, Mediator, Versicherungsmakler, Inhousebroker und Rechtsanwalt mit über 20 Jahren Berufserfahrung, unter anderem bei AGCS und AXA XL, kennt Thomas Lindner alle Seiten des Industrieversicherungsmarktes, so das Unternehmen. Sein Schwerpunkt liegt auf den Financial-Lines-Versicherungen.

Dr. Horst Ihlas hat bereits in der Vergangenheit bei gemeinsamen Kunden mit Thomas Lindner zusammengearbeitet. Der Rechtsanwalt genieße bei den Kunden, Versicherern und Maklern ein hohes Ansehen, wird Ihlas in der Mitteilung zitiert.

Die Dr. Ihlas GmbH ist ein auf D&O und andere Financial Lines spezialisierter Versicherungsmakler und arbeitet vorwiegend für große Firmen, deren Risikomanager und Versicherungsprofis. Sie gehört seit 2023 zur Summitas Gruppe, welche von einem Joint Venture von BainCapital, Canada Life und JDC Group gegründet wurde und ein integrierter Industrie- und Gewerbeversicherungsmakler ist. (mki)

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<a href="/nachrichten/balearen-immobilienmarkt-mit-stabilem-wachstum" hreflang="de">Balearen: Immobilienmarkt mit stabilem Wachstum </a> http://www.asscompact.de/node/168034

Die Balearen bleiben ein Hotspot für Immobilieninvestitionen in der Mittelmeerregion. Ein Marktbericht von Engel & Völkers beleuchtet die Marktentwicklung auf den drei Hauptinseln Mallorca, Ibiza und Menorca. Demnach bietet der Markt eine langfristige Wertsteigerung und das Premiumsegment boomt.

168034 14. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Erstmals haben die Experten von Engel & Völkers im Rahmen einer Analyse die Entwicklung des Immobilienmarkts auf Mallorca, Ibiza und Menorca untersucht. Die Balearen gehören nach wie vor zu den stabilsten und beliebtesten Märkten für Immobilieninvestitionen in Europa. Anders als andere Immobilienmärkte mit teils starken Schwankungen verzeichnete der Markt auf der Inselgruppe im Jahr 2024 ein nachhaltiges Wachstum, eine hohe Nachfrage und stabile Preise.

Langfristige Wertsteigerung

Mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 8% in den vergangenen zehn Jahren erweist sich der Markt als wachstumsstark und bietet eine nachhaltige, langfristige Wertsteigerung. Besonders das Premiumsegment floriert, wie es im Marktbericht heißt. 2024 erzielte jede zweite über Engel & Völkers vermittelte Immobilie auf Mallorca einen Verkaufspreis von über 1 Mo. Euro. Der durchschnittliche Verkaufspreis einer über Engel & Völkers vermittelten Immobilie auf den Balearen betrug im vergangenen Jahr rund 1,7 Mio.

Auch Langzeitmieten nehmen an Relevanz weiter zu – vor allem bei Familien und internationalen Kunden, die das Leben vor Ort testen möchten. „Die Balearen bleiben einer der attraktivsten Märkte im Mittelmeerraum – nicht nur für Kapitalanleger, sondern auch für Menschen, die hier ihren Lebensmittelpunkt finden wollen“, erklärt Florian Hofer, Geschäftsführer Engel & Völkers Balearen.

Anteil internationaler Käufer erhöht sich leicht

Die Käuferstruktur im Premiumsegment ist auf den Balearen weiterhin breit gefächert: Der Marktanteil ausländischer Käufer legte laut Angaben des Grundbuchamts leicht auf 33% zu. Am größten ist die Nachfrage aus Deutschland, Großbritannien und in der Schweiz. Laut Hofer wächst zudem das Interesse von Käufern aus den USA.

Mallorca Investitionsziel Nummer eins

Die Stabilität des Immobilienmarktes auf Mallorca macht die ungebrochene Attraktivität der Insel für einheimische wie auch internationale Käufer deutlich. Mallorca bleibt der HotSpot im Mittelmeerraum. Rund 50% der über Engel & Völkers verkauften Immobilien bewegten sich preislich über der Marke von 1 Mio. Euro. In Palma, besonders in den Top-Lagen, wurden für exklusive Häuser Preise bis zu 5,5 Mio. Euro erzielt. In Hotspots wie dem Südwesten, Son Vida sowie zunehmend in ländlichen Lagen rund um Santa Maria, Santanyí und Formentor liegen die Spitzenpreise bei bis zu 10 Mio. Euro.

Zur Entwicklung auf Ibiza und Menorca

Auch Ibiza zeigt sich 2024 als Wachstumsmarkt mit entsprechendem Investitionspotenzial. Dafür sorgen die anhaltend hohe Nachfrage vor allem von internationalen Käufern sowie eine zunehmende Entwicklung hin zu einem käuferorientierten Markt. Hoch im Kurs stehen insbesondere Lagen rund um Ibiza-Stadt, Immobilien in Marina-Lagen und Villen mit Blick auf die Talamanca-Bucht – mit Verkaufspreisen bis zu 5,5 Mio. Euro.

Auf Menorca beobachteten die Experten 2024 ebenfalls eine konstante Nachfrage nach Immobilien in Küstennähe, mit Meerblick, in Strandlage oder nahe dem Stadtzentrum. Besonders gefragt sind die Regionen Alcaufar, Binibeca und der Hafen von Mahón. Die durchschnittliche Verkaufspreis für Villen in der Umgebung von Mahón liegen bei rund 1,85 Mio. Euro. In Ciutadella und der umliegenden Region belaufen sich die durchschnittlichen Verkaufspreise auf bis zu 2,5 Mio. Euro für Häuser. Somit weist Menorca nach wie vor vergleichsweise niedrige Einstiegspreise auf. (tik)

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<a href="/nachrichten/hdi-ernennt-leiter-des-bereichs-finanzvertriebepools" hreflang="de">HDI ernennt Leiter des Bereichs Finanzvertriebe/Pools</a> http://www.asscompact.de/node/168033

Ab 01.07.2025 wird Oliver-Alexander Elter neuer Leiter des Bereichs Finanzvertriebe/Pools bei HDI Deutschland. Er übernimmt die Stelle von Tom Rohrbach, der das Unternehmen verlässt. Stefan Eversberg wird kommissarisch den bisherigen Bereich von Elter leiten.

168033 14. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

HDI Deutschland hat einen neuen Leiter des Bereichs Finanzvertriebe/Pools: Ab 01.07.2025 übernimmt Oliver-Alexander Elter den Posten im Vertriebsressort und folgt damit auf Tom Rohrbach. Letzterer verlässt das Unternehmen nach neun Jahren auf eigenen Wunsch, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu widmen, wie HDI mitteilt.

Aktuell leitet der 55-jährige Elter den Angebotsservice „Firmen Freie Berufe“ (FFB) und die Direktbetreuung Makler. Im Rahmen des Wechsels übernimmt dann Stefan Eversberg, der im Vorstand der HDI Versicherungen das Vertriebsmanagement verantwortet, kommissarisch die Leitung des bisherigen Bereichs von Elter.

Elter bringt langjährige Erfahrung im Vertrieb von Versicherungen, etwa in der Führung von Makler- und Kooperationsvertrieben sowie in der Betreuung von Vermittlern und im Angebotsservice für die Berufsgruppe aus dem Bereich Firmen und freie Berufe mit. Zudem war er maßgeblich federführend bei der Professionalisierung der Bereiche Direktbetreuung Makler und Angebotsservice FFB von HDI und hat laut HDI deren Servicequalität auf ein hohes Niveau weiterentwickelt. (lg)

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<a href="/nachrichten/check24-eugh-urteilt-im-streit-um-schulnoten-fuer-versicherungen" hreflang="de">Check24: EuGH urteilt im Streit um Schulnoten für Versicherungen </a> http://www.asscompact.de/node/168028

Im Streit zwischen HUK-COBURG und Check24 über Tarifnoten entscheidet der EuGH: kein Verstoß gegen Wettbewerbsrecht. Versicherungsmakler wie Check24 seien keine Produktgeber. Die Reaktionen der deutschen Vermittlerverbände zum Urteil fallen sehr unterschiedlich aus.

168028 14. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Versicherer HUK-COBURG und das Vergleichsportal Check24 streiten seit geraumer Zeit über die Zulässigkeit sogenannter Tarifnoten – einer Bewertung von Versicherungstarifen anhand eines Punktesystems, das insbesondere im Kfz-Bereich zum Einsatz kommt. HUK-COBURG sieht darin unzulässige vergleichende Werbung (§ 6 Abs. 2 Nr. 2 UWG), da die Noten den Eindruck objektiver Vergleichbarkeit erweckten, aber auf subjektiven Kriterien beruhen.

Nach einem ersten Urteil des Landgerichts Köln 2020 überarbeitete Check24 sein Angebot und erweiterte später die Anpassungen auf weitere Versicherungsbereiche. Die HUK-COBURG klagte weiter, woraufhin das Landgericht München I dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) die Frage vorlegte, ob ein Bewertungssystem wie das von Check24 mit der EU-Richtlinie über vergleichende Werbung vereinbar ist. Dabei steht im Fokus, ob subjektive Notensysteme die Anforderungen an einen objektiven Produktvergleich erfüllen können.

EuGH: Keine unlautere Werbung durch Tarifnoten

Der EuGH urteilte, dass Check24 keinen Wettbewerbsverstoß begeht, wenn Versicherungstarife mit Schulnoten in seinen Vergleichen versehen werden. Das Gericht begründete sein Urteil damit, dass Check24 und Versicherer wie die HUK-COBURG keine unmittelbaren Wettbewerber seien, da sie auf unterschiedlichen Märkten agieren. Daher seien die rechtlichen Regelungen zur vergleichenden Werbung nicht anwendbar. Jedoch überlässt der EuGH die abschließende Bewertung dem Landgericht München I, bei dem die Klage eingereicht wurde.

Geteiltes Echo bei Vermittlerverbänden

Das Urteil stößt bei den deutschen Vermittlerverbänden auf unterschiedliche Resonanz. Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) äußert sich kritisch und sieht darin einen Rückschritt für den Verbraucherschutz und eine Missachtung der hohen Beratungsstandards, die den persönlichen Versicherungsvertrieb in Deutschland auszeichnen.

„Das Urteil des EuGH ignoriert die Realität des Versicherungsvertriebs im digitalen Zeitalter“, stellt BVK-Präsident Michael H. Heinz fest. „Vergleichsportale wie Check24 beeinflussen maßgeblich die Entscheidungen der Verbraucher und Check24 hat als Versicherungsmakler selbst ein hohes wirtschaftliches Interesse daran, bestimmte Versicherungsprodukte zu vermitteln. Wenn im Vertriebsinteresse komplexe Versicherungsprodukte auf einfache Schulnoten reduziert werden, ohne eine fundierte Beratung zu gewährleisten, ist das irreführend und nicht sachgerecht. Daher wird sich der BVK weiterhin dafür einsetzen, dass alle Marktteilnehmer im Sinne des Verbraucherschutzes – ob online oder offline – denselben hohen Standards in der Kundenberatung unterliegen.“

Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW hingegen begrüßt die Entscheidung ausdrücklich. Sie stärke die unabhängige Rolle von Versicherungsmaklern und grenze diese klar von Produktgebern ab. „Das Urteil verdeutlicht, dass die unabhängige Vermittlung von Versicherungsprodukten rechtlich klar von der Risikoträgerschaft und Produktgestaltung der Versicherer abzugrenzen ist. Kritiker des Urteils sollten berücksichtigen, dass es nicht um Einzelbewertungen bestimmter Marktakteure geht, sondern um die grundlegende Stärkung der strukturellen Unabhängigkeit des gesamten Versicherungsmaklermarktes“, betont Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW. „Wir erwarten zudem, dass diese Entscheidung Auswirkungen auf aktuelle Auseinandersetzungen mit Verbraucherzentralen haben wird, die mittels Abmahnverfahren versuchen, die Unabhängigkeit der Versicherungsmaklerschaft grundsätzlich infrage zu stellen.“

Zugleich erkennt der AfW die Kritik an vereinfachenden Darstellungen wie Tarifnoten an. Transparente Information bleibe für fundierte Entscheidungen essenziell. Dennoch dürfe die Debatte nicht dazu führen, Vermittler regulatorisch mit Versicherern gleichzusetzen. (bh)

EuGH, Urteil vom 08.05.2025 – Az: C-697/23

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<a href="/nachrichten/vertrauen-aktienmaerkte-ist-trotz-mehrerer-krisen-ungebrochen" hreflang="de">Vertrauen in Aktienmärkte ist trotz mehrerer Krisen ungebrochen</a> http://www.asscompact.de/node/168027

Die Menschen in Deutschland bleiben zuversichtlich, dass sich die Aktienmärkte erholen werden – trotz multipler Krisen. Das hat eine Umfrage von Civey im Auftrag von Canada Life ergeben. Die steigenden Lebenshaltungskosten sorgen bei der Hälfte der Befragten dennoch für Unruhe.

168027 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Fast drei Viertel der Menschen in Deutschland bleiben dem Aktienmarkt gegenüber weiterhin optimistisch gestimmt, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Canada Life zeigt. Ganz ähnlich hatten sich bereits 2022 rund 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren in einer Civey-Befragung zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen geäußert.

Die Neuauflage der Umfrage macht auch deutlich: Während vor drei Jahren für die ganz überwiegende Mehrheit vor allem ein Thema – die Ausweitung des Ukraine-Kriegs – im Fokus stand, sind die Befürchtungen heute breiter gestreut.

Dr. Igor Radović aus dem Canada-Life-Vorstand sieht die Studienergebnisse als Beleg, dass Verbraucher ein „Verständnis für den langfristigen renditeorientierten Kapitalaufbau entwickelt“ hätten. Daran könnten Berater bei der Finanzplanung ihrer Kunden anknüpfen.

Hauptsorgen: Migration, Krieg, steigende Lebenshaltungskosten

Heute beherrschen drei Themen die Sorgen-Agenda. Sie wurden jeweils von rund der Hälfte der Menschen in Deutschland benannt. 53% machen sich vor allem Sorgen um eine Überforderung des Staates durch Migration. 52% halten die kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa für besonders besorgniserregend. 49% sind wegen steigender Lebenshaltungskosten beunruhigt. Mit etwas Abstand folgt der Aufstieg radikaler politischer Gruppierungen, der 42% Sorgen macht. Bei der Frage waren Mehrfachnennungen möglich.

Wo die meisten Befragten To-dos sehen

Die Umfrageteilnehmer wurden auch gefragt, wo sie dringenden Handlungsbedarf für die neue Bundesregierung sehen. Die Ergebnisse spiegeln die Sorgen der Bevölkerung teilweise wider: So wünschen sich 56%, dass die Bundesregierung das Thema Anpassung der Migrationspolitik priorisiert. 43% sind der Meinung, dass sie die Erhöhung der inneren Sicherheit bevorzugt angehen solle. Und für 41% hat die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Priorität. Die Rentenreform landet dagegen mit 21% lediglich auf Rang 6. Auch bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. 2022 waren die Menschen ebenfalls befragt worden, welche Vorhaben die Bundesregierung bevorzugt angehen sollte. Damals hatten sich 22% für eine Priorität bei der Reform der Renten ausgesprochen.

 

Vertrauen in Aktienmärkte ist trotz mehrerer Krisen ungebrochen

 

Optimistischer Blick auf Entwicklung an den Börsen

Wenn es um die Entwicklung an den Aktienmärkten geht, sind die Menschen trotz aller Sorgen positiv eingestellt: Rund drei Viertel (73%) der Befragten gehen davon aus, dass sich die Börsenkurse wieder erholen und steigen werden. Ganze 41% stimmen dieser Aussage sogar eindeutig zu, 32% stimmen eher zu. Nur 11% der Befragten stimmen eher oder eindeutig nicht zu. Zum Vergleich: 2022 waren es mit etwa 72% ähnlich viele Menschen, die von einer Erholung und Steigerung der Börsenkurse ausgingen.

Radović sieht angesichts dieser Ergebnisse großes Potenzial in der privaten Altersvorsorge: „Nur rund ein Fünftel der Befragten sieht eine Rentenreform als dringendes Thema an. Das starke Vertrauen in die Aktienmärkte spricht viel mehr dafür, dass eine private Altersvorsorge ein großes Potenzial hat. Berater können Kunden dabei helfen, die Anlagemöglichkeiten der Kapitalmärkte für eine individuelle Altersvorsorge zu nutzen.“ (mki)

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<a href="/nachrichten/wer-ist-eigentlich-dieser-assekuradeur" hreflang="de">Wer ist eigentlich dieser Assekuradeur?</a> http://www.asscompact.de/node/168026

Der Assekuradeur rückt wieder in den Fokus: Weder klassischer Versicherer noch typischer Vermittler, übernimmt er zentrale Funktionen entlang der Wertschöpfungskette – rechtlich und regulatorisch jedoch bleibt vieles offen. Eine Einordnung.

168026 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Assekuradeur ist im deutschen Versicherungsmarkt wohl am ehesten mit dem britischen Underwriter vergleichbar – ein Vergleich, der zumindest häufig herangezogen wird. International spricht man von einem „Managing General Agent“ (MGA). Charakteristisch für den Assekuradeur ist, dass er eigenverantwortlich Versicherungspolicen zeichnet – im eigenen Namen, aber auf Rechnung der jeweiligen Versicherungsgesellschaft. In Deutschland wird er rechtlich als Mehrfachvertreter nach § 34d Abs. 1 GewO eingestuft.

Mit der rechtlichen Einordnung des Assekuradeurs hat sich im Februar dieses Jahres auch Prof. Dr. Hans-Peter Schwintowski, renommierter Experte für Versicherungsrecht, in einem Beitrag für die Zeitschrift für Versicherungswesen intensiv beschäftigt.

Seiner Einschätzung nach kann ein Assekuradeur nicht als Versicherungsvertreter gelten, da er weder von einem Versicherer mit der Vermittlung noch mit dem Abschluss von Verträgen beauftragt wird. Vielmehr entwickelt und vertreibt der Assekuradeur eigenständig Deckungskonzepte in seinem eigenen Namen. Schwintowski kommt daher zu dem Schluss: Die Tätigkeit des Assekuradeurs ist weniger eine Form der Vermittlung, sondern vielmehr eine zulässige Funktionsausgliederung gemäß § 32 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG).

Wird mehr über Assekuradeure gesprochen werden?

Allein der Titel von Schwintowskis Artikel – „Der Assekuradeur – Der vergessene Versicherungsbetreiber“ – spricht für sich. Erst jetzt fällt das Schlaglicht wieder vermehrt auf diese Marktplayer – Marktplayer, die eigenständig Policen entwickeln und vertreiben, Risikoprüfungen durchführen, Schäden regulieren und zahlreiche weitere Aufgaben entlang der Wertschöpfungskette übernehmen. Sie haben sich im Versicherungsmarkt eine feste Position erarbeitet – sind jedoch weder klassische Versicherer noch Vermittler im herkömmlichen Sinne. Vieles in rechtlicher und regulatorischer Hinsicht bleibt bislang ungeklärt. Doch eines ist sicher: Vom Assekuradeur wird man demnächst wieder deutlich mehr hören. (bh)

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<a href="/nachrichten/%E2%80%9Edie-naechste-konsolidierungswelle-kommt-im-assekuradeursmarkt%E2%80%9C" hreflang="de">„Die nächste Konsolidierungswelle kommt im Assekuradeursmarkt“</a> http://www.asscompact.de/node/168025

Aufwind, Konsolidierung, Hürden: Assekuradeure rücken ins Zentrum der Versicherungsbranche. Justus Lücke von den Versicherungsforen Leipzig ordnet das Marktgeschehen ein – und erklärt, warum sich nicht jeder Versicherungsmakler leicht zum Assekuradeur wandeln kann.

168025 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Herr Lücke, wie beobachten Sie aktuell den Markt der Assekuradeure?

Ich sehe aktuell eine große Dynamik im Bereich der Assekuradeure. Insbesondere verstärkt, nachdem in den vergangenen Jahren die eigene Versicherungslizenz unter den Neugründungen als das Maß aller Dinge galt. Hier sehe ich aktuell zwei wesentliche Tendenzen: Einerseits versuchen Versicherungen über die Neugründung von Assekuradeuren bestimmte Zielgruppen anzusprechen und machen sich andererseits über agilere (IT-)Strukturen anschlussfähig für Embedded-Insurance-Konzepte und andere Plattformen - Beispiel Cleos Welt oder Campingfreunde.

Auf der anderen Seite versuchen insbesondere Makler-Konsolidierer/-Plattformen durch den Aufkauf und die Konsolidierung bestehender Assekuradeure ihre Marktmacht gegenüber den Versicherungen weiter auszubauen, indem sie weitere Bereiche der Wertschöpfungskette – Produktentwicklung, Schadenmanagement – übernehmen. Beispiel WECOYA.

Wie sieht der Markt mit Blick auf die Start-up-Szene aus? Sind mittlerweile viele der „digitalen Assekuradeure“ unter ein größeres Dach geschlüpft bzw. ist das der Trend?

Hier sehen wir die Konsolidierung eher bei den Risikoträgern, also Start-ups mit Versicherungslizenz. Zum Beispiel Wefox Insurance, ELEMENT, mailo etc. Grundsätzlich sehen wir hier aktuell nach den Gewerbemaklern die nächste Konsolidierungswelle im Assekuradeursmarkt. Dies fokussiert sich aber nicht primär auf „digitale Assekuradeure“, sondern vor allem auf Assekuradeure mit einem relevanten Marktanteil.

So sind zum Beispiel im Privatkundensegment etablierte Assekuradeure wie Konzept & Marketing und Domcura inzwischen von Investoren bzw. Maklergruppen übernommen worden. Alteingesessene, also See und Transport-Assekuradeure, sind hier auch Ziele, aber eher, wenn sie spezielle Zielgruppen mit speziellem Know-how bedienen. Neue „digitale“ Assekuradeure wie sia (Hypoport) oder Adam Riese (W&W) waren schon länger Teil von größeren Unternehmen bzw. Gruppen.

In manchen Bereichen haben wir auch Insolvenzen gesehen. Was macht es Unternehmen so schwer?

Am Ende steht und fällt es insbesondere mit dem Kundenzugang. Wenn ich mir die Kundinnen und Kunden teuer einkaufen muss, sei es über SEA, Provisionen und/oder günstige Prämien, habe ich langfristig ein Problem. Wenn ich dann auch noch kein funktionierendes Risikomanagement, auch in Form der Vereinbarungen mit dem Versicherer/Risikoträger habe, kann dies zu einer schwerwiegenden Schieflage führen.

Trotzdem werden manche Versicherungsmakler – die hochspezialisiert sind, ein eigenes Deckungskonzept haben und vielleicht auch mit dem Service der Versicherer gegenüber den Kunden nicht zufrieden sind – über das Geschäftsmodell des Assekuradeurs nachdenken. Lohnt sich der Aufwand?

Diesen Weg sehe ich eher in Ausnahmefällen. Insbesondere die Investitionen in die dafür nötige IT sowie Compliance übersteigen in den meisten Fällen die vorhandenen Mittel.

Justus Lücke ist Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig und der Maklerforen Leipzig

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<a href="/nachrichten/assekuradeure-warum-sie-jetzt-den-fokus-ruecken" hreflang="de">Assekuradeure: Warum sie jetzt in den Fokus rücken</a> http://www.asscompact.de/node/168024

Im Marktsegment der Assekuradeure ist viel Dynamik drin. In der Praxis etabliert und meist spezialisiert, mittlerweile bei Investoren gefragt, rechtlich jedoch nicht ganz klar einzuordnen. Als Versicherungsvermittler einen Assekuradeur gründen? Nicht so einfach.

168024 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Spricht man derzeit in der Versicherungswirtschaft über Assekuradeure – auch als Managing General Agents (MGAs) bekannt –, fällt schnell das Urteil: ein spannendes und zukunftsträchtiges Thema. Ihrer wachsenden praktischen Bedeutung folgt ein zunehmendes Interesse auf Investorenseite, wie nicht zuletzt das Beispiel von Konzept & Marketing (K&M) zeigt. Gemeinsam mit der britischen Private-Equity-Gesellschaft Oakley Capital und Joachim Müller, dem früheren CEO von Allianz Commercial und heutigen Chairman von K&M, verfolgt man eine Buy-and-Build-Strategie, um im MGA-Markt sowohl organisch als auch durch Zukäufe zu wachsen. Konkrete Aussagen zu den Plänen des Unternehmens sind derzeit noch rar – man verweist auf die laufende Übergangsphase in der Partnerschaft mit Oakley.

Deutlich offensiver tritt hingegen die GGW Gruppe auf: Ihre Assekuradeur-Tochter WECOYA UNDERWRITING verfolgt ehrgeizige internationale Expansionspläne, ergänzt durch gezielte Akquisitionen, etwa von Unternehmen wie der ConceptIF Group oder Wolfes & von Etzdorf – um nur einige zu nennen.

Woher kommt das Interesse an Assekuradeuren?

Nach mittelständischen Maklerunternehmen und Maklerpools nun also die Assekuradeure: Die Konsolidierungswelle am Vermittlermarkt rollt weiter. Assekuradeure sind seit vielen Jahren fester Bestandteil des Marktes und das auch abseits der alteingesessenen See- und Transport-Assekuradeure. Unternehmen wie Domcura in der Wohngebäudeversicherung oder OCC in der Oldtimerversicherung sind langjährige und verlässliche Partner der Versicherungsmakler.

„Ich sehe aktuell eine große Dynamik im Bereich der Assekuradeure. Insbesondere verstärkt, nachdem in den vergangenen Jahren die eigene Versicherungslizenz unter den Neugründungen als das Maß aller Dinge galt“, sagt Justus Lücke, Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig und Maklerforen Leipzig. Aus seiner Sicht zeichnen sich aktuell zwei zentrale Entwicklungen ab: „Einerseits versuchen Versicherer über die Neugründung von Assekuradeuren bestimmte Zielgruppen anzusprechen und machen sich andererseits über agilere (IT-)Strukturen anschlussfähig für Embedded-Insurance-Konzepte und andere Plattformen.“

Als Beispiele nennt Lücke unter anderem Cleos Welt, einen Spezialisten für Tierversicherungen, sowie Campingfreunde, einen Assekuradeur für Campingversicherungen. Gleichzeitig beobachtet er auch, wie Makler-Konsolidierer gezielt Assekuradeure übernehmen, um ihre Verhandlungsmacht gegenüber Versicherern weiter auszubauen. (Lesen Sie das vollständige Interview mit Justus Lücke auf asscompact.de)

Was bedeuten Assekuradeure für Versicherer und Versicherungsmakler?

Die Zusammenarbeit mit Assekuradeuren bietet Versicherern die Möglichkeit, neue Produkte schneller und effizienter auf den Markt zu bringen. Dabei profitieren sie vom spezialisierten Fachwissen der Assekuradeure sowie deren etabliertem Zugang zu Versicherungsmaklern. Letztere schätzen die Kooperation mit Assekuradeuren besonders aufgrund deren ausgeprägter Expertise, hoher Spezialisierung und der Fähigkeit, Produkte und Prozesse individuell anzupassen. Auch der hohe Digitalisierungsgrad spielt eine wichtige Rolle – ebenso wie die Courtagemodelle. Ein weiterer Vorteil: Assekuradeure können mit ausländischen Risikoträgern zusammenarbeiten und dadurch den Zugang zu erweiterten Versicherungslösungen für ihre Kunden in Deutschland schaffen.

Zuletzt musste der Markt jedoch auch erkennen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Besonders im Cyberversicherungssegment haben sich einige Anbieter zurückgezogen – sei es aufgrund wirtschaftlicher Schieflagen oder fehlender langfristiger Ertragschancen. Offenbar sind größere, stabilere Strukturen erforderlich, um den komplexen Anforderungen an einen Assekuradeur gerecht zu werden. Neben der aktuellen Konsolidierungswelle mit Übernahmen und dem Einstieg von Investoren zeigt sich auch, dass viele etablierte Assekuradeure inzwischen in Versicherer- oder Vertriebsgruppen eingebunden sind.

Als Versicherungsmakler einen Assekuradeur gründen?

Die Idee, als Maklerhaus einen eigenen Assekuradeur zu gründen, ist daher keineswegs trivial. Angesichts teils drastischer Sanierungsmaßnahmen seitens der Versicherer und eines spürbar nachlassenden Kundenservices wuchs zuletzt die Unzufriedenheit unter Versicherungsmaklern. Kommen noch Reibungsverluste in den Geschäftsabläufen zwischen Maklern und Versicherern hinzu, wird schon mal laut über die Gründung eines Assekuradeurs nachgedacht.

So äußert sich auch Versicherungsmakler Achim Finke, Geschäftsführer der con4b GmbH, im Interview mit dem Fachmagazin Procontra. Dort spricht er über Motive, Chancen und Herausforderungen eines solchen Schrittes. Als Assekuradeur, so Finke, sei man grundsätzlich flexibler und habe eine größere Bestandssicherheit. Gleichzeitig warnt er aber vor dem hohen Maß an Bürokratie, das mit der Gründung einhergehen würde.

Justus Lücke von den Versicherungsforen Leipzig geht nicht von einer breiten Bewegung aus. In den meisten Fällen würden die nötigen Investitionen in IT-Infrastruktur und Compliance die finanziellen Möglichkeiten vieler Maklerhäuser übersteigen. Und damit schließt sich der Kreis: Auch die etablierten Assekuradeure sind zunehmend auf Kapital angewiesen – und schlüpfen deshalb unter das Dach von Unternehmensgruppen oder Investoren.

Hinzu kommt: Vor dem operativen Start müssen zunächst rechtliche Fragen zum Vermittlerstatus geklärt, Verhandlungen mit Versicherern geführt und Vermittlungs- oder Agenturverträge abgeschlossen werden. In diesen sind unter anderem Haftungsfragen, Prozess- und Regressregelungen zu klären – wobei die Versicherer sehr genau prüfen werden, ob eine Zusammenarbeit überhaupt sinnvoll, nachhaltig und wirtschaftlich tragfähig ist.

Wie fällt das Fazit aus?

Assekuradeure gewinnen also als agile, spezialisierte Marktakteure zunehmend an Bedeutung. Für etablierte Assekuradeure tun sich gerade Chancen bei Investoren auf. Wer als Versicherungsmakler den Einstieg sucht, steht vor anspruchsvollen Aufgaben. Ohne Kapital, Know-how und klare Strukturen bleibt der Start eine große Herausforderung. Der rechtliche Status der Assekuradeure bleibt zudem diffus. Mehr dazu lesen Sie in diesem Text.

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<a href="/nachrichten/generationenkluft-bei-zufriedenheit-mit-wohnsituation" hreflang="de">Generationenkluft bei Zufriedenheit mit Wohnsituation</a> http://www.asscompact.de/node/168023

Eine Umfrage zeigt die Diskrepanz der Generationen, wenn es um die Einschätzung der Wohnsituation geht. Demnach sind Babyboomer glücklicher als jüngere Menschen. Letztere treibt die Sorge über ihre Aussichten auf dem Wohnmarkt um. Generell sind Eigentümer zufriedener als Mieter.

168023 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die eigene Wohnsituation trägt entscheidend zum generellen Wohlbefinden bei. Insgesamt sind die Menschen hierzulande recht zufrieden mit ihrer Wohnsituation: In einer neuen Umfrage im Auftrag von immowelt bezeichnet ein Drittel der Befragten die aktuelle Bleibe als wahrgewordenen Traum. Doch die Ergebnisse offenbaren auch die deutlichen Unterschiede zwischen den Generationen und bei den Eigentumsverhältnissen: So sind vor allem die Nachkriegsgeneration und die Babyboomer sowie Besitzer von Einfamilienhäusern besonders glücklich.

Ein Drittel der Befragten lebt bereits im Traumhaus, ein Großteil der Deutschen ist zwar nicht vollends zufrieden, bleibt aber optimistisch. 37% der Umfrageteilnehmer arbeiten derzeit noch daran, die gewünschten Wohnverhältnisse zu erreichen. Weitere 17% bezeichnen ihre momentane Bleibe nur als zeitlich begrenzten Kompromiss. Nur für 13% der Befragten ist die aktuelle Unterkunft schlechter als erhofft.

Ältere Menschen zufriedener als Jüngere

Die Zufriedenheit mit der Wohnsituation ist offenbar eine Frage des Alters: In der Generation, die direkt nach Ende des Zweiten Weltkriegs geboren wurde, sind 56% sehr glücklich über ihre Wohnverhältnisse. Bei den Babyboomern, also den Jahrgängen 1955 bis 1964, sind es 46%. In den nachfolgenden Generationen nimmt die Wohnzufriedenheit rapide ab: Die Generation X, also die Jahrgänge 1965 bis 1980, ist noch zu 34% vollends glücklich mit der Wohnsituation. Die zwischen 1981 bis 1996 geborenen Befragten, auch Generation Y genannt, leben nur noch zu 26% in ihrer Traumwohnung. In der Generation Z und damit den Jahrgängen 1997 bis 2012 verringert sich der Wert auf 19%.

Den Experten von immowelt dürfte diese Generationenkluft unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass sich durch Wirtschaftswunder und den Bauboom der Nachkriegszeit viele vor 1964 Geborenen den Traum vom Eigenheim erfüllen konnten. Wer hingegen um die Jahrtausendwende geboren wurde, sieht sich derzeit mit Wohnraummangel, hohen Mieten und im letzten Jahrzehnt stark gestiegenen Immobilienpreisen konfrontiert. Der Traum von den eigenen vier Wänden ist zwar nach wie vor möglich, aber finanziell herausfordernder geworden.

Eigentümer meist glücklicher als Mieter

Weiter geht aus der Umfrage hervor, dass die Wohnzufriedenheit tendenziell mit dem Vorhandensein von Wohneigentum zunimmt. Unterm Strich überrascht es eher wenig, dass Immobilieneigner glücklicher sind als Mieter. So sagen 55% der Eigentümer eines Einfamilienhauses, ihr Wohntraum sei wahr geworden. 40% der Bewohner von Eigentumswohnungen sind ebenfalls sehr zufrieden mit ihrer Wohnsituation. Befragte ohne Wohneigentum sind dagegen nur zu 23% glücklich. 21% der Mieter bezeichnen ihre Wohnverhältnisse als nur temporär, weitere 18% nennen sie unter ihren Erwartungen.

Weitere Informationen gibt es unter immowelt.de. (tik)

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<a href="/nachrichten/ivfp-mit-privatrenten-rating-diese-produkte-sind-%E2%80%9Eexzellent%E2%80%9C" hreflang="de">IVFP mit Privatrenten-Rating: Diese Produkte sind „exzellent“</a> http://www.asscompact.de/node/168022

Das IVFP hat sein diesjähriges Privatrenten-Rating veröffentlicht. Insgesamt hat das Ratinghaus mehr als 100 Tarife von 41 Anbietern analysiert und die Unternehmen mit den besten Angeboten herausgearbeitet. Mit dem aktuellen Jahrgang tritt zudem eine überarbeitete Bewertungssystematik in Kraft.

168022 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Die Tatsache, dass private Altersvorsorge nötig ist, ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Möglichkeiten, privat vorzusorgen, gibt es viele. Insbesondere in der Rentenphase gibt es eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten, erklärt das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).

Nun hat das IVFP die aktuelle Auflage seines Privatrenten-Ratings veröffentlicht – mit einer signifikanten Neuerung: 2025 tritt eine überarbeitete Bewertungssystematik in Kraft. Die Anpassungen resultieren sowohl als Marktbeobachtungen als auch als Rückmeldungen von Vermittlerinnen und Vermittlern sowie von Versicherern. Ziel der Überarbeitung sei es, die Ergebnisse noch klarer, differenzierter und in der Beratung direkt nutzbar zu gestalten, so das IVFP.

Neue Kriterien und verschärfte Bewertungslogik

Im Fokus der Anpassungen stand daher eine stärkere Ausrichtung an den realen Anforderungen der Beratungspraxis an der Produktlogik moderner Altersvorsorge. Durch die aktualisierte Systematik werden die Tarife auf „mehreren zusätzlichen Ebenen“ analysiert. Das soll Leistungsmerkmale sichtbarer machen, die für die Auswahlentscheidung relevant sind, sowohl für Vermittlerinnen und Vermittler als auch für Kundinnen und Kunden.

Unter den neuen Kriterien befinden sich beispielsweise eine erweiterte Bewertung der Fondsangebote, eine Analyse der Effektivkosten, eine Untersuchung der Flexibilität bei Umschichtung, Fondsauswahlzeitpunkt und Änderungsrechten.

Gleichzeitig wurde die Bewertungslogik insgesamt verschärft, so das IVFP.

Auch die Gewichtung einzelner Bewertungsbereiche wurde angepasst. Der Teilbereich „Unternehmen“ wird künftig mit 25% statt ehemals 35% bewertet. Die freigewordenen 10% wurden den Bereich Rendite zugeordnet, der ab sofort mit 40% gewichtet wird. Die neue Balance stärkt laut dem IVFP die Aussagekraft hinsichtlich der tatsächlichen Produktperformance.

Mehr als 100 Tarife untersucht

Im aktuellen Ratingjahrgang hat das IVFP 103 Tarife von 41 Anbietern nach mehr als 100 Einzelkriterien analysiert. Die Einteilung der Tarife erfolgt in die Kategorien Klassik, Klassik Plus, Indexpolicen, Fondspolicen mit und ohne Garantien sowie Comfort. Neben den oben genannten Bewertungsbereichen Unternehmen und Rendite werden die Tarife auch noch auf ihre Performance in den Bereichen Flexibilität und Transparenz untersucht. Daraus setzt sich die Gesamtnote zusammen.

Welche Anbieter punkten in den Kategorien Klassik und Klassik Plus?

Wie bereits im vergangenen Jahr hat in der Kategorie Klassik kein Tarif die Höchstnote „exzellent“ erhalten. Stattdessen erhalten drei Anbieter die nächsthöchste Bewertung „sehr gut“. Es sind die IDEAL, die LV 1871 und die Hannoversche.

In der Kategorie Klassik Plus – in der Tarife eingeordnet sind, die in der Regel geringere Garantieelemente, aber erhöhte Renditechancen enthalten – können sich vier Anbieter die Gesamtnote „exzellent“ sichern, und zwar die Allianz, Neue Leben, Württembergische sowie EUROPA.

Die Gewinner in den Kategorien Indexpolice, Fondsrente und Comfort

Vier Tarife von drei Lebensversicherern können sich in der Kategorie Indexpolice durchsetzen. Die Allianz hat zwei top bewertete Indexpolicen im Angebot, ERGO und neue Leben jeweils einen.

Die am höchsten bewerteten Fondspolicen mit Garantie haben die Allianz, AXA, ERGO, LV1871, Neue Leben, Nürnberger, Württembergische und EUROPA im Angebot.

Zehn Tarife von neun Anbietern sind in der Kategorie Fondspolicen ohne Garantie mit „exzellent“ bewertet worden, und zwar die Allianz, AXA, BL die Bayerische, HDI (zwei Tarife), LV 1871, Neue Leben, Nürnberger, Württembergische und EUROPA.

In der Kategorie Comfort werden Tarife untersucht, bei denen der Versicherer das komplette Management der Anlagekonzepte übernimmt. Hier können sich die Allianz und die AXA gegen die Mitbewerber durchsetzen und die Bestbewertung „exzellent“ erhalten. (js)

Die Ergebnisse des Privatrenten-Ratings 2025 können auf der Website des IVFP eingesehen werden.

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<a href="/nachrichten/leicht-ruecklaeufige-tendenz-bei-bauzinsen" hreflang="de">Leicht rückläufige Tendenz bei Bauzinsen</a> http://www.asscompact.de/node/168021

Die Baufinanzierungszinsen sind in den vergangenen Wochen etwas gesunken. Wie aktuelle Daten von Qualitypool zeigen, lagen die Zinsen für zehnjährige Darlehen Anfang April bei etwa 3,31%. Anfang Mai bewegten sie sich bei 3,16%. Die Experten gehen kurzfristig von weiteren Pendelbewegungen aus.

168021 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Mitte April hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um weitere 25 Prozentpunkte auf 2,25% herabgesetzt. „Die noch niedrigeren Leitzinsen der EZB haben das Ziel, die Wirtschaft ankurbeln und den Kreditmarkt zubeleben“, erklärt Antonio Skoro, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH, in einem Zinskommentar. Mit einer aktuellen Inflationsrate von 2,2% in der Eurozone, die nahe an der Zielmarke der EZB liegt, biete sich die Möglichkeit für weitere Zinssenkungen, die sich indirekt positiv auf die Baufinanzierungszinsen auswirken könnten, so Skoro weiter.

Entwicklung der Bauzinsen bis Anfang Mai

Bei den Bestzinsen für Baufinanzierungen war in den verletzten Wochen eine leicht rückläufige Tendenz zu beobachten. Anfang April lagen die für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung noch bei etwa 3,31%, für 15-jährigen Zinsbindungen bei 3,55%. Bis Anfang Mai ging es mit den Zinsen runter auf 3,16% bei zehnjähriger Zinsbindung und auf 3,43% bei 15-jähriger Bindung.

 

Leicht rückläufige Tendenz bei Bauzinsen

 

Tendenz kurzfristig: schwankend seitwärts

Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen, die oft als Indikator für die Baufinanzierungszinsen dienen, zeigten zuletzt wieder mehr Stabilität, könnten aber aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten weiterhin Schwankungen unterliegen, so der Qualitypool-Geschäftsführer. „Alles in allem bietet sich Finanzierungskunden gerade die Möglichkeit, vom leichten Rücksetzer der Zinsen zu profitieren, bevor neue Unruhe entsteht“, sagt Skoro weiter. Es sei davon auszugehen, dass die Bauzinsen kurzfristig weiteren Pendelbewegungen unterworfen sein könnten.

Als positives Signal sei es außerdem zu werten, dass die BaFin den sektoralen Systemrisikopuffer für Wohnimmobilienkredite gesenkt hat. „Die Banken müssen in Zukunft weniger Eigenkapital für neu abgeschlossene Finanzierungen vorhalten. In der Folge reduzieren sich dadurch die Kosten für die Kreditvergabe, was sich wiederum günstig auf die Finanzierungskonditionen auswirken könnte“, ergänzt Skoro dazu. (tik)

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<a href="/nachrichten/inter-versicherungsgruppe-hat-ein-neues-vorstandsmitglied" hreflang="de">INTER Versicherungsgruppe hat ein neues Vorstandsmitglied</a> http://www.asscompact.de/node/168020

Dr. Günther Blaich geht zur INTER Versicherungsgruppe. Dort wird er ab Juli neues Vorstandsmitglied sein. Blaich wird sich um das Ressort Vertrieb und Marketing kümmern.

168020 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Dr. Günther Blaich ist ab 01.07.2025 Teil des Vorstands der INTER Versicherungsgruppe. Die Aufsichtsräte haben den 49-Jährigen zum Vorstandsmitglied des INTER Versicherungsverein aG, der INTER Krankenversicherung AG, der INTER Lebensversicherung AG und der INTER Allgemeine Versicherung AG bestellt. Er wird das Ressort Vertrieb und Marketing verantworten.

Blaich arbeitete zuletzt als Country Head Deutschland beim Insurtech wefox. In seiner beruflichen Laufbahn hatte er u. a. bei der Franke und Bornberg Research GmbH den Posten als geschäftsführender Gesellschafter sowie bei der Swiss Life Deutschland als Geschäftsführer der Swiss Life Select Deutschland Vertriebsservice GmbH inne. (lg)

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<a href="/nachrichten/grundsteuerreform-zwei-drittel-zahlen-mehr-als-vorher" hreflang="de">Grundsteuerreform: Zwei Drittel zahlen mehr als vorher</a> http://www.asscompact.de/node/168018

Eine große Grundsteuer-Umfrage mit über 46.000 Fällen hat ergeben: Zwei Drittel aller Grundstückseigentümer zahlen nach der Reform mehr. Besonders betroffen sind Einfamilienhäuser und unbebaute Grundstücke. Doch wer profitiert – und wer nicht? Entscheidend ist oft die Berechnungsmethode.

168018 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die Grundsteuerreform betrifft rund 36 Millionen Grundstücke – und sorgt vielerorts für Unmut. Viele Eigentümer empfinden die neuen Steuerbescheide als ungerecht. Eine große Umfrage von „WISO Steuer“ mit 46.801 Fällen zeigt: 66,5% zahlen mehr, nur 26,7% werden entlastet. Beim Rest verändert sich nichts. Die Belastung variiert je nach Bundesland, Grundstücksart und Bewertungsmodell. Die Daten basieren auf einer repräsentativen Verteilung und decken alle Bundesländer ab, so die Studienherausgeber.

Die Grundsteuerreform, die aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts notwendig wurde, sorgt aber nicht nur für höhere Kosten, sondern auch für breite Kritik: Die Hälfte der Befragten empfinden die Reform als ungerecht.

 

Regionale Unterschiede und starke Verlierer

 

In allen 16 Bundesländern ist die Grundsteuer im Schnitt gestiegen. Besonders stark trifft es Eigentümer in Berlin, Baden-Württemberg und Brandenburg – dort hat sich die Abgabe teils mehr als verdoppelt. Doch selbst in Ländern mit vergleichsweise moderatem Anstieg, etwa um die Hälfte, wie in Schleswig-Holstein oder dem Saarland, fällt die Belastung deutlich höher aus.

Gewinner der Reform sind Eigentümer von Eigentumswohnungen in Baden-Württemberg, die im Durchschnitt um 10,6% entlastet werden – eine Ausnahme im gesamtdeutschen Vergleich. Eigentumswohnungen verzeichnen insgesamt die geringste Mehrbelastung. Dagegen sind Einfamilienhäuser bundesweit überdurchschnittlich belastet.

Die größten Verlierer sind Eigentümer unbebauter Grundstücke, insbesondere in Hamburg, wo die Grundsteuer im Schnitt um 1.500% steigt. Zwar betrifft dies nur wenige Fälle, doch zeigt es die extreme Spreizung der Reform. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin müssen Eigentümer unbebauter Flächen beziehungsweise land- und forstwirtschaftlich genutzter Grundstücke teils deutlich höhere Steuern zahlen.

Nahezu in allen Bundesländern – mit Ausnahme von Bremen und Niedersachsen – steigen die Steuern für Einfamilienhäuser stärker als für Mehrfamilienhäuser. Besonders hohe Belastungen treffen unbebaute Grundstücke sowie land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen.

Unterschiedliche Bewertungsmodelle und ihre Auswirkungen

Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Bewertungsmodelle. Besonders hohe Steigerungen zeigen sich in Ländern mit wert- und lagebasierten Systemen, wie dem Bundesmodell (zum Beispiel Berlin, Brandenburg, NRW) oder dem Wohnlagenmodell (zum Beispiel Hamburg), die Bodenrichtwerte, Gebäudewert und Mikrolage berücksichtigen. In Städten mit hoher Nachfrage steigen die Steuerlasten dadurch deutlich. So ergibt sich in Hamburg für unbebaute Grundstücke ein durchschnittlicher Anstieg der Grundsteuer um das 15-fache. In Berlin liegt die durchschnittliche Mehrbelastung für Einfamilienhäuser bei 135,8%.

Im Gegensatz dazu bleibt die Mehrbelastung im wertunabhängigen Flächenmodell (wie in Bayern) deutlich geringer – hier liegt der durchschnittliche Anstieg bei Einfamilienhäusern bei 69,4% und bei Eigentumswohnungen bei nur 1,5%.

Peter Schmitz, CEO von WISO Steuer, sagt: „Die Grundsteuerreform ist faktisch keine bloße Neuordnung, sondern eine massive Umverteilung. Die Kombination aus Modellwahl und Lagewert führt in Städten mit hoher Grundstücksnachfrage somit systematisch zu höheren Belastungen – ländlichere Regionen sind oft weniger betroffen. Wer in attraktiven Lagen wohnt, zahlt künftig also deutlich mehr. Gerade klassische Wohnformen wie Einfamilienhäuser und Baugrundstücke trifft es überproportional.“ (bh)

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<a href="/nachrichten/post-covid-und-berufsunfaehigkeit-huerden-bei-der-anerkennung" hreflang="de">Post-COVID und Berufsunfähigkeit: Hürden bei der Anerkennung</a> http://www.asscompact.de/node/167973

Long- und Post-COVID können so schwerwiegend verlaufen, dass Betroffene nicht mehr arbeitsfähig sind. Doch bei der Anerkennung einer Berufsunfähigkeit gibt es Hürden, oder Versicherer verweigern gar die Leistung. Worauf Versicherte achten sollen, weiß die Kanzlei Jöhnke & Reichow.

167973 13. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Bereits auf ihrem Vermittler-Kongress Anfang 2025 berichtete die Kanzlei Jöhnke & Reichow darüber, dass es bei Long-COVID-Erkrankungen immer wieder zu Fällen kommt, in denen Versicherer die Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente verweigern. Auch andere Anwaltskanzleien machen ähnliche Beobachtungen. Aktuell weist Jöhnke & Reichow auf anwalt.de erneut auf die Schwierigkeiten hin, die bei der Anerkennung von Long- und Post-COVID im Rahmen der Berufsunfähigkeitsversicherung bestehen.

Über 200 Symptome für Long-COVID dokumentiert

Long-COVID und Post-COVID bezeichnen gesundheitliche Beschwerden, die nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung länger anhalten. Long-COVID liegt vor, wenn Symptome wie Erschöpfung, Atemnot oder Konzentrationsstörungen mehr als vier Wochen nach der Infektion bestehen oder neue Beschwerden auftreten, die sich nicht anders erklären lassen. Hält dieser Zustand über zwölf Wochen an, sprechen Mediziner vom Post-COVID-Syndrom, das meist chronischer und langwieriger verläuft.

Häufige Beschwerden sind unter anderem chronische Erschöpfung, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen, Sprachprobleme, Muskelschmerzen, anhaltender Husten, Kurzatmigkeit sowie Störungen des Geschmacks- und Geruchssinns. Auch psychische Belastungen und depressive Verstimmungen treten häufig auf. Manchmal sind die Beschwerden so stark, dass die Betroffenen nicht mehr zur Arbeit gehen können.

Was heißt dies für die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat, möchte in einem derartigen Krankheitsfall darauf zurückgreifen. Voraussetzung ist grundsätzlich, dass die berufliche Leistungsfähigkeit zu mindestens 50% eingeschränkt ist. Gerade bei Long- oder Post-COVID ist dieser Nachweis jedoch schwierig. Pauschale Aussagen zur Berufsunfähigkeit seien hier nicht möglich, betont die Kanzlei Jöhnke & Reichow – jeder Fall müsse individuell geprüft werden. Orientierung bieten dabei nachstehende Leitlinien:

Damit eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Falle von Long- oder Post-COVID leistet, müssen die gesundheitlichen Einschränkungen nachweislich dauerhaft und erheblich sein. Solange Betroffene ihre berufliche Tätigkeit – gegebenenfalls mit Anpassungen wie reduzierter Arbeitszeit – noch ausüben können, besteht das Risiko, dass die Versicherung die Leistung verweigert. Besonders Berufe, die ein hohes Maß an Konzentration über längere Zeit erfordern, sind bei Long- oder Post-COVID häufiger von einer tatsächlichen Berufsunfähigkeit betroffen. In weniger belastenden Tätigkeiten hingegen kann eine Weiterbeschäftigung oft möglich sein. Komplex wird die Situation zusätzlich dadurch, dass sich die tatsächlichen Auswirkungen von Long-COVID häufig erst im Laufe der Zeit zeigen – etwa nachdem bereits ein Berufswechsel oder eine interne Umpositionierung stattgefunden hat.

Für die Anerkennung einer Berufsunfähigkeit ist eine umfassende medizinische Dokumentation unerlässlich, so die auf Versicherungsrecht spezialisierte Kanzlei weiter. Dazu zählen ärztliche Gutachten, Befunde sowie Berichte behandelnder Ärzte oder Psychologen. Je nach Symptombild werden auch Fachärzte, etwa für Neurologie, Lungenheilkunde oder Psychiatrie, hinzugezogen, um die Langzeitfolgen zu bestätigen.

Entscheidend sei zudem der korrekt ausgefüllte Leistungsantrag. Dabei muss der bisherige Beruf detailliert beschrieben und genau dargelegt werden, wie sich die Erkrankung konkret auf die berufliche Tätigkeit auswirkt – idealerweise in Form eines strukturierten Tätigkeitsprofils oder Stundenplans. Da hier formale und inhaltliche Fehler schwerwiegende Folgen haben können, empfiehlt sich eine frühzeitige rechtliche Unterstützung, betont die Kanzlei abschließend. (bh)

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<a href="/nachrichten/rvm-generationenuebergabe-der-geschaeftsfuehrung" hreflang="de">RVM: Generationenübergabe in der Geschäftsführung</a> http://www.asscompact.de/node/168017

Der Industrieversicherungsmakler RVM hat ab 01.01.2026 einen neuen Co-Geschäftsführer: Thomas Kalbacher übernimmt den Staffelstab von Erich Burth, langjähriger Co-Geschäftsführer, der seinen Vertrag nicht mehr verlängert.

168017 12. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Generationenübergabe in der Geschäftsführung des Industrieversicherungsmaklers RVM: Der 45-jährige Thomas Kalbacher übernimmt ab 01.01.2026 den Staffelstab von Erich Burth, langjähriger Co-Geschäftsführer, der keine Vertragsverlängerung mehr anstrebt. Er ist noch bis zum 31.12.2025 im Unternehmen tätig und gibt dann an seinen Nachfolger in der Geschäftsführung des operativ tätigen Kernunternehmens RVM Versicherungsmakler GmbH weiter. Die RVM Gruppe ist Teil der MLP Gruppe.

Als Prokurist prägt Kalbacher das Unternehmen bereits seit 2021. Er kümmert sich um die Gesamtkundenbetreuung der RVM und ist außerdem Leiter des internationalen Geschäfts (international desk). Im Unternehmen tätig ist der gelernte Versicherungsfachwirt (IHK) bereits seit 2002 und hat dort verschiedene Stationen durchlaufen.

Der zweite Co-Geschäftsführer, Michael Friebe, hat seinen Vertrag um vier Jahre verlängert, wie das Unternehmen mitteilt. Er fungiert als Sprecher der Geschäftsführung. (lg)

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<a href="/nachrichten/bvi-studie-fondsmanager-legen-gerne-%E2%80%9Ezuhause%E2%80%9C" hreflang="de">BVI-Studie: Fondsmanager legen gerne „zuhause“ an</a> http://www.asscompact.de/node/168016

Eine Studie des deutschen Fondsverbands BVI hat herausgefunden, dass Fondsmanager bei ihren Anlageentscheidungen gerne ihrem Beschäftigungsland treu bleiben. Die Realwirtschaft in der EU profitiert von diesem „Home Bias“ jedoch nur geringfügig.

168016 12. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Fondsmanager investieren gern in Unternehmen des Landes, in dem sie arbeiten. Diesen „Manager Home Bias“ belegt eine Studie des Fondsverbands BVI. Der Verband beziffert den höheren Portfolioanteil bei global investierenden Aktienfonds auf 1 bis 2 Prozentpunkte. Die Realwirtschaft in der EU profitiert jedoch kaum vom Home Bias, da 62% der Portfoliomanager dieser in Europa vertriebenen Fonds vor allem in England, den USA und der Schweiz arbeiten. Wenn jeder Fonds aus der Stichprobe, der in den 27 Mitgliedsländern vertrieben wird, zumindest einen ansässigen Fondsmanager hätte, wären insgesamt 2 bis 3 Mrd. Euro zusätzliche Investitionen in der EU möglich.

„Die Studie zeigt, wie wichtig Standortpolitik im Wettbewerb der Finanzplätze auch für die Realwirtschaft ist. Wir kämpfen seit vielen Jahren für den Finanzplatz Frankfurt. Denn ein attraktiver rechtlicher Rahmen kann Kapitalmarktakteure und damit auch Kapital nach Deutschland ziehen“, so BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter.

Bei der Studie hat sich der BVI auf global investierende Aktienfonds konzentriert. Die Manager der Aktienfonds haben ausreichen Informationen zu den Portfoliounternehmen, sodass von einem vergleichsweise geringen Home Bias auszugehen sei. Bei Infrastrukturfonds, Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds werde der Effekt auf die Realwirtschaft stärker sein, da die Nähe zur Investition eine wesentlich größere Rolle bei der Informationsbeschaffung spiele. (mki)

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<a href="/nachrichten/vor-welchen-personalproblemen-sieht-sich-die-branche" hreflang="de">Vor welchen Personalproblemen sieht sich die Branche?</a> http://www.asscompact.de/node/168015

Viele Unternehmen sehen in Zukunft Personalprobleme auf sich zukommen. Konkret wird z. B. bezweifelt, dass noch genügend qualifizierte Arbeitskräfte gefunden werden können. Auch die hohe Belastung durch Lohnkosten bereitet Probleme. Wie schätzt das Finanz- und Versicherungswesen dies ein?

168015 12. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

84% der Betriebe sehen derzeit größere Personalprobleme auf sich zukommen. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2022. Das hat das aktuelle IAB-Betriebspanel, eine repräsentative Befragung von rund 15.000 Betrieben, ergeben. Vor 15 Jahren schlug sich noch jeder zweite Betrieb mit solchen Problemen herum.

Demnach haben zwei von drei Betrieben Zweifel, dass sie zukünftig ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen können. Als Belastung empfinden die Unternehmen vor allem die Gewinnung von Fachkräften, aber auch Lohnkosten, hohe Fehlzeiten, Weiterbildungsbedarf und die Überalterung ihrer Belegschaft. Andersherum sieht das schon anders aus: Nur 5% aller Betriebe erwarten einen zu hohen Personalstand.

Damit sieht sich das Finanz- und Versicherungswesen konfrontiert

Im Jahr 2024 fühlten sich 55% der Betriebe außerdem durch hohe Lohnkosten belastet. Das ist ein Anstieg von 12 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2022. Im Bereich unternehmensnahe Dienstleistungen sowie Finanz- und Versicherungswesen wird eine Belastung durch Lohnkosten jedoch unterdurchschnittlich oft beklagt. Hier bereitet dem IAB-Betriebspanel zufolge häufig der hohe Weiterbildungs- und Qualifizierungsbedarf Sorgen.

Ost-West-Vergleich

Nicht so bedeutend schätzen Betriebe den Mangel an Arbeitskräften für einfache Tätigkeiten ein. Aktuell erwartet lediglich jeder dritte Betrieb Schwierigkeiten bei der Rekrutierung in diesem Bereich.

Zudem zeigt das IAB-Betriebspanel, dass der Großteil der Personalprobleme in den westlichen Bundesländern eine etwas größere Rolle spielt als in den östlichen Bundesländern. Lediglich die Belastung durch Lohnkosten sowie die Überalterung werden anteilig von mehr ost- als westdeutschen Betrieben als Personalproblem genannt, teilt das IAB mit.

IAB-Forscher Christian Hohendanner sagt: „Die Fachkräftesicherung hat in den Betrieben eine große Bedeutung.“ Weiterbildungsangebote, Personalentwicklung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrachtet rund die Hälfte der Betriebe als geeignete Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Eine Mehrheit der Betriebe habe den Bedarf an Fachkräften erkannt und halte es für wichtig, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, so Hohendanner. (lg)

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<a href="/nachrichten/greix-index-immobilienpreise-spuerbar-gestiegen" hreflang="de">GREIX-Index: Immobilienpreise spürbar gestiegen </a> http://www.asscompact.de/node/168014

Die Preise für Wohnimmobilien haben im ersten Quartal 2024 deutlich zugelegt, wie der GREIX-INDEX zeigt. Vor allem in einigen Metropolen ging es sprunghaft nach oben. Im Vergleich zum Vorquartal haben die Preise für Eigentumswohnungen am stärksten angezogen.

168014 12. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Für das erste Quartal 2025 liegt ein Update des German Real Estate Index (GREIX) vor, einem Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, ECONtribute und dem IfW Kiel. Dabei werden die Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse, die notariell beglaubigte Verkaufspreise enthalten, ausgewertet.

Demnach sind die Preise für Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser in den ersten drei Monaten des Jahres den wirtschafts- und geldpolitischen Unsicherheiten zum Trotz gestiegen. Noch im letzten Quartal 2024 hatte sich die Preiserholung am Immobilienmarkt gegenüber dem Vorquartal abgeschwächt, wie AssCompact berichtete.

Größte Preisdynamik bei Eigentumswohnungen

Die stärkste Preiszunahme ist bei Eigentumswohnungen zu beobachten, nachdem die Preise im Vorquartal noch stabil geblieben waren. Im Vergleich zum viertel Quartal 2024 wurden Eigentumswohnungen im ersten Quartal 2025 um 1% teurer. Die Preise f¨ur Einfamilienhäuser stagnierten mit einem Plus von 0,1%, wobei der Preisanstieg in diesem Segment bereits im Vorquartal stärker ausgefallen war. Die Preise für Mehrfamilienhäuser erhöhten sich um 1,1%. Aufgrund der geringen Anzahl an Verkäufen ist die Aussagekraft den GREIX-Autoren zufolge in diesem Segment jedoch begrenzt. Inflationsbereinigt würden die Preisveränderungen nur minimal nach unten abweichen, weil die Teuerungsrate im ersten Quartal 2025 sehr niedrig war.

Die Preisentwicklung im Vorjahresvergleich

Gegenüber dem Vorjahresquartal (erstes Quartal 2025 und erstes Quartal 2024) zeigt sich, wie stark der Preiszuwachs ist – trotz gestiegener Bauzinsen und Rezessionsängsten. Die Preise für Eigentumswohnungen legten binnen eines Jahres um 3,2% zu, Einfamilienhäuser um 4,7% und Mehrfamilienhäuser um 8,7%. Im Jahresvergleich markieren die aktuellen Zahlen das größte Preiswachstum seit Mitte 2022.

Unterschiedliche Dynamik in den Metropolen

In den acht größten Städten hierzulande haben sich die Immobilienpreise durchweg erhöht, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Im Vergleich zum vierten Quartal 2024 sind die Preise für Eigentumswohnungen in Köln (+3,4%) am stärksten gestiegen. Auch in Stuttgart (+2,1%) und Berlin (+1,7%) gingen sie spürbar nach oben. In Düsseldorf (+1,3%), Frankfurt (+0,7%) und Leipzig (+0,6%) verliefen die Steigerungen der Verkaufspreise moderater. Für Hamburg und München liegen für das erste Quartal 2025 noch keine Transaktionsdaten vor.

Wie es von den Experten weiter heißt, könnten Kaufinteressenten den aktuellen Zeitpunkt als guten Einstiegszeitpunkt wahrnehmen. Dies gilt nicht nur im Hinblick auf die überwundenen Tiefststände, sondern vor allem angesichts der Tatsache, dass sich die Preise immer noch deutlich unter den Mitte 2022 erreichten Allzeithochs bwegen.

Daten des GREIX sind verfügbar unter greix.de. (tik)

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<a href="/nachrichten/dread-diseasemultirisk-das-sind-die-aktuellen-maklerfavoriten" hreflang="de">Dread Disease/MultiRisk: Das sind die aktuellen Maklerfavoriten</a> http://www.asscompact.de/node/168013

Die aktuelle Studie „AssCompact AWARD – BU / Arbeitskraftabsicherung 2025“ hat erneut die Maklerfavoriten im Bereich Dread Disease/MultiRisk ermittelt. Welche Anbieter können überzeugen? Wohin vermitteln Makler das meiste Geschäft? Ein Anbieter hat ganz klar die Nase vorn.

168013 12. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) stellt im Feld der Arbeitskraftabsicherung den „Königsweg“ dar. Dread-Disease- sowie MultiRisk-Policen hingegen spielen im Vergleich nur eine untergeordnete Rolle. Das belegen Zahlen aus der aktuellen Studie „AssCompact AWARD – BU / Arbeitskraftabsicherung 2025“.

22,6% der befragten Vermittler vermitteln demnach regelmäßig Dread-Disease-Versicherungen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum vergangenen Jahr, als die Frage von noch etwas mehr als jeder vierten Vermittlerin bzw. jedem vierten Vermittler bejaht wurde (25,9%). Bei Policen im Bereich MultiRisk (Unfall) geben 8% an, sie regelmäßig an Kunden zu vermitteln, bei MultiRisk (Leben) sind es 5,1%.

AssCompact analysiert Maklerfavoriten für Dread Disease/MultiRisk

Eine Dread-Disease-Versicherung zahlt, wenn beim versicherten Kunden ein im Vertrag vereinbartes Krankheitsbild auftritt. Dazu gehören meistens Schlaganfall, Multiple Sklerose und Krebserkrankungen – je nach Police allerdings erst in fortgeschritteneren Stadien – sowie andere vereinbarte Erkrankungen. Anders als die BU zahlt eine Dread-Disease-Police einmalig eine festgesetzte Summe aufgrund der Diagnosestellung aus, eine Rente ist nicht möglich. Die Versicherungssumme kann Betroffenen im Krankheitsfall helfen, unerwartete Kosten wie zusätzliche Kinderbetreuung, Umbauten an Haus oder Wohnung oder eine Haushaltshilfe zu decken.

Eine MultiRisk-Police bündelt verschiedene Produkte, beispielsweise eine Lebensversicherung mit einer Berufs- oder Grundfähigkeitsversicherung oder einer privaten Pflegezusatzversicherung.

In der jährlich erscheinenden Studie des Fachmagazins AssCompact werden auch dieses Jahr wieder die Maklerfavoriten und Qualitätsführer in den verschiedenen Kategorien der Arbeitskraftabsicherung vorgestellt. Welche Anbieter bevorzugen die befragten Versicherungsmaklerinnen und -makler? An wen vermitteln sie das meiste Geschäft?

Canada Life erneut deutlicher Maklerfavorit

Während sich in der diesjährigen Studie ein neuer Maklerfavorit in der Grundfähigkeitsversicherung ergeben hat, bleibt die Kategorie Dread Disease/MultiRisk, gemessen am „Share of Wallet“, fest in der Hand der Canada Life. Wie bereits im Vorjahr liegt der Versicherer deutlich vor dem Verfolgerfeld. Das vermittelte Geschäftsvolumen beträgt mehr als das Vierfache der zweitplatzierten Nürnberger, die damit ebenfalls ihre Vorjahresplatzierung halten kann.

Auch beim Rest der Top-5-Anbieter haben sich im Vergleich zum Vorjahr keine Änderungen ergeben. Den Bronzerang belegt weiterhin die Swiss Life. Zurich Life reiht sich erneut auf Platz 4 vor der fünftplatzierten Allianz ein.

Diese Anbieter sehen Maklerinnen und Makler bei der Produktqualität vorn

Da hohe Geschäftsanteile allein allerdings noch keine Aussagen über die Servicequalität der Versicherer im Umgang mit den unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittlern zulassen, analysiert die Studie auch die Zufriedenheit der Befragten mit den verschiedenen Produktgebern in mehreren Kategorien. Besonders wichtig waren den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dabei neben der Produktqualität und der finanziellen Stabilität auch die Abwicklung im Leistungsfall.

Betrachtet man die Produktqualität, geht es hier unter anderem um die Aspekte Transparenz, Beständigkeit des Tarifwerks und Anpassungsklauseln. Welche Anbieter sehen die befragten Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler hier als Marktführer? Laut den Teilnehmern ist das die Canada Life, auf Platz 2 findet sich die Nürnberger.

Wer punktet bei der Finanzstärke und Leistungsqualität?

Die Finanzstärke ist vor allem bei Lebensversicherern ein zentrales Kriterium, denn sie ist entscheidend dafür, ob ein Versicherer Leistungszusagen gegenüber seinen Kunden langfristig und zuverlässig erfüllen kann. Dabei sind unter anderem die Eigen- und Fremdkapitalquote sowie die Solidität des Versicherers wichtig. Auch hier kann sich die Canada Life durchsetzen, auf Platz 2 landet die Allianz.

Der Moment der Wahrheit kommt für jeden Versicherer im Leistungsfall. Hier geht es speziell um Aspekte wie Reaktionszeiten der Versicherer, Unterstützung via Telefon oder vor Ort oder wie der Leistungsentscheid begründet wird. Welche Anbieter haben hier im Bereich Dread Disease/MultiRisk die Nase vorn? Laut den befragten Maklerinnen und Maklern setzt die Canada Life auch hier den marktweiten Maßstab. Die Swiss Life folgt mit kleinem Abstand auf Position 2.

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – BU / Arbeitskraftabsicherung 2025“ wurde vom 19.02.2025 bis 14.03.2025 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 336 Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die damit ein sehr gutes Abbild der Vermittlerschaft darstellt. Die Studie kann hier erworben werden.

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<a href="/nachrichten/eu-kleinanlegerstrategie-entwicklungen-alarmieren-afw" hreflang="de">EU-Kleinanlegerstrategie: Entwicklungen alarmieren AfW </a> http://www.asscompact.de/node/168012

Die EU-Institutionen haben ihre Positionen für die geplante EU-Kleinanlegerstrategie abgesteckt. Der AfW sieht die unabhängige Beratung in Finanz- und Versicherungsfragen gefährdet. Auch Frankreich und Tschechien fordern eine Deregulierung. Ab Mittwoch wird wieder diskutiert.

168012 12. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Nach Beginn der Trilogverhandlungen zur EU-Kleinanlegerstrategie (Retail Investment Strategy – RIS) erhielt die EU-Kommission den Auftrag, den bisherigen Entwurf im Hinblick auf eine bessere Praktikabilität zu überarbeiten. In einem sogenannten Non-Paper – einem informellen Diskussionspapier – unterbreitet sie nun Vorschläge zur Vereinfachung der vorvertraglichen Informationen, zur Streichung von ESG-Angaben in den Basisinformationsblättern (PRIIPs, KID) sowie zur Zusammenführung von Eignungsprüfung und Best-Interest-Test. Darüber hinaus sollen Peer-Gruppen-Vergleiche und Benchmark-Modelle für unterschiedliche Produktkategorien eingeführt werden, um eine höhere Kosteneffizienz und ein ausgewogeneres Preis-Leistungs-Verhältnis zu erreichen. Auch eine Überarbeitung des umstrittenen Inducement-Tests wird angeregt.

Schon am Mittwoch gehen die Diskussionen weiter

Aus Frankreich und Tschechien werden nun Rufe nach einer deutlich weitergehenden Deregulierung laut. So wird in ihrem jeweiligen Non-Paper unter anderem gefordert, die Best-Interest-Prüfung sowie den Inducement-Test entweder ganz abzuschaffen oder zumindest erheblich zu begrenzen. Auch die Vorgaben zur Portfoliodiversifizierung und die sogenannten Level-2-Regelungen – konkretisierende Durchführungsbestimmungen mit erheblichem Einfluss auf den Beratungsalltag – sollen deutlich reduziert werden.

Die Diskussion über die Non-Paper beginnt schon in den nächsten Tagen, ihr Einfluss auf den finalen Entwurf ist noch ungewiss. Am 14.05.2025 befasst sich die Verhandlungsgruppe des EU-Parlaments mit den neuen Papieren, der EU-Rat folgt am 19.05.2025 – darauf weist der AfW-Verband hin. Mögliche nächste Trilogtermine zwischen Kommission, Rat und Parlament sind der 03.06.2025 und der 01.07.2025.

Der aktuelle Verlauf der Debatte wirft ernste Fragen auf

„Die Vorlage dieser beiden Non-Paper zeigt, wie offen die weitere Ausgestaltung der RIS derzeit ist“, erklärt Norman Wirth, Vorstand des AfW. „Gerade für unabhängige Vermittlerinnen und Vermittler ist es entscheidend, dass am Ende keine Regelungen stehen, die Beratung unnötig erschweren oder verteuern. Überregulierung gefährdet am Ende die Vielfalt und den Zugang zu guter Beratung.“

Vor diesem Hintergrund äußert sich der AfW besonders besorgt über bestimmte Tendenzen in der Diskussion. Während die ursprünglichen Pläne für ein Provisionsverbot zumindest vorerst weitgehend vom Tisch scheinen, kritisiert der Verband insbesondere die geplante indirekte Preisregulierung durch europaweite Benchmarks. „Staatliche Preisvorgaben passen nicht zu funktionierenden Märkten. Sie können zu einer Einschränkung der Beratungsvielfalt führen und gerade Kleinanleger von der unabhängigen Beratung ausschließen“, so Wirth. (bh)

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<a href="/nachrichten/cleos-welt-neuer-tierkrankentarif-setzt-auf-tierwohl-und-flexibilitaet" hreflang="de">Cleos Welt: Neuer Tierkrankentarif setzt auf Tierwohl und Flexibilität</a> http://www.asscompact.de/node/167987

Das digitale Insurtech Cleos Welt hat einen neuen Tierkrankentarif für Hunde und Katzen gelauncht. Neben hoher Flexibilität bei der Gestaltung setzt der Assekuradeur bei dem neuen Produkt zudem gezielt auf Tierwohl, beispielsweise durch rassenspezifische Tarifierung.

167987 12. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Cleos Welt, eine Tochtergesellschaft der Uelzener Versicherungen und digitaler Tierversicherungsspezialist, hat einen neuen Tierkrankentarif für Hunde und Katzen auf den Markt gebracht. Laut eigenen Angaben des Assekuradeurs setzt der neue Tarif den Fokus unter anderem auf Tierwohl und hohe Flexibilität.

So bietet Cleos Welt künftig eine rassespezifische Tarifierung. Für gesunde Rassen und Mischlinge sind die Prämien niedriger, bei überzüchteten Rassen höher. Das soll gezielt das Tierwohl fördern und bewusste Zuchtentscheidungen unterstützen, so der Assekuradeur. Gleichzeitig schränkt das Unternehmen den Schutz vor Fehlentwicklungen weder durch Sublimits noch durch Ausschlüsse bestimmter Erkrankungen ein.

Optional können Versicherte eine Vorsorge-Baustein zum Grundtarif dazubuchen. Der präventive Baustein bietet laut Cleos eine der höchsten Deckungssummen im Markt für Impfungen, Gesundheitschecks und Zahnprophylaxe. Der Assistance-Baustein SOS-Schutz leistet im Notfall und unterstützt beispielsweise bei der Organisation einer Tierpension oder dem Transport zum Tierarzt.

Neu ist zudem der Rundum Plus Schutz. Der Tarif bietet neben einer weiten Leistungspalette unbegrenzte Erstattung und verzichtet auf das ordentliche Kündigungsrecht im Schadenfall.

Mehrere Bausteine, Selbstbehalte und drei Produktlinien bieten Kunden Flexibilität bei der Zusammenstellung. „Wir wollen mit dem neuen Tarif nicht nur ein starkes digitales Produkt bieten, sondern auch gezielt das Tierwohl fördern“, so Ludwig Koch, Head of Product bei Cleos Welt. (js)

 

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<a href="/nachrichten/urteil-facebook-schadenersatz-wegen-datenscraping" hreflang="de">Urteil: Facebook-Schadenersatz wegen Datenscraping</a> http://www.asscompact.de/node/167968

Scraping – ein Begriff, der mittlerweile in der Rechtsschutzversicherung angekommen ist. Immer öfter wird über Datenscraping gestritten – oftmals mit Erfolg. So etwa auch in einem Schadenersatzfall, bei dem es um einen Datenverstoß von Facebook geht.

167968 12. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Das Oberlandesgericht Frankfurt (OLG) am Main hat die Betreiberin von Facebook zur Zahlung von 200 Euro Schadenersatz an eine Nutzerin wegen Verstoßes gegen datenschutzrechtliche Vorgaben verurteilt. Zudem wurde der Beklagten untersagt, personenbezogene Daten durch voreingestellte Funktionen Dritten zugänglich zu machen.

Die Klägerin unterhält ein Facebook-Konto und hatte ihre Telefonnummer in den Privatsphäre-Einstellungen so hinterlegt, dass sie nur für sie selbst sichtbar war. In den separaten Einstellungen zur Auffindbarkeit über die Telefonnummer beließ sie jedoch die werksseitige Standardeinstellung „alle“. Diese ermöglichte es Facebook-Nutzern bis September 2019, über ein Kontaktimporttool nach Nutzern anhand von Telefonnummern zu suchen – selbst dann, wenn die Nummer im Profil nicht öffentlich angezeigt wurde.

Unbekannte Dritte nutzten diese Lücke zwischen Anfang 2018 und September 2019 aus, indem sie massenhaft Telefonnummern generierten und diese automatisiert mit Facebook-Konten abglichen. Bei Übereinstimmungen konnten sie öffentlich zugängliche Profildaten den Nummern zuordnen und speichern – so genanntes Scraping. Anfang April 2021 wurden diese Daten – darunter die der Klägerin – im Darknet veröffentlicht. Insgesamt waren rund 533 Millionen Facebook-Nutzer betroffen.

Anspruch auf Schadenersatz im unteren dreistelligen Bereich

Die Klägerin verlangte 1.000 Euro immateriellen Schadenersatz und Unterlassung weiterer Datenschutzverstöße. Das Landgericht wies die Klage zunächst ab. In der Berufung hatte sie jedoch teilweise Erfolg. Das OLG stellte fest, dass Facebook gegen den in Art. 5 Abs. 1 lit. c DSGVO verankerten Grundsatz der Datenminimierung verstoßen habe. Dieser verpflichtet Unternehmen, datenschutzfreundliche Voreinstellungen zu treffen, sodass personenbezogene Daten nicht ohne aktive Zustimmung für eine breite Öffentlichkeit zugänglich sind.

Facebook hätte die Auffindbarkeit über die Telefonnummer standardmäßig deaktivieren müssen. Der Schutz dürfe nicht erst durch bewusste Änderungen durch die Nutzer erreicht werden. Dass Dritte – insbesondere Scraper – mit Hilfe dieser Voreinstellung Zugriff auf personenbezogene Daten erhielten, sei datenschutzrechtlich unzulässig.

Der Senat erkannte der Klägerin einen Schadenersatz in Höhe von 200 Euro zu. Dieser umfasse den Verlust der Kontrolle über ihre Daten sowie psychische Belastungen durch die Sorge vor Missbrauch der im Darknet veröffentlichten Informationen. (bh)

OLG Frankfurt am Main, Urteil vom 08.04.2025 – Az. 6 U 79/23

 

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<a href="/nachrichten/wo-eigentumswohnungen-am-meisten-wert-zulegen" hreflang="de">Wo Eigentumswohnungen am meisten an Wert zulegen </a> http://www.asscompact.de/node/168029

Bis 2035 sollen laut Postbank Wohnatlas die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Bestand im Schnitt um 0,4% pro Jahr zulegen. Im Rahmen der Analyse wurde auch beleuchtet, in welchen Groß- und Mittelstädten bzw. in welchen Regionen der reale jährliche Preisanstieg am höchsten sein dürfte.

168029 12. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die Preise für Wohneigentum haben sich in den vergangenen Jahren bundesweit vielerorts verringert. Langfristig zeigt die Wertentwicklung in den meisten Regionen jedoch nach oben, wie aus der Studie „Postbank Wohnatlas 2025“ hervorgeht. Die Untersuchung führten Experten des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag der Postbank durch. Bis 2035 sollen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Bestand im Durchschnitt über alle Landkreise und kreisfreien Städte real, also inflationsbereinigt, um 0,4% pro Jahr zulegen. Besonders stark dürfte die realen jährliche Preiszuwächse den Experten zufolge in einigen Groß- und Mittelstädten, in den Umlandregionen der sieben größten Metropolen, in Teilen Süddeutschlands und in einigen Ferienregionen sein.

Wo die Preiszuwächse geringer ausfallen dürften

Nur geringe reale Preissteigerungen sagt das HWWI unter anderem für mehrere Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vorher, aber auch für einige Gebiete in Niedersachsen sowie im Nordosten Bayerns. Von rückläufigen Preisen ist in sehr ländlich geprägten Regionen Ost- und Mitteldeutschlands sowie in einigen grenznahen Gebieten auszugehen.

„Langfristig werden die Wertentwicklungen auf dem Immobilienmarkt vor allem durch die demografischen sowie die wirtschaftlichen Entwicklungen der jeweiligen Regionen bestimmt. In Gebieten mit starkem Zuzug, vielen Arbeitsplätzen und steigenden Löhnen bleiben Eigentumswohnungen begehrt und die Preise ziehen weiterhin an. Viele Großstädte und ihr Umland gehören daher zu den Regionen mit relativ hoher Wertentwicklung“, erklärt Manuel Beermann, Leiter Produktmanagement Immobilien der Privatkundenbank in Deutschland.

Steigende Preise in 13 Bundesländern prognostiziert

Unter den Bundesländern dürfte die Zunahme der realen Kaufpreise im Schnitt in Schleswig-Holstein am höchsten sein. Dort erwartet das HWWI bis zum Jahr 2035 über alle Regionen hinweg eine jährliche Preissteigerung von 0,7%, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern (beide 0,6%). Für drei Bundesländer geht die Prognose dagegen von durchschnittlich sinkenden Kaufpreisen bis 2035 aus. In Sachsen-Anhalt gehen die Preise laut Prognose im Durchschnitt über die vierzehn Landkreise und kreisfreien Städte des Bundeslandes real um 0,4% pro Jahr zurück. Auch in Thüringen (-0,2%) und Sachsen (-0,1%) ist im Durchschnitt von fallenden realen Kaufpreisen auszugehen.

Höchste Preissteigerung in Leipzig erwartet

Eine dieser Ausnahmen ist Leipzig. Von allen 400 bundesweit analysierten Landkreisen und kreisfreien Städten rechnen die HWWI-Experten hier bis 2035 mit der größten Zunahme der Kaufpreise. Sie gehen von einem Wachstum von im Durchschnitt real 1,9% pro Jahr aus. Die Gründe für diese Steigerung sind laut Postbank Wohnatlas vielfältig: So soll das in Leipzig verfügbare Einkommen bis 2035 deutlich steigen. Zudem wird die Bevölkerung Prognosen zufolge um 4% wachsen und sich dabei leicht verjüngen. Von allen 400 Regionen Deutschlands werde für Leipzig zudem der höchste prozentuale Anstieg an Personen im Erwerbsalter erwartet. Ein weiterer wichtiger Faktor für diese Prognose sind die gegenüber anderen Großstädten nach wie vor noch relativ günstigen Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Bestand von durchschnittlich 3.231 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2024.

Welche Landkreise außerdem in den Top 10 landen

In der Rangliste der Städte und Landkreise mit den höchsten Preiszunahmen folgt auf Platz 2 der Landkreis Barnim in Brandenburg. Hier erwartet das HWWI eine durchschnittliche Preissteigerung von 1,3% pro Jahr bis 2035. Auf Rang 3 findet sich mit Oberhavel ebenfalls ein Landkreis aus Brandenburg (prognostiziertes Wachstum 1,2%). Auch für die Ränge 4 bis 8 gehen die Experten von einem Zuwachs von 1,2% aus: Landkreis Konstanz (Baden-Württemberg), Landkreis Teltow-Fläming (Brandenburg), Landkreis Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein), Landkreis Harburg (Niedersachsen) und Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg). Die Top 10 komplettieren der Wetteraukreis in Hessen und der Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg (prognostizierter Preiszuwachs 1,1%).

In Großstädten dürften Preise am deutlichsten zulegen

Auf kommunaler Ebene fallen der Prognose zufolge die Preiszuwächse in den Großstädten mit Ausnahme der Big 7 am größten aus. Dort dürften die Kaufpreise bis 2035 voraussichtlich über alle Städte um durchschnittlich 0,6% pro Jahr zulegen. Es folgen die Mittelstädte mit 0,5% und die sieben größten Metropolen mit 0,4%. Für die Landkreise rechnen die Experten dagegen über alle Regionen im Durchschnitt mit einer etwas geringeren jährlichen Zunahme von 0,3%.

Gegen den Trend in ihrem Bundesland rangieren drei ostdeutsche Städte an der Spitze der Großstädte mit der dynamischsten prognostizierten Kaufpreisentwicklung pro Jahr bis 2035: Leipzig und Dresden landen vorne. Mit Erfurt folgt eine thüringische Stadt auf Platz 3. Hier sollen die Kaufpreise bis 2035 um durchschnittlich 0,9% pro Jahr anziehen. (tik)

 

Wo Eigentumswohnungen am meisten an Wert zulegen

 

„Unsere Prognosen zeigen Durchschnittswerte für ganze Regionen. Im Einzelfall können die Preise je nach Lage, Anbindung und Ausstattung stark abweichen“, sagt Beermann. „Wer keine Kapitalanlage, sondern ein Zuhause für die eigene Familie sucht, findet auch in Regionen mit stagnierenden oder leicht sinkenden Preisen gute Investitionschancen. Denn eine abbezahlte Immobilie kann langfristig ein wichtiger Baustein der Altersvorsorge sein“, so der Experte weiter. (tik)

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<a href="/nachrichten/new-leadership-zwischen-tradition-und-wandel" hreflang="de">New Leadership: Zwischen Tradition und Wandel</a> http://www.asscompact.de/node/167991

Numeris Consulting unterstützt Unternehmen bei der Besetzung von Experten und Führungskräften. In welche Richtung geht aktuell die Führungskultur in Unternehmen? Was wird von Führungskräften gefordert? Und welche Schritte braucht es zu „New Leadership“ in der Finanz- und Versicherungsbranche?

167991 11. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Artikel von Kerstin Fuchs, Partner bei der CTG Consulting und Managing Director von Numeris Consulting

Die Finanz- und Versicherungsbranche ist traditionell von festen Strukturen, klaren Hierarchien und einem hohen Maß an Regulierung geprägt. Wie in anderen Bereichen auch galten Führungskräfte hier lange als unangefochtene Entscheider mit weitreichender Autorität. Doch die Arbeitswelt hat sich gewandelt: Digitalisierung, veränderte Wertvorstellungen und der Fachkräftemangel fordern neue Führungsansätze. Besonders die jüngeren Generationen erwarten von ihren Arbeitgebern nicht nur attraktive Gehälter, sondern auch Flexibilität, Sinnstiftung, eine wertschätzende Unternehmenskultur und Sicherheit in krisenreichen Zeiten.

Vor diesem Hintergrund stellen sich die Fragen: Wie funktioniert Führung heute noch? Welche Herausforderungen muss sie meistern? Und wie gestaltet man sie im Finanz- und Versicherungsumfeld?

New Leadership als Antwort auf die VUCA-Welt

Seit einigen Jahren leben wir in der sogenannten VUCA-Welt. Das Akronym VUCA steht für vier Herausforderungen, die die neue digitalisierte Arbeitswelt kennzeichnen: Volatilität (Volatility), Unsicherheit (Uncertainty), Komplexität (Complexity) und Mehrdeutigkeit (Ambiguity).

Die Antwort auf diese Herausforderungen ist ein neues Verständnis von Führung: New Leadership. Der Begriff New Leadership beschreibt einen modernen Führungsansatz, der auf Vertrauen und Eigenverantwortung setzt. Im Gegensatz zu klassischen hierarchischen Modellen verstehen sich New Leader nicht mehr nur als Anweisende, sondern als Coaches, Mentoren und „Enabler“. Ihr Ziel ist, Mitarbeitende zu befähigen, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen und einen Rahmen für innovative Zusammenarbeit zu schaffen.

New Leadership steigert nicht nur die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern trägt auch dazu bei, die Anpassungsfähigkeit und Wettbewerbsstärke des Unternehmens in einem dynamischen Marktumfeld zu sichern. Das Konzept fordert dazu auf, Führung als einen flexiblen, auf den Menschen ausgerichteten Prozess zu verstehen, der den gemeinsamen Erfolg in den Mittelpunkt stellt.

In vier Schritten zum neuen Rollenverständnis
1. Vertrauen statt Kontrolle

New Work bringt neue Herausforderungen mit sich. Angestellte arbeiten zunehmend remote oder hybrid, an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten. Und das ist auch gut so. Zusätzlich ändern digitale Beratungstools die Art und Weise, wie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen erbracht werden. Unter diesen neuen Strukturen wird ein hohes Maß an Vertrauen noch wichtiger als zuvor. Nur eine Führungskraft, die Mitarbeitenden Freiraum gewährt und sie nicht durch Mikromanagement einschränkt, ermöglicht kreatives und produktives Arbeiten – das gilt in Zeiten von Remote Work mehr denn je. Outcome-orientierte Führung ist dabei das Stichwort: Solange die Ergebnisse stimmen, spielt es nur eine untergeordnete Rolle, wann oder wie lange ein Teammitglied am Schreibtisch sitzt.

2. Soft Skills: Kommunikationsstärke und Empathie entscheiden

Führung basiert heute weniger auf Expertise als auf zwischenmenschlichen Kompetenzen. Erfolgreiche Führungskräfte zeichnen sich durch Kommunikationsstärke, Empathie und emotionale Intelligenz aus. Gerade in der Versicherungs- und Finanzbranche, in der Kunden oft in sensiblen Lebenslagen beraten werden, ist es essenziell, dass auch die interne Führung von Wertschätzung und Empathie geprägt ist. Offenes Feedback und transparente Kommunikation sind zentrale Elemente eines erfolgreichen Miteinanders. Genauso entscheidend ist eine konstruktive Fehlerkultur, in der Irrtümer erlaubt sind und zum Lernen dienen.

3. Diversität und Inklusion als Schlüssel zum Erfolg

Diversität ist ein Wettbewerbsvorteil. Unterschiedliche Perspektiven fördern Kreativität und Innovation und helfen Unternehmen, eine zunehmend heterogene Kundschaft besser zu verstehen. Der Finanzbereich ist traditionell von homogenen Teams geprägt; hier muss sich noch viel tun. Dazu gehört nicht nur das bewusste Recruiting von Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Hintergründen sowie unterschiedlichem Alter, sondern auch eine inklusive Unternehmenskultur, in der alle Stimmen gehört und geschätzt werden. Führungskräfte nehmen dabei eine Vorbildfunktion ein.

4. Agil führen: Flexibilität als Erfolgsfaktor

Traditionelle, starre Strukturen werden zunehmend durch agile Methoden ersetzt. Agile Führung bedeutet, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und iterative Prozesse sowie die dezentrale Entscheidungsfindung zu fördern. Gerade in der Versicherungs- und Finanzbranche, in der regulatorische Anforderungen und Marktveränderungen schnelle Anpassungen erfordern, ist agiles Denken essenziell. Führungskräfte müssen lernen, Kontrolle abzugeben und ihren Teams die Freiheit zu geben, eigenständig Lösungen zu entwickeln.

Veränderung ganzheitlich denken

New Leadership bedeutet nicht, bewährte Strukturen komplett zu verwerfen, sondern sie Schritt für Schritt um moderne Ansätze zu ergänzen. Veränderung ist Kern unserer VUCA-Welt. Nicht nur bei der Einführung von neuen Führungsmethoden spielt ein durchdachtes Change-Management deshalb eine zentrale Rolle. Ein nachhaltiger Wandel erfordert klare Strategien, transparente Kommunikation und die aktive Einbindung aller Mitarbeitenden. Besonders wichtig ist dabei auch die Anpassung der Unternehmenskultur. New Leadership funktioniert nur dann, wenn Eigenverantwortung und Zusammenarbeit gezielt gefördert werden. Führungskräfte müssen als Vorbilder agieren, Weiterbildungen anbieten und Unternehmens­prozesse entsprechend anpassen.

Digitale Werkzeuge sollten sinnvoll integriert werden, um moderne Arbeitsweisen zu unterstützen und die Effizienz zu steigern. Der Einsatz geeigneter Technologien kann Change-Prozesse erleichtern und den Austausch in hybriden oder virtuellen Teams optimieren. Entscheidend ist außerdem die kontinuierliche Weiterentwicklung – sowohl auf individueller als auch auf organisa­torischer Ebene. Nur wenn all diese Aspekte ineinandergreifen, kann ein nachhaltiger Wandel gelingen und die Organisation langfristig wett­bewerbsfähig bleiben.

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<a href="/nachrichten/schutz-vor-schaeden-durch-hochwasser-im-einzelhandel" hreflang="de">Schutz vor Schäden durch Hochwasser im Einzelhandel</a> http://www.asscompact.de/node/167992

Hochwasser stellt für Händler in Risikogebieten eine ernsthafte Bedrohung dar. Eine vorausschauende Notfall­planung hilft, Verluste zu minimieren und den Geschäftsbetrieb schneller wieder aufzunehmen. Der folgende Beitrag stellt die wichtigsten präventiven Maßnahmen und Schritte im Ernstfall vor.

167992 10. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Artikel von Jessica Waters, Vice President, Manager of Climate and Structural Resilience bei FM

Die meisten Läden verfügen heute über ebenerdige, barrierefreie Zugänge, wodurch im Fall einer Überschwemmung allerdings auch sehr leicht Wasser in die Verkaufsflächen geraten kann. Neben materiellen Schäden kann es dadurch auch zu erheblichen Betriebsunterbrechungen kommen. Doch was sind die präventiven Maßnahmen zur Schadenvermeidung?

Risikobewertung und Notfallplanung

Unternehmen sollten zunächst die Hochwassergefahr für ihre Standorte ermitteln. Dabei können spezielle Karten und Standortanalysen helfen. Basierend auf dem Wissen, woher das Wasser kommt, wie schnell es ankommt und wohin es fließt, können Notfallpläne entwickelt werden. Dazu gehören Frühwarnsysteme sowie klare Verantwortlichkeiten im Ernstfall. Für große Standorte empfiehlt sich die Einrichtung eines spezialisierten Notfallteams.

Schutz von Lagerbeständen und Betriebsausstattung

Gefährdete Waren, POS-Geräte und andere wertvolle Gegenstände sollten rechtzeitig vor einem bevorstehenden Flutereignis in höher gelegene Bereiche verlagert oder durch Schutzvorrichtungen gesichert werden. Mobile Barrieren können helfen, eindringendes Wasser zu begrenzen. Barrieren aus Aluminium zur Sicherung von Tür- und Fensteröffnungen lassen sich dabei wesentlich einfacher und mit weniger Personalaufwand zum Einsatz bringen als die klassischen Sandsäcke.

Infrastruktursicherung

Elektrische Anlagen, Server und empfindliche Geräte sollten so installiert werden, dass sie möglichst nicht von Wasser erreicht werden können. Zudem kann es sinnvoll sein, kritische Versorgungsleitungen mit Schutzmechanismen auszustatten.

Langfristige Planung und bauliche Maßnahmen

Regelmäßige Inspektion und Wartung von Entwässerungssystemen, Installation von Rückstauklappen, Verwendung von Randsteinen oder Planierung, um Wasser von kritischen Strukturen wegzuleiten. Unternehmen sollten auch in Betracht ziehen, ihre Standorte in weniger gefährdete Gebiete zu verlegen oder zusätzliche Schutzmaßnahmen wie permanente Hochwasserschutzwände zu installieren.

Effektives Handeln im Hochwasserfall
Schnelle Reaktion und Schadenbegrenzung

Sobald eine Hochwasserwarnung ausgegeben wird, sollten Händler die Nachrichtenlage und die Pegelstände genau verfolgen. Lässt sich eine direkte Gefährdung des eigenen Standorts nicht mehr ausschließen, sollten Schutzmaßnahmen umgehend umgesetzt werden. Dazu zählen das Abdichten von Eingängen, das Sichern von sensiblen Bereichen und das Unterbrechen der Stromzufuhr, um Folgeschäden zu vermeiden. Außerdem sollten Feuerschutzsysteme unbedingt intakt bleiben. Nachdem das Wasser abgelaufen ist, können beispielsweise Müllhaufen durch Aufräumarbeiten zu erhöhten Brandlasten führen.

Dokumentation und Kommunikation

Ein umfassendes Schadenprotokoll erleichtert die Regulierung durch Versicherer. Fotos und Videos der betroffenen Bereiche sowie eine Liste der betroffenen Gegenstände sind hierbei hilfreich. Unternehmen sollten zudem frühzeitig Kontakt mit ihrem Versicherer aufnehmen, um den Schaden zu melden und das weitere Vorgehen abzustimmen.

Koordination der Wieder her­stellungsmaßnahmen

Nach einem Hochwasser ist eine strukturierte Vorgehensweise entscheidend. Dies umfasst die Zusammenarbeit mit Fachkräften für Schadensanierung, die Klärung von Versicherungsleistungen und eine möglichst rasche Wiederaufnahme des Betriebs. Der Fokus sollte darauf liegen, überschüssiges Wasser zu entfernen und die Trocknung des Gebäudes und der Ausrüstung einzuleiten.

Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter

Die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Hochwasservorsorge. Mitarbeiter sollten regelmäßig über die Risiken von Hochwassern und die entsprechenden Notfallmaßnahmen informiert werden. Schulungen können dazu beitragen, dass alle Mitarbeiter im Ernstfall wissen, wie sie sich verhalten sollen.

Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Gemeinschaften

Die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Gemeinschaften kann ebenfalls dazu beitragen, die Auswirkungen von Hochwassern zu minimieren. Unternehmen sollten sich an lokalen Hochwasserschutzprogrammen beteiligen und Informationen über bevorstehende Hochwasser und Notfallmaßnahmen austauschen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden kann auch den Zugang zu Ressourcen und Unterstützung im Falle einer Überschwemmung erleichtern.

Die Rolle der Versicherung

Ein zuverlässiger Versicherungspartner spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Hochwasserschäden. Unternehmen sollten darauf achten, dass ihre Police angemessene Deckungssummen für Hochwasserschäden vorsieht und ein effizienter Schaden service geboten wird. Ein gut auf­gestellter Versicherer kann durch schnelle Vorschusszahlungen und koordinierte Unterstützung den Wiederanlauf des Betriebs erleichtern. Idealerweise arbeiten Händler auch mit einem Versicherer zusammen, der sie bei präventiven Schutzmaßnahmen unterstützt und so dazu beiträgt, möglichst viel Schaden von vorneherein zu vermeiden.

Fazit: Strategien, Schutzmaßnahmen, Abstimmung

Hochwasserereignisse sind nicht immer vermeidbar, aber ihre Folgen lassen sich durch gute Vorbereitung und schnelles Handeln erheblich reduzieren. Unternehmen sollten klare Strategien entwickeln, Schutzmaßnahmen etablieren und sich rechtzeitig mit ihren Versicherern abstimmen, um im Ernstfall optimal gewappnet zu sein.

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<a href="/nachrichten/digital-insurance-podcast-dora-compliance-fuer-finanzinstitute" hreflang="de">Digital Insurance Podcast: DORA-Compliance für Finanzinstitute</a> http://www.asscompact.de/node/167998

In der neuen Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digitalexperte Jonas Piela mit Leonie Hollstein und Lukas Grubwieser von Databrics. Sie zeigen auf, wie Databricks Finanzinstituten hilft, die regulatorischen Anforderungen auf dem Weg zur DORA-Compliance zu erfüllen.

167998 10. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Digital Insurance Podcast widmet sich in seiner neuesten Episode dem Thema Data Compliance nach dem Digital Operational Resilience Act (DORA). Zu Gast sind Lukas Grubwieser, Senior Solution Architect, und Leonie Hollstein, Global Account Manager, beide von Databricks, einem weltweit führenden Anbieter von Plattformen für Data Analytics und KI. Gemeinsam mit Moderator Jonas Piela diskutieren sie die komplexen Herausforderungen, die sich aus der neuen Verordnung für Finanzdienstleister ergeben.

DORA: Mehr als nur Technik

Die Diskussion beleuchtet DORA nicht nur als rein technisches Thema, sondern betont die umfassende Bedeutung für Prozesse und Mitarbeiter. Die Experten verdeutlichen, dass eine erfolgreiche DORA-Compliance weit über die reine Implementierung neuer Technologien hinausgeht. Es erfordert ein tiefgreifendes Change Management, um Mitarbeiter für neue Arbeitsweisen und Prozesse zu schulen und zu begeistern. Oftmals stehen Unternehmen vor dem Problem, dass „gut genug“ in der Vergangenheit ausreichte, nun aber nicht mehr den Anforderungen der neuen Verordnung genügt.

Herausforderungen und Lösungen

Die Podcast-Episode analysiert verschiedene Herausforderungen, denen sich Finanzinstitute im Zuge der DORA-Compliance gegenübersehen. Hierzu gehören das Management von Drittparteienrisiken, die Notwendigkeit robuster Disaster-Recovery-Strategien und die Etablierung eines effizienten Incident-Managements. Die Bedeutung einer ganzheitlichen Überwachung und Protokollierung aller IT-Systeme wird stark betont, um potenzielle Sicherheitslücken und Ausfälle frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Lukas Grubwieser und Leonie Hollstein erläutern, wie Databricks mit seiner Plattform dazu beitragen kann, diese Herausforderungen zu meistern, indem sie eine zentrale Sicht auf alle Daten bietet und ein effizientes Monitoring und Alerting ermöglicht. Die Experten betonen die Bedeutung von Echtzeit-Datenanalysen, um auf kritische Ereignisse schnell und effektiv reagieren zu können.

Open Source und die Rolle von Databricks

Der Podcast beleuchtet auch die Rolle von Open-Source-Technologien bei der DORA-Compliance. Databricks als Anbieter von Open-Source-Lösungen wird als ein Partner vorgestellt, der Finanzinstitute bei der Harmonisierung ihrer heterogenen IT-Landschaften und der Stärkung ihrer Daten-Governance unterstützt. Die Diskussion unterstreicht die Vorteile eines konsumorientierten (consumption-based) Geschäftsmodells, das den Erfolg von Databricks direkt an den Erfolg der Kundenprojekte bindet. Die Rolle von Databricks geht dabei über die reine Technologiebereitstellung hinaus und umfasst auch beratende Dienstleistungen, um Kunden bei der Umsetzung der DORA-Anforderungen zu unterstützen.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter unter pielaco.com/podcast.

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<a href="/nachrichten/ascendia-was-steckt-hinter-dem-neuen-verbund" hreflang="de">Ascendia: Was steckt hinter dem neuen Verbund?</a> http://www.asscompact.de/node/167995

Ende 2024 trat die Ascendia Gruppe als neuer Player im Markt der Konsolidierer auf. AssCompact hat mit dem Gründer, Florian Brokamp, gesprochen, um herauszufinden, welche Strategien er verfolgt und was er für das Unternehmen plant.

167995 9. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Interview mit Florian Brokamp, Gründer und CEO von Ascendia
Herr Brokamp, Sie haben Ende letzten Jahres einen neuen Verbund mit Fokus auf Privatkunden und Kleingewerbetreibende gegründet: Ascendia. Wo sehen Sie Ihre Nische?

Meine Nische ist definitiv der Fokus auf das Privatkunden- und Kleingewerbetreibende-Segment. In dieser Größenordnung gibt es das so nicht. Die bisherigen Konsolidierer sind mehr im Gewerbe- oder Industriekundenbereich unterwegs und sehen den Privatkunden eher als „notwendiges Übel“. Die meisten Makler, die in diesem Bereich tätig sind, möchten aber nicht das Gefühl haben, am Katzentisch zu sitzen, sondern wollen für ihr Lebenswerk auch die Wertschätzung erfahren, die es verdient hat. Das kombiniert mit einem Fokus auf persönliche Betreuung vor Ort ist für sie ein rundes Gesamtkonzept. Durch unsere Fokussierung können wir auch ganz anders in Technologie, Infrastruktur und Prozesse investieren, die sich natürlich passgenau auf diese Makler konzentrieren. Ein zentrales Element ist der holistische Blick auf den Kunden und die gemeinsamen Investitionen in innovative und digitale Prozesse.

Und warum „Ascendia“?

Ich habe nach einem Unternehmensnamen gesucht, der jene Dynamik zum Ausdruck bringt, die wir im Verbund der Vielen entfachen wollen. Die Herleitung kommt aus dem Lateinischen. „Ascendere“ steht für Aufstieg und Aufschwung, also das nächste Level zu erreichen. Das ist tatsächlich auch zusätzlich eine Spezialisierung von uns – unser Konzept ist eben nicht nur für Nachfolgesituationen spannend, sondern auch für Makler, die ihren unternehmerischen Wirkungskreis erweitern wollen. Man kann gemeinsam so viel mehr erreichen als alleine. Wir wollen mehr als nur einen Bestand möglichst lange auslaufen lassen, sondern echtes Wachstum.

Im Markt finden derzeit unzählige Zusammenschlüsse statt. Was unterscheidet Sie von anderen Verbünden? Oder andersherum: Warum fehlte solch ein Verbund bisher?

Viele erfolgreiche Makler und Unternehmer mit Fokus auf Privatkunden führen Gespräche mit Konsolidierern, aber fühlen sich nicht komplett verstanden. Es geht oft nur darum, wie schnell man seinen Gewerbebestand ausbauen oder ob man die Privatkundenreste der großen Gewerbe- und Industriemakler bedienen kann. Das ist nicht die Wertschätzung, die diese unternehmerische Leistung verdient hat, und hilft auch dem Endkunden nicht. Das möchten wir ändern und gezielt in unsere Stärken im Privatkunden- und Kleingewerbesegment investieren. Ich konnte durch meine Erfahrung bei Thinksurance hautnah sehen, was die verschiedenen Unternehmen gut machen und wo sie vielleicht mehr Schwierigkeiten haben. Ich bin mir sicher: Unser Modell ist ein guter Mix aus „den Unternehmer Unternehmer sein zu lassen“, ohne auf Integration zu verzichten.

Welche Erfahrungen haben Sie denn vorher bei Thinksurance gemacht, um jetzt den Weg in diese Gründung zu gehen?

Ich habe so viel über den Aufbau eines Unternehmens gelernt. Was es heißt, von einem ersten Mitarbeiter zu mehr als 150 in unter zehn Jahren zu skalieren. Ich habe aber auch viel Lehrgeld gezahlt und Fehler gemacht, die ich heutzutage nicht mehr machen würde. Dazu hilft mir mein Netzwerk natürlich sehr. Wenn man zum Teil zehn Jahre gemeinsam gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet hat, dann ist das als Empfehlung schon immer viel wert.

Und was war Ihre persönliche Motivation für das Vorhaben?

Ich bin einfach von ganzem Herzen Unternehmer und bin getrieben davon, etwas aufzubauen. Wachstum grundsätzlich begeistert mich. Und vor allem mit den vielen tollen Unternehmern, die ich bereits kennenlernen durfte. Aus meiner Sicht gibt es eine ganze Reihe spannender Unternehmen und Menschen, die bisher noch nicht die richtige Plattform gefunden haben. Das möchte ich ihnen bieten und mit ihnen aufbauen.

Einige Unternehmen haben sich Ihnen ja schon angeschlossen. Wie ist denn Ihre Bilanz bisher?

Ich bin tatsächlich sehr zufrieden! Es ist eine unglaublich intensive Zeit, in der ich pro Tag aktuell über die verschiedensten Kanäle zwei bis drei neue Kontakte bekomme. Es fällt mir zunehmend schwerer, meinem Anspruch an Geschwindigkeit bei den Maklern nachzukommen. Durch diesen Zuspruch merke ich aber auch, dass wir offensichtlich einen Nerv getroffen haben. Wir haben natürlich wirklich Großes vor, daher musste ich parallel auch personelle Weichen stellen. Mit meinem langjährigen Freund und versierten Branchenexperten Dr. Ernesto Knein als zweitem Geschäftsführer der Ascendia-Holding habe ich für den Sommer auch einen echten Volltreffer in Wartestellung. Zusätzlich habe ich bereits einige weitere tolle Menschen für die Ascendia gewinnen können, die in den nächsten Wochen dazu­stoßen werden. Zusammen­fassend: So kann es gerne weitergehen!

Und wie definieren Sie das Ziel von Ascendia? Und was ist für dieses Jahr realistisch?

Strategisch ist es unser Anspruch, eine der größten internationalen Privatkundenplattformen aufzubauen. Dabei möchten wir auf der einen Seite für jeden guten Makler, Vertriebler oder Agenturisten eine Lösung finden, wenn er sich unserer Mission anschließen will. Auf der anderen Seite möchte ich dem Kunden die Betreuung ermöglichen, die er oder sie verdient hat. Persönlich, wo nötig, technisch unterstützt, wo möglich, und immer verbindlich! Dabei werden wir flächendeckend Makler-Champions aufbauen, die mit Zentralfunktionen unterstützt werden und das machen können, was ihnen am meisten Spaß macht: den Kunden beraten.

Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, unsere Unternehmensgröße zu vervierfachen, und ich kann „auf Holz klopfend“ sagen: Bisher läuft es auch wirklich ausgesprochen gut.

Inwiefern sind die sich anschließenden Unternehmen an Ascendia gebunden?

Zum einen können sich natürlich die Verkäufer der von uns zugekauften Unternehmen an der Ascendia Gruppe beteiligen und am Unternehmenserfolg im Verbund partizipieren. Entscheidend aber ist für sie, über den Anschluss an eine Unternehmensgruppe die Ressourcen zu bündeln und Synergien zu heben. Die Ascendia Gruppe verbindet also die Vorteile, in einem Gruppenverbund zu agieren, mit viel unternehmerischer Freiheit, die nur ein Unternehmer selbst versteht. Aus meiner Sicht versuchen wir das Beste aus beiden Welten miteinander zu verbinden.

Was können die Mitglieder erwarten und was erwarten Sie von ihnen?

Bei der Auswahl, wer zu uns passt, achte ich grob gesagt auf drei Punkte: Es muss eine hohe kulturelle Übereinstimmung geben – die besten Spieler ergeben noch keine gute Mannschaft. Auch wenn man nicht mit jedem in den Urlaub fahren muss, so sollte es einen gleichen moralischen Kompass geben. Darüber hinaus ist mir Transparenz in der gemeinsamen strategischen Richtung wichtig. Auch wenn wir keine Glaskugel haben und sich Dinge dynamisch verändern, sollten wir vorher wissen, was wir grundsätzlich vorhaben. Und zu guter Letzt muss natürlich auch das Finanzielle für alle Seiten passen. Hier verfahre ich allerdings so, wie die guten Makler es selbst machen: Ich verkaufe nicht über Preis, sondern Preis-Leistung.

Sie möchten „regionale Champions“ in der ganzheitlichen Beratung von Privatkunden aufbauen, wie Sie es nennen. Was bedeutet das genau?

Der Vorteil für die zusammengeschlossenen Unternehmen unter dem Dach der Ascendia ist, ihre regionale Stärke vor Ort auszubauen und die bestmögliche Betreuung ihrer Kunden zu gewährleisten. Hierfür werden zentrale Dienstleistungen bereitgestellt. Die Identität der Makler soll dabei bestmöglich beibehalten werden. Standorte in der Fläche und Arbeitsplätze vor Ort werden gesichert und Potenziale zur Weiterentwicklung mit mehr Investitionsmöglichkeiten gehoben. Wir verstehen uns mit unserem Know-how als ergänzender Sparrings­partner, etwa bei der Digitalisierung oder dem Aufbau von Wachstumsstrukturen. Natürlich werden wir auch versuchen, Maklerhäuser und Bestände in den Regionen sinnstiftend zusammenzulegen, damit wir größere Einheiten bilden können.

Viele Jungmakler, aber auch die Konsolidierer, gehen aktuell eher in Richtung Spezialisierung. Sie verfolgen ein Generalisten-Konzept.

Das würde ich für uns nur bedingt unterschreiben. Ich glaube, der Grundsatz in einer Gruppe ist schon, die besten Spieler auf den richtigen Positionen zu haben. Das heißt, durch die Größe, die wir aufbauen, kann und soll man sich durchaus spezialisieren. Generalistisch ist unser Konzept vor allem in Bezug auf die holistische Kundensicht. Unsere Kunden wollen eine ganzheitliche Betreuung – persönlich, verbindlich und professionell über die verschiedenen Produkte und Bedürfnisse hinweg.

Kapitalgeber Ihres Vorhabens ist der Investor Hg Capital, der u. a. auch in GGW, Fonds Finanz und Howden investiert ist. Zudem ist [pma:] mit Aktien involviert. Wer ist wie am Verbund beteiligt und wer spricht mit?

Grundsätzlich ist unser Ansatz sehr unternehmerisch ausgelegt. Das heißt: Wir müssen eine gute Mischung aus „demokratischem“ Miteinander und schneller Handlungs­fähigkeit finden. Die Unternehmer treffen die Entscheidungen in ihren Unternehmen weiterhin im Wesent­lichen alleine und stimmen gruppenübergreifend relevante Themen mit mir ab. Umgekehrt bestimmen wir in der Holding die strategischen Themen der Gruppe eigenständig und stimmen die für sie relevanten Themen mit den Unternehmern ab. Dabei bin ich selbstverständlich im regelmäßigen Austausch mit unserem Hauptkapitalgeber, Hg Capital. Mir ist wichtig zu betonen, dass wir versuchen, alle Unternehmer, die ihr Unternehmen einbringen, an der Gruppe zu beteiligen.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 05/2025 und in unserem ePaper.
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<a href="/nachrichten/ki-bewegt-die-junge-maklerbranche" hreflang="de">KI bewegt die junge Maklerbranche</a> http://www.asscompact.de/node/167999

Die Maklerbranche verändert sich. Sehr deutlich wird dies bei Zusammenkünften motivierter, junger Makler wie z. B. der Jungmakler MasterClass. Im Rampenlicht standen viele Themen – mit am stärksten der Wunsch nach optimierten Prozessen und höherer Effizienz durch künstliche Intelligenz.

167999 9. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

KI wird nun schon seit gut zwei Jahren größer und größer diskutiert – vorrangig wohl ausgelöst durch den Ende 2022 vorgestellten Chatbot ChatGPT von OpenAI. Dass es sich bei der künstlichen Intelligenz nicht nur um ein Trendthema handelt, dürften die meisten mittlerweile verstanden haben – und so dominiert sie vor allem bei den jungen Unternehmern, die noch viele beschäftigte Jahre vor sich haben, auch die Konversation.

Deutlich wurde das auf der Jungmakler MasterClass, die am 07. und 08.05.2025 zum mittlerweile dritten Mal im Hotel FREIgeist in Göttingen stattfand. Bei der MasterClass handelt es sich um eine Netzwerkveranstaltung, zu der alle aktuellen und ehemaligen Jungmakler-Bewerber sowie die Förderer des Jungmakler Awards der bbg Betriebsberatungs GmbH eingeladen sind, um an spannenden Workshops teilzunehmen und in regen Austausch zu gehen.

KI im Fokus

Nach einer kurzen Begrüßung von bbg-Geschäftsführer Tobias Knörrer sowie Moritz Heilfort, Mit-Verantwortlicher des Jungmakler Awards, und dem GENfluenZer Andreas Wollermann folgte ein „Speed-Networking“, bei dem sich die rund 50 Jungmaklerinnen und Jungmakler mit den etwa 20 Förderern in fünf Runden eingangs austauschen durften. Im Anschluss hielt Steffen Ritter, Co-Initiator und langjähriger Begleiter des Awards, einen Vortrag, der das KI-Thema gleich aufgriff – und stieß dabei auf hohes Interesse.

Hintergrund für Ritter: Im Betrieb müsse man bei zunehmendem Wachstum mehr und mehr „Verwaltungsmist“ machen. KI könne dabei helfen, den „Betrieb zu verschlanken“, um sich auf andere Dinge konzentrieren zu können. An dieser Stelle müsse man sich als Unternehmer entscheiden: Möchte man sich dem Thema widmen oder lieber analog bleiben? Wichtig sei jedoch: Erst brauche man gute Prozesse, dann könne man diese mit KI einfacher automatisieren.

Ritter selbst nutzt für sein Institut Ritter neben ChatGPT diverse Tools, bspw. Loom AI. In einer Live-Demonstration zeichnete er mit Loom AI während des Workshops ein Video von sich auf, in dem er erklärte, wie man in ChatGPT einen Chatassistenten einrichtet, der auf bestimmte Themen und Aufgaben ausgelegt ist. Loom AI machte aus der Aufzeichnung, in der Ritter lediglich in die Kamera gesprochen hatte, ein Video mit Untertiteln, Zeitstempeln für die einzelnen Kapitel des Videos und entfernte bspw. auch Füllwörter.

 

KI bewegt die junge Maklerbranche

 

KI in der Praxis

Die Möglichkeiten, die KI in der Maklerbranche bietet, vertiefte Ritter auch in einem weiteren Workshop am zweiten Veranstaltungstag, als aus dem Publikum der Einwurf geäußert wurde, dass Mailbearbeitung eine große Baustelle im Makleralltag sei, die viel Zeit fressen würde. Ritter demonstrierte im Folgenden in einem Dialog mit ChatGPT, wie schnell man sich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung geben lassen kann, die darlegt, wie man mithilfe von KI die Mailbearbeitung effizienter gestalten kann. Die Begeisterung unter den Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern war deutlich spürbar.

Der Bedarf nach technischer Unterstützung zeigte sich auch bei den interaktiven Workshops, bei denen die Jungmakler auch dazu aufgefordert wurden, eigene Themen in Einzelgruppen zu bearbeiten. So leitete z. B. Christoph Steinberger von Steinberger Finanzberatung, 2024 Gewinner des Sonderpreises Baufinanzierung beim Jungmakler Award, einen Workshop zur Prozessoptimierung im Customer-Relationship-Management. Und auch Moritz Heilfort gab Einblicke in die DSGVO-konforme Nutzung von KI in der Dokumentation von Beratungsgesprächen.

Und auch bei den Versicherern steht die KI groß im Fokus – manchmal vielleicht aber nicht auf die richtige Weise. Frederik Wulff, Vorstandsvorsitzender bei Markel, Förderer des Jungmakler Awards, war ebenfalls auf der MasterClass anwesend und stellte sich in einer ca. 45-minütigen Fragerunde den Fragen der Jungmaklerinnen und -makler, in der KI ebenfalls zur Sprache kam. Für ihn sei KI für die Finanzbranche so etwas wie die industrielle Revolution in der Produktion und werde dementsprechend ein sehr wesentlicher Bestandteil der weiteren Branchenentwicklung. Man dürfe sich jedoch, sowohl bei den Versicherern als auch in den Vermittlerbetrieben, nicht verzetteln. Viele würden das 101. Pilotprojekt zum Thema KI starten, von denen jedoch keines das Licht der Welt erblicke – weswegen Markel hier nun dem Motto „Stop starting, start finishing“ folge.

Maklerbetreuung und Frauen in der Versicherungsbranche

Eine Fortsetzung zum letzten Jahr erfuhr die Fish-Bowl-Diskussion, bei der nach dem Abendessen vier Diskussionsteilnehmerinnen ihre Geschichten als Frauen in der Versicherungsbranche teilten. Moderiert wurde die Diskussion von Moritz Heilfort, die Diskussionsteilnehmerinnen waren Lisa Lohre, Maklerbetreuerin beim Versicherungskammer Maklermanagement, sowie die selbstständigen Versicherungsmaklerinnen Janin Brauer, Yasemine Kanwischer und Kim Vivian Sombrutzki. Mit der Diskussion nahm sich die MasterClass eines ernsten, aber wichtigen Themas an, welches herausarbeiten sollte, welche Steine Frauen in der Versicherungsbranche in den Weg gelegt werden und wie man aus ihr eine für Frauen inklusivere Branche machen könnte.

Und auch das Thema Maklerbetreuung zeigte sich erneut als emotionales Thema mit einem hohen Stellenwert für Jungmakler, deren Ansichten zur aktuellen Maklerbetreuungslandschaft in einer AssCompact Jungmakler-Studie eingeholt wurden. Die Ergebnisse wurden in einem Workshop von Tobias Knörrer und Andreas Wollermann vorgestellt und diskutiert – mit einigen überraschenden Momenten für die anwesenden Förderer. Denn viele Jungmakler seien mit vielen Maklerbetreuern nicht zufrieden, da sie sich wenig mit den Geschäftsmodellen der Makler, die sie betreuen, auseinandersetzen würden.

 

KI bewegt die junge Maklerbranche

 

MasterClass 2026

Die Jungmakler MasterClass gilt als das Klassentreffen des Jungmakler Awards, bei dem Alumni und Alumnae sowie neue Bewerber netzwerken und voneinander lernen können. Für die MasterClass 2026 kann man sich bereits anmelden. Diese findet dann am 06. und 07.05. statt, erneut im Hotel FREIgeist in Göttingen. (mki)

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<a href="/nachrichten/stuttgarter-neue-rolle-fuer-volker-bohn" hreflang="de">Stuttgarter: Neue Rolle für Volker Bohn </a> http://www.asscompact.de/node/167997

Volker Bohn ist seit Anfang Mai Generalbevollmächtigter für unabhängige Vertriebspartner bei der Stuttgarter Versicherungsgruppe. Seit seinem Start im Unternehmen im November 2019 war Bohn Organisationsdirektor im Vertrieb des Versicherers.

167997 9. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Mit Wirkung zum 01.05.2025 hat der Vorstand der Stuttgarter Versicherungsgruppe Volker Bohn zum Generalbevollmächtigten für unabhängige Vertriebspartner berufen. Seit seinem Eintritt am 01.11.2019 war Bohn als Organisationsdirektor im Vertrieb der Stuttgarter tätig. Seine Arbeit stehe für eine konsequente Marktorientierung, strategischen Weitblick und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Partnern im unabhängigen Vertrieb, teilt die Stuttgarter mit.

Neben seinen operativen Aufgaben ist Bohn auch bei verschiedenen strategischen Themen beteiligt. So hatte von Dezember 2021 bis Ende März 2024 die Position des Nachhaltigkeitsbeauftragten der Stuttgarter Versicherungsgruppe inne. In dieser Funktion trieb er die Implementierung des Nachhaltigkeitsboards und die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie voran. Zudem war Bohn Teil des Kernteams für den Strategieentwicklungsprozess der Stuttgarter und ist Mitglied der Projektleitung des Fusionsprojektes mit der SDK. (tik)

Bild: die Stuttgarter

Weitere Personennews lesen Sie hier.

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<a href="/nachrichten/solvabilitaet-der-lebensversicherer-und-pkv-anbieter" hreflang="de">Solvabilität der Lebensversicherer und PKV-Anbieter </a> http://www.asscompact.de/node/167996

Im Rahmen des aktuellen map-report hat Franke und Bornberg die Lebensversicherer und privaten Krankenversicherer im Hinblick auf deren Solvabilitätsquoten unter Solvency II beleuchtet. Die Analyse zeigt die Solvabilität im Vergleich von 2015 bis 2024 und umfasst auch Übersichten zu den Beitragseinnahmen.

167996 9. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die Gesellschaften haben erneut ihre SFCR-Berichte veröffentlicht. Die Lebensversicherer und privaten Krankenversicherer wurden vom map-report einer Analyse der Solvabilitätsquoten nach dem Solvency-II-Regime unterzogen. Neben der Größe des Unternehmens und der Marktlage im jeweiligen Segment ist auch das individuelle Risikoprofil zu berücksichtigen. Individualisierungsmöglichkeiten wie die Nutzung von unternehmensspezifischen Parametern oder internen Modellen wirkten sich dabei ebenfalls auf die Höhe der Bedeckung aus, wie es vom Analysehaus Franke und Bornberg, dem Herausgeber des map-report Nr. 939, dazu heißt.

Neuberechnung hat Auswirkungen auf Bedeckungsquoten

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Versicherer im Sommer 2024 aufgefordert, das Rückstellungstransitional neu zu berechnen. Dabei handelt es sich um eine Übergangsmaßnahme für versicherungstechnische Rückstellungen, die eingeführt wurde, um den Gesellschaften wegen der niedrigen Zinsen den Übergang auf Solvency II zu erleichtern. Der Zinsanstieg seit 2022 hat bei den Versicherern zu deutlich niedrigeren versicherungstechnischen Rückstellungen unter Solvency II und damit zu höheren Eigenmitteln geführt. Auch die Solvenzkapitalanforderungen verringerten sich – entsprechend erhöhten sich die Bedeckungsquoten 2022 und 2023. Ende 2023 lagen die Rückstellungen nach Solvency II meist unter denen nach Solvency I. „Die ursprünglich zur Entlastung gedachte Übergangsmaßnahme des Rückstellungstransitionals ist damit in ihrer bisherigen Form nicht mehr notwendig und kann inzwischen sogar Fehlanreize schaffen. Denn sie soll zwar Marktverwerfungen abfedern, zugleich aber zur raschen Anpassung an die Solvency-II-Anforderungen motivieren“, erläutert Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, die Anordnung der BaFin.

Die von der Aufsichtsbehörde veranlasste Neuberechnung soll diesem Problem entgegenwirken und das Rückstellungstransitional an die aktuellen Rahmenbedingungen anpassen. „Bei den meisten Versicherern hat es inzwischen keinen finanziellen Effekt mehr – es beträgt faktisch null. Für Versicherer, die das Rückstellungstransitional nutzen, führt die Neuberechnung dadurch zu niedrigeren Bedeckungsquoten“, ergänzt Reinhard Klages, Analyst des map-report.

Solvenzquoten der Lebensversicherer

Die aufsichtsrechtlich relevante SCR-Quote der Lebensversicherungsbranche (anrechenbare Eigenmittel der Branche im Verhältnis zum SCR der Branche inklusive Übergangsmaßnahmen) beträgt 340,3%. Verglichen mit Ende 2023 (663,6%) hat sich die Kennzahl somit um rund 323,3% verringert. Hier kommen deutlich die Auswirkungen der von der BaFin angeordneten Neuberechnung des Rückstellungstransitionals zum Tragen. Sie führt dazu, dass bei vielen Versicherern der Übergangseffekt deutlich verringert oder gar eliminiert wurde. Wie Franke und Bornberg anmerkt, sind in diesem Durchschnittswert die Lebensversicherer nicht enthalten, die auf Übergangsmaßnahmen verzichten.

Hohe Spannweite in der LV

Die Quoten der einzelnen Anbieter liegen nach wie vor sehr weit auseinander. Den höchsten Wert weist die LV 1871 auf mit einer Quote von 716,4%. Auch die Quoten von WGV (701,6%), SV Sparkassenversicherung (673,9%), Ideal (671,0%) und Provinzial (643,3%) beliefen sich auf das Sechs- bis Siebenfache der geforderten Bedeckung. Die niedrigsten Quoten unter Berücksichtigung sämtlicher Übergangsmaßnahmen verzeichnen Concordia Oeco (103,9%), LPV (122,9%) und Athora (145,1%).

Mit dem überwiegenden Wegfall und den deutlichen Reduzierungen der Übergangsmaßnahmen für die versicherungstechnischen Rückstellungen, hätten die Übergangshilfen den Solvenzquoten auch nicht mehr den Auftrieb der vergangenen Jahre gegeben, heißt es von den Autoren des map-report. In den Vorjahren lag der Unterschied zwischen der Basisquote (ohne VA und/oder ÜM) und dem aufsichtsrechtlichen Nachweis häufig bei mehr als 300 Prozentpunkten, nicht selten sogar weit über 500 bis hin zu 1.100 Prozentpunkten. Marktdurchschnittlich betrug die Abweichung im Jahr 2023 noch 342,9 Prozentpunkte. Ende 2024 notierte die Basis-SCR-Quote mit 308,6% nur noch rund 32,0 Prozentpunkte niedriger.

Quoten haben sich marktweit geringfügig verringert

Marktweit sind die Quoten nach Abzug der VA und ÜM geringfügig gesunken. In der Berechnung ohne Maßnahmen hat sich die Solvenzquote des Marktes von 320,8% im Vorjahr auf 308,6% verringert. Auch bei dieser Kennzahl ist eine breite Streuung der Ergebnisse festzustellen. Die höchsten Quoten weisen die LVM auf mit 730,1% (2023: 767,5%) und die LV 1871 mit 715,7% (Vorjahr 599,2%).

 

Solvabilität der Lebensversicherer und PKV-Anbieter

 

Drei Lebensversicherer erreichten Ende 2024 die Bedeckungsquote ohne Hilfs- und Übergangsmaßnahmen von 100% nicht. 21 Gesellschaften waren es noch bei der erstmaligen Berichterstattung nach Solvency II Ende 2016.

PKV-Anbieter gut aufgestellt

Bei den privaten Krankenversicherern fällt die Streuung ähnlich breit aus wie in der Lebensversicherung. Die PKV-Anbieter präsentieren sich durchweg solvent, wobei die Spanne von 990,7% (UKV) bis hin zu 191,1% (ERGO) reicht. Die PKV ist laut map-report dank anderer Spielregeln als in der Lebensversicherung gut gerüstet. Hier können die Beiträge angepasst werden, wodurch ein Großteil des Risikos von den Kunden getragen wird. Insgesamt hat der Markt die SCR-Bedeckung ohne VA und ÜM von 527,4% in 2023 auf 483,0% in 2024 verringert. Die Ergebnisse der einzelnen Unternehmen weichen sehr deutlich voneinander ab.

Zur Entwicklung der LV-Beitragseinnahmen

Die verdienten Bruttobeitragseinnahmen gemäß SFCR-Berichten betrugen in der Lebensversicherung im vergangenen Jahr 90,46 Mrd. Euro. Zum Vergleich: 2023 waren es 87,73 Mrd. Euro. Das bedeutet ein Plus von 3,1% und nach drei Jahren in Folge mit rückläufigen Beitragseinnahmen den erhofften Umschwung. 40 Gesellschaften konnten die Beitragseinnahmen steigern, sieben Versicherer bewegten sich mit Veränderungen zwischen +1,0% und –1,0% in etwa auf Vorjahresniveau und 29 Versicherer haben ein Minus eingefahren im Bereich von –2,0 und –33,8%. Relativ gesehen weisen die Beitragseinnahmen bei der BL die Bayerische den größten Rückgang auf um 33,8% auf 408,7 Mio. Euro. Es folgen die Cosmos mit einer Verringerung von 17,8% auf 1,40 Mrd. Euro, die im Run-off befindliche Frankfurter mit einem Minus von 14,8%, die R+V a.G. mit einem Rückgang um 11,5% und die IDEAL mit einem Minus von 11,1%.

Deutlich zulegen konnte dagegen die seit Juli 2024 wieder mit aktivem Neugeschäft agierende und unter neuem Namen auftretende BY die Bayerische Vorsorge, ehemals BBV. Sie verzeichnet eine Steigerung von 315,3% auf 337,03 Mio. Euro. Ebenfalls im Plus: SIGNAL IDUNA AG (46,6%), myLife (30,2%), VPV (24,5%), Dortmunder (21,0%) und HanseMerkur (20,3%).

Bruttobeiträge der PKV-Anbieter

Die verdienten Bruttobeiträge der privaten Krankenversicherer haben 2024 um 4,3% auf 50,49 Mrd. Euro zugelegt. Auf die einzelnen Gesellschaften entfallen sehr unterschiedliche Anteile. Ottonova, als jüngste Gesellschaft, legte ausgehend von einem niedrigen Niveau mit 33,2% relativ am stärksten zu. Unter den Top-Anbietern mit über 1 Mrd. Beitragseinnahmen konnten die Hallesche (7,6%), HUK-COBURG (5,7%), Barmenia (5,6%), HanseMerkur (4,9%), Debeka (4,7%) und SIGNAL IDUNA (4,3%) die Bruttobeiträge relativ am deutlichsten steigern. (tik)

 

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<a href="/nachrichten/allianzgi-und-lurse-launchen-volldigitale-bav-loesung" hreflang="de">AllianzGI und Lurse launchen volldigitale bAV-Lösung</a> http://www.asscompact.de/node/167969

Der HR- und bAV-Lösungsanbieter Lurse und der Vermögensverwalter AllianzGI bringen die „Allianz Plug-In Pension“ auf den deutschen Markt. Dabei handelt es sich um eine volldigitale Einrichtungsmöglichkeit einer fondsgebundenen Direktzusage für mittelständische Unternehmen.

167969 9. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Lurse, ein HR- und bAV-Lösungsanbieter mit Fokus auf Compensation & Benefits, bringt zusammen mit der Vermögensverwaltungstochter der Allianz, Allianz Global Investors (AllianzGI) eine neue Form der fondsgebundenen Direktzusage auf den deutschen Markt. Sie nennt sich „Allianz Plug-In Pension“ und ist eine generationengerechte volldigitale bAV-Lösung, die eine komfortable und schnelle Einrichtung einer fondsgebundenen Direktzusage ermöglichen soll.

Plug-In Pension richtet sich an Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitenden, unabhängig davon, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Pensionsplan tatsächlich teilnehmen.

Vereinfachung der fondsgebundenen Direktzusage

Bisher war die fondsgebundene Direktzusage aufgrund ihrer Komplexität vornehmlich größeren Unternehmen vorbehalten, die über eigene bAV-Experten verfügen, so die Mitteilung zum Produkt. Denn bei der Einrichtung seien viele Parteien involviert und es gebe umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten, die dieses Durchführungsweg zwar einerseits sehr flexibel, andererseits auch komplex machten.

Vor allem mittelständische Unternehmen hätten daher bislang von einer fondsgebundenen Direktzusage abgesehen, die jedoch, so AllianzGI und Lurse aufgrund von Freiheiten in der Kapitalanlage sowie der Möglichkeit, über die Standard-Höchstgrenzen hinaus steuer- und sozialversicherungsfrei einzuzahlen, sehr renditestark sei. Sie sei eine für die breite Belegschaft, insbesondere auch für Führungskräfte, geeignete bAV und könne zudem möglicherweise bestehende Direktversicherungen ergänzen.

Optionen von Allianz Plug-In Pension

Die bAV-Lösung bietet Firmen unterschiedliche Wahlmöglichkeiten zur Gestaltung einer individuellen Altersversorgung – etwa mit Blick auf die Beitragsstruktur oder Auszahlungsoptionen. Durch standardisierte und aufeinander abgestimmte Verträge aller Beteiligten könne ein volldigitaler Unterschriftenprozess ausgelöst und Allianz Plug-In Pension abgeschlossen werden.

Die generationengerechte Kapitalanlage erfolge über ein sogenanntes Lebenszykluskonzept. Für jüngere Beschäftigte mit einer längeren Zeit bis zum Renteneintritt wird bei Plug-In Pension stärker in chancenorientierte Anlagen wie Aktien oder Private Markets investiert, um ein attraktives Vorsorgevermögen aufzubauen. Je näher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann dem Renteneintritt kommen, desto mehr wird in stabilisierende Anlagen umgeschichtet, um das Vorsorgevermögen zu schützen.

Die FNZ Bank fungiert als Partner für die Depotführung und hat speziell für Allianz Plug-In Pension eine Private-Markets-Fondslösung von AllianzGI für kleinere monatliche bAV-Sparbeiträge investierbar gemacht.

Abschluss über Direktvertrieb und Vermittler

Auf Nachfrage von AssCompact bestätigt AllianzGI, dass Allianz Plug-In Pension direkt über Lurse, AllianzGI und Allianz Pension Partners sowie über auswählte Partnerbanken vertrieben wird. Darüber hinaus können freie Fondsvermittler, Berater und Maklerpools mit einer Erlaubnis nach §34f GewO das Produkt vertreiben. Voraussetzung hierfür ist eine Anbindung an Plug-In Pension und damit an die FNZ Bank SE als depot- und kontoführende Stelle. (mki)

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<a href="/nachrichten/wer-zahlt-bei-lackkratzern-am-auto-nach-der-waschanlage" hreflang="de">Wer zahlt bei Lackkratzern am Auto nach der Waschanlage?</a> http://www.asscompact.de/node/167942

Stellt ein Autofahrer nach dem Besuch in der Waschanlage Schäden an seinem Fahrzeug fest, liegt die Beweislast bei ihm: Er muss nachweisen, dass die Schäden tatsächlich durch die Waschanlage verursacht wurden. Oft nicht ganz einfach, wie ein Fall zeigt.

167942 9. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Wer mit seinem Auto durch die Waschanlage fährt und danach Kratzer oder Dellen entdeckt, steht schnell vor einer schwierigen Beweisfrage: Stammt der Schaden wirklich von der Anlage? Das zu beweisen, ist in der Praxis meist schwer – wie ein Fall vor dem Landgericht Lübeck (LG) zeigt. Dort gelang es dem Kläger trotz eines eingeholten Sachverständigengutachtens nicht, den Nachweis zu führen.

Technisches Gutachten – kein Verschulden der Waschanlage

Ein Mann ließ sein Fahrzeug in einer Waschanlage reinigen und stellte anschließend mehrere Kratzer am Lack fest. Diese beanstandete er unmittelbar beim Personal der Waschanlage, das jedoch nach Überprüfung der Anlage eine Verantwortlichkeit ablehnte. Vor dem Landgericht Lübeck machte der Mann daraufhin Reparaturkosten in Höhe von rund 5.000 Euro geltend.

Das Gericht hörte den Kläger und dessen Ehefrau zum Zustand des Fahrzeugs vor dem Waschgang an und veranlasste anschließend ein technisches Gutachten. Dieses kam zu dem Ergebnis, dass die Kratzer nicht durch die Waschanlage verursacht wurden, sondern auf bereits vorhandene Vorschäden zurückzuführen seien. Diese hätten vor dem Waschgang möglicherweise durch Politur überdeckt und erst durch den Reinigungsvorgang wieder sichtbar geworden sein können. Das Gericht sah daher keine Grundlage für Schadenersatz und wies die Klage ab.

Anscheinsbeweis kann nicht erbracht werden

Grundsätzlich liegt die Beweislast beim Geschädigten – er muss nachweisen, dass der Schaden durch den Schädiger verursacht wurde. In Fällen, die sogenannte „Waschstraßenschäden“ betreffen, ist dieser Nachweis oft nur schwer zu führen. Daher kommt unter bestimmten Voraussetzungen ein Anscheinsbeweis in Betracht. Dieser greift jedoch nur, wenn feststeht, dass die Schadenursache ausschließlich aus dem Verantwortungsbereich der Betreiberin stammt – also insbesondere dann, wenn das Fahrzeug nachweislich unbeschädigt in die Anlage eingefahren ist. Dieser Nachweis ist häufig schwierig, im vorliegenden Fall gelang er dem Kläger zunächst. Ein technisches Gutachten ergab jedoch später, dass die festgestellten Kratzer nicht durch die Waschanlage verursacht worden sein konnten, sondern bereits vor dem Waschgang vorhanden waren – möglicherweise zuvor nur durch Politur verdeckt. (bh)

LG Lübeck, Urteil vom 040.4.2025 – Az: 3 O 186/22, nicht rechtskräftig, Urteil wird in Kürze veröffentlicht

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<a href="/nachrichten/wechselwelle-mit-folgen-kfz-bleibt-maklergeschaeft-nummer-eins" hreflang="de">Wechselwelle mit Folgen: Kfz bleibt Maklergeschäft Nummer eins</a> http://www.asscompact.de/node/167984

Die Kfz-Versicherung bleibt in Bewegung: Nach einer aktiven Wechselsaison sind auch für 2026 Preisanpassungen wahrscheinlich. Versicherungsmakler müssen sich wieder auf wechselwillige Kunden einstellen. Eine regelmäßige Überprüfung der Verträge gehört für sie sowieso zum Geschäft.

167984 8. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die große Aufregung rund um das alljährliche Wechselgeschäft in der Kfz-Versicherung, die in der Saison 2024/2025 vor allem von spürbaren Prämienerhöhungen angefacht wurde, ebbt erfahrungsgemäß im Verlauf des Jahres ab. Was im Herbst noch hitzige Vergleiche, eilige Vertragsabschlüsse und intensive Kundenberatungen mit sich bringt, verliert danach an Dynamik. Zwar zeigt die aktuelle AssCompact Studie „Private Kfz- & Flottenversicherung 2025“, dass das private Kfz-Versicherungsgeschäft für Versicherungsmakler auch unterjährig einen beachtlichen Durchschnittsanteil von 38% am Gesamtgeschäft ausmacht – dennoch liegt der klare Schwerpunkt auf der heißen Phase im November. In dieser Zeit richten Makler ihre gesamte Aufmerksamkeit auf den Markt und stemmen einen hohen Arbeitsaufwand.

Ein Drittel der Versicherungsmakler berichtet von wechselwilligen Kunden

Die Bilanz für das vergangene Wechselgeschäft dürfte mittlerweile in den Versicherungshäusern gezogen worden sein. Hinter Versicherern und Versicherungsmaklern liegt aufgrund der Preissteigerungen ein lebhaftes Saisonfinale. Wie die aktuelle AssCompact Studie zeigt, spürte fast ein Drittel der befragten Versicherungsmakler eine gestiegene Wechselbereitschaft ihrer Kunden. Doch nicht immer ist der Versicherungswechsel die erste Wahl. Etwas mehr als 60% haben wohl anderweitig für ihre Kunden reagiert und eher den Versicherungsumfang reduziert – letztlich ein Balanceakt zwischen Preisbewusstsein und notwendigem Versicherungsschutz.

Auch in diesem Jahr dürfte in den Versicherungshäusern in Herbst und Winter wieder reger Betrieb in den Kfz-Abteilungen herrschen. Die Zeichen deuten darauf hin, dass auch 2026 mit weiteren Preiserhöhungen in der Kfz-Versicherung gerechnet werden muss. Selbst wenn die Leistungsausgaben der Versicherer unter denen des Vorjahres bleiben sollten, könnten viele Gesellschaften die Gelegenheit nutzen, um durch erneute Prämienanpassungen die Verluste der vergangenen Jahre zumindest teilweise auszugleichen.

Jährliche Wechselquote im Maklerbestand bei 20%

Für Versicherungsmakler bedeutet das, aufmerksam den Markt zu beobachten. Wie die aktuelle AssCompact Studie zeigt, überprüfen 44% der Makler ohnehin jedes Jahr routinemäßig die Autoversicherung ihrer Kunden, während 26% diesen Check alle zwei bis drei Jahre durchführen. Etwa jeder fünfte Makler wird zudem aktiv, sobald Kunden eine Überprüfung wünschen – ein Impuls, der sich bei einer ähnlich intensiven medialen Begleitung der kommenden Wechselsaison wie im Vorjahr aller Voraussicht nach wieder deutlich verstärken wird. Und die Dynamik ist durchaus spürbar: Laut der Studie liegt die jährliche Wechselquote im Kundenbestand der Makler bei rund 20%.

Wichtigste Einnahmequelle und strategische Faktoren

Für viele Maklerunternehmen bleibt das Kfz-Geschäft auch heute noch ein bedeutendes Standbein. Überraschend deutlich zeigt das die AssCompact Studie: Fast 75% der befragten Versicherungsmakler gaben an, dass die Kfz-Versicherung sogar ihre Haupteinnahmequelle sei – ein Ergebnis, das dann doch aufhorchen lässt, selbst wenn man das Flottengeschäft mitrechnet. Naheliegender erscheinen dagegen jedoch Einschätzungen, die das Kfz-Geschäft als strategisches Werkzeug beschreiben: Viele Makler nutzen die Gelegenheit, einmal im Jahr gezielt mit ihren Bestandskunden in Kontakt zu treten und dabei auch den Servicegedanken zu stärken. Zudem dient die Autoversicherung nach wie vor als klassischer Türöffner für die Neukundengewinnung.

Treiber in der Wechselsaison ist der Preis

Eines ist sicher: Auch in der kommenden Wechselsaison werden sich viele Kunden wieder in erster Linie vom Preis leiten lassen. Kein Wunder – schließlich machen die Vergleichsportale es kinderleicht, auf einen Blick die günstigsten Angebote herauszufiltern. Umso mehr wird es erneut an den Versicherungsmaklern liegen, das Augenmerk ihrer Kunden nicht nur auf die Prämie, sondern auf das gesamte Preis-Leistungs-Verhältnis zu lenken. Es wird ihre Aufgabe sein, die Unterschiede in den Leistungen sichtbar zu machen, Qualität zu erklären und dafür zu sorgen, dass der vermeintlich billigste Tarif am Ende nicht zur teuren Überraschung wird. (bh)

Über die Studie

Die Online-Befragung zur Studie „AssCompact AWARD – Private Kfz- & Flottenversicherung 2025“ wurde vom 05.02.2025 bis 14.02.2025 durchgeführt. Nach einer Qualitätsprüfung flossen die Stimmen von 344 Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungsbranche in die Stichprobe ein, die damit ein sehr gutes Abbild der Vermittlerschaft darstellt. Die Studie kann hier erworben werden.

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<a href="/nachrichten/verstaerkung-fuer-das-board-von-getsafe" hreflang="de">Verstärkung für das Board von Getsafe</a> http://www.asscompact.de/node/167990

Das InsurTech Getsafe hat sich Christopher Lohmann als Unterstützung auf Board-Ebene ins Unternehmen geholt. Mit diesem Neuzugang will Getsafe seine Versicherungskompetenz im strategischen Führungskreis stärken. Für kommende Meilensteine sieht sich Getsafe gerüstet.

167990 8. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Getsafe hat einen personellen Neuzugang bekannt gegeben: Das InsurTech hat Christopher Lohmann gewonnen, der das Unternehmen seit dem 01.04.2025 auf Board-Ebene unterstützt.

Lohmann war zuletzt als Vorstandsvorsitzender der HDI tätig und blickt zudem auf einen Werdegang bei Allianz und Gothaer zurück. Er bringt daher umfassende Branchenerfahrung und strategisches Know-how mit, heißt es vom Unternehmen.

Mit seinem Eintritt stärke Getsafe gezielt seine Versicherungskompetenz im strategischen Führungskreis, teilt Getsafe mit. Das Board des Unternehmens besteht bisher insbesondere aus Venture-Capital-Gesellschaften als Partner, z. B. Earlybird und CommerzVentures.

Strategische Ausrichtung des InsurTechs

Neues Ziel des InsurTechs nach dem Aufbau des Sachversicherungsgeschäfts ist nun der Ausbau der technologischen Plattform durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Einsetzungsmöglichkeiten von KI sieht Getsafe entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Risikoanalyse über Beratung bis zur Schadenerkennung.

Zugleich will Getsafe auch seine strategische Ausrichtung im Bereich Lebens- und Krankenversicherung stärken. Hier will das Unternehmen laut eigenen Angaben die führende digitale Versicherungsplattform für eine neue Kundengeneration werden, und zwar vollständig mobile-first, datengestützt und skalierbar. (lg)

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<a href="/nachrichten/hbc-helmsauer-und-co-kommt-nun-die-zeit-kleinerer-konsolidierer" hreflang="de">HBC, Helmsauer und Co.: Kommt nun die Zeit kleinerer Konsolidierer?</a> http://www.asscompact.de/node/167988

Das bisherige Übernahmegeschehen 2025 gibt womöglich Ausblick auf ein dynamisches M&A-Jahr – und das trotz wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten. In Deutschland gab es bereits mindestens 20 Transaktionen, doch die größeren Konsolidierer waren eher weniger aktiv. Sind nun die kleineren Player dran?

167988 8. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Unternehmensübernahmen geschehen aktuell in einem schwierigen Umfeld – von Inflation bis US-Zöllen beeinflusst vieles derzeit den Markt, und das oft ins Negative.

Versicherungsvermittlungsbranche: Fels in der Brandung

Interessant, dass sich unter solchen Umständen die Versicherungsvermittlungsbranche besonders widerstandsfähig zeigt. Sie blieb nämlich laut den „Q1 2025 M&A Trends“ von MarshBerry für Investoren „strategisch attraktiv und bestätigte erneut ihren langfristigen Wert“. Der Quartalsbericht gibt ein Update zum europäischen Markt für Versicherungsvermittler, auch speziell für Deutschland. Er zeigt zudem überblicksartig die wichtigsten Transaktionen, Trends und Entwicklungen, die den M&A–Markt der Versicherungsvermittlungsbranche bestimmen, auf.

Kleinere Transaktionen liegen im Trend

Demnach verhielt sich der M&A-Markt im Finanzsektor insgesamt im letzten Quartal eher zurückhaltend, die Versicherungsvermittlung in Europa war allerdings bemerkenswert aktiv. Dies sei unter anderem der anhaltenden Nachfrage von Private–Equity–Gesellschaften (PE) zu verdanken, heißt es von MarshBerry. Die Versicherungsvermittlungsbranche hat planbare Einnahmemodelle, starke Kundenbeziehungen und skalierbare Geschäftsstrukturen, wodurch sie auch in unsicheren Zeiten attraktiv bleibe. Doch noch etwas fällt MarshBerry im aktuellen Bericht auf: eine Verschiebung des M&A–Markts in mehreren europäischen Ländern hin zu kleineren Transaktionen. Hier könnte sich eine sich verengende Deal–Pipeline andeuten.

„Ein weiteres dynamisches Jahr“

Bis zum 31.03.2025 hat MarshBerry insgesamt 121 bekanntgegebene Fusionen und Übernahmen gezählt, an denen europäische Versicherungsmakler beteiligt waren. Das niederländische Analysehaus nimmt jedoch an, dass die tatsächliche Zahl viel höher liegt, denn viele kleinere Transaktionen werden gar nicht veröffentlicht. Im ersten Quartal 2025 wurden zudem 58% der europäischen Deals von Private–Equity–Gesellschaften unterstützt. Dies sieht MarshBerry als ein deutliches Zeichen für deren anhaltenden Einfluss auf die Branche. Gesamtfazit des Berichts: „Das erste Quartal hat den Grundstein für ein weiteres dynamisches Jahr in der Branche gelegt.“

Übernahmegeschehen im deutschen Markt: Weniger geeignete Kandidaten

Und wie sieht es nun im deutschen Markt aus? Hierzulande wurden im ersten Quartal 2025 mehr als 20 Transaktionen verbucht. Aber: Die größeren Konsolidierer, z. B. GGW und MRH Trowe, zeigten nicht so eine hohe Aktivität wie noch im Vorjahr. Diese Beobachtung gilt sowohl für die Anzahl als auch den Umfang der Deals. Von den lokalen Konsolidierern lässt sich immer stärker vernehmen, dass das Angebot an geeigneten Übernahmekandidaten im mittleren Marktsegment rasch schrumpfe.

Ist die Stunde der kleineren Konsolidierer gekommen?

Es ist aber in diesem Zusammenhang auch festzuhalten, dass kleinere Plattformen wie HBC, Helmsauer Gruppe und Attikon zugleich an Bedeutung gewinnen. Viele von ihnen setzen auf die „Long-Tail-Konsolidierung“, also den gezielten Erwerb kleinerer, oft regional verwurzelter Maklerbetriebe. Für kleinere Maklerbetriebe bedeuten diese Plattformen oft auch eine Partnerschaft, die auf gemeinsamen Werten basiert. Darüber hinaus ist ihnen eine attraktive Bewertung wichtig. So scheinen die kleineren Player im Markt MarshBerry zufolge momentan besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen verkaufswilliger Makler eingehen zu können, vor allem auch, weil größere Konsolidierer häufig einen stärker transaktionsgetriebenen Ansatz verfolgen. (lg)

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<a href="/nachrichten/bei-diesen-versicherern-sind-eltern-haeufiger-kunden" hreflang="de">Bei diesen Versicherern sind Eltern häufiger Kunden</a> http://www.asscompact.de/node/167986

Deutschlands Eltern wollen gerne umfassend versichert sein. Mehr als ein Fünftel plant, im kommenden Jahr eine neue Versicherung abzuschließen oder zu wechseln. Das zeigt eine Zielgruppenanalyse des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Welche Anbieter werden von Eltern bevorzugt?

167986 8. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Deutsche Eltern setzen auf einen umfassenden Versicherungsschutz. Das zeigt eine aktuelle Zielgruppenanalyse des Meinungsforschungsinstituts YouGov zu den Einstellungen und Eigenschaften von Eltern, die Versicherungen abschließen. So planen 21% der Eltern in Deutschland in den nächsten zwölf Monaten einen Wechsel oder Neuabschluss eines Versicherungsproduktes.

Die potenziellen Versicherungsnehmer sind dabei tendenziell eher männlich (56%) als weiblich (44%). Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind die Eltern, die in den nächsten zwölf Monaten eine Versicherung abschließen wollen, deutlich häufiger zwischen 35 und 44 Jahre alt (31%, Gesamtbevölkerung: 16%) und arbeiten häufiger in Vollzeit (62%, Gesamtbevölkerung: 45%).

Eltern sind gerne umfassend versichert und investieren gern

Sieben von zehn der befragten Eltern (71%) geben an, gerne umfassend versichert zu sein, in der Gesamtbevölkerung stimmen 59% dieser Aussage zu. Auch vertrauen Eltern häufiger Banken und Finanzdienstleistungsanbietern (49%, Gesamtbevölkerung: 36%) und treffen finanzielle Entscheidungen häufiger nur nach Beratung durch eine Fachkraft (46%, Gesamtbevölkerung: 29%). Zudem suchen 65% der Eltern ständig nach Möglichkeiten, ihr Geld gewinnbringend zu investieren, verglichen mit 43% der Gesamtbevölkerung.

Etwa drei von zehn Eltern (29%), die eine Versicherung abschließen wollen, nutzen dafür Preisvergleichswebsites für Finanzprodukte. In der Gesamtbevölkerung sind es knapp ein Viertel (24%).

Diese Versicherer werden von Eltern bevorzugt

Welche Anbieter sind für Eltern attraktiv? Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind Eltern häufiger Kunden bei der Allianz (29%, Gesamtbevölkerung 20%), bei der AXA (15%, Gesamtbevölkerung 9%) sowie bei Allianz Direkt (5%, Gesamtbevölkerung 2%). Die folgenden Versicherungsmarken ziehen Eltern zudem häufiger für einen Abschluss in Betracht als die Gesamtbevölkerung: AXA, Allianz, DA Direkt, Allianz Direkt und FRIDAY.

Die Daten beziehen sich auf Personenprofile auf YouGov, die angeben, eigene Kinder zu haben oder erziehungsberechtigt zu sein und an einem Versicherungsabschluss in den nächsten zwölf Monaten interessiert zu sein, im Vergleich zur Gesamtbevölkerung, mit Stand von 30.03.2025. (js)

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<a href="/nachrichten/%E2%80%9Egefordert-sind-echte-expertise-und-individuelle-beratung%E2%80%9C" hreflang="de">„Gefordert sind echte Expertise und individuelle Beratung“</a> http://www.asscompact.de/node/167985

Der Strukturvertrieb OVB feiert 2025 sein 55-jähriges Bestehen. Was zeichnet das erfolgreiche Geschäftsmodell aus? Und welche Veränderungen nimmt das Unternehmen über die Zeit wahr? Ein Gespräch über strategisches Wachstum, Anpassungsfähigkeit und die Attraktivität des Vermittlerjobs.

167985 8. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Interview mit Christian Höfel, CEO der OVB Vermögensberatung AG
Herr Höfel, die OVB Vermögensberatung AG (OVB) feiert in diesem Jahr ihr 55-jähriges Betriebsjubiläum. Welche Meilensteine prägten die Entwicklung des Unternehmens?

In den letzten 55 Jahren hat sich OVB von einem Unternehmen, das 1970 infolge der Änderungen zum Dritten Vermögensbildungsgesetz mit Bausparverträgen begann, zu einem europaweit tätigen Allfinanzdienstleister entwickelt. Anfangs lag der Fokus in Deutschland auf der Vermittlung von Bausparverträgen, doch das Produktportfolio wurde im Laufe der Zeit stetig erweitert. Heute bietet OVB ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen an, darunter Versicherungen, Finanzierungen und Geldanlagen. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf der individuellen Beratung von Privatkunden sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen.

Was zeichnet das Geschäftsmodell aus, das dieses Wachstum ermöglicht hat?

Unsere Beratung steht im Mittelpunkt − nicht der Produktverkauf. Als Mehrfachagenten arbeiten wir mit ausgewählten Produktpartnern zusammen und setzen auf einen strukturierten Beratungsansatz: Analyse, Beratung und Service. Dieses Modell bewährt sich sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Märkten, da es flexibel auf unterschiedliche regulatorische Rahmenbedingungen und Kundenbedürfnisse eingeht.

Welche Veränderungen beobachten Sie gegenwärtig bei den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden?

Kunden sind heute informierter und anspruchsvoller denn je. Ein Standardprodukt reicht längst nicht mehr aus – gefragt sind maßgeschneiderte, flexible Lösungen, die sich an die individuelle Lebenssituation anpassen. Während früher eine klassische Lebensversicherung oft viele Zwecke abdeckte, erwarten Kunden heute durchdachte Konzepte, die Vorsorge, Absicherung und Vermögensaufbau intelligent verbinden.

Gleichzeitig gewinnt Transparenz immer mehr an Bedeutung. Der einfache Zugang zu Vergleichsportalen, Apps und digitalen Informationen verändert die Erwartungen: Beratung muss auf Augenhöhe stattfinden. Gefordert sind echte Expertise und individuelle Lösungen – keine Einheitskonzepte.

Deutschland bleibt trotz der europäischen Aus­richtung der Kernmarkt. Worin liegt die besondere Bedeutung?

Deutschland ist für uns nach wie vor ein sehr wichtiger Markt – in Bezug auf Volumen, Bedeutung für unsere Produktpartner und auch strategisch. Hier hat alles vor 55 Jahren angefangen und unsere Aufgabe und Verantwortung ist, das Unternehmen für die nächsten 55 Jahre aufzustellen und vorzubereiten.

In 55 Jahren erwirbt ein Unternehmen jede Menge Erfahrung und Marktkenntnis. Was sind die Learnings bei OVB?

Mut und die Bereitschaft, Neues auszuprobieren, zeichnen uns aus. Veränderungsbereitschaft ist daher ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir lernen kontinuierlich – auf Basis von Marktbeobachtung und Kundenfeedback.

Dieser Ansatz prägt unsere Beratungsstrategien, Produkte, Prozesse und den Umgang mit neuen Anforderungen. In einer europaweiten Struktur ist es entscheidend, flexibel auf unterschiedliche regulatorische und kulturelle Rahmenbedingungen zu reagieren.

Wie wirkt sich das konkret auf die Digitalisierung aus?

Digitalisierung ist für uns kein Selbstzweck. Wir investieren gezielt in technische Lösungen, um Beratung ortsunabhängig, rechtssicher und effizient zu gestalten. Digitale Unterschriften, automatisierte Dokumentation oder Online-Terminvereinbarungen gehören zunehmend zum Standard. Dabei orientieren wir uns auch an Best Practices aus anderen Ländern. Wichtig bleibt: Technologie soll unterstützen – nicht ersetzen.

Technische Innovationen spielen aber nicht nur für die Beratung eine Rolle – sie sind auch ein Teil eines größeren Ziels: Nachhaltigkeit. Sie betonen Nachhaltigkeit als wichtiges Zukunftsthema. Wie setzt OVB das konkret um?

Nachhaltigkeit betrifft bei uns sowohl den internen Betrieb als auch die Beratung. Im Unternehmen reduzieren wir systematisch Strom-, Papier- und Müllverbrauch, setzen auf Jobrad, hybride und Elektro-Fahrzeuge oder wiederverwendbare Verpackungen. In der Beratung achten wir darauf, dass unsere Produktpartner klare ESG-Kriterien erfüllen. Dabei geht es nicht um Symbolpolitik, sondern um überprüfbare Standards, die wir konsequent in unseren Auswahlprozess integriert haben.

Reagieren Kunden aktuell überhaupt auf dieses Engagement oder spielt Nachhaltigkeit eher intern eine Rolle?

Nachhaltigkeit ist für viele unserer Kundinnen und Kunden ein wichtiges Thema – aber oft mit widersprüchlichen Erwartungen. Niemand muss heute auf Rendite verzichten, wenn er nachhaltig anlegen möchte. Unsere Aufgabe ist, transparent zu beraten und Produkte zu empfehlen, die beides vereinen. Entscheidend ist, dass wir als Unternehmen glaubwürdig handeln. Wir behaupten nicht, schon nachhaltig zu sein – aber wir arbeiten jeden Tag daran, es ein Stück mehr zu werden.

Eine weitere Herausforderung für die Branche sind Fachkräfteengpässe. Das Image des Finanzvermittlers ist seit Jahren im Wandel. Was macht den Beruf für Sie heute besonders attraktiv?

Der Beruf ist heute vielfältiger, flexibler und sinnstiftender als früher. Das veraltete Bild des Versicherungsvertreters mit Krawatte und Musterkoffer gehört der Vergangenheit an. Junge Menschen suchen nach Sinn, Unabhängigkeit und Gestaltungsfreiheit – und genau das bietet dieser Beruf. Arbeitsort und -zeit sind flexibel, Beratung kann digital, hybrid oder persönlich erfolgen. Wer Engagement mitbringt, kann schnell Verantwortung übernehmen und wird leistungsorientiert vergütet. Das spricht viele an – besonders im Vergleich zu klassischen Angestelltenmodellen.

Wie gelingt es der OVB, neue Talente für diesen Beruf zu gewinnen?

Wir bieten einen niedrigschwelligen Einstieg, etwa über das Tippgebermodell oder nebenberuflich. Wer sich dann entscheidet, hauptberuflich einzusteigen, erhält eine strukturierte Ausbildung mit Zertifizierungen, Mentoring und konkreten Entwicklungsperspektiven – bis hin zum eigenen Unternehmen im Unternehmen OVB. Dabei legen wir großen Wert auf Vielfalt. Es kommt nicht auf Herkunft, Alter oder Geschlecht an, sondern auf Leistung und Motivation. Immer wieder stellen wir fest, dass Menschen ohne Branchenerfahrung bei uns erfolgreich Karriere machen.

Und wie wichtig ist unternehmerisches Denken im Strukturvertrieb?

Unternehmerisches Denken ist der Schlüssel. Unsere Partner sind selbstständig tätig, aber eng in ein Netzwerk eingebunden, das ihnen fachliche, technische und strategische Unterstützung bietet. Wir fördern gezielt den Aufbau eigener Teams, bieten Coaching und gezielte Programme für Jungunternehmer. Zudem eröffnet die Möglichkeit, international tätig zu werden, zusätzliche Perspektiven und erweitert den Handlungsspielraum.

Gemeinsam gestalten wir nicht nur den Erfolg unserer Partner, sondern tragen auch aktiv zu einer nachhaltigeren Zukunft bei – mit innovativen Lösungen, die Mensch und Umwelt gleichermaßen zugutekommen.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 05/2025 und in unserem ePaper.

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<a href="/nachrichten/das-umstossen-eines-blitzers-bleibt-straftat-%E2%80%93-auch-ohne-beschaedigung" hreflang="de">Das Umstoßen eines Blitzers bleibt Straftat – auch ohne Beschädigung</a> http://www.asscompact.de/node/167886

Wer eine Geschwindigkeitsmessanlage absichtlich zu Fall bringt, macht sich strafbar – selbst wenn das Gerät dabei unversehrt bleibt. Das hat ein Oberlandesgericht in einer aktuellen Entscheidung bestätigt und die Verurteilung eines Angeklagten rechtskräftig gemacht.

167886 8. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Am Karfreitag 2023 hatte ein Mann eine am Straßenrand installierte mobile Messanlage gezielt mit einem Tritt attackiert. Dabei stürzten Seiten- und Frontkamera zu Boden und die laufenden Geschwindigkeitskontrollen kamen für etwa eine Stunde zum Erliegen. Obwohl die technische Ausrüstung dabei keinen bleibenden Schaden nahm, wurde der Messbetrieb unterbrochen – mit rechtlichen Konsequenzen.

Das Amtsgericht hatte den Angeklagten zunächst zu einer Geldstrafe von 3.200 Euro verurteilt. Im Berufungsverfahren reduzierte das Landgericht Paderborn die Strafe auf 1.600 Euro. Gegen diese Entscheidung legte der Mann Revision ein – jedoch vergeblich. Das Oberlandesgericht Hamm (OLG) wies seine Rechtsmittel zurück und stellte klar: Der gezielte Eingriff in eine der öffentlichen Sicherheit dienende Anlage erfüllt den Straftatbestand des § 316b StGB – unabhängig davon, ob ein Sachschaden entstanden ist.

Nach Auffassung der Gerichte reicht es aus, wenn die Funktionsfähigkeit der Einrichtung erheblich gestört oder der Betrieb verhindert wird. Ein tatsächlicher Defekt oder eine materielle Beschädigung sei für die Strafbarkeit nicht erforderlich. Entscheidend sei allein, dass durch das Umstoßen der Kameras der ordnungsgemäße Betrieb unterbrochen wurde.

Damit schließt sich das OLG Hamm einer klaren Linie in der Rechtsprechung an: Bereits gezielte Eingriffe, die den Betrieb stören oder lahmlegen, stellen eine Straftat dar – nicht nur klassische Formen der Zerstörung oder Beschädigung. (bh)

OLG Hamm, Urteil vom 01.04.2025 – Az: 4 ORs 25/25

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<a href="/nachrichten/heute-digitalkongress-%E2%80%9Ehaus-wohnen%E2%80%9C" hreflang="de">Heute: Digitalkongress „Haus & Wohnen“</a> http://www.asscompact.de/node/167981

Heute ab 9:00 Uhr können sich Teilnehmende des AssCompact Digitalkongresses auf der Plattform DKM365 über neue Anforderungen und Lösungskonzepte im Bereich „Haus & Wohnen“ informieren. Vier Versicherer geben Einblick in aktuelle Ideen und Entwicklungen zu Versicherung und Beratung.

167981 8. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die Absicherung des Eigenheims ist mehr als ein Trend und gehört für viele Vermittlerinnen und Vermittler zum alltäglichen Geschäft. Doch neue Regeln und Risiken erschweren oft die Arbeit. Durch zunehmende Elementarrisiken, kostspielige Leitungswasserschäden sowie strengere Anforderungen an die Beratung entstehen viele Fragen, aber auch immer wieder neue Impulse. Maklerinnen und Makler sollten daher up-to-date bleiben.

Wohin geht es in dieser wichtigen Sparte? Welche neuen Lösungen gibt es? Darauf hat der AssCompact Wissen Digitalkongress „Haus & Wohnen“ einige Antworten parat. Er findet heute, am Donnerstag, den 08.05.2025, ab 9:00 Uhr online auf der Plattform DKM365 statt.

Digitalkongress „Haus & Wohnen“: Das sind die Themen
  • 09:00 – 09:30 Uhr: Bewährt innovativ – Das DOMCURA Einfamilienhauskonzept und die Zukunft der Schadenbearbeitung mit KI; Referent: Norbert Fink, Direktor Maklervertrieb bei DOMCURA AG
  • 10:00 – 10:30 Uhr: Zukunft versichern – Wie die Schleswiger VVaG neue Maßstäbe in Wohngebäude- und Hausratversicherung setzt; Referent: Jens Krüger, Maklerbetreuer bei Schleswiger VVaG
  • 11:00 – 11:30 Uhr: Absicherung weiterer Naturgefahren in der Wohngebäude- und Hausratversicherung: Der HÄGER als Lösungskonzept; Referent: Marcus Dierschke, Vorstand bei HÄGER Versicherung
  • 12:00 – 12:30 Uhr: Bauen Sie auf Sicherheit! Ratenschutz ohne Wenn und Aber! Finanzierungsabsicherung vom Biometrie-Spezialisten!; Referent: Alfred Henrich, Vertriebsleiter, DLVAG – Allianz Lebensversicherungs AG

Die Moderation übernimmt Oliver Dahmen, Head of Sales bei der bbg Betriebsberatungs GmbH.

Breakout-Room: Fragen und Diskussion

Im Breakout-Room, via Videotelefonie und Chat können Teilnehmende zwischen den 30-minütigen Vorträgen zudem Fragen stellen, mitdiskutieren sowie sich mit Kolleginnen, Kollegen und den Referenten austauschen.

Log-in und Teilnahme mit Weiterbildungszeit

Der Digitalkongress „Haus & Wohnen“ ist eine Live-Veranstaltung auf der Plattform dkm365.de. Teilnehmende brauchen einen Zugang zur Plattform, sie müssen sich aber nicht extra vorher zum Event anmelden. So können sie auch spontan teilnehmen. Mit ihrer Teilnahme an der Online-Veranstaltung können Vermittlerinnen und Vermittler bis zu 90 Minuten Weiterbildungszeit sammeln.

Aktuelle Informationen zu diesem und zahlreichen weiteren Digitalkongressen gibt es unter asscompact.de/digitalkongresse.

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<a href="/nachrichten/bu-rating-morgen-morgen-kuert-beste-tarife" hreflang="de">BU-Rating: MORGEN & MORGEN kürt beste Tarife </a> http://www.asscompact.de/node/167982

Im Rahmen des aktuellen BU-Ratings hat MORGEN & MORGEN 639 Tarife und Tarifkombinationen beleuchtet – 27 mehr als im Vorjahr. Der Anstieg des Angebots ist den Analysten zufolge vor allem auf die zunehmende Differenzierung einzelner Bausteine zurückzuführen. Und wie steht es um die Qualität?

167982 7. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die Ratingagentur MORGEN & MORGEN (M&M) hat erneut das Angebot an Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) am Markt unter die Lupe genommen. Anhand der Ergebnisse des aktuellen Jahrgangs des M&M Rating Berufsunfähigkeit (BU) sehen die Analysten die Produktlandschaft weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Bewertet wurden sowohl die Tarifbedingungen als auch der Versicherer an sich im Hinblick auf seine BU-Kompetenz sowie die Fähigkeit, seine Beiträge stabil zu halten und die Beantragung verbraucherfreundlich zu gestalten. Das Rating besteht aus vier Teilratings mit unterschiedlicher Gewichtung: Bedingungen (40%), Kompetenz (30%), Beitragsstabilität (20%) und Antragsfragen (10%).

Die Geschäftsberichte der 61 Versicherer zeigen ein Neugeschäftswachstum von rund 10% im aktuellen Betrachtungszeitraum – nach einem merklichen Rückgang im Vorjahr. Der Bestand präsentiert sich mit etwa 14,3 Millionen BU-Verträgen stabil.

Größeres Angebot an Berufsunfähigkeitsversicherungen

Die Anzahl der bewerteten BU-Tarife hat sich von 612 auf 639 erhöht. Laut MORGEN & MORGEN ist dieser Anstieg insbesondere auf die zunehmende Differenzierung einzelner Tarifbausteine zurückzuführen. Diese würden neue, hochwertige Tarifkombinationen ermöglichen, vor allem im Fünf-Sterne-Segment. Den Bedingungen bescheinigen die Analysten ein unverändert hohes Niveau, somit sei der Spielraum für substanzielle Verbesserungen aber weitgehend ausgeschöpft.

Viele Tarife inzwischen mit Krebsklausel

Wichtige Leistungsmerkmale wie die Krebsklausel sind mittlerweile in vielen Bedingungswerken enthalten. Bei der Krebsklausel gibt es im Falle einer Krebserkrankung für einen Zeitraum von meist 15 oder 18 Monaten Leistungen gegen einen vereinfachten Nachweis. Die Krebsklausel ist MORGEN & MORGEN zufolge deshalb von besonderer Bedeutung, da fast 17% aller Leistungsfälle auf eine Krebserkrankung zurückzuführen sind.

Kundenfreundliche Nachversicherungsmöglichkeiten

Auch Nachversicherungsmöglichkeiten würden zunehmend verbraucherfreundlich ausgestaltet, wie es von den Analysten weiter heißt. Beispiele sind verlängerte Beantragungsfristen von sechs auf zwölf Monate nach einem bestimmten Ereignis, das zur Erhöhung der BU-Rente führen kann, oder auch die Überschreitung der bisher üblichen jährlichen Obergrenze der BU-Rente von 30.000 Euro.

Immer mehr Tarife mit „Karrieregarantie“

Bei der sogenannten „Karrieregarantie“ handelt es sich um ein neues Merkmal, das immer mehr Gesellschaften anbieten. Damit lässt sich unter bestimmten Bedingungen eine Anpassung des Versicherungsschutzes an den beruflichen Aufstieg vornehmen ohne eine erneute Gesundheitsprüfung.

Pricing wird individueller

Zugleich wird das Pricing immer individueller: So werden Merkmale wie das Rauchverhalten oder differenzierte Berufsgruppeneinteilungen stärker in der Kalkulation berücksichtigt. Zusätzliche Impulse gibt die Beitragsüberprüfung bei Berufswechsel: Dadurch kann der Beitrag verringert werden, ohne dass eine erneute Gesundheits- oder Risikoprüfung erforderlich ist, sofern bestimmte Fristen oder Ereignisse vorliegen.

Verzicht auf konkrete Verweisung

Kritisch sehen die Analysten die Tatsache, dass einzelne Versicherer auf die konkrete Verweisung oder die Umorganisationsprüfung verzichten. Zwar profitiert der einzelne Versicherte, langfristig könnten diese Maßnahme aber zu Lasten des Kollektivs gehen. „Da der Markt diesen Aspekten derzeit nicht folgt, besteht aktuell keine Veranlassung, sie im Rating zu berücksichtigen. Sollte sich daraus ein relevanter Trend entwickeln, wird MORGEN & MORGEN entsprechende Bewertungskriterien in das Rating integrieren“, heißt es vom Analysehaus dazu.

Des Weiteren zeigt sich, dass Schüler, Azubis und Berufseinsteiger verstärkt ins Blickfeld der Versicherer rücken. Vor diesem Hintergrund würden flexible Nachversicherungsoptionen weiter an Relevanz zulegen, vor allem bei Vertragsabschlüssen in jungen Jahren.

„Die meisten BU-Tarife decken heute alle wesentlichen Leistungsmerkmale ab – teils besser, teils schwächer. Der Wettbewerb konzentriert sich daher vermehrt auf zusätzliche Leistungen, die zwar interessant, aber nicht zwingend notwendig sind. Teilweise gehen sie sogar zulasten des Versichertenkollektivs und treiben die Preise in die Höhe oder verschlechtern die Zugänglichkeit für bestimmte Berufsgruppen“, erläutert Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating bei MORGEN & MORGEN. Das Rating würde sich daher gezielt auf „Must-haves“ konzentrieren, um einen Wettbewerb um „Nice-to-haves“ nicht zu befeuern, der die BU verteuere und den Zugang erschwere.

Starke Zunahme der Fünf-Sterne-Bewertungen

Einen Anstieg konstatieren die Analysten insbesondere in der Riege der Top-Tarife. Erhielten im Vorjahresrating 492 Tarifkombinationen die Bestnote, können dieses Jahr 537 Produkte fünf Sterne einheimsen – also 45 mehr. Die Gründe seien bei bestehenden Tarifen individuell. Kleinste Änderungen könnten zu einer neuen Bewertung führen. Zudem gebe es einige neue Tarifbausteine auf dem Markt, die das Angebot an Tarifkombinationen erweitern. Laut MORGEN & MORGEN kann über die Hälfte der Versicherer das hohe Niveau von fünf Sternen bereits seit zehn Jahren für mindestens einen ihrer Tarife durchgängig halten.

 

BU-Rating: MORGEN & MORGEN kürt die besten Tarife

 

Das Lager der Tarife der Vier-Sterne-Kategorie hat sich von insgesamt 33 auf 24 Tarife verkleinert. 71 Tarife und damit zwei mehr als im Vorjahr haben eine Drei-Sterne-Bewertung erhalten. Kein Tarif findet sich mehr in der Zwei-Sterne-Kategorie – im Vorjahr waren es elf. Dazu erläutern die Analysten, dass diese Verbesserung vor allem aus umgesetzten Standardregelungen oder Vereinheitlichungen resultieren würden, die keine Kosten verursachen, aber bei den schlechten Tarifen zu einer deutlichen Verbesserung führen. Sieben Tarife kommen weiterhin nicht über einen Stern hinaus.

Informationen zur Methodik und detaillierte Ratingergebnisse gibt es hier. (tik)

Dem Thema Berufsunfähigkeit widmet sich außerdem eine regelmäßig erscheinende BU-Kolumne auf asscompact.de.

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<a href="/nachrichten/weiteres-maklerhaus-schliesst-sich-attikon" hreflang="de">Weiteres Maklerhaus schließt sich ATTIKON an</a> http://www.asscompact.de/node/167980

ATTIKON meldet einen Neuzugang: Die Richard Böck Versicherungsmakler GmbH gehört nun zur Gruppe. Das Münchner Maklerhaus, das auf die Absicherung für Unternehmen des Textileinzelhandels spezialisiert ist, verstärkt ab sofort die regionale Präsenz von ATTIKON in Süddeutschland.

167980 7. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Erst vor Kurzem ist die Buschkotte Forderungsmanagement GmbH Teil von ATTIKON geworden, wie AssCompact berichtete. Nun hat sich mit der Richard Böck Versicherungsmakler GmbH ein weiteres Vermittlerunternehmen der Gruppe angeschlossen. Der Traditionsmakler Richard Böck mit Sitz in München ist seit 1974 auf Versicherungslösungen für Unternehmen des Textileinzelhandels spezialisiert. Das Maklerhaus betreut aber auch Immobilieneigentümer, und -verwalter sowie Freiberufler.

Mit dem Neuzugang verstärkt ATTIKON ab sofort seine regionale Präsenz in Süddeutschland und sein Leistungsportfolio. Zudem verfolgt die Gruppe damit ihre Strategie weiter, erfolgreiche und spezialisierte Maklerhäuser in die Gruppe zu integrieren.

Wie es in der Pressemitteilung weiter heißt, sei unter dem Dach der ATTIKON Gruppe die Unternehmensnachfolge des Maklerhauses Richard Böck langfristig gesichert. Björn G. Haag und Horst Raidl bleiben weiter Geschäftsführer und sind für die operative Führung verantwortlich. (tik)

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<a href="/nachrichten/insurlab-germany-hat-einen-neuen-vorstand-gewaehlt" hreflang="de">InsurLab Germany hat einen neuen Vorstand gewählt</a> http://www.asscompact.de/node/167979

Das InsurLab Germany hat einen neuen Vorstand: Vorstandsvorsitzender ist Peter Stockhorst (Zurich). In den erweiterten Vorstand wurden Alina vom Bruck (BarmeniaGothaer), Nina Schmal (Provinzial) und Anja Stolz (R+V) gewählt.

167979 7. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Das InsurLab Germany, eine Brancheninitiative für Innovation und Transformation in der Versicherungswirtschaft, hat kürzlich in seiner ordentlichen Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt: Neuer Vorstandsvorsitzender der Brancheninitiative ist Peter Stockhorst, Vorstand Digital Business & Partnerships der Zurich Gruppe Deutschland sowie Vorstandsvorsitzender der DA Direkt.

Patrick Dahmen kandidierte nicht mehr

Stockhorst übernimmt das Amt zusätzlich zu seinen Tätigkeiten im Zurich Konzern. Sein Vorgänger, Patrick Dahmen, kandidierte nach Ablauf seiner Amtszeit bewusst nicht noch einmal, um den Weg für einen Vorstand aus der Versicherungswirtschaft freizumachen, wie es heißt. Der langjährige Versicherungsvorstand war 2022 zum InsurLab-Vorstandsvorsitzenden gewählt worden.

Peter Stockhorst möchte seine Perspektive aus der Praxis einbringen

Stockhorst engagiert sich schon lange für die digitale Transformation und innovative Geschäftsmodelle. Beispielsweise arbeitete er seit 2008 in unterschiedlichen Vorstandsfunktionen im digitalen Versicherungsgeschäft, seit 2018 in der Zurich Gruppe Deutschland. Seine Vision: „Als neuer Vorstandsvorsitzender des InsurLab Germany möchte ich meine Perspektive aus der Praxis einbringen und mit unserer Brancheninitiative einen spürbaren Beitrag zur Transformation der Versicherungswirtschaft leisten. Im engen Zusammenspiel unseres Netzwerkes aus Versicherern, Start-ups und Branchenpartnern wollen wir hier neue Impulse geben“.

Auch neu im Vorstand: Alina vom Bruck, Nina Schmal, Anja Stolz

Ebenfalls neu in den erweiterten Vorstand berufen wurden Alina vom Bruck (Vorständin der BarmeniaGothaer und verantwortlich für das Segment Leben), Nina Schmal (Vorständin Kundenmanagement & neue Geschäftsmodelle beim Provinzial Konzern) und Anja Stolz (Vorständin der R+V Direktversicherung und verantwortlich für (Digital) Vertrieb und Marketing). Auch sie warten mit fundierter Expertise in digitalen Transformationsprozessen auf und erweitern das Gremium mit wichtigen Perspektiven aus ihren Häusern, heißt es von InsurLab Germany. (lg)

Bild: © Zurich Gruppe Deutschland

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<a href="/nachrichten/restschuldversicherung-klausel-zu-psychischen-erkrankungen-rechtens" hreflang="de">Restschuldversicherung: Klausel zu psychischen Erkrankungen rechtens</a> http://www.asscompact.de/node/167951

Ausschlussklauseln für psychische Erkrankungen sind in Restschuldversicherungen grundsätzlich zulässig. Entsprechende Klauseln sind weder intransparent noch benachteiligen sie den Kunden unangemessen, so ein Gericht. Der Versicherer kann die Klausel weiterverwenden.

167951 7. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Versicherungsschutz kann in den allgemeinen Versicherungsbedingungen einer Restschuldversicherung bei „Arbeitsunfähigkeit verursacht durch psychische Erkrankungen“ wirksam ausgeschlossen werden. Das urteilte das Oberlandesgericht Hamburg (OLG) in einem Berufungsfall vom Februar 2025. Über das Urteil informiert unter anderem der Verbraucherzentrale Bundesverband.

Die Verbraucherzentrale NRW hatte gegen einen Versicherer geklagt und forderte die Unterlassung der Verwendung einer Klausel in den allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) für Restschuldversicherungen. Da die Police im Rahmen einer Gruppenversicherung abgeschlossen wurde, fand keine Gesundheitsprüfung statt. Die von den Verbraucherschützern beanstandete Klausel im § 7 AVB-B2 lautete:

„(2) Der Versicherungsschutz ist ausgeschlossen bei Arbeitsunfähigkeit verursacht: […]

j) durch psychische Erkrankungen, z. B. depressive Erkrankungen (etwa Depressionen, Dysthymie, Erschöpfungssyndrom), Angsterkrankungen, Neurosen, Schizophrenien, Ess-Störungen, Demenz, psychosomatische Störungen (d. h. Schmerzen oder Krankheitsgefühl ohne erkennbare Ursache)“

Die Verbraucherzentrale NRW kritisierte unter anderem, dass der Versicherer laut der betreffenden Klausel selbst dann Leistungen verweigern könne, wenn die psychische Erkrankung lediglich eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung sei. Das Landgericht Hamburg (LG) teilte diese Auffassung im März 2024 und gab der Klage in erster Instanz weitgehend statt. In der Berufung strebte das beklagte Versicherungsunternehmen nun die vollständige Abweisung der Klage an.

Die Berufung hatte nun Erfolg. Das Oberlandesgericht Hamburg entschied, dass die beanstandete Klausel weder intransparent sei noch eine unangemessene Benachteiligung für eine durchschnittlich informierte und verständige versicherte Person darstelle. Es sei eindeutig erkennbar, dass die psychische Erkrankung ausschließlich ursächlich für die Arbeitsunfähigkeit sein müsse und nicht lediglich eine Mitursache. Die Klausel sei daher sowohl hinreichend klar formuliert als auch zumutbar für Versicherungsnehmer. (bh)

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<a href="/nachrichten/logistikimmobilien-blick-auf-den-investmentmarkt" hreflang="de">Logistikimmobilien: Blick auf den Investmentmarkt</a> http://www.asscompact.de/node/167978

Im ersten Quartal haben die Transaktionsabschlüsse auf dem Investmentmarkt für Logistikimmobilien mehr Zeit beansprucht, da vor allem bei ausländischen Investoren die Entscheidungswege lang sind. Was die Nachfrage angeht, geraten neue Bereiche ins Blickfeld, wie ein Marktbericht zeigt.

167978 7. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

LIP Invest, Anbieter von Immobilien-Spezialfonds in der Asset-Klasse Logistikimmobilien Deutschland, hat eine aktuelle Marktuntersuchung für das erste Quartal 2025 veröffentlicht. Demnach gab es eine hohe Anzahl an Transaktionen, wenngleich sich das nicht unmittelbar in dem Transaktionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro widerspiegelt. Laut LIP Invest ist dies vor allem auf den hohen Anteil an Einzeldeals und dem Mangel an größeren Portfoliotransaktionen zurückzuführen.

In den ersten drei Monaten des Jahres dauerten die Transaktionsabschlüsse auf dem deutschen Investmentmarkt für Logistikimmobilien länger, da gerade bei ausländischen Investoren die Entscheidungswege lang sind. Der Anteil ausländischer Investoren am Transaktionsvolumen bleibt nach wie vor hoch, auch wenn zunehmend Kapitalzusagen von deutschen institutionellen Investoren erfolgen.

Zölle bremsen Entscheidungsfreude

Nachfrageseitig würden laut LIP Invest neue Branchen in den Fokus rücken. So sei etwa durch das staatliche Finanzpaket vermehrt mit Investitionen in Verteidigung zu rechnen. Generell sei der Flächenbedarf vorhanden, die Entscheidungsfreude sei aber durch die drohenden Zölle gebremst worden.

„Zölle hin und her macht die Taschen leer, wie es so schön heißt. Auch die Zinsen haben auf das Durcheinander der handelspolitischen Ankündigungen entsprechend volatil reagiert. Dieses Hin und Her ist womöglich der neue Normalzustand. [...] Wir brauchen klare Signale und Stabilität aus der Politik für den erwarteten wirtschaftlichen Aufschwung und Sicherheit an den Märkten“, betont Sebastian Betz, geschäftsführender Gesellschafter von LIP Invest.

Die Spitzenrendite (BAR) für Neubauten stagnierte im ersten Quartal 2025. „Wir gehen davon aus, dass sich der zehnjährige Swapsatz in einer volatilen Seitwärtsbewegung innerhalb einer Bandbreite zwischen 2,4 und 2,6% bewegen wird. Dementsprechend rechnen wir mit einem gleichbleibenden Renditeniveau“, so Betz.

Trends: Logistikimmobilien als Ladestationen für E-Lkw

Die neue Regierung will Elektromobilität voranbringen und die Ladeinfrastruktur ausbauen. Vor allem Letzteres soll künftig höher bezuschusst werden und stellt eine Grundvoraussetzung dar zur Transformation im Straßengüterverkehr. Denn auch wenn die Mehrheit der Lkw in Deutschland noch mit Diesel fährt, macht die Elektrotechnologie laut LIP Invest im Straßengüterverkehr Fortschritte. Einer Prognose der Nutzfahrzeughersteller zufolge dürften im Jahr 2030 fast die Hälfte der zugelassenen schweren LKW batterieelektrisch sein. Diese Entwicklung habe auch Auswirkungen auf Logistikimmobilien, wie die Experten von LIP Invest anführen. Lademöglichkeiten für E-Pkw gehören zum Neubaustandard. Mithilfe von PV-Anlagen und unter der Prämisse eines leistungsstarken Stromnetzes könnten die Liegenschaften künftig auch die Ladeinfrastruktur für E-Lkw bieten. (tik)

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<a href="/nachrichten/allianz-setzt-auf-kundenwachstum-statt-praemienerhoehungen" hreflang="de">Allianz setzt auf Kundenwachstum statt Prämienerhöhungen</a> http://www.asscompact.de/node/167977

Die Allianz will in den nächsten Jahren ihr organisches Kundenwachstum verdoppeln. Auch die Produktivität möchte das Unternehmen deutlich erhöhen und setzt dabei vor allem auf den Einsatz von KI. Das geht aus einem Redemanuskript von Konzernchef Oliver Bäte zur diesjährigen Hauptversammlung hervor.

167977 7. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Das vergangene Jahr war für den Branchenriesen Allianz erneut das erfolgreichste in der Unternehmensgeschichte. Mit einem Umsatz von rund 180 Mrd. Euro und einem operativen Gewinn von 16 Mrd. Euro hat der Münchener Versicherer 2024 abgeschlossen.

In den letzten Jahren hat das Unternehmen sein Wachstum dabei häufig über Prämienerhöhungen erzielt – das soll sich nun ändern. Aus einer vorab veröffentlichten Rede von Allianz-Konzernchef Oliver Bäte, die er auf der virtuellen Hauptversammlung der Allianz SE am Donnerstag, den 08.05.2025, halten wird, geht hervor, dass sich die Allianz in den nächsten Jahren vor allem auf Kundenwachstum konzentrieren möchte. Auch die Produktivität will das Unternehmen in den kommenden drei Jahren weiter deutlich ausbauen.

Strategie soll 30% mehr Kundenwachstum generieren

„Wir wollen unser Unternehmen vor allem von einem erstklassigen Produktanbieter zu einer wirklich kundenorientierten Organisation weiterentwickeln“, heißt es in dem Redemanuskript, das auf der Webseite des Versicherers veröffentlicht ist. Unter dem Motto „Lifting Ambitions“ will die Allianz ihre Strategie weiterentwickeln, um das Potenzial des Unternehmens „noch stärker auszuschöpfen“.

Im Rahmen dieser Strategie setzt die Allianz in den nächsten Jahren auf organisches Kundenwachstum – in den kommenden drei Jahren soll es verdoppelt werden. „Dazu werden wir konsequent darin investieren, Neukunden zu gewinnen und unsere bestehenden Kunden noch besser und umfassender zu betreuen“, heißt es in Bätes Manuskript. Außerdem soll die Anzahl der Kunden, die von sich aus kündigen, reduziert werden. So möchte man 30% mehr Kundenwachstum generieren.

KI kann Kfz-Schäden innerhalb von einer Minute regulieren

Auch „nachhaltige Produktivitätssteigerungen“ sollen in den Fokus rücken. Erreichen möchte der Versicherer dieses Ziel durch die Vereinfachung von Prozessen, darunter den Einsatz generativer künstlicher Intelligenz (KI) entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im Bereich KI sieht sich der Versicherer als Vorreiter. So habe das Unternehmen beispielsweise die Fähigkeit entwickelt, einen Schaden in der Kfz-Versicherung in etwa 60 Sekunden zu regulieren, „vom Eingang der Fotos bis zur Auszahlung unserer Leistungen“.

Weitere große Potenziale sieht Bäte bei den Vertriebskosten. Hier will man durch den Einsatz digitaler Kanäle Kosten senken und den Kundenservice verbessern.

Zudem betont Bäte, dass der Konzern seine Widerstandsfähigkeit steigern möchte, um sich etwa für Cyberrisiken oder Naturkatastrophen zu wappnen. Auch auf Kapitalanlageseite will die Allianz sich „schockresistent“ ausrichten.

Optimismus für laufendes Geschäftsjahr

Für das laufende Geschäftsjahr fühlen sich die Münchener „bestens aufgestellt“. Man wolle 2025 erneut ein operatives Ergebnis von 16 Mrd. Euro mit einer Bandbreite von plus oder minus 1 Mrd. Euro erreichen. Das sei eine Steigerung von mehr als 8% gegenüber dem Vorjahresziel. (js)

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<a href="/nachrichten/belebung-am-immobilienmarkt-mehr-transaktionen" hreflang="de">Belebung am Immobilienmarkt, mehr Transaktionen </a> http://www.asscompact.de/node/167976

Das Vertrauen an den Immobilienmärkten kehrt sukzessive zurück und die Investitionsbereitschaft wächst. Zu diesem Schluss kommt der Immobilienverband Deutschland IVD anhand einer Marktanalyse. Demnach hat das Volumen der Immobilientransaktionen wieder zugelegt.

167976 7. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Laut einer aktuellen Marktuntersuchung des Immobilienverband Deutschland IVD ist eine Belebung der Immobilienmärkte festzustellen: Demnach stieg das bundesweite Transaktionsvolumen im erste Quartal gegenüber dem Vorquartal um 12,1% auf 70,2 Mrd. Euro. Somit hält der Aufwärtstrend anm der bereits seit Mitte 2024 zu beobachten ist.

„Die Investitionsbereitschaft wächst – das zeigt der bundesweite Aufwärtstrend, der in allen Bundesländern mehr oder weniger stark erkennbar ist“, erklärt IVD-Präsident Dirk Wohltorf. „Begünstigt wird dieser Trend durch ein positives Marktumfeld: Die Baufinanzierungszinsen haben sich eingependelt, die Preise entwickeln sich stabil oder lediglich leicht steigend. Nach der starken Verunsicherung durch das so genannte Heizungsgesetz und dem damit einhergehenden Einbruch der Kaufbereitschaft, kehrt das Vertrauen an den Immobilienmärkten sukzessive zurück“, so Woltorf weiter. Die deutlich steigenden Immobilienumsätze seien der Beweis dafür, dass Privatpersonen den Kauf von Häusern und Wohnungen für attraktiv halten.

Berlin und Sachsen mit stärkster Zunahme

Gegenüber dem ersten Quartal 2024 legte die Immobilientransaktionen besonders stark in Berlin zu mit einem Plus von 56,1%, in Sachen um 44,1% und in Hessen um 41,1%. Den geringsten Zuwachs weist Rheinland-Pfalz auf mit einem Plus von 2,5%.

Mit einem Anteil von 19,5% am gesamtdeutschen Transaktionsvolumen liegt Nordrhein-Westfalen weiterhin an der Spitze der Rangliste der Bundesländer, gefolgt von Bayern mit 19,2% und Baden-Württemberg mit 14%. Laut IVD bestätigt sich somit die weiterhin hohe Marktbedeutung dieser wirtschaftsstarken Regionen.

Das Immobilientransaktionsvolumen umfasst sämtliche private und gewerbliche Immobilienumsätze, für die Grunderwerbsteuer zu entrichten sind. (tik)

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<a href="/nachrichten/immobilienbranche-gratuliert-neuer-bauministerin" hreflang="de">Immobilienbranche gratuliert neuer Bauministerin</a> http://www.asscompact.de/node/167974

Die bisherige SPD-Vizefraktionschefin Verena Hubertz aus Trier ist neue Bundesbauministerin. Verbände der Immobilienwirtschaft haben der 37-Jährigen zum neuen Posten gratuliert. Die Branche verbindet mit dem Amtsantritt große Erwartungen und hat deutliche Forderungen.

167974 7. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die neue Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen heißt Verena Hubertz. Die SPD-Politikerin aus Trier löst ihre Parteikollegin Clara Geywitz in diesem Amt ab. Die studierte Betriebswirtin zog 2021 erstmals in den Bundestag ein. Als eine der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD befasste sie sich schwerpunktmäßig mit Themen wie Tourismus, Energie, Stadtentwicklung und Bauwesen.

Baugewerbe begrüßt neue Ministerin

Verbände der Bau- und Immobilienbranche gratulierten der neuen Bundesbauministerin zum Amt. So erklärte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, man begrüße die Personalie ausdrücklich: „Verena Hubertz hat sich bereits in ihrer Funktion als stellvertretende Fraktionsvorsitzende intensiv mit Fragen des Bauens und Wohnens befasst.“

Verbände fordern zügige Umsetzung

Der Spitzenverband ZIA unterstrich in diesem Zusammenhang nochmals die Erwartungen der Branche. „Verena Hubertz kennt die Herausforderungen im Bereich Bauen und Wohnen genau – und sie weiß, wie politische Hebel in Bewegung gesetzt werden können“, sagte Iris Schöberl, die Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA. „Wir setzen großes Vertrauen in sie. Viele gute Vorschläge liegen auf dem Tisch. Jetzt geht‘s um eine zügige Umsetzung“, so Schöberl weiter.

Auch der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW gratulierte der neuen Bundesbauministerin. „Gerade beim komplexen Thema Wohnen, das alle Lebensbereiche betrifft und viel Fachkompetenz erfordert, sind sicherlich mehr als 100 Tage notwendig, um sich in der Tiefe einzuarbeiten“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des GdW. Beim Umsetzen der Vorhaben für mehr bezahlbaren Wohnungsneubau und bezahlbaren Klimaschutz im Wohnungsbestand stehe der GdW und seine Unternehmen als Partner in allen Fragen rund ums Wohnen und Bauen zur Verfügung. 

Vom Immobilienverband Deutschland IVD heißt es: „Wir wünschen Frau Hubertz eine glückliche Hand, Mut zur Klarheit und den politischen Willen für einen echten Neustart beim Wohnungsbau“, erklärte IVD-Präsident Dirk Wohltorf. Die Lage dulde keinen Aufschub, jetzt komm es auf Entschlossenheit und Dialogbereitschaft an. (tik)

Bild: © SPD-Fraktion/Photothek Media Lab

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<a href="/nachrichten/erwerbsminderungsrente-kuerzung-bei-bu-leistungen" hreflang="de">Erwerbsminderungsrente: Kürzung bei BU-Leistungen? </a> http://www.asscompact.de/node/167962

Bei der Absicherung der Arbeitskraft kommen verschiedene finanzielle Leistungen zum Tragen, unter anderem die BU-Rente und die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Doch wie beeinflussen sich diese Leistungen gegenseitig? Diese Frage erläutert Rechtsexperte Björn Thorben M. Jöhnke in seiner BU-Kolumne.

167962 6. Mai 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Artikel von Björn Thorben M. Jöhnke, Fachanwalt für Versicherungsrecht und Partner der Kanzlei Jöhnke & Reichow Rechtsanwälte

Die Berufsunfähigkeitsrente ist eine rein private Versicherungsleistung, die von einer Berufsunfähigkeitsversicherung gezahlt wird, wenn die entsprechenden vertraglichen Voraussetzungen dafür vorliegen. Auch übernehmen Berufsunfähigkeitsversicherungen in der Regel die Prämien des Versicherten für die Zeit der bedingungsgemäßen Berufsunfähigkeit, als sogenannte „Beitragsbefreiung“. Die Versicherung tritt jedenfalls dann ein, wenn die versicherte Person aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage ist, ihren zuletzt ausgeübten Beruf zu mindestens 50% auszuüben. Im Gegensatz zur gesetzlichen Erwerbsminderungsrente richtet sich die BU-Rente also speziell nach dem zuletzt in gesunden Tagen ausgeübten Beruf, nicht nach jedweder Erwerbsfähigkeit.

Was ist eine Erwerbsminderungsrente?

Die Erwerbsminderungsrente (EMR) ist eine Leistung der gesetzlichen Rentenversicherung. Sie wird gezahlt, wenn Versicherte nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten können. Dabei unterscheidet man zwischen einer vollen Erwerbsminderungsrente und einer teilweisen Erwerbsminderungsrente. Die volle Erwerbsminderungsrente erhalten Personen, die weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten können. Die halbe Erwerbsminderungsrente steht Menschen zu, die zwischen drei und sechs Stunden pro Tag arbeiten können. Im Gegensatz zur BU-Rente ist die EMR unabhängig vom zuletzt ausgeübten Beruf und betrachtet die Fähigkeit, überhaupt noch irgendeine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ausüben zu können.

Beeinflusst die BU-Rente die Erwerbsminderungsrente?

Beide „Leistungsbezüge“ können gleichzeitig bezogen werden, wenn keine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mehr ausgeübt werden kann. Kann es dann sein, dass der Bezug einer dieser Renten die jeweils andere mindert oder sogar ausschließt? Hierfür muss zunächst der Charakter der Berufsunfähigkeitsrente dargestellt werden. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Summenversicherung, keine Schadenversicherung. Dies bedeutet, dass ein grundsätzliches Bereicherungsverbot (also: Entschädigung darf nicht höher sein als der Schaden) gerade nicht gilt. Im Leistungsfall wird demnach die Leistung gezahlt, die zwischen dem Versicherten und dem Versicherer vereinbart war. Es gilt hierbei jedoch der Grundsatz der Privatautonomie. Wen und in welcher Höhe die Versicherung im Ergebnis versichert, ist ausschließlich Sache des Versicherers. Aber natürlich wird bei Antragsstellung meist eine „Überversicherung“ geprüft. Denn schließlich soll der Versicherungsnehmer nicht in Versuchung geführt werden, den Leistungsfall vorsätzlich herbeizuführen. Die private Berufsunfähigkeitsversicherung kann die Leistungen somit nicht etwa kürzen.

Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente hingegen wird nur dann gekürzt, wenn der Versicherte die festgelegten Hinzuverdienstgrenzen des SGB VI überschreitet. Als Hinzuverdienst gelten u. a. Bruttoentgelt, steuerrechtlicher Gewinn (z. B. Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb oder Land- und Forstwirtschaft) sowie vergleichbare Einkommen, wie Vorruhestandsgeld. Zum Jahre 2023 wurde der Hinzuverdienst zudem angehoben. Allerdings stellt eine private Berufsunfähigkeitsrente in diesem Zusammenhang kein Einkommen oder Hinzuverdienst dar, da ihr keine Erwerbstätigkeit zugrunde liegt. Bei Bezug einer Erwerbsminderungsrente hat eine gleichzeitig ausgezahlte private Berufsunfähigkeitsrente also keine Kürzung zur Folge.

Fazit und Hinweise

Es sollte in jedem Leistungsfall geprüft werden, ob mögliche „Doppelansprüche“ bestehen. Wenn mehrere Leistungen auf einmal bezogen werden, ist es ratsam, sorgfältig zu überprüfen, ob mögliche Hinzuverdienste vorhanden sind. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Berufsunfähigkeitsrente und die Erwerbsminderungsrente eigenständige Leistungen sind, die sich in ihren Voraussetzungen unterscheiden und unabhängig voneinander ausgezahlt werden. Selbst wenn der Versicherte in Summe beider Leistungen monatlich mehr Einkommen hätte als zu der Zeit, als er noch regelmäßig einer Erwerbstätigkeit nachgegangen ist, zahlen die private und gesetzliche Versicherung den entsprechenden Teil bzw. die vereinbarte Leistung. Anspruchsgrundlagen, um diese zu kürzen, bestehen nur im Falle des Hinzuverdienstes. Weitere hilfreiche Informationen zu diesem Thema sind nachstehend zu finden: Berufsunfähigkeitsversicherung.

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