AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement https://www.asscompact.de/ AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement de Sun, 02 Nov 2025 19:35:38 +0100 Sun, 02 Nov 2025 00:00:00 +0100 <a href="/nachrichten/nuernberger-chef-vergangene-fehler-duerfen-nicht-mehr-passieren" hreflang="de">NÜRNBERGER-Chef: Vergangene Fehler dürfen nicht mehr passieren</a> http://www.asscompact.de/node/169707

Der Verkauf der NÜRNBERGER an die VIG hat in der Branche für großes Aufsehen gesorgt. Was bedeutet die Übernahme für den fränkischen Versicherer? Welche Prioritäten werden künftig gesetzt? Im Interview mit AssCompact spricht CEO Harald Rosenberger unter anderem über die Reaktionen der Vertriebspartner und was jetzt wichtig ist.

169707 2. November 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Interview mit Harald Rosenberger, Vorstandsvorsitzender der NÜRNBERGER
Herr Rosenberger, zunächst zu Ihrer persönlichen Gefühlslage: Sind Sie erleichtert, dass ein Käufer gefunden wurde und die Verträge unterzeichnet sind? Der Prozess muss ja auch für Sie anstrengend und emotional gewesen sein…

Zuallererst freue ich mich, dass wir in der VIENNA INSURANCE GROUP (VIG) einen aus unserer Sicht wirklich idealen strategischen Partner gefunden haben. Unser Ziel war es, einen Mehrheitsinvestor zu finden, der unsere Transformation zum Präventionsversicherer unterstützt und uns gleichzeitig Stabilität gibt, um unsere Eigenständigkeit dauerhaft zu sichern und unsere Marktposition in Deutschland auszubauen. Diese Partnerschaft bildet eine wichtige Voraussetzung, um uns in Zukunft noch besser auf die Anforderungen und den Bedarf von Kunden und Vertriebspartnern einzustellen. Der Einstieg der VIG ist im besten Interesse der NÜRNBERGER und aller ihrer Stakeholder. Mit einem Preis von 120 Euro je Aktie macht die VIG unseren Aktionären ein äußerst attraktives Erwerbsangebot. Die jetzt vereinbarte Partnerschaft ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Klar, war das zeitweise auch anstrengend. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, dass wir das Verfahren auch erfolgreich abschließen.

Die Nachricht von der Übernahme der NÜRNBERGER durch die VIG hat in der Branche große Wellen geschlagen. Haben Sie bereits erste Rückmeldungen von Maklern und Vertriebspartnern erhalten?

Nicht nur von Maklern und Vertriebspartnern, aber ganz besonders von ihnen, gab es sehr positives Feedback. Unzählige Anrufe, Nachrichten, Glückwünsche und Gratulationen ganz unabhängig von der Größe der jeweiligen Büros und Agenturen haben uns erreicht. Das zeigt, dass auch unsere Vertriebspartner den großen Wert erkennen, der in dieser strategischen Partnerschaft für alle liegt, die der NÜRNBERGER verbunden sind.

Die Logik dieser Partnerschaft ist bestechend: Unsere starke Marke, unsere Identität als NÜRNBERGER und der Standort in Nürnberg bleiben dauerhaft erhalten. Wir agieren auch weiterhin als eigenständige Einheit innerhalb einer starken internationalen Gruppe, bringen dort unsere Expertise allen voran im Einkommensschutz sowie unsere Vertriebsstärke ein. Gleichzeitig sichert die VIG notwendige Investitionen und Finanzierungsgarantien zu. Zudem profitieren wir gemeinsam von den Skalierungspotenzialen und Synergien. Das wird unsere Transformation beschleunigen und uns schneller machen in der Produktentwicklung und bei der Digitalisierung von Prozessen. Dinge, von denen vor allem unsere Kunden und unsere Vertriebspartner profitieren.

Einige der Investoren haben ja während des Prozesses öffentlich Kritik geäußert, nicht zuletzt über die Höhe des vorgeschlagenen Kaufpreises der Aktien. Wie begegnen Sie dieser Kritik?

Das vorliegende Erwerbsangebot über 120 Euro pro Aktie wird allseits als sehr attraktiv bewertet. Damit sind auch die Befürchtungen mancher Kritiker zerstreut worden. Es ermöglicht unseren Aktionärinnen und Aktionären, Ihre NÜRNBERGER-Aktien mit einer herausragenden Prämie zu veräußern und sich einen wesentlichen Teil der erwarteten Wertsteigerung sofort zu sichern. Die Tatsache, dass die VIG sich nach ihren Aussagen bereits vor Veröffentlichung des Angebotes mehr als 90% der Anteile gesichert hat, spricht für sich.

Wichtig sind für uns gerade auch die Reaktionen unserer Vertriebspartner. Und die waren, wie gesagt, sehr positiv. Sie freuen sich für und mit uns über die neuen Möglichkeiten, die diese Partnerschaft bietet.

Sie sind angetreten, um der NÜRNBERGER einen Kulturwandel zu verpassen. Wie stark hat sich der angedachte Kulturwandel angesichts des Verkaufs in einen „Kulturschock“ verwandelt?

Bei unserer Transformation zum Präventionsversicherer geht es insbesondere um die Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur. Dabei stellen wir Merkmale wie Mut, Vertrauen, Klarheit und Outcome-Orientierung ins Zentrum unserer Zusammenarbeit. Jede und jeder übernehmen Verantwortung für die Ergebnisse ihrer und der gemeinsamen Arbeit. Wir nennen das Performance-Kultur. Das ist sehr ähnlich der leistungsorientierten Unternehmenskultur der VIG. Zudem hat die VIG mit ihren Managementprinzipien „lokales Unternehmertum“, „Mehrmarkenstrategie“ und „Multikanalvertrieb“ eine hohe strategische Passung.

Unabhängigkeit ist kein Selbstzweck. Was ich seit Veröffentlichung erlebe, ist, dass Führungskräfte und Mitarbeitende daher sehr klar die Vorteile dieser Partnerschaft mit der VIG sehen zum Erhalt von Marke, Standort, Identität und Eigenständigkeit. Das zeigen auch die sehr hohen Zustimmungswerte aus unserer internen Umfrage gleich nach der Bekanntgabe der geplanten Partnerschaft. Zudem denke ich, dass sich viele bereits auf den internationalen Wissensaustausch freuen und gespannt und neugierig sind, welche Entwicklungsmöglichkeiten sich ihnen auch persönlich in dieser Gruppe eröffnen. Also es ist ein logischer nächster Schritt auf unserem Weg und diese Sicherheit gibt Vermittlern und Belegschaft Rückenwind.

Wie stark mussten angesichts der Entwicklungen Strategien und Prioritäten neu sortiert werden?

Überhaupt nicht. Es ist das gemeinsame Ziel dieser Partnerschaft, die Transformation der NÜRNBERGER zum Präventionsversicherer weiterzuführen und ihre Marktposition in Deutschland auszubauen. Unsere Prioritäten bleiben dabei unverändert. Mit der VIG gewinnen wir einen Partner, der unsere strategische Vision des Präventionsversicherers teilt, diese Transformation gezielt unterstützt und beschleunigt.

Im Zuge des angekündigten Restrukturierungsprogramms: Befürchten Sie die Abwanderung von Mitarbeitenden und damit den Verlust von für die Transformation bedeutenden Know-hows?

Im Gegenteil. Die NÜRNBERGER gehört zu den attraktivsten Arbeitgebern der Branche. Das hat kürzlich erst wieder eine Studie der Ratingagentur ServiceValue und der Tageszeitung „Die Welt“ bestätigt. Und die strategische Partnerschaft mit der VIG und ihre Vorteile für die NÜRNBERGER und ihre Mitarbeitenden macht uns als Arbeitgeber sogar noch attraktiver. Künftig gibt es die Möglichkeit, in einer starken Gruppe tätig zu sein.

Um die IT der NÜRNBERGER scheint es ja besonders schlecht zu stehen. In der Pressemitteilung war von erheblichen Investitionen der VIG in die IT-Transformation die Rede. Wo hakt es derzeit besonders?

Wie in der gesamten Brache ist auch bei uns die IT ein wichtiger Schlüssel zu mehr Produktivität und Effizienz. In den vergangenen Jahren haben wir große Fortschritte bei der Stabilität unserer IT-Systeme erzielt. Insbesondere im Bereich der Cybersecurity sind wir heute sehr gut aufgestellt und erfüllen höchste Sicherheitsstandards.

Dennoch stehen auch wir vor der Herausforderung, unsere historisch gewachsene IT-Landschaft zu modernisieren, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Dabei wird uns die VIG unterstützen, denn sie haben zum Beispiel im Rahmen der erfolgreichen Migration eines Lebenbestandssystems wertvolle Expertise gewonnen. Auf dieses Know-how und die involvierten Fachleute können wir in Zukunft zurückgreifen.

Welche konkreten Projekte stehen oben auf der Agenda und wie bald sollen die Probleme gelöst sein?

Im Rahmen der Partnerschaft mit der VIG werden wir die Modernisierung unserer IT erheblich beschleunigen können. Dabei profitieren wir zum einen von den Investitionszusagen der VIG, zum anderen aber auch von der Expertise und dem Know-how der Gruppe. Geplant ist, in einem Großprojekt einige unserer derzeitigen Systeme schrittweise abzulösen und eine moderne, zukunftsfähige IT-Architektur aufzubauen. Diese Maßnahmen sind ein entscheidender Schritt, um eine leistungsfähige Plattform für unser künftiges Wachstum zu schaffen. Jeder, der sich mit dem Thema Informationstechnologie beschäftigt, weiß: Die Anpassung und Modernisierung von Systemen dieser Art ist ein Prozess, der Jahre dauert und nie ganz abgeschlossen sein wird.

Versicherungsmakler berichten, dass Wachstumsziele und Vertriebsstrategien der letzten Jahre teilweise zu Lasten einer sauberen Risikoprüfung gingen – insbesondere im Sachgeschäft. Ist dieses Problem heute behoben? Wie stellen Sie künftig sicher, dass Wachstum nicht zulasten der Bestandsqualität geht?

In der Tat haben ambitionierte Wachstumsziele in der Vergangenheit verbunden mit einer nicht erwarteten Inflation sowie ungewöhnlichen Großschäden und Naturkatastrophen dazu geführt, dass die Schadenquote und die Ergebnisse des Schaden-/Unfallgeschäfts zu einem hohen Verlust insbesondere 2024 geführt haben. Das darf und das wird uns nicht mehr passieren. Wir haben daher im vergangenen Jahr damit begonnen, unseren gesamten Bestand konsequent zu restrukturieren und zu sanieren. Dazu haben wir unseren Risikoappetit noch klarer gefasst. So haben wir uns aus einigen Sparten komplett zurückgezogen, wie beim internationalen Transportgeschäft. Zudem haben wir aufgrund der enormen Inflation und Kostensteigerungen bei der Schadenregulierung die Prämien erheblich angepasst, zum Beispiel bei den Kfz-Versicherungen. Wir sehen aktuell, dass sich inzwischen viele unserer Mitbewerber gezwungen sehen ähnliche Programme umzusetzen, ihre Prämien massiv erhöhen oder Bestände kündigen. Darüber hinaus haben wir unsere Partnerschaften mit Rückversicherern umfassender gestaltet. Um künftig unser Portfolio auf rein profitables Wachstum auszurichten, haben wir unter anderem Analysetools implementiert, mit deren Hilfe wir nun unsere Portfolien auf Basis von Projektionen nachhaltig und stabil aktiv steuern. Durch diese Investition in Produkt-Management und Underwriting-Exzellenz können wir inzwischen viel schneller auf Markttrends reagieren und sind heute bereits wesentlich widerstandsfähiger.

Wie haben Vertriebspartner auf diese teils einschneidenden Maßnahmen reagiert?

Bei all diesen Maßnahmen haben uns die meisten unserer Vertriebspartner trotz der schmerzhaften Einschnitte, die das für sie selbst und ihre Kunden bedeutete, maßgeblich unterstützt. Letztlich ist allen klar, dass dauerhaft zu hohe Schadenquoten für niemanden ein nachhaltiges Geschäftsmodell begründen. Die Sanierung und die Investitionen in unsere Underwriting-Exzellenz im Schaden- und Unfallsegment sind aber noch nicht abgeschlossen, schließlich geht es um mehr als nur um eine schwarze Null. Ziel ist es, dass wir spätestens ab 2027 auch in diesem Segment wieder nachhaltig und profitabel wachsen. Auch dabei wird uns die Partnerschaft mit der VIG zusätzlichen Rückenwind verleihen.

Auf der anderen Seite werden wir mit unserer Expertise in der Personenversicherung und dort insbesondere im Einkommensschutz als Kompetenzcenter wertvolle Impulse für die Gruppe setzen können und die Diversifizierungsstrategie der VIG unterstützen.

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VIG übernimmt Mehrheit an der NÜRNBERGER
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<a href="/nachrichten/alternative-investments-chancen-jenseits-des-gewohnten" hreflang="de">Alternative Investments: Chancen jenseits des Gewohnten</a> http://www.asscompact.de/node/169701

Immer mehr Kundinnen und Kunden suchen Rendite, Sicherheit und transparente Investments, auch für die Altersvorsorge. Für Maklerinnen und Makler bietet sich die Gelegenheit, sich hier mit substanziellen Lösungen zu profilieren. Denn Alternative Investments bieten genau das: wirtschaftliche Stabilität und kontinuierliche Erträge durch greifbare Projekte, die Vertrauen schaffen.

169701 1. November 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Beitrag von Eric Sauerborn, Geschäftsführer des Maklervertriebs der Württembergische Vertriebspartner GmbH, verantwortlich für den Bereich Vorsorge, und Daniel Große, Portfoliomanager bei der W&W Asset Management GmbH

Alternative Investments zeichnen sich im Allgemeinen durch langfristige Kapitalbindung und eingeschränkten Zugang zum investierten Kapital aus. Fondsmanagerinnen und -manager prüfen potenzielle Investments intensiv. Ein schneller Ausstieg ist oft nicht möglich, denn ein Solarpark verkauft sich nicht so leicht wie eine Aktie. In der Praxis bedeutet das häufig eine eingeschränkte Verfügbarkeit in den ersten Jahren, hohe Mindestkapitalanforderungen, komplexe Rückgabeprozesse und eine geringe Flexibilität.

Eine gründliche Prüfung ist daher essenziell. Die Württembergische Lebensversicherung setzt bei ihrem Vorsorgeangebot Genius Alternative Investments auf zukunftsorientierte Kapitalanlagen. Das Besondere an Genius ist die Verbindung von wirtschaftlichen Erträgen mit Projekten wie Infrastruktur, Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen. Diese Mischung macht das Portfolio greifbar und robust.

Hohe Planbarkeit

Genius Alternative Investments umfasst rund 450 Einzelinvestments in mehreren Anlageklassen und eröffnet Zugänge zu Renditequellen, die für Privatanlegerinnen und -anleger sonst oft schwer erreichbar sind. Durch zukunftsorientierte Strategien in den Bereichen Infrastruktur, Private Debt und Immobilien bieten sie eine hohe Planbarkeit, was ein entscheidender Faktor für die Altersvorsorge ist. Dazu kommen eine geringe Korrelation zu börsengehandelten Kapitalanlagen und Werte mit Substanz. Der Einstieg in dieses moderne Vorsorgeprodukt im Mantel einer fondsgebundenen Rentenversicherung ist bereits ab 25 Euro im Monat oder einer Einmalanlage ab 7.000 Euro möglich.

Verschiedene Optionen für das Vorsorgeguthaben

Zuzahlungen und Entnahmen sind entsprechend den Bedingungen flexibel umsetzbar. Die Produktlösung bietet bei Bedarf eine Gewinnsicherung zur Absicherung der bis dahin erzielten Erträge zum Laufzeitende. Das Vorsorgeguthaben kann als Kapitalauszahlung, lebenslange Rente oder als Kombination aus beidem ausgezahlt werden.

Steuerliche Vorteile ergeben sich daraus, dass bei einer Kapitalauszahlung bis zu 50% der Erträge steuerfrei bleiben und bei einer Rentenzahlung nur ein günstiger Ertragsanteil versteuert wird. Die Todesfall-Leistung ist einkommensteuerfrei.

Neue Perspektiven

Auch wenn die Anlageklasse eher illiquide ist, wird dieser Aspekt durch den Versicherungsmantel des Genius Alternative Investments abgemildert, wenngleich in extremen Marktsituationen eine eingeschränkte Liquidität und Flexibilität nicht ausgeschlossen werden kann.

Damit können Maklerinnen und Makler Kundinnen und Kunden nicht nur mit Zahlen, sondern auch mit Lösungen begeistern, die Substanz, Vertrauen und neue Perspektiven schaffen.

Genius Alternative Investments bietet die Möglichkeit, in soziale Infrastruktur, Nachhaltigkeit oder Energiewende zu investieren. Die Lösung zeigt, dass professionelle Investments und ein gutes Gefühl zusammenpassen, was Genius Alternative Investments in der Beratung besonders macht.

Emotion und Professionalität vereint

Im Beratungsalltag bietet das Produkt zahlreiche Anknüpfungspunkte. Kundinnen und Kunden, die nach Bauchgefühl entscheiden, finden eine Lösung, die Emotion und Professionalität verbindet. Gesellschaftliche Themen wie Wohnungsmangel, steigende Mieten oder marode Infrastruktur werden zu greifbaren Investitionen in Projekte wie soziale Infrastruktur, erneuerbare Energien oder Private Equity

Rendite und Stabilität

Auch für rein rational denkende Kundinnen und Kunden, die Wert auf Fakten, breite Streuung und messbare Erfolge legen, spricht vieles für alternative Anlageklassen. Seit seiner Auflage am 30.01.2024 überzeugt das Fondsportfolio des Genius Alternative Investments mit einer Wertentwicklung von über 7%, attraktiver Rendite bei geringer Schwankungsbreite und hoher Stabilität selbst in turbulenten Marktphasen.

Was die Wertentwicklung und die hier genannte Zahl angeht, gilt zu beachten: Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Die dargestellte Performance bezieht sich auf das Fondsportfolio seit dessen Auflage und berücksichtigt nur angefallene Kapitalanlagekosten. Die laufenden Kosten des Versicherungsmantels sind individuell und wurden nicht berücksichtigt.

Flexibilität und langfristige Mehrwerte

Wer seinen Kundinnen und Kunden heute etwas Besonderes bieten will, findet in Genius Alternative Investments die perfekte Ergänzung zum klassischen Wertpapierdepot. Eine Lösung, die sich flexibel an Bedürfnisse anpasst und langfristig Mehrwert schafft.

Am Ende zeigt sich: Ob Herz, Kopf oder neue Perspektiven den Ausschlag geben, Genius Alternative Investments verbindet all das und bietet Chancen jenseits des Gewohnten.

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<a href="/nachrichten/digital-insurance-podcast-it-regulatorik-und-innovation" hreflang="de">Digital Insurance Podcast: IT, Regulatorik und Innovation</a> http://www.asscompact.de/node/169706

Im neuen Digital Insurance Podcast begrüßt Jonas Piela Dr. Gerrit Böhm, Vorstandsvorsitzender der VOLKSWOHL BUND Versicherungen. Im Gespräch geht es um die Herausforderungen der Versicherungsbranche mit Blick auf IT-Modernisierung, Regulatorik und Innovation.

169706 1. November 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

In der aktuellen Episode des Digital Insurance Podcast spricht Moderator Jonas Piela mit Dr. Gerrit Böhm, Vorstandsvorsitzender der VOLKSWOHL BUND Versicherungen, über die enormen Herausforderungen der Digitalisierung in der Assekuranz. Böhm zeichnet ein Bild einer Branche, die zwischen zwingend notwendiger IT-Modernisierung, erdrückender Regulatorik und dem eigentlichen Ziel – innovativer Marktbearbeitung – gefangen ist.

IT-Modernisierung im Hintergrund, Innovation im Vordergrund

Böhm beschreibt die immense Aufgabe der IT-Modernisierung als ein Projekt, das möglichst unbemerkt von den Kunden und dem Markt ablaufen soll. Der Fokus liegt klar auf der Verbesserung von Kundenservice, Prozessen und dem Maklerservice. Die Herausforderung besteht darin, parallel zu umfangreichen Modernisierungsprojekten neue Services und Produkte zu entwickeln und zu launchen – ein Balanceakt, der ständiges Priorisieren und Ringen um Ressourcen erfordert. Das bloße Hinzufügen von Personal löst die Probleme nicht, denn der Engpass liegt oft im Fachwissen und der notwendigen Expertise, um komplexe, historisch gewachsene Systemlandschaften zu entflechten und zu modernisieren.

Regulatorik: Den Sweet Spot finden

Die zunehmende Regulatorik wird von Böhm als notwendig, aber nicht immer optimal ausbalanciert angesehen. Er sieht die Schwierigkeit darin, den Sweet Spot zwischen sinnvoller Regulierung und überbordenden Vorschriften zu finden. Die Proportionalität der Regulierung – das heißt, die Berücksichtigung unterschiedlicher Risikoprofile und Unternehmensgrößen – wird als gut gemeint, aber in der Praxis schwierig umzusetzen beschrieben. Böhm diskutiert die Herausforderung, die verschiedenen Risikotypen (Kapitalanlage, Versicherungsgeschäft, IT) im Rahmen der Proportionalität richtig zu bewerten.

Die kontinuierliche Herausforderung der IT-Modernisierung

Böhm teilt die Einschätzung, dass die Versicherungsbranche in einer intensiven Phase der IT-Modernisierung steckt, die durch einen Investitionsstau der letzten Jahre bedingt ist. Er geht davon aus, dass diese Phase nicht mit einem endgültigen Abschluss endet, sondern in einen Zustand kontinuierlicher Modernisierung übergeht. Dabei warnt Böhm davor, sich auf die vermeintliche Wartungsarmut von veralteten Systemen zu verlassen, da moderne, vielschichtige Systeme zwar mehr Flexibilität bieten, aber auch einen deutlich höheren Wartungsaufwand mit sich bringen. Der Umstieg in die Cloud wird als vielschichtige Angelegenheit betrachtet, die nicht automatisch zu Kostensenkungen führt, sondern neue Kostenstrukturen mit sich bringt.

Innovation und Regulatorik: Ein gemeinsamer Weg

Schließlich thematisiert Böhm die Herausforderungen bei der Integration von Innovation und Regulatorik. Er betont die Wichtigkeit, dass die regulatorischen Prozesse wie etwa im Kontext von KI und Datenschutz effizient in die Unternehmensabläufe integriert werden. Dabei plädiert er für ein schlankes, dienstleistungsorientiertes Modell, in dem Compliance-Experten nicht nur als Kontrolleure, sondern als Berater fungieren.

Hier geht es zur aktuellen Folge:

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

Weitere Podcasts
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<a href="/nachrichten/wen-will-ich-als-nachfolger-und-wen-lieber-nicht" hreflang="de">Wen will ich als Nachfolger? Und wen lieber nicht?</a> http://www.asscompact.de/node/169705

Ein guter Nachfolger fällt nicht vom Himmel – und Sympathie allein ersetzt keine unternehmerische Eignung. Wer sein Maklerunternehmen wirklich zukunftssicher übergeben will, muss wissen, was den Nachfolger antreibt und welche Kriterien zählen, meint AssCompact Kolumnist Andreas Grimm.

169705 31. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Artikel von Andreas Grimm, Gründer des Resultate Institut

Viele Makler beschäftigen sich irgendwann mit der Frage, wann sie ihr Unternehmen übergeben wollen – aber kaum einer fragt sich wirklich rechtzeitig, an wen eigentlich. Oft entscheidet der Zufall: Man trifft jemanden auf einer Messe, ein Interessent erwischt im Telefongespräch zufällig den richtigen Ton, und plötzlich ist der „Nachfolger“ gefunden. Oder es entscheidet das Bauchgefühl: „Der ist sympathisch, der macht das schon.“ Doch weder Zufall noch Sympathie ersetzen unternehmerische Eignung – und genau hier beginnen die größten Fehler in der Nachfolgeplanung.

Was treibt den Nachfolger wirklich an?

Die meisten Nachfolger im Markt kaufen keine Firma, sondern einen Bestand. Das ist ein Unterschied – rechtlich, steuerlich und vor allem mental. Ein echter Unternehmensnachfolger übernimmt Verantwortung für Menschen, Prozesse und Marktposition. Ein Bestandskäufer sieht Kundenlisten, Courtagevolumina und Renditepotenzial. Entscheidend ist aber nicht nur, ob jemand Bestand oder Unternehmen übernehmen will, sondern auch die Frage: Was treibt den Nachfolger wirklich an?

Wer nur auf schnelle Margen und Cross-Selling schaut, wird kaum in langfristige Kundenbeziehungen investieren. Wer hier nur von Skalierung und Technik spricht, denkt in Prozessen, nicht in Beziehungen. Wir haben erlebt, wie ein vermeintlich perfekter Nachfolger – jung, digital, dynamisch – einen vermögenden Privatkunden-Bestand binnen zwei Jahren zum Vertriebskanal degradierte. Doch wie findet man den richtigen Nachfolger?

Diese Kriterien sind entscheidend

Das lässt sich nicht pauschal beantworten – es hängt davon ab, was Sie wirklich wollen. Aber unabhängig von Ihren Zielen gibt es Kriterien, die Sie in jedem Fall prüfen müssen.

Beginnen wir mit dem wichtigsten: der finanziellen Leistungsfähigkeit. Lassen Sie sich zu Beginn Finanzmittel oder eine belastbare Finanzierungszusage nachweisen. Ohne das brauchen Sie gar nicht erst weiterzumachen.

Die zeitliche Dimension hat zwei Seiten: Passt der Zeitplan des Nachfolgers zu Ihrem eigenen? Wer sofort aussteigen will, braucht einen erfahrenen Käufer. Wer eine gestaffelte Übergabe plant, kann auch einen jüngeren Nachfolger wählen – muss aber bereit sein, weiter involviert zu bleiben. Und noch wichtiger: All diese Überlegungen erfordern Vorlaufzeit. Wer erst sucht, wenn der Ausstieg unmittelbar bevorsteht, hat bereits verloren. Die Nachfolgerwahl ist keine Aufgabe für die letzten sechs Monate, sondern für die letzten zwei bis drei Jahre.

Warum sind meine Kunden überhaupt bei mir?

Wenn Ihnen Kontinuität für Ihre Kunden wichtig ist, müssen Sie sich eine entscheidende Frage stellen: Warum sind meine Kunden überhaupt bei mir – und warum sind sie geblieben? Ist es Ihre persönliche Beziehung zu ihnen? Ihre fachliche Kompetenz? Das Team, das Sie aufgebaut haben? Die Antwort bestimmt, was Ihr Nachfolger mitbringen muss. Wer wegen seiner Persönlichkeit erfolgreich war, braucht einen Nachfolger mit Zeit für Beziehungsaufbau. Wer ein starkes Team aufgebaut hat, braucht jemanden mit Führungskompetenz. Und entscheidend: Teilt der Nachfolger überhaupt Ihre Auffassung über Beratungsgrundsätze und Beziehungspflege?

Wer allerdings nur den höchsten Preis erzielen will, braucht sich diese Fragen nicht zu stellen. Alle anderen sollten ihre Kriterien definieren, bevor sie suchen – sonst wählt nicht der Senior seinen Nachfolger, sondern der Nachfolger wählt sich seinen Senior.

Über den Autor

Andreas W. Grimm ist Gründer des Resultate Institut und beleuchtet an dieser Stelle regelmäßig Aspekte zur Nachfolgeplanung. Gemeinsam mit AssCompact hat er den Bestandsmarktplatz initiiert.

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<a href="/nachrichten/blau-direkt-mit-neuem-ki-assistenten-fuer-mvp-ameise" hreflang="de">blau direkt mit neuem KI-Assistenten für MVP AMEISE</a> http://www.asscompact.de/node/169704

blau direkt hat eine KI-gestützte Sprach- und Chatsteuerung für sein Maklerverwaltungsprogramm AMEISE vorgestellt. Damit lassen sich Kunden- und Vertragsdaten auslesen, filtern und intelligent verarbeiten. Der KI-Assistent kann Zielgruppen gezielt selektieren und Kundenattribute analysieren.

169704 31. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Auf der diesjährigen DKM hat der Technologieanbieter blau direkt einen KI-Assistenten für sein Maklerverwaltungsprogramm AMEISE präsentiert. Via Sprachsteuerung oder Chat lassen sich Vertragsdetails abrufen, Kunden anlegen oder Berichte erstellen. Prozesse, die bisher viele einzelne Arbeitsschritte erforderten, lassen sich nun dem Unternehmen zufolge mit einem einzigen Prompt erledigen. Als Beispiel nennt blau direkt folgenden Satz: „Hey AMEISE, zeig mir alle Kunden in Dortmund, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben.“

Zielgruppen selektieren

Mit der KI-gestützte Sprach- und Chatsteuerung könnten sich Makler völlig neue Potenziale für die Qualität und Geschwindigkeit ihrer Beratung erschließen, heißt es von blau direkt weiter. So könnten Kundenanfragen in Sekunden beantwortet oder bei Bedarf automatisiert werden. Mit dem KI-Assistenten lassen sich Zielgruppen gezielt selektieren, Kundenattribute analysieren und Vertriebschancen direkt identifizieren. Die Antworten gibt es in Echtzeit im laufenden Dialog.

Daten auslesen, filtern und verarbeiten

Der KI-Assistent greift auf alle Kunden- und Vertragsdaten innerhalb der AMEISE zu und kann diese auslesen, filtern und intelligent verarbeiten. Die KI-gestützte Sprach- und Chatsteuerung beantwortet Fragen zu Verträgen, Leistungen oder Laufzeiten ebenso wie Suchanfragen. Zugleich verfügt das Tool über schreibende Funktionen: Makler können per Sprachbefehl oder Chat beispielsweise neue Kunden anlegen, Kontaktdaten aktualisieren, Einträge in der Kontakthistorie vornehmen oder Tags vergeben.

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<a href="/nachrichten/bafin-will-kfz-versicherer-genauer-unter-die-lupe-nehmen" hreflang="de">BaFin will Kfz-Versicherer genauer unter die Lupe nehmen</a> http://www.asscompact.de/node/169703

Die BaFin will künftig stärker darauf achten, dass Schaden- und Unfallversicherer Kunden mit ihren Produkten einen angemessenen Nutzen bieten. Insbesondere will die Aufsicht dabei Preisdifferenzierungen und sogenanntes Price-Walking ins Visier nehmen.

169703 31. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Versicherungsprodukte müssen einen angemessenen Nutzen für Kunden bieten. Das hat Julia Wiens, Exekutivdirektorin Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht der BaFin, während der 14. Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht, die vor Kurzem in Bonn stattfand, erneut betont. So weit, so bekannt. Bisher hatte die Aufsichtsbehörde bei diesem Thema vor allem die Lebensversicherer im Blick. Hier habe die Wohlverhaltensaufsicht auch bereits Früchte getragen, erklärt Wiens.

So sei bei fondsgebundenen Lebensversicherungsprodukten in den vergangenen Jahren ein deutlicher Rückgang der Effektivkosten festzustellen. Dazu habe auch die BaFin beigetragen. Künftig will die Aufsicht insbesondere noch stärker auf den Kundennutzen während der Rentenphase achten. Garantierte Leistungen müssen dabei sehr vorsichtig kalkuliert werden müssen, so Wiens. „Hohe Sicherheitsmargen dürfen nicht einseitig zu Lasten der Versicherungsnehmer gehen“, betonte sie während ihrer Rede.

Kfz-Versicherung im Visier

Im neuen Jahr sollen die Prüfungen in der Wohlverhaltensaufsicht zudem auf weitere Sparten ausgeweitet werden. Als Erstes ist die Schaden- und Unfallversicherung dran. Insbesondere Preisdifferenzierungen sollen auf der Agenda stehen. 85% der Versicherer haben gegenüber der Aufsichtsbehörde angegeben, bei ihren Kfz-Produkten Preisdifferenzierung zu betreiben – etwa die Hälfte davon in erheblichen Umfang. Bei der Untersuchung seien einige Preisdifferenzierungen aufgefallen, mit denen man sich näher beschäftigen müsse, so die Aufsicht. So basierten etwa die gewährten Rabattmöglichkeiten in der Kfz-Versicherung nicht immer auf dem Risiko des jeweiligen Produkts.

Einen besonderen Fokus soll auch dem sogenannten Price-Walking gelten. Price-Walking sind wiederholte Prämienanpassungen, die weder mit dem versicherten Risiko noch mit den Kosten des Versicherers zusammenhängen, sondern beispielsweise damit, dass Kunden alleine deswegen eine höhere Prämie zahlen, weil sie eine geringere Preissensitivität oder Kündigungsneigung haben. Dies könne laut BaFin besonders vulnerable Gruppen treffen, beispielsweise ältere oder wenig digitalaffine Kunden. „Eine solche Praxis ist mit den Grundsätzen der Wohlverhaltensaufsicht nicht vereinbar", so Wiens. (js)

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<a href="/nachrichten/steuerliche-abzugsfaehigkeit-fuer-private-pflegezusatzversicherung" hreflang="de">Steuerliche Abzugsfähigkeit für private Pflegezusatzversicherung?</a> http://www.asscompact.de/node/169660

Pflegebedürftigkeit kann teuer werden, eine private Pflegezusatzversicherung kann also sinnvoll sein. Steuerlich bringt das aber kaum Vorteile: Der Bundesfinanzhof hat entschieden, dass hierfür anfallende Beiträge nicht als Sonderausgaben absetzbar sind.

169660 31. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat mit Urteil vom 24.07.2025 entschieden, dass Beiträge zu einer freiwilligen privaten Pflegezusatzversicherung nicht als Sonderausgaben abzugsfähig sind. Eine verfassungsrechtliche Pflicht des Gesetzgebers, solche Beiträge steuerlich zu berücksichtigen, besteht nach Ansicht des Gerichts nicht. Insofern hat der BFH von einer Vorlage an das Bundesverfassungsgericht abgesehen.

Seit der Neuregelung 2010 sind Beiträge zur Basis-Krankenversicherung und zur gesetzlichen Pflegeversicherung in voller Höhe abziehbar, soweit sie ein sozialhilfegleiches Versorgungsniveau sichern. Darüberhinausgehende Aufwendungen – etwa für Zusatzversicherungen oder andere Vorsorgeformen – sind nur innerhalb eines Höchstbetrags absetzbar, der meist schon durch die Pflichtbeiträge ausgeschöpft wird.

Streitfall: Zusatzschutz gegen Pflegekostenlücken

Im Streitfall hatten Ehegatten eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen, um Versorgungslücken bei höheren Pflegegraden zu schließen. Die gezahlten Beiträge konnten steuerlich jedoch nicht berücksichtigt werden, weil der Höchstbetrag bereits durch Basisabsicherung und andere Vorsorgeaufwendungen erreicht war. Dagegen wandten sich die Kläger mit der Begründung, ihre Zusatzversicherung diene letztlich nur dazu, das sozialhilfegleiche Existenzminimum sicherzustellen – ähnlich wie bei einem Sozialhilfeempfänger, dessen Pflegekosten der Staat übernimmt.

Gesetzliche Pflegeversicherung ist nur eine Teilabsicherung

Der BFH folgte dieser Argumentation nicht. Der Gesetzgeber habe die gesetzliche Pflegeversicherung bewusst nur als Teilabsicherung ausgestaltet. Nicht gedeckte Pflegekosten seien daher grundsätzlich von den Betroffenen selbst zu tragen – aus Einkommen oder Vermögen. Diese Eigenbeteiligung sei Teil des verfassungsrechtlich zulässigen Systems. Entsprechend müsse der Staat freiwillige Zusatzleistungen, die über das gesetzlich vorgesehene Versorgungsniveau hinausgehen, nicht steuerlich fördern.

Verfassungsrechtlich unbedenklich

Das sogenannte Prinzip der Steuerfreiheit des Existenzminimums verpflichtet den Gesetzgeber lediglich, diejenigen Beiträge steuerlich zu entlasten, die zur Sicherung des sozialhilfegleichen Grundschutzes erforderlich und gesetzlich vorgeschrieben sind. Eine freiwillige private Pflegezusatzversicherung gehört nicht dazu. Die Beschränkung des Sonderausgabenabzugs nach § 10 EStG ist daher verfassungsgemäß.

Für die Praxis bedeutet das Urteil: Beiträge zu privaten Pflegezusatzversicherungen können nur dann berücksichtigt werden, wenn der allgemeine Höchstbetrag für sonstige Vorsorgeaufwendungen noch nicht ausgeschöpft ist. In der Regel ist dies jedoch nicht der Fall. Damit bleibt die steuerliche Wirkung solcher Policen gering.

Die Entscheidung bestätigt die bisherige Linie des BFH: Nur Pflichtbeiträge zur Basisabsicherung sind in vollem Umfang abziehbar. Freiwillige Zusatzversicherungen – auch wenn sie der Schließung realer Versorgungslücken dienen – fallen nicht unter den Schutz des verfassungsrechtlich gebotenen Existenzminimums.

BFH, Urteil vom 24.07.2025 – Az: X R 10/20

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<a href="/nachrichten/dkm-2025-kundennaehe-wird-zum-entscheidenden-erfolgsfaktor" hreflang="de">DKM 2025: Kundennähe wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor</a> http://www.asscompact.de/node/169691

Die DKM 2025 hat gezeigt: Kundennähe bleibt der zentrale Erfolgsfaktor im Versicherungsvertrieb – trotz KI, Konsolidierung und digitalem Wandel. Persönliche Beratung und Vertrauen sind unverzichtbar für stabile Kundenbeziehungen. Der Messeveranstalter bbg zieht ein positives Fazit und blickt optimistisch in die Zukunft.

169691 30. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Kundennähe ist der entscheidende Erfolgsfaktor im Versicherungsvertrieb. Wer als Versicherer für Kunden die passenden Lösungen bietet und wer als Versicherungsmakler lebensphasenbezogen berät, ist für die Zukunft trotz Konsolidierung, KI-basierter Anwendungen und Co. bestens aufgestellt. Das ist das Resümee der DKM 2025, der Leitmesse der Versicherungs- und Finanzbranche, die am Mittwoch, den 28.10., zu Ende ging.

Vertrauen bedeutet Zukunft

Zentrale Voraussetzung dafür ist und bleibt: das Vertrauen. Und zwar das Vertrauen der Kunden in die Beratungsqualität des Maklers. Und auch das Vertrauen des Kunden in die Leistungsfähigkeit der Versicherer, Risiken angemessen absichern zu können. Gegenwärtig schenken Gesellschaft und Kunden der Versicherungswirtschaft nach wie vor hohes Vertrauen. Doch das ist keine Selbstverständlichkeit, dieses Vertrauen muss stets erneuert und stabilisiert werden. Und das zuletzt stagnierend bis rückläufige Neugeschäft in der Lebensversicherung in Kombination mit der stetig sinkenden gesamtwirtschaftlichen Relevanz der Versicherungsbranche belegen einen ersten leichten Bedeutungsverlust.

Hinzu kommt die rasante Entwicklung KI-basierter Anwendungen. Verschiebt sich dadurch der Stellenwert persönlicher Beratung in der Gesellschaft? Tauchen vermehrt KI-basierte Beratungssysteme auf? Das sind wohl die großen Zukunftsfragen. Der Wettbewerb wird es entscheiden. Aktuell jedenfalls sehen weder Versicherungsmakler noch Versicherer, dass KI-basierte Anwendungen den persönlichen Versicherungsvertrieb ersetzen werden. Stattdessen setzen alle Marktbeteiligten unisono auf den Versicherungsmakler als persönlichen Begleiter und „Riskmanager“ des Kunden.

Vielfalt belebt den Wettbewerb

Dieser Hintergrund wiederum erklärt zum Teil auch das aktuell ausgeprägte Aufkaufs- und Fusionsgeschehen unter Maklern, Pools und Versicherern im Markt. Denn Kundenerwartungen verändern sich. Vermehrt werden ganzheitliche Beratungsansätze gewünscht. Hinzu kommt das Bedürfnis nach reibungslosen digitalen Prozessen. Beides erfordert erhebliche Investitionen. Und die sind von größeren Einheiten einfacher zu stemmen.

Konsolidierung bedeutet damit Strukturwandel, aber nicht zwangsläufig einen Rückgang des Marktes. Persönliche Beratung und Spezialisierung bleiben Wettbewerbsvorteile. Auch das wurde auf der DKM mehr als deutlich. Und nicht zuletzt die Verleihung des Jungmakler Awards belegt: Die Vielfalt an Versicherungsmaklern belebt den Wettbewerb. Und das hält die Branche lebendig – und relevant.

Messeveranstalter zieht positives Fazit

Der Messeveranstalter bbg Betriebsberatungs GmbH zieht für die DKM 2025 eine positive Bilanz. Die Messechefs aus der Familie Knörrer zeigten sich mit Blick auf die globalen und branchenspezifischen Herausforderungen mit dem Messegeschehen sehr zufrieden: „Die Rahmenbedingungen waren anspruchsvoll. Umso wichtiger ist es, dass wir den DKM-Spirit erneut sichtbar in die Messehallen bringen konnten“, resümiert Dr. Lisa Knörrer. Besonders positiv: Das kompakte Messekonzept wurde auch im dritten Jahr in Folge stark nachgefragt. „Die Resonanz ist so gut, dass wir bereits verbindliche Anmeldungen für 2026 verzeichnen“, ergänzt Tobias Knörrer. „Darauf bauen wir auf: 2026 erweitern wir den bbg-Campus mit zusätzlichen Formaten rund um KI, Nachwuchs und vernetztes Arbeiten – und heben DKM-Connect als kuratiertes Networking weiter auf die nächste Stufe.“

Die zu den aktuellen Marktbedingungen passenden Initiativen wie Young DKM sowie Jungmakler, einer KI-Fläche oder der FemSurance haben für Optimismus in der Branche gesorgt. „Gerade in diesen Zeiten, in denen wir Unsicherheiten bei der Altersvorsorge und hohe Versicherungsschäden durch Naturkatastrophen besonders stark verzeichnen, sind Vermittler als Kümmerer und Partner des Kunden gefragter denn je“, ergänzen die Veranstalter. Gemeinsam mit den Produktgebern wolle man die Herausforderungen weiter angehen.

Die Zahlen zur DKM

305 Aussteller haben in zwei Messehallen in diesem Jahr 16.491 Messeteilnehmer begrüßt. Vier Themenparks und zahlreiche Bühnen wurden in den Messe-Marktplatz integriert. Die Nettoausstellungsfläche betrug 8.013 Quadratmeter (2024: 6.857 qm), 231 Vorträge, davon mehr als 200 live vor Ort in 18 Kongressen und Speaker’s Corner haben die DKM begleitet. Die weiteren Vorträge fanden im Vorfeld auf der Plattform DKM365 als digitale Workshops der DKM-Streaming-Days statt.

Zudem steht auch bereits der Termin für 2026 fest. Dann findet die DKM am 27. und 28.10.2026 statt. (as)

Hier geht es zu den AssCompact Bildergalerien von der DKM 2025:
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<a href="/nachrichten/baloise-ernennt-neuen-it-vorstand" hreflang="de">Baloise ernennt neuen IT-Vorstand</a> http://www.asscompact.de/node/169697

Dr. Matthias Hilgert wird zum 01.11.2025 Vorstand für das IT-Ressort von Baloise in Deutschland. Er folgt auf Manuela Moog, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.

169697 30. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Bei der Baloise gibt es im Vorstand einen personellen Wechsel. Manuela Moog, verantwortlich für das Ressort IT verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Das Amt wird ab dem 01.11.2025 von Dr. Matthias Hilgert besetzt.

Hilgert studierte in Mainz und Glasgow Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik und promovierte an der Frankfurt School of Finance & Management. IT-Erfahrung sammelte bei der heutigen Aareal Bank und war ab 2009 sechs Jahre lang bei der ERGO Versicherungsgruppe tätig – als Projektleiter bzw. Manager IT-Strategie. 2015 kam er als Abteilungsleiter für Projekte und Prozesse zu Baloise in Deutschland und war dort zuletzt als Chief Transformation Officer tätig.

„Wir freuen uns sehr, Dr. Matthias Hilgert als neues Mitglied in unserem Vorstandsteam zu begrüßen. Mit seiner umfassenden Expertise in der Digitalisierung, Strategie und Transformation bringt er wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens mit“, erklärt Dr. Jürg Schiltknecht, CEO von Baloise in Deutschland. „Wir sind überzeugt, dass Matthias Hilgert die digitale Agenda von Baloise entscheidend voranbringen wird und den Weg, den wir mit Manuela Moog eingeschlagen haben, erfolgreich weiterverfolgen wird. Manuela Moog danken wir sehr herzlich für ihr engagiertes Wirken bei Baloise und wünschen ihr für ihre persönliche sowie berufliche Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg“, so Dr. Jürg Schiltknecht weiter. (mki)

News über weitere personelle Veränderungen in der Finanz- und Versicherungsbranche lesen Sie in der Rubrik „Personen“.
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<a href="/nachrichten/award-unternehmer-ass-2025-das-sind-die-gewinnerbetriebe" hreflang="de">Award Unternehmer-Ass 2025: Das sind die Gewinnerbetriebe</a> http://www.asscompact.de/node/169695

Drei Maklerbetriebe und drei Agenturen einer Exklusivorganisation haben 2025 den Award Unternehmer-Ass erhalten. Zum 20-jährigen Bestehen wurden dieses Jahr beide Awards erstmals auf der DKM verliehen. Wer sind die Gewinner?

169695 30. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Award Unternehmer-Ass würdigt unternehmerische Exzellenz deutscher Vermittlerbetriebe der Finanz- und Versicherungsbranche. In diesem Jahr wurde er zum 20. Mal in Folge verliehen. Erstmals wurden beide Awards, einmal an die besten deutschen Versicherungsagenturen und einmal an die besten deutschen Versicherungsmakler, auf der DKM vergeben.

Die vier Initiatoren, BVK, AssCompact, Versicherungsmagazin und Institut Ritter, wollen die Teilnahme für jeden Vermittlerbetrieb – unabhängig vom Abschneiden – unternehmerisch enorm wertvoll machen. In die Bewertung fließen Kriterien wie wirtschaftliche Kennzahlen, strategische Klarheit, Unternehmenskultur, Führungskompetenz und persönliche Weiterentwicklung mit ein.

„Nach zwei Jahrzehnten ist der Award Unternehmer-Ass zu einer Institution und zugleich zu einer Art Community geworden. Jedes Jahr stellt sich eine große Zahl von Vermittlerbetrieben der Challenge, misst sich mit den Besten“, so Steffen Ritter, Geschäftsführer des Instituts Ritter.

The winner is ..

Die Gewinner 2025 in der Kategorie Agenturen einer Exklusivorganisation sind:

  • GOLD: Agentur Marco Klenk GmbH, R+V Versicherung
  • SILBER: Jansen & Jansen OHG, Generalvertretung der Allianz Versicherung
  • BRONZE: Dario Palumbo, Generalagentur der SV Sparkassenversicherung

In der Kategorie Maklerbetriebe dürfen sich im Jahr 2025 freuen:

  • GOLD: VMK Versicherungsmakler GmbH, Bastian Kunkel
  • SILBER: DI Wirtschaftsberatung GmbH, Daniel Ivakovic
  • BRONZE: Paladinum GmbH, Moritz Heilfort

Weitere Informationen gibt es unter unternehmerass.de. (lg)

Lesen Sie auch: Wie Beratung mit Psychologie verbessert werden kann

Bild v. l. n. r.: Dieter Knörrer, Tobias Knörrer, beide bbg Betriebsberatungs GmbH; Daniel Ivakovic; Bastian Kunkel; Moritz Heilfort; Andreas Vollmer, BVK; Steffen Ritter

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<a href="/nachrichten/franke-und-bornberg-rund-jeder-vierte-kfz-tarif-ist-top" hreflang="de">Franke und Bornberg: Rund jeder vierte Kfz-Tarif ist top</a> http://www.asscompact.de/node/169693

Franke und Bornberg hat sein aktuelles Rating zur Kfz-Versicherung vorgelegt. Für die Kfz-Versicherer sind die vergangenen Jahre herausfordernd gewesen. Dennoch ist das Leistungsniveau laut den Analysten im letzten Jahrzehnt spürbar gestiegen. Rund ein Viertel der Tarife kann die Bestnote erreichen.

169693 30. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Pünktlich zur diesjährigen Kfz-Wechselsaison hat das Analysehaus Franke und Bornberg das diesjährige Rating zur Kfz-Versicherung veröffentlicht. Die Versicherer blicken mehrheitlich zuversichtlich auf die kommenden Monate, das haben mehrere Anbieter kürzlich auf AssCompact Nachfrage bestätigt. Trotzdem: Es wird wohl auch dieses Jahr wieder Prämienanpassungen geben (müssen). Das liegt neben der überdurchschnittlich hohen Schadeninflation auch an den steigenden Kfz-Ersatzteil- sowie Werkstattkosten. Besonders betroffen sind die Vollkasko-Tarife.

Steigende Beiträge fördern die Bereitschaft zum Wechsel, erklärt Franke und Bornberg. 2,9 Millionen Autofahrer haben zum Jahresanfang den Anbieter gewechselt. „Auch wenn der Preisanstieg beim nächsten Jahreswechsel moderater ausfällt, rechnen wir erneut mit einer lebhaften Wechselsaison“, erklärt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Auch beim Vergleichsportal Verivox rechnet man mit einer der „spannendsten“ Wechselsaisons der letzten Jahre, wie Aljoscha Ziller, Geschäftsführer bei Verivox Versicherungsvergleich GmbH, in einem kürzlich veröffentlichtem AssCompact Gastbeitrag beschrieben hat.

Teuer ist nicht immer besser

Die Preisspanne der Tarife ist relativ breit, doch nicht immer ist der teuerste Tarif auch der beste, erklärt Franke und Bornberg. Anhand eines Musterbeispiels haben die Analysten die Preise für einen privat genutzten VW Golf VIII Variant mit einer jährlichen Fahrleistung von etwa 15.000 km untersucht. Für einen Tarif mit der Bestbewertung FFF+ müssen Versicherte zwischen 400 und 1.136 Euro jährlich zahlen. In der am schlechtesten bewerteten Kategorie liegen die Beiträge zwischen 367 und 950 Euro.

Bei einem Wechsel seien nicht nur Faktoren wie Fahrzeugtyp, Region, Schadenfreiheitsrabatt und Selbstbehalt maßgeblich für die Prämie, sondern auch sogenannte „weiche“ Faktoren wie Fahrleistung, Stellplatz, Fahrerkreis, Wohneigentum oder Beruf.

Qualität ist seit Erstrating angestiegen

Das Erstrating in der Kfz-Versicherung haben die Experten im Jahr 2016 vorgelegt. Seitdem hat sich das Qualitätsniveau laut dem Analysehaus spürbar gebessert. Dennoch haben Tariflinien mit unterschiedlichen Qualitätslevels weiterhin ihre Berechtigung, so die Analysten.

Neben dem Preis verändern sich auch die Produkte selbst, inklusive der Tarifwerke. „Aktuell blieben die Neuerungen allerdings überschaubar. Viele Versicherer konzentrieren sich dabei auf die Elektrofahrzeuge. In Top-Tarifen wird der Abzug ‚neu für alt‘ bei Akkus oft zeitlich nach hinten verlagert oder sogar ganz gestrichen“, so Franke. Auch die Zustandsdiagnostik von Akkus und das Lagern in Wassercontainern nach einem Unfall zahlen viele starke Tarife mittlerweile.

Es gibt aber laut den Analysten auch negative Veränderungen. Einige Versicherer haben den Abzug bei Verstoß gegen die vertragliche Werkstattbindung von 15% auf 20% erhöht.

Mehr als 300 Tarife bewertet

Das Rating bewertet eine Kombination aus Haftpflicht, Voll- und Teilkaskoversicherung sowie Zusatzbausteinen. Der aktuelle Jahrgang bewertet 324 Tarife von 76 Gesellschaften. Die Zahl der Bewertungskriterien liegt dieses Jahr bei 73.

Um die Bestnote zu erhalten, müssen die Tarife mindestens 85% der maximal erhältlichen Punktzahl erreichen. Zusätzlich müssen sie eine Reihe von Mindeststandards erfüllen. Dazu gehören eine Deckung von mindestens 15 Mio. Euro bei Personenschäden, kein Abzug „neu für alt“ sowie Kauf- und Neupreisentschädigung von mindestens 24 Monaten.

Mehr Tarife als im Vorjahr erhalten Spitzenbewertung

 

Franke und Bornberg: Rund jeder vierte Kfz-Tarif ist top

 

Rund jeder vierte Tarif (27,5%) erreicht in diesem Jahr die Spitzenbewertung, ein Plus von 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (siehe Grafik). Die Riege der mit „sehr gut“ (FFF) bewerteten Tarife bleibt weitgehend konstant, während die Anzahl der Tarife, die die Wertung „gut“ (FF+) erreichen, gegenüber dem vorhergehenden Jahrgang etwas zurückgingen. Etwa jeder fünfte Tarif erreicht nur die Note F+ („befriedigend“), ein Tarif muss sich sogar mit einer „mangelhaften“ (F) Bewertung zufriedengeben. (js)

Die Ergebnisse des Ratings Kfz-Versicherung 2025 können auf der Website von Franke und Bornberg einsehen werden.

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<a href="/nachrichten/treuwidriges-verhalten-verhindert-anspruch-auf-bu-leistung" hreflang="de">Treuwidriges Verhalten verhindert Anspruch auf BU-Leistung</a> http://www.asscompact.de/node/169690

Der BGH hat im Oktober 2024 die Beschwerde eines Versicherungsnehmers abgewiesen, der Leistungen aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung einklagen wollte. Welche Rolle dabei die Zehnjahresfrist für eine Anfechtung sowie das Vorliegen einer arglistigen Täuschung spielte, erläutert Rechtsexperte Dr. Frank Baumann.

169690 30. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Beitrag von Dr. Frank Baumann, Fachanwalt für Versicherungsrecht bei der Kanzlei Hoppenberg

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat durch Beschluss vom 23.10.2024 (IV ZR 229/23) eine Nichtzulassungsbeschwerde zurückgewiesen, mit deren Hilfe ein Versicherungsnehmer ein die Berufung zurückweisendes Urteil des Oberlandesgerichts Braunschweig vom 11.10.2023 (Az: 11 U 316/21) angreifen wollte. Die Details im Einzelnen:

Der Kläger hatte bei dem Versicherer im August 2008 den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung beantragt und trotz insoweit eindeutig gestellter Fragen verschwiegen, dass er im Jahr 2005 sowie im August 2008 unmittelbar vor Beantragung des Versicherungsschutzes wegen psychischer Erkrankungen (u. a. Depressionen) behandelt worden war. Der Versicherungsvertrag wurde entsprechend dem beantragten Versicherungsschutz abgeschlossen. Im September 2018 beantragte der Kläger die Gewährung von Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung und behauptete hierzu, aufgrund verschiedener psychischer Erkrankungen berufsunfähig geworden zu sein.

Versicherer lehnt Antrag ab

Der Versicherer lehnte den Leistungsantrag des Klägers ab. Er vertrat die Auffassung, ihm stehe gemäß § 826 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) ein Schadensersatzanspruch in Höhe des von dem Kläger geltend gemachten Anspruchs wegen vorsätzlich sittenwidriger Schädigung zu, da dieser seine vorvertragliche Anzeigepflicht in einem ganz ungewöhnlich schweren Maße verletzt habe. Dabei sei der Kläger auch zielgerichtet vorgegangen, um den Ablauf der Frist von zehn Jahren für die Anfechtung wegen arglistiger Täuschung zu umgehen. Er habe auf diese Art und Weise vorsätzlich und sittenwidrig versucht, den Versicherer zu täuschen, um ihn um seine gesetzlichen Rechte zu bringen. Darüber hinaus wendete der Versicherer im Hinblick auf diese Umstände ein treuwidriges Verhalten ein.

Behandlung entscheidend, nicht Selbsteinschätzung

Dieser rechtlichen Bewertung schloss sich das Landgericht Göttingen mit Urteil vom 12.10.2021 an und wies die Klage ab. Das Oberlandesgericht Braunschweig schloss sich dieser Entscheidung im Ergebnis an und vertrat in diesem Zusammenhang die Auffassung, eine Depression sei in der Berufsunfähigkeitsversicherung ein offensichtlich gefahr- erheblicher Umstand. Dabei ist es unerheblich, ob der Versicherungsnehmer selbst glaubt, an einer Depression zu leiden, solange er sich im abgefragten Zeitraum mehrfach wegen psychischer Erkrankungen in ärztliche Behandlung begibt.

Treuwidriges Verhalten ist ausschlaggebend

Das Oberlandesgericht Braunschweig betont, dass der Kläger bei Beantragung des Versicherungsschutzes arglistig gehandelt habe. Er habe sich mehrfach wegen akuter von ihm auch als schwerwiegend empfundener psychischer Probleme in einer psychiatrischen Institutsambulanz, zuletzt sogar unmittelbar vor Beantragung des streitgegenständlichen Versicherungsantrags, vorgestellt. Der verklagte Versicherer habe wegen Ablaufs der zehnjährigen Anfechtungsfrist (§ 124 Abs. 3 BGB) nicht mehr wegen arglistiger Täuschung anfechten können, doch sei im vorliegenden Fall von einem treuwidrigen Verhalten des Klägers auszugehen. Denn dieser habe exakt zehn Jahre und drei Tage nach Beginn des Versicherungsvertrags den von ihm behaupteten Eintritt der Berufsunfähigkeit angezeigt, obwohl diese nach eigenem Vortrag bereits viel früher eingetreten sei. Dies sei anders als durch ein treuwidriges Verhalten nicht zu erklären, zumal der Kläger aufgrund seiner beklagten Beschwerden bereits im Jahre 2017 in den Ruhestand versetzt worden sei. Er sei sich deshalb seiner Erkrankung bewusst gewesen.

Frage nach Sittenwidrigkeit bleibt offen

Anders als das Landgericht Göttingen hat das Oberlandesgericht Braunschweig die Frage offengelassen, ob das Verhalten des Klägers auch sittenwidrig im Sinne des § 826 BGB sei. Es lässt sich aber festhalten, dass der arglistig Täuschende den Versicherer nicht durch Umgehung der zehnjährigen Anfechtungsfrist zu einer Leistung aus dem Versicherungsvertrag zwingen kann, obwohl vor Ablauf der zehnjährigen Anfechtungsfrist eine Anfechtung möglich gewesen wäre. Allerdings wird sich der Versicherer in vergleichbaren Fällen nicht stets auf ein treuwidriges Verhalten des Versicherungsnehmers stützen können, wenn die Zehnjahresfrist abgelaufen ist. Vielmehr ist, wie das Oberlandesgericht Braunschweig betont, eine umfassende Abwägung aller einzelnen Umstände vorzunehmen.

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<a href="/nachrichten/demv-und-fonds-finanz-launchen-ki-maklerverwaltungsagenten" hreflang="de">DEMV und Fonds Finanz launchen KI-Maklerverwaltungsagenten</a> http://www.asscompact.de/node/169689

Der Deutsche Maklerverbund und Fonds Finanz haben „Professional Works X“ gelauncht. Dabei handelt es sich um KI-gesteuerten Maklerverwaltungsagenten, das mithilfe von Sprach- oder Texteingabe Aufgaben eigenständig ausführt.

169689 30. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Vom Deutschen Maklerverbund (DEMV) und der Fonds Finanz gibt es ein neues digitales Hilfsmittel. Es nennt sich „Professional Works X“ oder kurz „PWX“. Es soll, im Gegensatz zu klassischen Maklerverwaltungsprogrammen (MVP), die als digitale Hilfsmittel dienen, als KI-basiertes Agentensystem Aufgaben eigenständig ausführen, gesteuert durch Sprach- oder Texteingabe.

Die KI des Maklerverwaltungsagenten (MVA) interpretiere Anweiseungen, erkenne Zusammenhänge und setze Aufgaben direkt im System um, so die Unternehmen in ihrer Mitteilung zum Produkt.

Integration in Professional Works

Der MVA ist in das MVP Professional Works integriert und übernimmt bereits Aufgaben wie das Anlegen und Bearbeiten von Kunden oder Vorgängen sowie das Beantworten komplexer Fragen zu Dokumenteninhalten im Dialog. PWX steht seit dem 29.10.2025 allen Nutzerinnen und Nutzern von Professional Works und somit allen Vermittlerinnen und Vermittlern der Fonds Finanz und des Deutschen Maklerverbunds kostenfrei zur Verfügung. (mki)

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<a href="/nachrichten/aufsteller-haftet-fuer-autoschaden-durch-umgestuerztes-schild" hreflang="de">Aufsteller haftet für Autoschaden durch umgestürztes Schild</a> http://www.asscompact.de/node/169617

Ein umgestürztes Baustellenschild verursacht rund 3.500 Euro Schaden an einem Firmenwagen. Das Amtsgericht München hält den Aufsteller für haftbar: Verkehrssicherungspflicht, unzureichende Standsicherheit und fehlende Kontrolle führten zum vollen Schadenersatz.

169617 30. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Das Amtsgericht (AG) München hat entschieden, dass ein Baulogistikdienstleister für Schäden haftet, die durch ein umgestürztes Baustellenschild verursacht wurden.

Ein Mitarbeiter der Klägerin, eine Münchner Firma, hatte sein Firmenfahrzeug an einem rechten Fahrbahnrand geparkt – unmittelbar neben einem mobilen Verkehrsschild, das auf einem angrenzenden Grünstreifen aufgestellt war. Das Schild fiel auf das Fahrzeug und verursachte einen Sachschaden in Höhe von 3.534,46 Euro.

Da die Klägerin davon ausging, dass das Schild uneben und unzureichend gegen Wind gesichert aufgestellt worden war, forderte sie von dem Aufsteller Schadenersatz. Nachdem dieser eine Regulierung verweigerte, klagte die Klägerin auf Zahlung von insgesamt 4.210,25 Euro (einschließlich Gutachter- und Nebenkosten) sowie auf Ersatz vorgerichtlicher Anwaltskosten in Höhe von 540,50 Euro.

Das AG München gab der Klägerin in vollem Umfang Recht. Nach Ansicht des Gerichts war die Beklagte als Verkehrssicherungspflichtige verantwortlich: „Verpflichtet ist, wer für den Bereich der Gefahrquelle verantwortlich und in der Lage ist, die zur Gefahrenabwehr erforderlichen Maßnahmen zu treffen“, so das Gericht.

Da das Verkehrszeichen mit einem Aufkleber der Beklagten versehen war, konnte die Gefahrenquelle eindeutig ihrem Verantwortungsbereich zugeordnet werden. Die Einwände der Beklagten, sie sei nicht die richtige Anspruchsgegnerin, blieben unbelegt.

Das Gericht stellte weiter klar, dass beim Aufstellen von Verkehrszeichen Standsicherheitsvorgaben einzuhalten und deren Einhaltung auch regelmäßig zu überprüfen sind. Die gebrochene mittlere Fußplatte des Schilds deutete darauf hin, dass die notwendige Standsicherheit bereits vor dem Unfall nicht mehr gegeben war. Bei einer ordnungsgemäßen Überprüfung hätte dies auffallen müssen. Zudem befand sich das Schild sehr nahe an der Fahrbahn, wodurch nach Ansicht des Gerichts bereits beim Aufstellen erkennbar war, dass ein Umfallen zu Fahrzeugschäden führen könnte. (bh)

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<a href="/nachrichten/dkm-2025-weitere-bilder-von-der-messe" hreflang="de">DKM 2025: Weitere Bilder von der Messe</a> http://www.asscompact.de/node/169682

Die diesjährige DKM ist vorüber. Auf der Leitmesse der Finanz- und Versicherungsbranche gab es viel Information, Kommunikation und fachlichen Austausch. Hier noch einige Eindrücke vom Messegeschehen in einer AssCompact Bildergalerie.

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<a href="/nachrichten/asscompact-112025" hreflang="de">AssCompact 11/2025</a> http://www.asscompact.de/node/169633 169633 30. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement ]]> <a href="/nachrichten/pools-und-verbuende-gilt-weiterhin-%E2%80%9Emomentum-wins%E2%80%9C" hreflang="de">Pools und Verbünde: Gilt weiterhin „Momentum wins“?</a> http://www.asscompact.de/node/169680

Wachsen die großen Pools und Verbünde weiter? Verschwinden die kleinen? Wer hat die besten Chancen auf Erfolg? Solchen und ähnlichen Fragen stellten sich auf der DKM in einer Diskussionsrunde Ascendia, INFITECH und VEMA. Wohin entwickelt sich der Markt aus ihrer Sicht?

169680 29. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die aktuelle AssCompact Trendstudie 2025 zu Pools und Verbünden kommt zu dem Ergebnis, dass der Konsolidierungsprozess sein Ende noch nicht erreicht hat. Zudem steigen diverse Investoren in unterschiedlichsten Modellen in Unternehmen ein. Da stellt sich die Frage: Wohin führt das Wachstum der Platzhirsche? Haben die „Kleinen“ überhaupt noch eine Chance? Und: Wer bleibt am Ende übrig?

In der DKM-Diskussionsrunde „Die Playoffs bei Pools und Verbünden gehen weiter: Momentum wins“ trafen daher die Diskussionsteilnehmer Florian Brokamp, CEO der Ascendia Gruppe GmbH, Markus Kiener, Geschäftsführer der INFITECH GmbH, Fonds Finanz und DEMV, sowie Johannes Neder, Vorstand der VEMA Versicherungsmakler Genossenschaft eG, aufeinander. Klaus-Jürgen Baum, Inhaber von KJB Consulting, leitete gemeinsam mit Dr.-Ing. Dietmar Kottmann, Partner und Market Lead DACH Insurance and Asset Management der Oliver Wyman GmbH, durch die Gesprächsrunde. Beide sind die Autoren der AssCompact Trendstudie, die heuer zum zweiten Mal erscheint.

Welche Erfolgsfaktoren gibt es für Pools und Verbünde?

Kiener machte deutlich, dass er die Erfolgsfaktoren von Pools und Verbünden in einem Zusammenspiel von Technik und dem Beratungsprozess (des Maklers) sieht. Die Aufgabe der Pools liege darin, die Arbeit der Makler zu vereinfachen – möglichst in einem zentralen Programm. Seiner Ansicht nach wird Größe „eine entscheidende Rolle spielen“, schon allein wegen des Kostenpunkts.

Neder wiederum ist in Bezug auf die Erfolgsfaktoren der Meinung, dass besonders auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmen muss. Genauso möchte sein Verbund dem Makler Mehrwert und Qualität geben, während die Kosten im Griff behalten werden müssen. Doch auch er sieht die Trends der Zeit und sagte: „Geschäftsmodelle werden immer mehr technisch getrieben sein“.

Brokamp wies zudem darauf hin, dass Makler oft nur noch wenig Zeit mit Kunden verbringen und dafür relativ viel mit Verwaltung. Schwerpunkt seines Unternehmens sieht er in den Bereichen Privatkunden und KI.

Unternehmen brauchen Gewinne – ob mit oder ohne Investor

Was den Einstieg von Investoren betrifft, zeigten sich alle drei in vielen Punkten einig – etwa darin, dass Unternehmen, unabhängig ob mit oder ohne Investor, Gewinn anstreben müssen. Kiener spitzte es so zu: „Ein Pool ist doch kein wohltätiger Verein.“ Für Neder ist klar: „Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen.“

Gehen dem Markt die Makler aus?

Bei der Frage von Baum, ob dem Markt denn die Makler ausgingen, konnte Neder insofern zustimmen, dass dies demografisch natürlich stimme. Er vertritt die Ansicht, dass der einzelne Makler zukünftig größere Bestände händeln muss.

Brokamp wies allerdings darauf hin, dass die Zahl der Makler aktuell (noch) konstant bleibe. Seiner Einschätzung nach wird sich daran so bald erstmal nichts ändern. Für ihn steht und fällt bei diesem Thema aber alles mit der Digitalisierung. Von diesem Aspekt aus gesehen könnte die Zahl der Makler in der nächsten Zeit tatsächlich zurückgehen, und zwar um die, die nicht genügend auf digitalisierte Prozesse setzen. Kiener sieht sogar eine große Anzahl an – vor allem – „Teilzeitmaklern“ verschwinden. Deren Umsatz werde dann an andere Makler gehen. Brokamp ist sich jedoch sicher: Solange die Branche Geld verdiene, werde es weitergehen. Und da es sehr schwer sei, mit Versicherungen kein Geld zu verdienen, drückte er in diesem Punkt seine Zuversicht aus.

„Tante Emma“-Läden werden zu Supermärkten

Zum Schluss fasste Kottmann es in folgendem Bild zusammen: Wie es früher in jedem Dorf teils sogar mehrere „Tante Emma“-Läden gab, wo heute ein großer Supermarkt zentral steht, so wird es sich vermutlich ähnlich mit der Pool-, Verbund-, aber auch Maklerbranche verhalten, so die Experteneinschätzung.

Ob die Diskussionsteilnehmer recht behalten, wird die Zukunft zeigen. Spannend bleibt auch, was sich konkret bei diesem Thema innerhalb des kommenden Jahres tun wird und welche wichtigen Entwicklungen dann in einem Jahr auf der DKM 2026 diskutiert werden. (lg)

Lesen Sie auch: Kundennähe, KI und Kooperationen: So wollen Versicherer zukunftsfest werden
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<a href="/nachrichten/kundennaehe-ki-und-kooperationen-so-wollen-versicherer-zukunftsfest-werden" hreflang="de">Kundennähe, KI und Kooperationen: So wollen Versicherer zukunftsfest werden</a> http://www.asscompact.de/node/169679

Die Welt verändert sich im großen Tempo. Davon bleibt auch die Versicherungswirtschaft nicht verschont. Wie stellen sich die Versicherer zukunftsfest auf? Während der als „Elefantenrunde“ bekannten Diskussionsrunde auf der DKM zeigen sich die Versicherer überzeugt: Ein ganz wesentlicher Bestandteil ist die persönliche Beratung.

169679 29. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Hohes Schadenaufkommen, sich wandelnde Kundenansprüche und Vertriebsstrukturen, wirtschaftlicher Druck … die List der Herausforderungen, der sich die Versicherungswirtschaft aktuell stellen muss, ist auch dieses Jahr nicht kürzer geworden. Wie können sich Versicherer angesichts dessen zukunftssicher aufstellen? Und wie können sie Kunden und Vermittlern einen Mehrwert bieten, der über Beitrag und Police hinausgeht?

Diesen Fragen und mehr stellten sich am Mittwochmorgen während der als „Elefantenrunde“ bekannten Diskussion auch dieses Jahr wieder vier Versicherervorstände in der Speaker’s Corner auf der DKM. Der von AssCompact Chefredakteur Dr. Alexander Ströhl moderierten Runde gehörten dieses Jahr Dr. Ruedi Kubat, Vorstandsvorsitzender der Allianz Lebensversicherungs-AG, Stefanie Schlick, Vorstandsvorsitzende der Sparkassen-Versicherung Sachsen, Dr. Thilo Schumacher, CEO der AXA Konzern AG, sowie Torsten Uhlig, Vorstandsvorsitzender der SIGNAL IDUNA Gruppe, an.

Persönliche Beratung auch künftig von großer Bedeutung

Welche Prioritäten setzen Versicherer also, um mehr als nur „Beitrag und Police“ zu sein, wollte Ströhl gleich zu Beginn der Diskussion von den Teilnehmern wissen. Diese sind sich weitgehend einig: Gerade in Zeiten, wo soziale Sicherungssysteme an Gewicht verlieren und Eigenvorsorge zunehmend in den Vordergrund rückt, sei es wichtig, Kunden die passenden Lösungen für diese Herausforderungen zu bieten- und diese in Form von der richtigen Beratung auch dort zu platzieren. Das könne auch die zunehmende Digitalisierung nicht ersetzen, insbesondere bei komplexen Produkten und Sachverhalten. „Die Zukunft hängt am Menschen, der die Schnittstelle zum Kunden hat, der berät, der diese Komplexität aus diesem ganzen System rausnimmt“, so Schlick. Ein persönlicher Begleiter wollen sie also sein, die Versicherer, und das für das ganze Leben.

KI als „Gegner“ der menschlichen Beratung?

Gerade aber junge Zielgruppen würden zur Informationsbeschaffung bereits jetzt häufig auf künstliche Intelligenz setzen, die Antworten in Sekundenschnelle liefern könne, gab Ströhl zu bedenken und fragte, ob dies die Mensch-zu-Mensch-Interaktion erodieren würde.

Die übereinstimmende Antwort aller Teilnehmer: KI wird in Zukunft zwar unterstützen, aber nicht ersetzen. Das habe bereits die Vergangenheit gezeigt, so Kubat, als vor etwa zwei Jahrzehnten die ersten E-Commerce-Aktivitäten aufkamen. „Da hat man gesagt, die Kfz-Versicherung ist tot. Der Vertreter oder der Makler, der Privatkunden berät, ist tot“, so Kubat weiter. Doch es sei anders gekommen. Online habe zwar an Bedeutung gewonnen, sowohl als Absatzkanal als auch zur Kundeninformation – doch das persönliche Gespräch sei trotzdem wichtig geblieben.

Dazu käme, dass trotz der Geschwindigkeit und der Bequemlichkeit von KI, insbesondere Large Language Models (LLM), es nicht immer klar wäre, ob die dargestellten Antworten auch wirklich der Wahrheit entsprächen, so AXA-Konzernchef Schumacher. „Was ist denn wahr? Was ist falsch? Weiß keiner mehr. Und das wird dazu führen, dass wir die Welle haben. Und dann werden die Kunden zurückgehen zum Berater des Vertrauens.“

Standardisierung muss zunehmen

Auch die zunehmende Maklerkonsolidierung war ein Thema der Runde. Wie stehen die Versicherer zu den Aufkäufen? Bei der Sparkassen-Versicherung Sachsen sehe man insbesondere die Standardisierung im Zuge der Maklerkonsolidierung als großes Plus.

Da wolle er sogar noch eins draufsetzen, fügte Uhlig von der SIGNAL IDUNA hinzu. Denn insgesamt täte der Versicherungsbranche mehr Standardisierung gut, auch untereinander. Über die Jahre sei Fragmentierung entstanden, doch es wäre vorteilhaft, sowohl auf Consumer- als auch auf Providerseite, einheitlicher zu werden. Das käme auch der Kosteneffizienz zugute.

Modernisierungen setzen Versicherer unter Druck

Apropos Kosten: Den Kostendruck, der vor allem mit der Notwendigkeit einhergeht, massiv in die Modernisierung von IT-Systemen zu investieren, spüren alle Versicherer. Nicht einmal am Branchenprimus Allianz geht dieser vorbei, so Kubat. „Selbst mit unserer Größe ächzen wir manchmal schon bei den Investitionen, die wir tätigen müssen.“

Vor allem die Geschwindigkeit, mit der die Modernisierungen auf die Branche zukommen, übe zusätzlich Druck auf sie aus, fügte Schumacher hinzu.

Uhlig plädierte an dieser Stelle für mehr Kooperationen. Doch auch weitere Konsolidierungen werden in den nächsten Jahren nicht ausblieben, auch darin sind sich die Teilnehmer einig.

Quo vadis, Versicherungswirtschaft?

Zu guter Letzt fragte Ströhl noch, ob die Versicherungswirtschaft auch künftig ihre Relevanz behalten werde. Wenig überraschend fiel die Antwort der Teilnehmer positiv aus. Doch man müsse auch dafür arbeiten, geben die Versicherer zu. Beispielsweise müsse man dafür sorgen, Versicherungen weiterhin bezahlbar zu halten und sich als Branche auf die Kernelemente zu besinnen – dazu gehöre auch, mit Maklern zusammenzuarbeiten, um empathische und emotionale Beziehungen zu schaffen. Weitere Elemente seien gute Servicequalität, tiefe Kosten, hervorragende Beratung und ein friktionsfreier End-to-End-Prozess für Kunden, fügt Kubat hinzu. Und dann? „Wir sind schon relevant und wir werden relevant bleiben. Bin ich 100% überzeugt.“ (js)

Bild: v.l.n.r.: Dr. Ruedi Kubat, Stefanie Schlick, Dr. Alexander Ströhl, Dr. Thilo Schumacher, Torsten Uhlig

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Samira Harkat war 2024 mit FemininFinance Finalistin beim Jungmakler Award – und kurz darauf stieß Susanne Bartels als Co-Geschäftsführerin mit dazu. Als Wirtschaftspsychologin bringt sie eine frische Perspektive mit. Im exklusiven DKM-Interview erläutern die beiden, wie Beratung und Psychologie zusammenspielen können.

169678 29. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Interview mit Susanne Bartels, Wirtschaftspsychologin und Co-Geschäftsführerin, und Samira Harkat, Beraterin und Co-Geschäftsführerin von FemininFinance
Samira, du hast es letztes Jahr beim JMA 2024 ins Finale geschafft. Was hat sich seitdem getan?

Samira Harkat Sehr viel und vor allem sehr Grundsätzliches. Die Idee, mit der ich damals beim JMA angetreten bin, war aus heutiger Sicht ein erster Entwurf: ein Beratungssystem für Frauen, das sich stark an bestehenden – jedoch meist männlich geprägten – Modellen orientierte. Ich habe versucht, etwas Bestehendes zu adaptieren, in der Hoffnung, es würde passen. Hat es aber nicht.

Nach dem Award habe ich vieles über Bord geworfen. Außerdem ist Susanne Bartels kurz darauf zu FemininFinance gestoßen. Wir haben den Ansatz von Grund auf neu gedacht – mit der Frau im Zentrum, nicht am Rand. Heute stehen wir mit einem Online-Beratungsprogramm und modularen Wissenssystem da, die eine individuelle Strategieentwicklung ermöglichen. Dabei gehen wir bewusst weit über die bloße Produkt- und Konzeptberatung hinaus. Zielstellung ist dabei zum einen die jeweilige Lebensrealität der Kundin optimal abzubilden. Zum anderen standardisieren wir die Beratungsprozesse so, dass Maklerinnen sich auf das Wesentliche – die eigentliche Beratung – konzentrieren können.

Wer Frauen berät, weiß: Es bleibt selten bei einem Termin. Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um Lebensentscheidungen. Genau diese „Extrameilen“ machen es für viele Maklerinnen schwer, wirtschaftlich zu arbeiten – obwohl genau hier die größte Wirkung entsteht. Dieses Dilemma lösen wir. 

Ihr beide, Samira und Susanne, steht zusammen an der Spitze von FemininFinance. Wie sind eure Aufgaben verteilt?

Susanne Bartels Samira bringt die Branchenerfahrung, strategische Produktentwicklung und Vertriebsarchitektur ein. Ich entwickle einen psychologisch fundierten Beratungsansatz, die Sprache, Schulungskonzepte und begleite die Community der Maklerinnen. Die Geschäftsführung, langfristige Strategieentwicklung und den nötigen Größenwahn teilen wir uns. 

Susanne, hattest du vorher schon mit der Versicherungs- und Finanzbranche zu tun? Wie hast du zu FemininFinance gefunden?

SB Samira und mich verbindet eine lange Freundschaft, die immer mehr durch gegenseitiges Businessfeedback geprägt wurde. Ich habe mich jahrelang mit Unternehmensberatung und -kommunikation beschäftigt. Den Zugang zur Versicherungs- und Finanzbranche hat Samira initial für mich geöffnet. Die Frustration über die Unsichtbarkeit tatsächlicher weiblicher Lebensrealitäten – nicht nur in dieser Branche – hat uns schon lange verbunden, bevor ich zu FemininFinance gestoßen bin. Aber letztlich war sie der Grund den Mut zu fassen, unsere Kompetenzen zusammenzuwerfen und etwas Neues zu wagen.

Was reizt dich denn konkret an der Branche und an FemininFinance?

SB Ich halte große Stücke auf die Versicherungs- und Finanzbranche. Sie hält viele Ressourcen bereit, Lebensläufe und Zukunftsszenarien wirklich zum Guten zu verändern. Geld bedeutet Gestaltungsspielräume. Solange Frauen finanziell benachteiligt sind – und das trifft statistisch gesehen in jedem Land der Welt zu – haben sie faktisch weniger Spielräume. Die Arbeit in unserer Branche bedeutet für mich, direkten Impact schaffen zu können. Und das ist für mich purer Antrieb!

Welche Rolle im Unternehmen spielt deine Expertise als Wirtschaftspsychologin?

SB In wirtschaftlich und politisch so spannenden Zeiten ist ein möglichst breiter Betrachtungshorizont ein kraftvolles Werkzeug. Meine Perspektive greift auf allen Ebenen unserer Arbeit. Um einige Beispiele zu nennen: Kommunikationspsychologisch in unserem Beratungskonzept. Arbeits- und organisationspsychologisch in der Kreation und Umsetzung unserer Vision und Mission. Doch auch im Etablieren unserer gewünschten Unternehmenskultur: Welche Werte vertreten wir? Wie können wir diese im Umgang mit Kundinnen und Maklerinnen zum Leben erwecken? Wie bleiben wir dauerhaft zukunftsfähig?

Samira, was verändert sich dadurch für dich – oder andere Makler:innen?

SH Ich bin geneigt “Alles!” zu sagen. Doch ich ordne es mal ein: Man kann Beratung aus zwei Richtungen angehen. Entweder habe ich im Hinterkopf, welche Produkte ich fokussiere und wie diese für die jeweiligen Kundinnen und Kunden am besten passen könnten. Das Ergebnis wird so sicherlich nicht schlecht, doch es bleibt viel Potenzial liegen, die individuellen Lebensrealitäten ganzheitlich abzubilden.

Wir setzen auf die zweite Richtung: Der Fokus auf genau diese Lebensrealität. Wir gehen davon aus, dass die Kundin Spezialistin für ihr eigenes Leben ist. Und darum erarbeiten wir durch verschiedene Methoden mit ihr gemeinsam ihren Status Quo und vor allem gewünschte Zukunftsszenarien. Darauf basierend schauen wir uns den gesamten Werkzeugkasten der Branche an und finden heraus, welche Lösungen passen. Die Konzepte doppeln sich selten. Budgetieren, Versicherungen, Depots, Vermögensverwaltung, Immobilien, usw. – alles kann, nichts muss. Hauptsache, es passt vollumfänglich zur Kundin und ihren Voraussetzungen.

Samira, unterstützt es dich auch konkret bei der Beratung, eine psychologische Expertin im Haus zu haben?

SH Absolut – und zwar auf eine Art, die ich selbst so nicht erwartet hätte. Susanne bringt psychologische Tiefe in unsere Arbeit, die weit über „Soft Skills“ hinausgeht. Sie hat uns geholfen, typische Kommunikationsmuster aufzubrechen, die Frauen in Finanzberatungen oft ausschließen, verunsichern oder unter Druck setzen. Unsere Branche hat leider noch immer nicht den besten Ruf. Wir sind da gemeinsam auf die Suche gegangen, wie man Vertrauen stiften kann und wo es bislang verloren geht. Geld ist ein so intimes Thema, das weit mehr als ein paar Zahlen und Rechnungen verkörpert. Wer zu uns in die Beratung kommt, soll aufrichtig spüren, dass wir den Menschen als Ganzes betrachten. Wer, wenn nicht eine Psychologin, sollte diesen Prozess mitgestalten? 

Was sind eure mittel- bis langfristigen Pläne mit FemininFinance?

SH: Aktuell bauen wir unseren Kreis an Verbündeten auf – Maklerinnen und Marktteilnehmer, die mit uns eine neue Art der Finanzberatung für Frauen gestalten wollen. Langfristig wollen wir unser System zum besten State-of-the-Art weiterentwickeln: fachlich, psychologisch und technologisch. Nach und nach wollen wir alle typischen Herausforderungen im Beratungsalltag lösen. Und dabei sind wir schon ziemlich weit gekommen. 

SB Das große Ziel ist eigentlich ganz simpel: Wir wollen, dass Frauen und ihre Lebensrealitäten natürlicher Bestandteil der Versicherungs- und Finanzbranche sind. Sowohl Kundinnen als auch Maklerinnen. 

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<a href="/nachrichten/cybersicherheit-ist-auch-im-maklerhaus-pflicht" hreflang="de">Cybersicherheit ist auch im Maklerhaus Pflicht</a> http://www.asscompact.de/node/169677

Veränderungen und Innovationen prägen die moderne Geschäftswelt – vorangetrieben durch die Digitalisierung und neue Arbeitsmodelle. Die Dimensionen von Cyberangriffen und daraus resultierenden Schäden kennen keine Grenzen. Cybersicherheit ist deshalb unverzichtbar Aktuelle Vorfälle führen dies vor Augen.

169677 29. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Artikel von Alexandra Iancu, Legal & Business Associate CGPA S.A. Luxembourg

Versicherungsvermittler sind aufgrund der großen Menge an Kundendaten, die sie verarbeiten, zu einem beliebten Ziel für Cyberkriminelle geworden. In den letzten Jahren war ein deutlicher Anstieg von Cyberangriffen auf diese Branche zu verzeichnen. Die jüngsten Vorfälle verdeutlichen das Ausmaß und die Schwere dieser wachsenden Bedrohung und unterstreichen die Dringlichkeit, mit der diese Berufsgruppen ihre digitalen Verteidigungen ausbauen müssen.

Cyberangriffe offenbaren massive Sicherheitslücken

In Frankreich zielte eine koordinierte Kampagne von Cyberangriffen auf zwei Drittunternehmen für Zahlungsabwicklungen ab und kompromittierte die personenbezogenen Daten von mehr als 33 Millionen Menschen. Die Daten betrafen Versicherte und ihre Familien, ihren Personenstand, ihr Geburtsdatum und ihre Sozialversicherungsnummer, den Namen ihres Krankenversicherers und die Obergrenzen ihrer Versicherungspolicen. Die Ermittlungen der französischen Datenschutzbehörde CNIL zu diesem Thema laufen noch.

Vor Kurzem war Spanien von einem weiteren großen Cybersicherheitsvorfall betroffen, der einen Hauptakteur der Versicherungssoftwarebranche betraf. Ein führender Anbieter, der sich auf CRM- und ERP-Lösungen für Versicherungsvermittler spezialisiert hat, wurde Opfer einer Sicherheitsverletzung in seiner Cloud-Infrastruktur.

Bei diesem Eindringen wurden potenziell sensible Daten offengelegt, die von zahlreichen Versicherungsvermittlern verwaltet wurden, was die Anfälligkeit der IT-Systeme in diesem Sektor unterstrich. Die zuständigen Behörden haben Ermittlungen eingeleitet, um das genaue Ausmaß dieser Verletzung und ihrer Auswirkungen zu untersuchen.

Cybersicherheit ist Pflicht im Maklerhaus

Zur Bekämpfung derartiger Bedrohungen und zum Schutz von Kundendaten, aber auch zur Vermeidung finanzieller Verluste und von Imageschäden, ist die Umsetzung robuster Cybersicherheitspraktiken keine Option mehr für Versicherungsvermittler, sondern von ganz entscheidender Bedeutung. Die nachstehende Liste umfasst die wichtigsten Praktiken, die Versicherungsvermittler an- wenden können, um ihre Abwehr zu stärken und ein sichereres Umfeld zu schaffen:

  • Entwicklung einer umfassenden Strategie für das Management von Cyberrisiken gemäß den Branchenstandards
  • Förderung der Einführung vorbildlicher Sicherheitspraktiken im Team, u. a. mithilfe eines Schwerpunkts auf eine strenge Passwortverwaltung und die Schulung der Mitarbeiter in der Erkennung und Abwehr von Phishing-Versuchen
  • Durchführen regelmäßiger Überprüfungen der IT-Systeme zur Erkennung und Behebung von Schwachstellen
  • Einsatz praktischer Leitfäden und Tools, die von Regulierungsbehörden und Branchenverbänden zur Verfügung gestellt werden, zwecks kontinuierlicher Schulung und Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

Im Falle einer Datenverletzung haben wir nachstehend die wichtigsten Schritte für eine erfolgreiche Abschwächung des Vorfalls zusammengestellt:

  • Weitere unberechtigte Zugriffe verhindern: Bestimmen Sie das Ausmaß der Verletzung und ergreifen Sie sofortige Maßnahmen zur Vermeidung weiterer unberechtigter Zugriffe.
  • Verletzung melden: Benachrichtigen Sie die zuständige Aufsichtsbehörde innerhalb der vorgeschriebenen Frist.
  • Betroffene informieren: Benachrichtigen Sie die von der Verletzung betroffenen Personen und erläutern Sie die Art des Vorfalls, die potenziellen Risiken und die Abhilfemaßnahmen.
  • Dokumentieren Sie den Verstoß: Bewahren Sie für den Fall einer Untersuchung eine vollständige schriftliche Akte auf.
  • Sicherheitsmaßnahmen überprüfen und verbessern: Verstärken Sie Cybersicherheitsprotokolle, um zukünftige Verstöße zu verhindern.
Hilfsmittel für das Risikomanagement

Der Abschluss einer Cyberversicherungspolice erweist sich als ein Schlüsselelement der Verteidigung und in gewissem Maße auch der Prävention im Umgang mit digitalen Risiken. Auch wenn diese Deckung Cyberangriffe nicht direkt verhindern kann, bietet sie im Falle eines Vorfalls einen bedeutenden finanziellen und rechtlichen Schutz.

Diese Sicherheit ermöglicht es den Vermittlern, ihre Anstrengungen auf die Wiederherstellung der Geschäftstätigkeit und die Stärkung des Vertrauensverhältnisses zu ihren Kunden zu konzentrieren, anstatt sich nur mit den potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen zu beschäftigen. Somit ist die Cyberversicherung ein entscheidendes Element für den umfassenden Ausbau der Widerstandsfähigkeit gegen Cyberbedrohungen.

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<a href="/nachrichten/qbe-staerkt-europaeisches-risikomanagement-team" hreflang="de">QBE stärkt europäisches Risikomanagement-Team</a> http://www.asscompact.de/node/169676

Der Gewerbeversicherer QBE erhält ab November Unterstützung in seinem Risikomanagement-Team. Tobias Mehl kommt von MRH Trowe als Risk Engineer zum Standort Düsseldorf.

169676 29. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

QBE hat Tobias Mehl zum Risk Engineer im Risk Solutions Team Europe ernannt, wie es in einer Unternehmensmitteilung heißt. Mehl startet am 01.11.2025 am Standort Düsseldorf und berichtet an Alberto Conesa, Risk Practice Leader Europe. Die Position ist neu geschaffen. In seiner Rolle unterstützt er die deutschen Underwriter mit technischem Know-how und entwickelt Risikolösungen für Kunden, die an den jeweiligen Bedarf angepasst sind.

Vor seinem Wechsel zu QBE Europe war Tobias Mehl als Risk Engineer bei MRH Trowe tätig. Seit März 2025 gibt er zudem sein Fachwissen als Dozent an der Deutschen Versicherungsakademie (DVA) weiter.

„Mit Tobias Mehl gewinnen wir einen praxisnahen Risk Engineer, der die Brücke zwischen Underwriting, Maklern und Kunden noch kürzer macht. Sein technisches Know-how und seine lokale Verankerung in Düsseldorf stärken unsere Fähigkeit, maßgeschneiderte Risikolösungen schnell und wirksam umzusetzen“, sagt Alberto Conesa.

Mit der Neueinstellung will QBE sein europäisches Risikomanagement-Team ausbauen und die Position als Führungsversicherer stärken, so das Unternehmen. (mki)

News über weitere personelle Veränderungen in der Finanz- und Versicherungsbranche lesen Sie in der Rubrik „Personen“.
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<a href="/nachrichten/dkm-2025-bilder-vom-ersten-messetag" hreflang="de">DKM 2025: Bilder vom ersten Messetag</a> http://www.asscompact.de/node/169675

Die diesjährige DKM in Dortmund ist in vollem Gange. Am ersten Tag der Leitmesse war der Besucherandrang groß und es herrschte reges Messetreiben. Einige Impressionen aus Dortmund fasst AssCompact in einer Bildergalerie zusammen.

169675 28. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement ]]>
<a href="/nachrichten/bvk-untersucht-bonifikationen-bdvm-den-deckungsnotstand" hreflang="de">BVK untersucht Bonifikationen, BDVM den Deckungsnotstand</a> http://www.asscompact.de/node/169674

Die Auftakt-Pressekonferenz auf der DKM zeigt traditionell auf, welche Themen in der Branche gerade stark diskutiert werden. So stehen bei den Berufsverbänden BVK und BDVM u. a. KI, Vergütungssysteme von Vermittlern sowie Deckungsnotstand und Schadenregulierung auf dem Plan.

169674 28. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Auch im Jahr 2025 startete die DKM mit der traditionellen Pressekonferenz des Veranstalters, der bbg Betriebsberatungs GmbH, begleitet vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK) sowie dem Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler e. V. (BDVM).

bbg-Geschäftsführerin Dr. Lisa Knörrer eröffnete die Pressekonferenz und hieß die Gäste auf der Leitmesse willkommen. Das Unternehmen hat in diesem Jahr 305 Aussteller für das Event gewonnen, wie sie mitteilte. In 18 Kongressen, 4 Themenparks und auf einer Nettoquadratmeterfläche von 8.013 m² wird nun zwei Tage genetzwerkt, miteinander gesprochen, gelernt und sich getroffen. Im Fokus stehen laut Knörrer in diesem Jahr besonders die folgenden drei Themen: 1. Verbinden und gemeinsam handeln, 2. Künstliche Intelligenz, 3. Maklermarkt 2035.

BVK zu KI und Vergütungssystemen

Der BVK hatte eine ganze Palette an Themen dabei. Zunächst wurde verkündet, dass Ralf Berndt, ehemaliger Vertriebsvorstand der Stuttgarter Versicherung, seit dem 28.10.2025 Mitglied im Maklerbeirat des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) ist. Darüber hinaus nahmen BVK-Präsident Michael H. Heinz und BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer erneut Stellung zum Thema Makler und KI. Seine Ansichten und Impulse für Makler dazu hatte der Verband vor Kurzem bei AssCompact veröffentlicht und damit Bezug auf einen Beitrag des Bundesverband Finanzdienstleistung AfW genommen. „KI ist nicht so trivial, wie es im Ergebnis aussieht“, betonte Vollmer in diesem Zusammenhang – der BVK möchte auf mögliche entstehende Abhängigkeiten zwischen Maklern und Dienstleistern aufmerksam machen.

Des Weiteren machte der BVK Ergebnisse der „BVK-Strukturanalyse 2025“, die der Verband in Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund durchführt, zum Thema. Professor Dr. Matthias Beenken, der die wissenschaftliche Auswertung der Daten vornahm und bei der Pressekonferenz ebenfalls vor Ort war, hat sich in der Studie angeschaut, welche Rolle Bonifikationen heutzutage für Vermittler noch spielen. Denn diese könnten im Hinblick auf § 48a VAG problematisch sein, wenn sie dazu führen, nicht im bestmöglichen Kundeninteresse zu beraten sowie zu vermitteln, sondern etwa nach Vertriebsvorgaben der produktgebenden Versicherer.

Diese Art von Anreizen spielen traditionell noch eine größere Rolle im Exklusivvertrieb und bei Mehrfachvertretern. Doch auch bei Maklern gibt es sie. So betragen Bonifikationen bei Maklern laut der Studie 4,7% Prozent an den Gesamtumsätzen. Bei Exklusivvertretern und bei Mehrfachvertretern sind 9,3 bzw. 11,1% der Gesamteinnahmen variabel und haben dadurch mehr Gewicht. Beenken weist darauf hin, dass Anreizsysteme nicht „per se schlecht“ seien, aber bei den kritischen Elementen müsse man genau hinschauen. Als Beispiel nannte er laufende Provision/Courtage. Denn hier steht die Beratungsqualität im Vordergrund, die sich darauf ausrichten muss, dass der Kunde dauerhaft zufrieden ist, damit er regelmäßig wiederkommt.

BDVM sucht Lösungen zu Deckungsnotstand und Schadenregulierung

Der BDVM warnte erneut vor einem Deckungsnotstand im Mittelstand und stellte Forderungen an die Branche und die Politik. Das vergangene Jahr war demnach in der Industrieversicherung insgesamt von einem etwas weicheren Markt geprägt. Im gewerblichen Bereich und bei KMU verhärten sich die Zeichnungskapazitäten jedoch, so Thomas Billerbeck, Präsident des BDVM. In einer Mitgliederumfrage des Verbands aus dem Mai 2025 kam heraus, dass sich der Deckungsnotstand über die bereits bekannten Branchen Chemie (27%), Recycling (66%), Galvanik und Holz hinaus breit ausgedehnt hat. Engpässe gebe es auch in den Bereichen Rohstoffe (38%), Lager und Logistik (34%), Automobil (23%), Lebensmittel (21%) und Immobilien (20%).

Was die Schadenregulierung betrifft, beobachtet der BDVM seit rund zwei Jahren eine spürbare Erosion, heißt es. Für Maklerbetriebe bedeute die Nacharbeit, die z. B aus Erinnerungen an offene Schadenfälle besteht, erhebliche personelle Belastungen. Die Kundenzufriedenheit sinkt, wodurch auch das Vertrauen in die Branche leidet. Der BDVM appelliert daher: Es sollte verbindliche Service-Levels, klare Kommunikations- und Entscheidungsfristen sowie standardisierte Prozesse entlang der Regulierungskette geben. Besonders genannt wurde in diesem Zusammenhang BiPRO. (lg)

Bild v. l. n. r: Dr. Bernhard Gause, Geschäftsführender Vorstand BDVM, Thomas Billerbeck, Präsident BDVM, Prof. Dr. Matthias Beenken, FH Dortmund, Gerald Archangeli, Vizepräsident BVK; Michael H. Heinz, Präsident BVK, Dr. Lisa Knörrer, Geschäftsführerin bbg, Katrin Taepke, Marketing & Unternehmenskommunikation bbg

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<a href="/nachrichten/%E2%80%9Eein-maklerhaus-sollte-doch-zeit-fuer-kunden-und-mitarbeiter-haben%E2%80%9C" hreflang="de">„Ein Maklerhaus sollte doch Zeit für Kunden und Mitarbeiter haben“</a> http://www.asscompact.de/node/169673

Doreen Gossert ist vor Kurzem Prokuristin bei der FINAS Versicherungsmakler GmbH geworden. Auf der DKM engagiert sie sich v. a. bei FemSurance. Im Exklusiv-Interview mit AssCompact erzählt sie, welchen persönlichen Bezug sie zum Thema „Frauen im Vertrieb“ und welche Pläne sie für den neuen Job hat.

169673 28. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Interview mit Doreen Gossert, Rechtsschutzexpertin und Prokuristin bei der FINAS Versicherungsmakler GmbH
Frau Gossert, bei der DKM haben Sie sich beim Kongress FemSurance engagiert und mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einem Talk diskutiert. Warum ist Ihnen persönlich speziell dieser Kongress bzw. dieses Thema wichtig?

Mir ist einfach wichtig, dass Themen sichtbar werden. Das ist mein Engagement, welches ich einbringen kann. Mein Ziel ist, andere (weibliche) Köpfe der Branche anzuregen und zu motivieren, sich auszutauschen – über Entwicklung, Hürden und Chancen – nicht nur über Kinder und Zeitmanagement.

In dem Talk ging es um männliche und weibliche Solidarität. Haben Sie bei diesem Thema in Ihrer eigenen Karriere Anknüpfpunkte?

Denkt man zu schnell über FemSurance nach, kommt einem vielleicht nur ein Statement für Frauen in den Sinn. Tatsächlich habe ich in meiner Laufbahn immer mit männlichen Chefs – meist auch eher mit männlichen Kollegen – im Vertrieb gearbeitet. Meine Unterstützer und Fans im Unternehmen und der Bubble waren oft ebenso Männer. Ich jammere also nicht, sondern habe viele Möglichkeiten erhalten, für mich genutzt und auch ein solides „Fell“ angelegt. Vielleicht weil ich auch Nischen genutzt habe. Gleichzeitig befürworte ich total den zeitgemäßen Ansatz der gemixten Teams für die Sache und das gemeinsame Ziel. Fakt ist: Frauen denken, reagieren, entscheiden und führen anders. Deswegen ist ein Mix für jedes Unternehmen ein Gewinn. Adam und Eva haben es ja auch nur zu zweit hinbekommen.

Nun sind Sie seit Anfang Oktober Teil der Unternehmensleitung bei der FINAS Versicherungsmakler GmbH und kommen von der KS/AUXILIA. Sie haben damit den Wechsel vom Versicherer zum Maklerunternehmen vollzogen. Was hat Sie denn besonders daran gereizt, die „Seiten zu wechseln“?

Meine bisherige Rolle war spezialisiert auf eine Zielgruppe, Sparte und begrenzt auf eine Region. Nun haben sich Interessen und Skills in meiner eigenen Entwicklung zum Glück weiterentwickelt. Viele Themen wie Social Media, hybrider Vertrieb, Prozessoptimierung, Skalieren von Botschaften und Netzwerken begeisterten mich. Bei FINAS kann ich nun genau dies in einer anderen Rolle bundesweit ausleben, ohne die Identität und Begeisterung für Rechtsschutz aufzugeben und ohne einfach nur die Farbe des Produktgebers zu tauschen.

Als Prokuristin bei FINAS sind Sie für die Bereiche Vertrieb, Konzepte und Kommunikation zuständig. Was ist Ihnen in Ihren Verantwortungsbereichen besonders wichtig und worauf legen Sie dabei in Zukunft den Fokus für das Maklerhaus?

FINAS ist ein großartiges Familienunternehmen, welches schon sinnvolle Dinge für sich und deren Partner auf die Beine gestellt hat. Um die leistungsstarken Konzepte und die technische Unterstützung dahinter noch mehr sichtbar zu machen, wird es im ersten Schritt um den Ausbau der Kommunikation gehen. Das wiederum geht einher mit der Begleitung angebundener Maklerunternehmen, der Entwicklung neuer und den Ausbau bestehender Deckungskonzepte. Ich freu mich, dass es sich alles wunderbar miteinander verbinden lässt.

Vielleicht schaffen wir noch eine Verbindung zwischen DKM, FemSurance und Ihrem Unternehmen: Was kann Ihrer Meinung nach ein gut ausgebautes Netzwerk in der Branche – für Frauen, aber auch für Maklerunternehmen bzw. den einzelnen Makler – alles bewirken und evtl. verbessern?

Verdammt viel. Man wird für jedes Thema einen Impuls bekommen. Es braucht immer eine Plattform, die organisiert und eine Chance auf Austausch bereitstellt. Dann muss man sich nur trauen. Ohne mein Netzwerk und den Mut, sich auch online zu zeigen, hätte ich nie so viele kluge und hilfsbereite Menschen in mein Umfeld bekommen. Ein Maklerhaus sollte doch Zeit für seine Kunden und Mitarbeiter haben. Wie genial ist es zu wissen, mit wem man arbeiten kann, um das „Bewältigungsproblem“ gerade im Privatkundenbereich oder der Produktauswahl zu lösen oder einfach nur mal „laut miteinander zu denken“. Auf Social Media heißt es: „better together“.

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<a href="/nachrichten/%E2%80%9Egute-beratung-uebersetzt-produktlogik-lebensrealitaet%E2%80%9C" hreflang="de">„Gute Beratung übersetzt Produktlogik in Lebensrealität“</a> http://www.asscompact.de/node/169672

Seit drei Jahrzehnten begleitet Franke und Bornberg die Entwicklung der BU. Im AssCompact Interview im Rahmen der DKM 2025 erklärt Geschäftsführer Michael Franke warum sachlich fundierte Beratung heute wichtiger ist denn je – und warum die DKM für ihn ein einzigartiger Ort des direkten Austauschs ist.

169672 28. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Interview mit Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg
Herr Franke, Franke und Bornberg begleitet die DKM schon seit Langem. Was macht die Messe so besonders?

Die DKM ist der jährliche „Marktplatz der Praxis“ – dicht, direkt, ungefiltert. Hier treffen Entscheider, Makler und Produktverantwortliche auf engem Raum zusammen. Wir bekommen aus erster Hand Feedback zu unseren Ratings und geben im Gegenzug Transparenz in Methodik und Markttrends. Diese Dialogdichte macht die DKM aus.

Wie profitieren Makler von der Präsenz von Franke und Bornberg auf der DKM?

Unser Schwerpunkt auf der DKM ist Wissenstransfer. Ein Fokus liegt dabei auf dem Beratungsalltag zum Thema Arbeitskraftabsicherung (AKS). Über den AKS-Kongress bringen wir Produktwissen, Leistungs- und Prozesskenntnis sowie rechtliche Updates zusammen – kompakt, anwendungsnah und neutral.

Im Jahr 1995 haben Sie das erste Produktrating für die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) veröffentlicht, Sie begleiten also die Entwicklung der BU bereits seit 30 Jahren. Was sind die größten tariflichen Änderungen, die Sie in den letzten drei Jahrzehnten erlebt haben?

Zu Beginn ging es beispielsweise um Meldefristen, rückwirkende Leistungen, Prognosezeiträume und vor allem um die Definition des versicherten Berufs und die Umorganisation bei Selbstständigen. Auch der Geltungsbereich war regelmäßig beschränkt und es gab individuelle Preisanpassungs- oder Bedingungsänderungsklauseln.

Der grundsätzliche Verzicht auf abstrakte Verweisung war um die Jahrtausendwende der erste kritische Schritt der Versicherer, bei dem die Balance zwischen berechtigten Kundeninteressen und Stabilität des Kollektivs betroffen ist. Aus demselben Grund sind die generelle Streichung von Meldefristen und unbefristete rückwirkende Leistungen unter dem Blickwinkel Stabilität kritisch zu sehen.

Danach kamen der Ausbau der Nachversicherungsgarantien und spezielle Regelungen für Hausfrauen/Hausmänner, Schüler, Azubis und Studenten, Einmalleistungen und Wiedereingliederungshilfen, Infektionsklauseln, die ABC-Klausel, Startertarife, Berufsgruppen und Scoringmodelle bei der Tarifierung. In den letzten zehn Jahren prägen vor allem die AU-Leistung (Arbeitsunfähigkeit), verbesserte Teilzeit- und Tätigkeitsklauseln, die Zunahme an Dienstunfähigkeitsklauseln sowie mehr Transparenz in Leistungsprozessen das Bild. Diese Aufzählung macht deutlich, dass die BU leistungsfähiger, aber auch deutlich komplexer geworden ist.

Welche Produktinnovationen oder Tarifbausteine sind derzeit besonders gefragt? Und welche halten Sie für eher marketinggetrieben?

Der Leistungswettbewerb ist überwiegend ausgekämpft. Deshalb kommen auch wenig sinnvolle Leistungsmerkmale in die Diskussion, wie der Verzicht auf konkrete Verweisung oder der Verzicht auf die Prüfung der Umorganisation von Betrieben bei Selbstständigen. Versicherte können in diesen Fällen trotz anerkannter Berufsunfähigkeit ein genauso hohes Einkommen wie vor einer Erkrankung erzielen und dennoch die volle Rente erhalten. Das ist kein Versicherungsschutz im eigentlichen Sinne mehr und schafft Begehrlichkeiten, die das Kollektiv belasten können. Wichtig ist daher nicht der Verzicht auf bestimmte Regelungen, sondern dass die Grundlagen für Anerkennung oder Anlehnung klar definiert sind. Der harte Preiswettbewerb bei gleichzeitig vorhandener hoher Produktqualität hat sowohl die Regulierungspraxis als auch die Stabilität von Kalkulation und Anbietern in den Fokus der Versicherer-Auswahl gerückt.

Die Verbreitung der Arbeitskraftabsicherung ist immer noch auf relativ niedrigem Niveau, trotzdem stagniert der Markt stagniert aktuell. Kann die betriebliche Arbeitskraftabsicherung (bAKS) als Türöffner genutzt werden, auch für Vermittler?

Der Markt stagniert in absoluten Zahlen zwar nicht, aber prozentual zu der Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen fällt er zurück. Auch was das Verhältnis Einkommen zu versicherter Rente angeht. Die bAKS kann einen wichtigen Beitrag leisten, denn sie schafft neben Vertrauen auch niedrigere Einstiegshürden, wie vereinfachte Gesundheitsprüfung, Kollektivkonditionen und idealerweise Zuschüsse des Arbeitgebers. Für Vermittler ist die bAKS ein effizienter Zugang zu Belegschaften mit hohem Multiplikator, inklusive Cross- und Upselling in private Lösungen.

Welche anderen sinnvollen Optionen gibt es für Versicherte? Die Grundfähigkeitsversicherung wird ja öfter mal als Alternative zur BU ausgewiesen, aber Ihr Haus betont immer wieder, dass dies nicht der Fall ist…

Die Grundfähigkeitsversicherung (GF) ist ein sinnvolles Produkt, aber keine direkte BU-Alternative, sondern eine Form der mittelbaren Absicherung der Arbeitskraft mit einer anderen Logik. Die GF versichert den Verlust exakt definierter Fähigkeiten. Wenn diese Fähigkeiten das Berufsbild prägen, dann entsteht durch diese Absicherung ein Zusammenhang mit der Arbeitskraft. Vielfach scheitert es an einer sinnvollen Absicherung durch eine BU, weil der Preis zu hoch liegt oder es bereits Befassungen mit psychischen Belastungen der zu versichernden Personen gab. Bei passendem Berufsbild und versperrtem Zugang zur BU, ist es fast schon eine Pflicht, die GF mit Kunden zu besprechen. Genauso sollte aber auch die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) fester Bestandteil des Lösungsangebots sein. Die EU hat dasselbe Konstrukt, wie die BU. Nur ist nicht die Fähigkeit versichert, den eigenen Beruf, sondern jegliche berufliche Tätigkeit des allgemeinen Arbeitsmarktes für mindestens drei Stunden nicht mehr ausüben zu können. Dass diese Schwelle regelmäßig erreicht wird, zeigt schon die beeindruckende Zahl von 1,75 Millionen laufenden EU/EMI-Renten der gesetzlichen Rentenversicherung, die einen vergleichbaren Leistungsbegriff hat. Die EU erst gar nicht anzubieten ist nach unserer Auffassung der größte Fehler der Branche im Bereich der Arbeitskraftabsicherung. Sachlich ist diese Auslassung nicht zu begründen.

Welche Rolle spielt hier die richtige Beratung?

Eine zentrale. Gute Beratung übersetzt Produktlogik in Lebensrealität: Tätigkeitsanalyse, realistische Leistungsziele, saubere Gesundheitsangaben, das Aufzeigen der möglichen Produktlösungen und klare Priorisierung zwischen Beitrag und Leistung. Wichtig sind Erwartungsmanagement und Dokumentation – beides reduziert spätere Enttäuschungen und Streit. Derzeit ist Beratung oft noch zu emotional und zu wenig wissenschaftlich geprägt. (...) Ganz grundsätzlich muss die Ausbildung für Vermittler zum Experten in der Arbeitskraftabsicherung neu gestaltet werden. Derzeit definieren sich Experten vor allem durch Bedingungsauslegungen. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Aufgabe. Es fehlt ein wissenschaftlich basierter Beratungsansatz, der den Produktlösungsbaukasten sachlich einbezieht. Auch Kenntnisse über Sozialsysteme und deren Wirkung im Leistungsfall fehlen durchweg. Im Ergebnis der aktuellen Vermittlungspraxis stehen sich im Jahr 2024 folgende Zahlen gegenüber: 12,5 Millionen Erwerbstätige unter 35 Jahren zu 188.000 zusätzlichen Versicherten mit oft viel zu niedrig abgesicherten Renten. Diese Zahlen machen den Qualifizierungsbedarf deutlich.

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<a href="/nachrichten/das-sind-die-gewinner-des-jungmakler-awards-2025" hreflang="de">Das sind die Gewinner des Jungmakler Awards 2025</a> http://www.asscompact.de/node/169671

Am ersten Messetag der DKM 2025 in Dortmund war es wieder so weit: Die Gewinner des Jungmakler Awards wurden gekürt. Aus 15 Finalistinnen und Finalisten wählte die Bundesjury die Besten der Besten aus. Neben den Top 3 des Jungmakler Awards wurde auch der Gewinner des Sonderpreises Baufinanzierung prämiert.

169671 28. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Jungmakler Award 2025 fand wieder seinen krönenden Höhepunkt auf der DKM 2025. Am Ende des ersten Messetages wurden die Top 3 des Wettbewerbs in der Speaker’s Corner für ihre innovativen Geschäftsmodelle prämiert. Und auch der Gewinner des Sonderpreises Baufinanzierung, der wie jedes Jahr erneut von der ING gesponsert wurde, wurde im Rahmen der Verleihung gekürt.

Insgesamt 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten sich im September im BundesCasting der Bundesjury stellen, und zwar in den Räumen des VEMA-Konferenzzentrums in Karlsruhe. Für diese drei Maklerinnen und Makler hat sich die Herausforderung besonders ausgezahlt.

Platz 1: Lennard Schwarzer – LS Finanzmakler

Den 1. Platz sicherte sich in diesem Jahr Lennard Schwarzer von LS Finanzmakler. Der 27-Jährige hat sich auf die Zielgruppe der jungen Erwachsenen spezialisiert und verfolgt das Ziel, Finanzbildung praxisnah und verständlich zu vermitteln. Sein Beratungsansatz setzt konsequent auf persönliche Gespräche vor Ort, um Vertrauen aufzubauen und Finanzthemen greifbar zu machen. Mit einem innovativen Vereinssponsoring-Modell, über das er gezielt junge Menschen erreicht, hat er ein Konzept entwickelt, das Wachstum, Reichweite und Kundennähe verbindet. Der nächste große Schritt steht bereits an: der Aufbau eines zweiten Standorts in Süddeutschland.

 

Das sind die Gewinner des Jungmakler Awards 2025

 

Platz 2: Fiona Jasmut – KassenKompass

Die Zweitplatzierte, Fiona Jasmut, hat mit ihrem Start-up KassenKompass eine echte Marktlücke erkannt: die gesetzliche Krankenversicherung. Während viele Makler den Fokus auf die PKV legen, setzt sie auf ein Tool, das Verbraucherinnen und Verbrauchern hilft, die passende gesetzliche Krankenkasse auf Basis individueller Bedürfnisse und Zusatzleistungen zu finden. Durch dieses niederschwellige Angebot gelingt der Einstieg in eine langfristige Kundenbeziehung – und eröffnet Maklerinnen und Maklern gleichzeitig neue Geschäftsfelder.

Platz 3: Freya Früh – Frau Finanzen

Platz 3 ging an Freya Früh, die mit „Frau Finanzen“ ein starkes Community-Modell geschaffen hat. Ihr Ziel: Frauen eine Plattform für finanziellen Austausch und Bildung bieten. Mit mehr als 100.000 Followerinnen in den sozialen Medien hat sie ein beeindruckendes Netzwerk aufgebaut, welches Frauen ermutigt, über Geld zu sprechen und selbstbestimmte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Ihre Beratung erfolgt komplett digital und unabhängig – ein Ansatz, der moderne Zielgruppen erreicht und neue Impulse in die Branche trägt.

Sonderpreis Baufinanzierung: Markus Stadler – Finanzgenies

 

Das sind die Gewinner des Jungmakler Awards 2025

 

Den Sonderpreis Baufinanzierung, gestiftet von ING Deutschland, erhielt Markus Stadler mit seinem Unternehmen „Finanzgenies“. Sein Beratungskonzept überzeugt durch Transparenz, klare Strukturen und innovative Ansätze im Bereich Baufinanzierung – und zeigt, wie wichtig Spezialisierungen für die Zukunft der Branche sind.

Zuversicht für die Zukunft

Tobias Knörrer, Geschäftsführer der bbg Betriebsberatungs GmbH und Veranstalter des Jungmakler Awards, blickt mit Vorfreude auf die Zukunft der Branche: „So viel Drive, so viele vielversprechende Talente – das macht Mut und lässt mich zuversichtlich auf unsere Branche und den Nachwuchs blicken. Besonders beeindruckend ist, wie strategisch und unternehmerisch die jungen Maklerinnen und Makler bereits denken. Sie bringen frische Ideen mit, kombinieren Fachwissen mit digitalem Know-how und stellen damit unter Beweis, dass unsere Branche Zukunft hat. Der Jungmakler Award ist für sie nicht nur eine Auszeichnung, sondern ein Sprungbrett für Wachstum, Vernetzung und neue Chancen.“

Ausblick 2026

Ab dem kommenden Jahr vergibt die bbg den neuen Topmakler Award, der die Top Jungmakler Award Alumni auszeichnet. Teilnahmeberechtigt sind Alumni und Alumnae des Awards, die seit mehr als fünf Jahren ein Maklerunternehmen führen. Prämiert werden unternehmerische Entwicklung, Skalierung und Innovationskraft. Die Bewerbungsphase startet in Kürze; Details folgen über die offiziellen Jungmakler-, DKM- und AssCompact Kanäle. (mki)

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<a href="/nachrichten/neuer-vorstandsvorsitzender-bei-der-ergo-vorsorge-leben" hreflang="de">Neuer Vorstandsvorsitzender bei der ERGO Vorsorge Leben</a> http://www.asscompact.de/node/169669

Die ERGO Vorsorge Lebensversicherung hat ab dem 01.01.2026 einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Dr. Oliver Horn folgt auf Dr. Dr. Michael Fauser. Im selben Zuge übernimmt Horn auch den Bereich Lebensversicherung im Vorstand der ERGO Deutschland.

169669 28. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Bei der ERGO Vorsorge Lebensversicherung steht ein Wechsel an der Spitze ins Haus. Dr. Dr. Michael Fauser wird zum Jahreswechsel das Unternehmen verlassen. Sein Nachfolger ist Dr. Oliver Horn, der derzeit im Vorstand die Bereiche Mathematik, IT und Maklervertrieb vertritt.

Das Unternehmen hat die personelle Veränderung am Montag seinen Mitarbeitern in einer internen Mitteilung kommuniziert. Zunächst hatte der Versicherungsmonitor darüber berichtet, ein Sprecher der ERGO hat die Meldung gegenüber AssCompact auf Nachfrage bestätigt.

Neuer Vorstandsvorsitz bei der ERGO Vorsorge Lebensversicherung

Horn tritt zum 01.01.2026 sein neues Amt als Vorstandsvorsitzender der ERGO Vorsorge Lebensversicherung an. Seine Zuständigkeiten für die Bereiche Mathematik, IT und Maklervertrieb wird er beibehalten.

Horn wechselte 2017 von der Continentale Lebensversicherung zur ERGO Lebensversicherung und ERGO Vorsorge Lebensversicherung und startete seine Laufbahn dort u. a. als Bereichsleiter Produktmanagement private Altersversorgung. Mit seinem Eintritt in den Vorstandsvorsitz bei der ERGO Vorsorge Lebensversicherung wird er ab Januar dann auch im Vorstand der ERGO Deutschland vertreten sein, zuständig für den Bereich Lebensversicherung.

Der Wechsel ist derzeit noch vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörde und des Aufsichtsrats.

Neuer Vorstandsvorsitzender bei der ERGO Vorsorge Leben
Fauser verabschiedet sich

Michael Fauser verlässt die ERGO somit zum 31.12.2025 und legt sein Amt als Vorstandsvorsitzender der ERGO Vorsorge Lebensversicherung sowie als Vorstand bei der ERGO Deutschland nieder. Fauser war dann von seit 2016 für die ERGO aktiv, zuvor u. a. bei der Continentale und CosmosDirekt. (mki)

 

News über weitere personelle Veränderungen in der Finanz- und Versicherungsbranche lesen Sie in der Rubrik „Personen“.

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<a href="/nachrichten/dkm-2025-zeit-fuer-eine-klare-standortbestimmung-der-branche" hreflang="de">DKM 2025: Zeit für eine klare Standortbestimmung der Branche</a> http://www.asscompact.de/node/169659

Veränderte Marktstrukturen, Fachkräfteengpässe und wachsende Kundenerwartungen fordern Makler wie Versicherer. Gleichzeitig sorgt eine Vielzahl offener Fragen – von Annahmepolitiken über Produktneuheiten bis hin zu Courtagemodellen – für intensiven Gesprächsbedarf. Genau hier setzt die DKM 2025 an.

169659 28. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Kaum eine Geschäftsbeziehung ist in der Versicherungsbranche so wichtig – und zugleich so diskussionsintensiv – wie die zwischen Versicherern und Maklern. Die Themenliste ist lang: von der Annahmepolitik in Sparten wie der Kranken-, Berufsunfähigkeits- und Gewerbeversicherung über die Frage, welche Produktneuheiten Versicherer auf den Markt bringen und wie sich diese vom Wettbewerb unterscheiden, bis hin zu praktischen Punkten wie Risikozuschläge für bestimmte Kundengruppen, der Handhabung von Bestandssanierungen oder den künftigen Provisionssätzen und Courtagevereinbarungen. Hinzu kommen Diskussionen über Bearbeitungszeiten in der Schadenregulierung, den Einsatz digitaler Tools und nicht zuletzt die Frage, wie Versicherer Makler im Beratungsalltag unterstützen können.

Veränderte Marktstrukturen beeinflussen Wettbewerb

Zudem verändert sich die Marktstruktur, und zwar nicht mehr nur aufseiten der Gewerbe- und Industriemakler. Auch auf Privatkunden spezialisierte Maklerhäuser schließen sich – zumeist auf regionaler Ebene – zusammen oder verrenten ihre Bestände an Maklerpools. Gleichzeitig legt der Maklervertrieb insbesondere in den Sparten Leben und Kranken im Vergleich der Vertriebswege stetig zu. Makler werden im Neugeschäft immer bedeutender.

Und auch die Versicherer selbst suchen nach neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit, sei es in Form einer Fusion, eines Verkaufs oder auch nur in Gestalt einer Vertriebskooperation. Aktuell etwa sprechen die Stuttgarter mit der SDK sowie die Baloise mit der Helvetia über einen Zusammenschluss. Und die schwer angeschlagene NÜRNBERGER gab ihren Verkauf an die österreichische Vienna Insurance Group zuletzt Mitte Oktober bekannt.

Durch all diese Konzentrationsprozesse aufseiten der Makler und Versicherer verschieben sich Kräfteverhältnisse in der Branche. Marktteilnehmer müssen sich daher fragen, ob bewährte Erfolgsstrategien im Markt noch gültig sind. Oder müssen sie sich neu positionieren, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben?

Wandelnde Kundenerwartungen erzeugen Anpassungsdruck

Auf der Nachfrageseite üben sich wandelnde Kundenerwartungen ordentlich Anpassungsdruck auf die Branche aus. Beispiel Lebensversicherung: Sowohl die laufenden Beiträge als auch die Anzahl der Neuverträge waren in den zurückliegenden Jahren stagnierend bis rückläufig. Vor allem jüngere Kundengruppen fühlen sich vermehrt von reinen Fondsprodukten angesprochen. Diese Produkte sind flexibel an einzelne Lebensphasen anpassungsfähig und bieten noch dazu in Echtzeit Feedback zum aktuellen Stand der Wertentwicklung. Die Frage einer lebenslangen privaten Rente kann damit wohl nicht gelöst werden. Und dennoch: Das Sparverhalten in der Gesellschaft tendiert schleichend weg von der Lebensversicherung hin zu Investmentlösungen. Wie gelingt es in einem gesättigten, alternden Markt, junge Zielgruppen zu gewinnen bzw. organisches Neugeschäft zu schreiben? Und wo könnte Potenzial durch neue versicherbare Risiken liegen?

Fachkräfteengpässe beeinflussen Servicequalität

Auch der Fachkräftemangel macht vor der Versicherungsbranche keineswegs halt – sowohl Versicherer als auch Maklerhäuser spüren die Engpässe deutlich – und im Vergleich mit anderen Branchen sogar noch ausgeprägter. Besonders gefragt sind qualifizierte Mitarbeiter in Beratung und Vertrieb, Kundenservice sowie IT, doch passende Bewerber sind rar. Die Folgen sind unmittelbar: Arbeitsprozesse verlangsamen sich, die Effizienz sinkt. Für unabhängige Vermittler bedeutet das häufig, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, die früher auf mehrere Schultern verteilt waren. Versicherer wiederum stehen unter Druck, ihre Teams stärker zu binden und gezielt weiterzubilden, um das Tagesgeschäft stabil zu halten. Gleichzeitig geraten Innovationsprojekte ins Stocken, weil Ressourcen fehlen – ein Risiko für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche.

DKM 2025: Diese Themen stehen im Mittelpunkt

Welche Risiken treiben derzeit den Markt? Wie positionieren sich die Versicherer? Beschäftigen Versicherer sich immer mehr mit sich selbst und bleiben Kunden und Vertriebspartner dabei auf der Strecke? Und was erwarten die Versicherer wiederum von Versicherungsmaklern? Investiert die Branche aktuell mehr in Technologie und KI als in Menschen? Und was bedeuten diese Entwicklungen für den Maklervertrieb?

Genau an diese Fragen setzt die DKM 2025 an. Sie ist die Plattform, auf der beide Seiten ins Gespräch kommen – offen, direkt und auf Augenhöhe. Die Messe bietet die Gelegenheit, kritische Themen anzusprechen, Unklarheiten auszuräumen und Perspektiven auszutauschen. Heute nun startet die DKM 2025 auf dem Messegelände Dortmund: Für das breite Fachpublikum öffnen sich die Tore um 11 Uhr. Wenig später, um 12:15 Uhr, eröffnen Dr. Lisa Knörrer, CEO, und Tobias Knörrer, CEO des Messeveranstalters bbg Betriebsberatungs GmbH, die Leitmesse der Versicherungs- und Finanzwirtschaft in der Speaker’s Corner. Dort folgen im Laufe des Dienstags und des Mittwochs spannende Diskussionen, Reden aus Politik und Sport sowie Preisverleihungen.

Mehr dazu in den nächsten Tagen direkt von Dortmund aus auf asscompact.de.

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<a href="/nachrichten/erste-bilder-von-der-dkm-2025" hreflang="de">Erste Bilder von der DKM 2025 </a> http://www.asscompact.de/node/169668

Die DKM 2025 öffnet in wenigen Stunden ihre Tore. Beim Aufbau der Messestände herrschte in Dortmund bis zuletzt noch emsiges Treiben. Auch in diesem Jahr bietet die Leitmesse den Fachbesuchern ein breites Programm. Einige Eindrücke von den Messevorbereitungen zeigt eine AssCompact Bildergalerie.

169668 27. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement ]]>
<a href="/nachrichten/markel-insurance-marco-henrique-wird-head-cyber-europe" hreflang="de">Markel Insurance: Marco Henrique wird Head of Cyber Europe</a> http://www.asscompact.de/node/169665

Markel will seine europäische Cyberpräsenz stärken und hat in diesem Zuge Marco Henrique zum Head of Cyber Europe ernannt. Auch die automatisierte Angebotserstellung soll erweitert werden.

169665 27. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Markel Insurance, der Versicherungsbereich der Markel Group Inc. (NYSE: MKL), hat bekannt gegeben, dass das europäische Cyberteam ausgebaut wird. In diesem Zug ist Marco Henrique mit sofortiger Wirkung zum Head of Cyber Europe ernannt worden.

Henrique bringt Erfahrung in der Cyberversicherung und fundiertes Hintergrundwissen in den Bereichen Underwriting und Risikomanagement auf europäischer Ebene. Er soll die Strategie zur Stärkung des Cyberangebots leiten. Laut Markel unterstreiche seine Ernennung das Engagement des Unternehmens, in spezialisierte Führungskräfte zu investieren, um die eigene führende Präsenz im Cybersektor auszubauen.

Teil des Ausbaus wird die europaweite Einführung der automatisierten Angebotserstellung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sein. Darüber hinaus geht es um die Erweiterung des Risikoappetits zur Unterstützung größerer Unternehmen. Mit diesen Initiativen will Markel den Fokus auf die Bereitstellung ausreichender Kapazitäten für den europäischen Markt und die Förderung eines nachhaltigen und profitablen Wachstums durch spezialisierte Expertenteams legen.

Wichtig sind für Markel auch die lokale Präsenz sowie partnerschaftliches, nachhaltiges Wachstum durch seine Cyber-Underwriting-Teams in Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, heißt es. (lg)

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<a href="/nachrichten/eurowest-wird-teil-der-attikon-gruppe" hreflang="de">eurowest wird Teil der ATTIKON Gruppe</a> http://www.asscompact.de/node/169664

Die eurowest Versicherungsmakler GmbH, ein Spezialmakler fokussiert auf die Kran- und Schwerlastbranche, erweitert nun die ATTIKON Gruppe. Mit dieser Übernahme will ATTIKON seine Position als einer der führenden Anbieter im deutschen Versicherungsmarkt weiter ausbauen.

169664 27. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die ATTIKON Gruppe erweitert ihr Portfolio im Gewerbebereich um ein weiteres Mitglied: die eurowest Versicherungsmakler GmbH. Das teilt das Unternehmen in einer Pressemeldung mit.

eurowest hat seinen Hauptsitz in Erftstadt und zählt deutschlandweit zu den führenden Spezialmaklern für die Kran- und Schwerlastbranche. Insbesondere bietet der Makler Versicherungslösungen für Maschinen-, Schwergut- und Kraftfahrzeugversicherungen an.

Durch den Zusammenschluss erhalten eurowest-Kunden Zugang zu einem erweiterten Leistungsportfolio, so ATTIKON. Die individuelle Betreuung durch eurowest bleibe vollständig erhalten und werde durch die gebündelte Kompetenz der ATTIKON Gruppe ergänzt. (mki)

Lesen Sie auch: MRH Trowe investiert in Pantheon Underwriters
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<a href="/nachrichten/neustart-oder-rueckzug-welche-wege-es-nach-dem-verkauf-gibt" hreflang="de">Neustart oder Rückzug? Welche Wege es nach dem Verkauf gibt</a> http://www.asscompact.de/node/169663

Berater, Coach, Investor, Ehrenamt – oder einfach mal nichts tun? Eine ehrliche Auseinandersetzung mit neuen Rollen und Identitäten – erlebt und geschildert von dem ehemaligen Makler und heutigen Nachfolgepraktiker Gerald Mützel.

169663 27. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Beitrag von Gerald Mützel, Nachfolgeberater bei MÜTZEL BSV, ehemaliger Inhaber und Vorstand der MÜTZEL Versicherungsmakler AG

Der Verkauf eines Versicherungsmaklerbetriebs ist mehr als eine geschäftliche Transaktion – es ist ein tiefer Einschnitt im Leben des Inhabers. Denn ein Maklerunternehmen ist in der Regel nicht einfach nur ein Geschäftsmodell, sondern über Jahre gewachsenes Lebenswerk. Nach dem Verkauf taucht oft eine Frage auf, die von außen harmlos wirkt, innerlich aber vieles aufwühlt:

„Und, was machst du jetzt?“

Wer jahrzehntelang der Kopf, die Stimme und das Gesicht eines Maklerbüros war, sieht sich plötzlich mit einem Leben konfrontiert, das ohne Kundenanfragen, Vertragsgespräche oder Jahresgespräche auskommt. Die Freiheit ist da – aber auch die Leere.

Ich weiß das, weil ich genau dort stand. Plötzlich keine Policen mehr – und ganz viel Zeit. In den ersten Wochen nach dem Verkauf war ich euphorisch. Keine Anträge, keine Telefonate, keine Verantwortung für Mitarbeiter oder Kunden. Der Alltag, der früher von ständigen Terminen und Entscheidungen geprägt war, wurde still. Doch mit der Stille kam auch eine Unsicherheit. Was fange ich mit all dieser Zeit an?

Und vor allem: Wer bin ich jetzt, wenn ich nicht mehr der „Makler meines Hauses“ bin?

Diese Identitätsfrage ist viel tiefgehender als gedacht. Denn viele Makler – mich eingeschlossen – definieren sich über Jahrzehnte durch ihre Tätigkeit: durch das Vertrauen ihrer Kunden, ihre Expertise, ihren Ruf. Wenn das plötzlich wegfällt, entsteht ein Vakuum.

Wege, die sich auftun – und was sie bedeuten
  • Als Coach oder Berater weitermachen

Viele ehemalige Makler werden nach dem Verkauf als Coaches oder Berater tätig – für jüngere Kollegen, Nachfolger oder andere Unternehmer. Man kennt die Branche, hat Vertrauen aufgebaut und kann wertvolle Impulse geben. Aber Vorsicht: Wer nicht loslassen kann, läuft Gefahr, sich wieder zu tief zu verstricken. Begleitung ist etwas anderes als Führung.

  • Beteiligungen oder Investitionen in andere Maklerbetriebe

Einige steigen als stille Teilhaber oder Business Angels bei jungen Maklerfirmen ein. Man bringt Know-how und Kapital ein – aber ohne operative Verantwortung. Das funktioniert allerdings nur, wenn man wirklich Abstand wahren kann und sich nicht wieder „heimlich“ in operative Fragen einmischt.

  • Ehrenamtliche Tätigkeiten – auch außerhalb der Branche

Ein erfüllender Weg kann auch das soziale oder ehrenamtliche Engagement sein. Viele haben durch ihre Berufsjahre viel Menschenkenntnis und Organisationstalent gesammelt – Fähigkeiten, die in Vereinen, Verbänden oder Stiftungen gefragt sind.

  • Ein völlig neuer Lebenstraum

Vielleicht gab es immer schon den Wunsch, ein Instrument zu lernen, ein Buch zu schreiben, oder einfach das Wohnmobil zu packen und Europa zu erkunden. Jetzt ist die Zeit. Aber: Auch diese Träume müssen aktiv gelebt werden – sie kommen nicht automatisch ins Rollen.

  • Bewusst nichts tun – zur Ruhe kommen

Nicht selten ist der erste Schritt einfach: nichts tun. Mal ausschlafen, ohne schlechtes Gewissen. Mal ein paar Wochen reisen, ohne Rückrufbitte auf der Mailbox. Viele Makler unterschätzen, wie wohltuend diese Phase sein kann – nicht als Flucht, sondern als Regeneration.

Was dabei hilft, den eigenen Weg zu finden

Es gibt keine Patentlösung für die Zeit nach dem Verkauf. Aber ein paar Fragen, die helfen können:

  • Was habe ich in den letzten Jahren vernachlässigt, weil die Firma alles war?
  • Worauf freue ich mich, wenn ich an meine freie Zeit denke – und was macht mir Angst?
  • Will ich gebraucht werden – oder darf ich auch einfach genießen, nicht mehr zuständig zu sein?

Diese Fragen ehrlich zu beantworten ist manchmal der schwierigste, aber auch befreiende Teil.

Fazit: Der Abschied vom Maklertisch ist nicht das Ende – sondern der Anfang

Der Verkauf eines Maklerunternehmens ist kein Schlusspunkt. Er ist ein Übergang. Ein Übergang zu mehr Freiheit – aber auch zu mehr Eigenverantwortung für das eigene Leben.

Ob Sie diese Zeit nutzen, um zu beraten, zu reisen, zu engagieren oder zu entspannen – entscheidend ist, dass Sie sie bewusst gestalten. Denn:

Wer sein Lebenswerk erfolgreich abgeschlossen hat, darf sich auch einen Lebenstraum erfüllen.

Abschluss

Dieser Artikel ist Teil einer aufeinander aufbauenden Reihe aus insgesamt fünf Artikeln zum Thema Unternehmensnachfolge und -verkauf. Die ersten vier Artikel sind unter den folgenden Links aufrufbar:

Vom Unternehmer zum Übergeber: Der emotionale Wert des Verkaufs
Verkaufen oder doch noch warten – die schwierigste Entscheidung
Die plötzliche Leere nach dem Verkauf
Nicht der Preis ist das Problem, sondern der Abschied vom Ich
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<a href="/nachrichten/lamsfuss-%E2%80%9Eunser-ziel-ist-makler-noch-individueller-zu-bedienen%E2%80%9C" hreflang="de">Lamsfuß: „Unser Ziel ist, Makler noch individueller zu bedienen“</a> http://www.asscompact.de/node/169661

Ein Jahr nach der Fusion zur BarmeniaGothaer ist die Zusammenlegung des Maklervertriebs abgeschlossen. Versicherungsmakler profitieren von einem breiten Angebotsspektrum und individuellen Lösungen. Dennoch sieht Vertriebsvorstand Frank Lamsfuß Optimierungsbedarf.

169661 27. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Interview mit Frank Lamsfuß, Vorstand für Vertrieb, Marketing und IT bei der BarmeniaGothaer
Herr Lamsfuß, ein Jahr nach der Fusion – wie bewerten Sie heute die Integration des Maklervertriebs bei der BarmeniaGothaer? Was verläuft positiv, wo ist eine Nachjustierung nötig?

Der Maklervertrieb ist und bleibt ein zentraler und starker Vertriebsweg der BarmeniaGothaer. Nach dem erfolgreichen Zusammenschluss im September 2024 haben wir die beiden Maklervertriebe direkt zusammengeführt.

Seitdem hat sich die enge, persönliche Betreuung vor Ort stetig weiterentwickelt. Unsere Maklerbetreuer und Key-Account-Manager überzeugen mit hoher Fachkompetenz und großem Engagement. Optimierungspotenzial sehen wir noch bei der Harmonisierung von Prozessen, IT-Systemen und internen Abläufen. Hier setzen wir notwendige Verbesserungen Schritt für Schritt um.

Wie profitieren Versicherungs­makler von der Zusammenlegung der internen Strukturen?

Unsere Vertriebspartner erhalten das Beste aus zwei Welten: Auf der einen Seite ist das Produktspektrum deutlich breiter geworden, sodass sie bei uns noch individuellere Lösungen für unterschiedliche Kundenbedarfe finden.

Auf der anderen Seite erhalten sie durch die gebündelte Expertise unserer Teams eine noch bessere Unterstützung – sowohl im Tagesgeschäft als auch bei komplexeren Anfragen.

Und welche Resonanz bekommen Sie dazu aus der Maklerschaft?

Wir erhalten viel positives Feedback. Die persönliche Betreuung vor Ort wird weiterhin als großer Mehrwert wahrgenommen. Viele Maklerinnen und Makler schätzen die direkte Erreichbarkeit und den engen Austausch mit unseren Maklerbetreuern. Aber auch die breitere Produktpalette mit vielen wett- bewerbsfähigen Produkten wird positiv bewertet.

Ab Oktober 2025 sollen auch neue Betreuungsstrukturen für angebundene Makler starten. Was ist das Ziel dieser Neuausrichtung?

Unser erklärtes Ziel ist, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Geschäfts­modelle der Makler noch gezielter und individueller zu bedienen.

Makler mit Fokus auf Gewerbe und Industrie werden durch Spezialisten betreut – mit hoher fachlicher Tiefe und spezifischem Know-how. Alle anderen angebundenen Makler sollen aus dem klassischen Maklervertrieb betreut werden.

Welche Voraussetzungen müssen Makler vorweisen, damit sie eine direkte Anbindung an die BarmeniaGothaer erhalten?

Als bedeutsamer Maklerversicherer legen wir großen Wert auf eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die von Seriosität, Professionalität und langfristiger, fairer Partnerschaft geprägt ist. Daher gibt es keine Anforderungen an eine Mindestproduktion.

Wie sichern Sie dabei die Servicequalität gegenüber der Zeit vor der Fusion?

Im Fokus steht weiterhin die persönliche Betreuung vor Ort – ergänzt durch fachlich versierte Ansprechpartnerinnen und -partner mit großer Expertise im Innendienst. Zentrale Serviceeinheiten im Makler- und Kooperationsvertrieb sorgen zusätzlich für eine effiziente Unterstützung. Für uns ist insbesondere die digitale Unterstützung wichtig – hier setzen wir auf BiPRO.

Anfang 2026 wollen Sie auch die Exklusivvertriebe zusammenführen. Wie unterscheidet sich dieser Schritt von der Maklerintegration?

Die Zusammenführung der Exklusivvertriebe ist deutlich komplexer als die Harmonisierung der Betreuung im Maklervertrieb. Auch hier zeigt sich die Stärke des Zusammenschlusses: die Komplementarität der Häuser. Daher geht es bei der Zusammenführung nicht nur um Strukturen und Prozesse,sondern auch um Führungsverständnis, Ausbildungskonzepte und ein gemeinsames Vertriebsleitbild.

Die BarmeniaGothaer spricht von einem eigenen „schlagkräftigen Vertrieb“. Wodurch soll der neue Exklusivvertrieb im Wettbewerb mit Vergleichsportalen und großen Maklereinheiten bestehen?

Makler, Pools und andere große Maklereinheiten sowie Vergleichsportale leisten einen wesentlichen Beitrag zur Angebotsvielfalt und Transparenz. Wir sehen unseren Exklusivvertrieb aber nicht im Wettbewerb mit diesen Partnern, sondern als komplementären Vertriebsweg, der persönliche Nähe, Verbindlichkeit und regionale Präsenz bietet. Und das insbesondere in Kundensegmenten, die eine intensivere individuelle Begleitung und Beratung schätzen.

Mit einer gezielten Spezialisierung – etwa in Altersvorsorge, Gesundheit oder Gewerbe – und einem hohen Anspruch an Aus- und Weiterbildung wollen wir Kundinnen und Kunden dort abholen, wo automatisierte reine Vergleichsmodelle an Grenzen stoßen.

Ein starker Exklusivvertrieb und ein starker Maklervertrieb schließen sich nicht aus – im Gegenteil: Beide Vertriebswege sind gemeinsam mit unserem Digitalvertrieb tragende Säulen unserer vertrieblichen Zukunftsstrategie.

Welche Botschaft transportiert die aktuelle Markenkampagne? Welche Zielgruppen/Vorsorgebedarfe sollen forciert angesprochen werden?

Die erste große Markenkampagne der BarmeniaGothaer zielte darauf ab, Sichtbarkeit und Bekanntheit für die neue Marke BarmeniaGothaer zu schaffen. Der Fokus lag darauf, das Markenversprechen „Weil du wichtig bist“ zu verankern. Die Kampagne stellt Menschen in verschiedenen Lebens- situationen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt und macht so die Markenbotschaft erlebbar: Du bist für uns wichtig. Genauso wichtig, wie für dein Umfeld. Und deshalb geben wir alles, um deine Zukunft zu versichern.

Die Zielgruppe Makler erreichen wir zusätzlich über Social-, News- letter- und Displaykampagnen. Neben übergreifenden Themen werden hier auch Produkt-Highlights wie unsere SBU und Tarife für Beamte beworben.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihr Markenauftritt bei Maklern und Endkunden gleichermaßen Resonanz findet?

Themen wie Partnerschaft, Nähe und Vertrauen sind für alle Zielgruppen relevant, für Makler aber natürlich auch das Produkt- und Leistungsspektrum, unsere Finanzstärke oder die Gestaltung der Zusammenarbeit.

Das heben wir in unserem Markenauftritt entsprechend hervor, um unseren Vertriebspartnerinnen und -partnern zu zeigen, dass „Weil du wichtig bist“ nicht nur ein leeres Versprechen ist. Unser Anspruch ist, dies tagtäglich in allem, was wir tun, erlebbar zu machen – ganz gleich, ob in der Zusammenarbeit mit unseren Maklerbetreuern, der Unterstützung durch unsere Expertinnen und Experten im Innendienst oder in der breiten Kommunikation über Newsletter und Kampagnen.

Die erste gemeinsame Strategie wird im Oktober präsentiert. Welche Prioritäten setzt die BarmeniaGothaer für Wachstum im Maklervertrieb? Digitalisierung, Produkte oder Marktanteile? (Anm. d. Red.: Das Interview wurde vor der Präsentation der neuen Unternehmensstrategie am 16.10.2025 geführt.)

Unser Fokus liegt klar auf einem nachhaltigen und ertragreichen Wachstum über stabile Partnerschaften. Dies erreichen wir durch ein gezieltes Zusammenspiel aus innovativen Produkten, digitaler Vertriebsunterstützung und einer exzellenten Betreuung. Dabei setzen wir auf leistungsfähige Produkte, ausgeprägte Servicequalität und digitale Lösungen aus einer Hand.

Unser Ziel ist, unseren Vertriebspartnern in allen relevanten Bereichen kompetent, verlässlich und partnerschaftlich zur Seite zu stehen. So schaffen wir die Basis, um gemeinsam mit unseren Vertriebspartnerinnen und -partnern nachhaltig zu wachsen.

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<a href="/nachrichten/e-bike-gestohlen-versicherer-zahlt-trotz-wiederauffindens" hreflang="de">E-Bike gestohlen: Versicherer zahlt trotz Wiederauffindens</a> http://www.asscompact.de/node/169634

Ein gestohlenes E Bike, ein schneller Neukauf und eine Versicherung, die zunächst nicht zahlen wollte. Erst das Eingreifen der Ombudsfrau für Versicherungen brachte Bewegung in den Fall einer Frau, die ihr Wahlrecht in der Hausratversicherung in Anspruch nahm.

169634 27. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

E-Bikes sind nicht nur praktische Fortbewegungsmittel, sondern für viele Menschen im Alltag unverzichtbar. Umso ärgerlicher, wenn das teure Rad plötzlich gestohlen wird. So erging es auch einer Frau, deren E-Bike entwendet wurde, und die sich später mit einer Beschwerde an die Geschäftsstelle des Versicherungsombudsmann wendete.

Schnelle Schadenmeldung und Ersatzbeschaffung

Schon wenige Tage nach dem Diebstahl meldete die Frau den Schaden im Rahmen einer Hausratversicherung ihrem Versicherer und beschaffte sich ein neues E-Bike, da sie dringend auf ein funktionierendes Rad angewiesen war.

Der Versicherer bat daraufhin um Übersendung der polizeilichen Anzeige, der Anschaffungsrechnung und weiterer Unterlagen. Etwa einen Monat später meldete die Polizei, dass das gestohlene E-Bike wiedergefunden worden war. Erst danach übersandte die Kundin die angeforderten Unterlagen an den Versicherer und informierte ihn über den Wiederfund.

Der Versicherer lehnte jedoch eine Auszahlung ab. Begründung: Zum Zeitpunkt des Wiederauffindens sei kein Anspruch auf Entschädigung entstanden, da die Unterlagen noch nicht eingereicht gewesen seien. Die Geschädigte verwies hingegen auf ihr laut Versicherungsbedingungen bestehendes Wahlrecht: Sie hatte sich bewusst für eine Entschädigungsleistung und gegen die Rückgabe des alten E-Bikes entschieden, zumal sie das neue Rad nicht mehr zurückgeben konnte.

Versicherungsombudsfrau erzielt Einigung über Entschädigung

Dr. Sibylle Kessal-Wulf, die amtierende Ombudsfrau, bewertete den Fall dann auch zugunsten der Kundin. Zwar sei die Formulierung in den Versicherungsbedingungen nicht eindeutig, doch spreche vieles dafür, dass das Wahlrecht ordnungsgemäß ausgeübt wurde. Außerdem sei die Schutzwürdigkeit der Kundin zu berücksichtigen: Wer dringend auf ein E-Bike angewiesen ist, darf nicht monatelang auf die Entscheidung der Versicherung warten müssen, ohne Ersatz zu erhalten. Würde man der engen Auslegung der Versicherung folgen, könnten Versicherungsnehmer in unbilliger Weise zwischenzeitlich beschaffte Ersatzräder nicht erstattet bekommen.

Schließlich kam es zu einer Einigung: Der Versicherer erklärte sich daraufhin bereit, den Wiederbeschaffungswert des E-Bikes in Höhe von 2.759 Euro Zug um Zug gegen die Übergabe des wieder aufgefundenen Rades auszuzahlen.

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<a href="/nachrichten/universa-startet-neue-tarifstufe-der-pkv-vollversicherung" hreflang="de">uniVersa startet neue Tarifstufe in der PKV-Vollversicherung</a> http://www.asscompact.de/node/169658

Die uniVersa hat ihre Produktlinie uni-Top|Privat um eine weitere Tarifstufe mit höherer Selbstbeteiligung erweitert. Das Angebot soll insbesondere für Freiberufler und Selbstständige attraktiv sein. Vorsorgeleistungen werden dabei nicht auf den Selbstbehalt angerechnet.

169658 27. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Nürnberger Versicherer uniVersa hat seine Produktlinie uni-Top|Privat in der privaten Krankenvollversicherung um eine neue Tarifstufe erweitert. Bisher wurde die Produktlinie mit einer jährlichen Selbstbeteiligung von 300 Euro angeboten. Zum Monatsanfang kam eine neue Tarifstufe mit einem Selbstbehalt in Höhe von 1.000 Euro dazu.

Die Neuerung sei vor allem für Selbstständige und Freiberufler interessant, die ihren Beitrag im Vergleich zu Arbeitnehmern ohne Arbeitgeberzuschuss allein bezahlen, so die uniVersa. Definierte Vorsorgeleistungen, Zahnprophylaxe und Präventionskurse sowie Schutzimpfungen werden nicht auf den Selbstbehalt angerechnet und haben damit auch keine Auswirkung auf die Auszahlung einer erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung. Das gelte auch für eine Beitragsbefreiung nach der Entbindung.

Die Produktlinie bietet neben freier Arzt- und Krankenhauswahl inklusive Privatkliniken sowie Einbettzimmer und Chefarztbehandlung auch viele Extras für die Familienphase, unter anderem Beitragsbefreiung für das Neugeborene im Geburtsmonat sowie für sechs weitere Monate. (js)

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<a href="/nachrichten/%E2%80%9Edie-standardisierung-des-geschaefts-ist-nicht-im-kundeninteresse%E2%80%9C" hreflang="de">„Die Standardisierung des Geschäfts ist nicht im Kundeninteresse“</a> http://www.asscompact.de/node/169655

Die Helmsauer Gruppe macht als Maklerhaus immer wieder mit Zukäufen anderer Makler auf sich aufmerksam. Doch Bernd Helmsauer zeigt sich noch in vielen weiteren Bereichen engagiert. Im Interview mit AssCompact wird deutlich, wie er zu Themen wie Digitalisierung und KI, der Beziehung Versicherer – Makler sowie dem Image des Maklers in der Gesellschaft steht.

169655 26. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Interview mit Bernd Helmsauer, Vorstand der Helmsauer Gruppe
Herr Helmsauer, sprechen wir zunächst über Ihr Unternehmen. Sie sind und bleiben eine inhabergeführte Unternehmensgruppe, die darüber hinaus selbst noch zukauft. Damit spielen Sie im Markt der Konsolidierer eine eigene Rolle. Wie würden Sie diese definieren?

Wir verstehen uns als familiärer Maklerpartner, weil die Integration von neuen Maklerfirmen in aller Regel mit einer unbefristeten Standort- und Arbeitsplatzgarantie für die Kolleginnen und Kollegen beim neuen Maklerpartner verbunden ist. Des Weiteren sind wir sehr stolz darauf, dass mit Ausnahme der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer, die in den Ruhestand gegangen sind, bei den integrierten Maklerunternehmungen alle Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer dieser Unternehmen noch „an Bord“ sind und mit uns zusammen die Unternehmen weiterentwickeln.

Eine Besonderheit ist, dass wir bei uns in der Unternehmensgruppe nur ein Sechstel der Fluktuation unserer Branche aufweisen, und das zeigt einfach, dass wir eben familiär, nachhaltig und tief verbunden mit unseren Kolleginnen und Kollegen agieren.

Wie wird es in Sachen Zukäufe im kommenden Jahr bei Ihnen weitergehen? Welche Pläne gibt es?

Wir haben zwischenzeitlich 36 Maklerunternehmen in unsere Gruppe integriert und sind weiter an neuen Kolleginnen und Kollegen aus der Maklerschaft interessiert. Derzeit führen wir mit etwas über 40 Eigentümerinnen und Eigentümern von Maklerunternehmungen entsprechende Gespräche.

Und wo sehen Sie die Zukunft des klassischen Maklerhauses insgesamt, was Konsolidierung angeht? Wird es das kleine, inhabergeführte Maklerhaus immer seltener geben? Oder erzeugt nicht jeder Trend auch einen Gegentrend?

Hier wird es zukünftig verschiedene Ausprägungen im Maklermarkt geben – vom Umsatz oder der Belegschaftsgröße her. Kleinere Makler­unternehmungen werden sich entweder Konsolidierern anschließen oder über Pools ihr Glück ver­suchen. Viele Makler leiden unter einer immer schlechteren Betreuungs­performance der Versicherer und erhalten in einer Vielzahl von Fällen keine, verspätete oder unvollständige Antworten von Versicherern auf ihre Anfragen. Auch der Bereich der Schadenregulierung hat mittlerweile dramatische Ausmaße angenommen – eine ständig steigende Zahl von Schadenregulierungen erfolgt durch die Versicherer nicht entsprechend dem vereinbarten Bedingungswerk und häufig massiv verspätet. Versicherungsmakler leiden massiv unter der hohen Kundenunzufriedenheit und müssen diese kompensieren, obwohl die Ursache bei den Versicherungsgesellschaften liegt. Mittelständische Makler haben als selbstständige Versicherungsmakler sicherlich auch in Zukunft ihre eigene Daseinsberechtigung, und hier ist es mehr eine strategische Frage, ob man weiter überdurchschnittlich wachsen möchte, was in Zusammenarbeit mit einem Maklerpartner natürlich einfacher zu realisieren wäre.

ServiceValue hat zusammen mit FOCUS MONEY ausgewertet, wie Finanzdienstleister im Kunden­urteil mit ihren Betreuungsange­boten abschneiden. Sie haben dabei die Auszeichnung „Beste Kunden-/Finanzbetreuung“ unter den Maklerunternehmen bekommen. Woher rührt der Erfolg?

Tatsächlich verfügt unsere Gruppe über eine ganze Vielzahl von Auszeichnungen neben der von Ihnen erwähnten. So haben wir auch den 1. Platz für die „Höchste Kundenzufriedenheit“ sowie den 1. Platz als „Beratungs-Champion“ und den 1. Platz als „Digitaler Makler“ erhalten.

Darauf bin ich besonders stolz, weil dies ja das Ergebnis einer Mannschaftsleistung ist. Als Inhaber können Sie sich solche Ziele gerne setzen, aber am Ende ist das nur zusammen mit einem überdurchschnittlich qualifizierten und engagierten Mitarbeiterteam zu leisten. Qualität, Zuverlässigkeit und insbesondere auch persönlicher Service spielen gerade in einer immer digitaleren Welt eine immer wichtigere Rolle.

Welchen Stellenwert haben für Sie persönlich denn Digitalisierung und KI im Arbeitsalltag?

Digitalisierung und Digitalität – was man grundsätzlich nicht verwechseln sollte – sind entscheidende Merkmale, um vernünftige Kostenstrukturen aufzuweisen und gute Deckungsbeiträge zu erzielen. Insofern bin ich ein Freund von digitalen Prozessen.

Bezüglich der KI sehen wir gerade am Beispiel der Versicherer, welch negative Folgen der Einsatz von KI-Instrumenten hat, wenn er nicht hochprofessionell vorbereitet und IT-technisch perfekt eingebettet stattfindet. Derzeit setzen die Versicherer KI – ich muss schon sagen – „gegen“ uns und unsere Kunden ein, weil das, was die KI derzeit auf Versichererseite produziert, sehr häufig eine unvorstellbare Minderleistung darstellt. Im Prinzip sind unsere Kunden und wir Makler das Testfeld für die Entwicklung der KI in der Versicherungswirtschaft, wobei ich vielen Programmierungen und Programmen auf Versichererseite überhaupt schon die Zugehörigkeit zur KI abspreche, weil KI im engeren Sinne der Definition eine selbstlernende Softwarelösung erfordert, und die Lernprozesse kann ich derzeit auf Versichererseite nicht feststellen.

Besonders kritisch ist auch, dass der sicherlich weiterhin zunehmende Einsatz von KI in mannigfaltiger Hinsicht völlig dereguliert stattfindet und sich auch (ähnlich wie bei den sozialen Medien) in vielen Ausprägungen kritisch und bedrohlich entwickeln wird. Wir kommen aber alle nicht umhin, KI einzusetzen, müssen aber erst KI-Anwendungen schaffen, die wir unseren Kunden zumuten können.

In Diskussionen, an denen Sie teilnehmen, geht es oft um Fachkräfte­mangel im Zusammenhang mit dem Berufsbild „Makler“ und dem Image der Branche insgesamt. Wo sehen Sie die größten Hürden und auch Demotivatoren aus Sicht junger Leute, sich in der Branche zu bewerben?

Hier habe ich den Eindruck, dass unsere Branche besonders stark unter dem Fachkräftemangel leidet. Dies hängt damit zusammen, dass der Versicherungsvermittler im Sozialranking der Berufe regelmäßig mit Immobilien- oder Finanzanlagemaklern um den letzten Platz in dieser Werte-Aufzählung „streitet“ und nicht nachvollziehbarerweise ist das Image unseres Berufes in der Gesamtheit negativ belastet, während bei der Frage nach der Zufriedenheit mit dem einzelnen Betreuer überdurchschnittlich gute Werte erzielt werden.

Fast niemand kennt junge Menschen, die heute noch den Beruf Versicherungskaufmann oder -kauffrau erlernen wollen und am Ende behelfen wir uns mehr und mehr mit Bewerberinnen und Bewerbern, die branchenfremd sind. Aufgrund der exzellenten Leistungen unserer Akademie sind wir in der Lage, diese schnell und zügig zu qualifizieren, und Voraussetzung für die Mitarbeit in unserem Team ist auch die Bereitschaft, zumindest den Versicherungsfachmann bzw. die Versicherungsfachfrau erfolgreich zu absolvieren. Ich selbst bin als Nicht-Akademiker ein Freund der Akademisierung unseres Berufsstandes, weil wir damit Zugang zu anderen, zusätzlichen Bewerber­kreisen bekommen.

Und was sind aus Ihrer Sicht die Hauptaspekte, mit denen man den Maklerberuf und die Branche sofort oder langfristig attraktiver für junge Talente machen könnte?

Wie bereits ausgeführt, bin ich felsenfest überzeugt, dass die Akademisierung unserer Ausbildung zu mehr Interesse an unserem Beruf führen wird. Die Akademisierung führt auch zu einem höheren Einkommen im Innen- und Außendienst und bietet gleichzeitig faszinierende Weiterentwicklungschancen. Wir alle in der Maklerschaft müssen auf Schulen und Universitäten mit Kooperationsmodellen zu­gehen, in denen wir Praktika und „Schnuppertage“ etc. anbieten. Am Ende geht es darum, frühzeitig Kontakt zu jungen Menschen zu entwickeln, die dann die faszinierenden Ausprägungen unseres Berufs erfahren können.

Wird der Wert „unabhängige Beratung durch einen Makler“ in der Gesellschaft bzw. Politik überhaupt noch wertgeschätzt? Oder dominiert nicht stattdessen das Prinzip „Hauptsache billig, schnell und standardisiert“?

Wir erleben nahezu tagtäglich allerhöchste Wertschätzung durch unsere Kundinnen und Kunden und insofern mache ich mir um diesen Aspekt keine Sorgen. Der große Teil der Politiker sieht in unserem Berufsstand allerdings nur den Abschlussvermittler und verkennt die nackte Realität, dass wir tagtäglich mehr Zeit in die Betreuung der Kunden und den Austausch mit den Versicherern als in den Abschluss von Ver­sicherungsverträgen investieren.

Die Standardisierung des Geschäfts ist nicht im Kunden­interesse, sondern ausschließlich von den Versicherern getrieben, weil nur langweilige Standard­produkte ohne jegliche Abänderung billig und schnell „dunkel“ verarbeitet werden können. Die Versicherer bieten damit genau das Gegenteil von dem, was der Kunde wünscht. Preissensible Privat­kunden kann man sicherlich so bedienen, aber die Versicherer werden feststellen, dass sie in der Regel nie – geschweige denn dauerhaft – eine Preisführerschaft im digitalen Markt generieren können. Anspruchsvolle Privatkunden, Gewerbetreibende, Firmen und freie Berufe wollen die indi­viduelle Beratung und die individuellen Produkte.

Ein Stück weit fehlt es aber an einer Kampagne für unab­hängige Beratung durch einen Makler. Wer sollte dies in Angriff nehmen?

Hier sprechen Sie einen wichtigen Punkt an. Wir im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute denken gerade über eine Kampagne für unseren Berufsstand nach und ich bin überzeugt, dass es unter anderem auch Aufgabe der Verbände ist, den Makler als positiven Marktteilnehmer bzw. Berater zu präsentieren.

Nun hört man aus einigen Rich­tungen, dass es Risiken gibt, die nur (noch) sehr schwer absicherbar sind. Wie reagieren Sie auf solche Aussagen und verliert die Versicherungsbranche dadurch nicht sukzessive an Bedeutung für die Gesellschaft?

Tatsächlich benennen die Versicherer in einer geradezu auffälligen Übereinstimmung Jahr für Jahr neue Branchen, die sie insbesondere im Feuer-Industrie- oder im Elementarversicherungs- bereich nicht mehr versichern wollen.

Ein Vorstandsvorsitzender eines Versicherungskonzerns wollte mit mir ernsthaft eine Diskussion da­rüber führen, dass sich z. B. Galvanik-Betriebe in ihrem „Feuer-Buch“ untereinander selbst amortisieren und rentieren müssten, was natürlich völlig dem Versicherungsgedanken und dem Risikokollektiv widerspricht.

Es ist die Pflicht und Aufgabe der Versicherungskonzerne, allen seriösen Berufen, Branchen und Risiken Versicherungsschutz zu bieten, da gerade im Feuer-Industrie-Bereich und hier wiederum gerade in dem die Bundesrepublik Deutschland tragenden Mittelstand eine eigene Risikotragung überhaupt nicht zugemutet werden kann. Es ist ja auch allgemein bekannt, dass zwischenzeitlich Versicherungs­gesellschaften auf Landes- oder Bundesebene schon einmal von der Politik zu Gesprächen eingeladen werden, in denen sie an ihre Aufgabe im Versicherungsmarkt dezent erinnert werden. Rosinenpickerei bei Risiken führt mittelfristig zu desaströsen betriebswirtschaftlichen Auswirkungen bei den Kunden­unter­nehmen und ich habe bestes Verständnis dafür, dass risikogefährdete Objekte z. B. im Brandschutz auch ausreichend abgesichert werden müssen, aber das generelle Ablehnen von ganzen Branchen und unabhängig vom Brandschutz ist völlig inakzeptabel.

Aufgrund der Größenordnung unserer Gruppe kann ich allerdings auch berichten, dass wir in den letzten drei Jahren kein einziges Risiko, welches wir tatsächlich platzieren wollten, am deutschen Markt nicht platziert haben. Es kann aber nicht sein, dass dieses Privileg wenigen Großmaklern zur Verfügung steht und die Masse der Kunden, die wiederum von der Vielzahl der Maklerinnen und Makler in Deutschland betreut werden, nicht in den „Genuss“ dieser politischen Situation kommen, weil sie eben nicht über eine entsprechende Macht gegenüber den Versicherungskonzernen verfügen.

Was würden Sie sich als Makler von den Versicherern denn am dringendsten wünschen?

Wichtigste Aufgabe der Versicherer ist, die Belegschaften wieder zurück ins Büro zu holen. Das Home-Office hat gerade in der Versicherungswirtschaft zu den negativsten Folgen in Bezug auf Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit der Ansprechpartner auf Versichererseite geführt. An schönen Tagen existiert ab mittags die deutsche Versichererlandschaft nicht mehr, weil die Masse der Belegschaft sich mit den Kindern im Freibad befindet, und dann erreicht man eben keine Ansprechpartner mehr. Insgesamt ist die Produktivität aufseiten der Versicherer aufgrund des Home-Office rückläufig, wobei es eine ganze Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Versichererseite gibt, die intrinsisch motiviert und hochengagiert und bis an die Belastungsgrenze arbeiten. Die Versicherungswirtschaft hat nach der IT-Branche und noch vor dem Marketing die zweithöchste Home-­Office-Quote in Deutschland und das lässt sich mit einem Unternehmenszweck, der persönliche Dienstleistungen gegenüber Endkunden verspricht, schlicht nicht vereinbaren.

Im Bereich der Schadenregulierung ist mein Wunsch, dass die Versicherer innerhalb der vertraglich vereinbarten Fristen eine zutreffende und nach den Bedingungen vollständige und korrekte Schadenregulierung durchführen. Die momentanen Schadenbearbeitungszeiten sind nicht selten unerträglich lang. Verbunden ist das Ganze mit der stereotyp wiederkehrenden Anforderung von Unterlagen, die teilweise mehrfach schon zur Verfügung gestellt wurden. Die linke Hand weiß nicht mehr, was die rechte tut, und durch die entpersonalisierte Schadenbearbeitung leiden Kunden und Vermittler unabhängig von ihrem Vermittlerstatus.

Enden wir ganz allgemein mit der Frage: Wie zukunftssicher ist die Versicherungsbranche aus Ihrer Sicht?

Zwei meiner fünf Kinder sind bei mir im Unternehmen in leitenden Funktionen engagiert und allein die Tatsache, dass ich mich tatsächlich jeden Tag darüber freue, dass wir eine dritte Generation an Bord haben und dass ich meine Kinder gerne in die Firmengruppe aufgenommen habe, zeigt doch, wie überzeugt ich von der Zukunft unseres Berufsstandes als Versicherungsvermittler bin.

Wir müssen uns nur als Versicherungsmakler stärker solidarisieren, z. B. in einer Verbandsmitgliedschaft, um unsere berechtigten Interessen noch nachhaltiger zu platzieren und durchzusetzen.

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<a href="/nachrichten/mit-flexibilitaet-die-zukunft-die-tierversicherung-im-wandel" hreflang="de">Mit Flexibilität in die Zukunft: Die Tierversicherung im Wandel</a> http://www.asscompact.de/node/169628

Die wachsende Bedeutung von Tiergesundheit, steigende Kosten in der Veterinärmedizin und das Bedürfnis nach individuell zugeschnittenen Lösungen erfordern ein Umdenken in der Tierversicherung. Worauf es bei der Gestaltung zeitgemäßer Tierversicherungsprodukte ankommt.

169628 26. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Ein Artikel von Dr. Sebastian Tiedemann, Bereichsleiter Markt & Kunde Uelzener Versicherungen

Die Beziehung zwischen Mensch und Tier hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Haustiere gelten längst als emotionale Begleiter, Seelentröster, Familienmitglieder. Diese Entwicklung stellt auch die Versicherungswirtschaft vor neue Herausforderungen: Standardprodukte reichen nicht mehr aus, um den differenzierten Absicherungsbedürfnissen von Tierhaltern gerecht zu werden. Der Bedarf an individuellen, flexibel kombinierbaren Tierversicherungslösungen wächst. Gleichzeitig gilt es, die Balance zwischen dem Wunsch nach digitalen, schnell verfügbaren Angeboten und dem Bedürfnis nach persönlicher Beratung zu finden.

Vom Nischenprodukt zum boomenden Marktsegment

Die Uelzener gehört zu den traditionsreichsten Nischenversicherern Deutschlands und ist seit über 150 Jahren auf Tierversicherungen spezialisiert. Als Erfinderin der Tierkrankenversicherung in Deutschland verfügt sie über ein fundiertes Verständnis für die Bedürfnisse von Haltern und die veterinärmedizinische Versorgungslandschaft. Hinzu kommt die Versicherbarkeit aller Hunde, Katzen und Pferde, und das unabhängig von Rasse, Alter oder Vorerkrankungen. Für Vermittler ist das ein entscheidender Vorteil: Sie können jedem Kunden mit Tier eine passende Lösung anbieten – ein klares Wettbewerbsplus.

Modulare Produkte für individuelle Anforderungen

Die Anforderungen an Tierversicherungen sind gestiegen, da Tierhalter sehr unterschiedliche Ansprüche an Versorgung und Absicherung haben. Der Trend zur Individualisierung spiegelt sich auch hier wider. Jeder tierische Begleiter ist einzigartig – und daraus resultiert die Erwartung, die Absicherung ebenso individuell gestalten zu können.

Die Uelzener reagiert hierauf mit modular strukturierten Lösungen. Varianten mit unterschiedlichen Leistungsumfängen sowie Zusatzbausteine ermöglichen eine flexible, passgenaue Gestaltung. Ergänzt wird dieser Ansatz durch eine neue Pricing-Strategie: Statt starrer Beiträge über die gesamte Laufzeit kommen dynamische Modelle zum Einsatz, die sich nach Alter und Gesundheitszustand des Tieres richten. Das sorgt dafür, dass junge und gesunde Tiere bei Vertragsbeginn deutlich günstiger versichert sind.

Darüber hinaus wird die Produktwelt erweitert: Anfang 2026 folgt die Kleintierversicherung – künftig sind auch Kaninchen, Hamster und exotische Tiere absicherbar. Ein Schritt, der den wachsenden Stellenwert dieser Tiere als Familienmitglieder aufgreift.

Konsequent spezialisiert in die Zukunft

Maßgeschneidert, umfassend und mit dem Blick auf Mensch und Tier: So gelingt die Gestaltung zukunftsfähiger Produkte. Verlässliche, langfristige Partnerschaften sind der Uelzener wichtig, was sich unter anderem darin zeigt, dass künftig bedingungsgemäß auf das Kündigungsrecht im Leistungsfall verzichtet wird.

Geplant ist eine vollständig modulare Produktwelt ab 2026 und zudem ein Ausbau der digitalen Angebote – von vereinfachten Online-Abschlüssen bis zu telemedizinischen Services. Gleichzeitig bleibt der Fokus auf Kernkompetenzen der Uelzener wie fachlichem Know-how, persönlicher Beratung und fundierter Kenntnis der Tierversicherungssparte. Die Verbindung aus technologischer Weiterentwicklung und langjähriger Spezialisierung schafft die Grundlage, auch künftig praxisnahe und verlässliche Lösungen für Tierhalter bereitzustellen.

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<a href="/nachrichten/digital-insurance-podcast-transformation-der-lkh" hreflang="de">Digital Insurance Podcast: Transformation der LKH </a> http://www.asscompact.de/node/169646

Im neuen Digital Insurance Podcast begrüßt Jonas Piela Jan-Peter Diercks, Vorstand für Vertrieb und Marketing, sowie Pavel Berkovitch, Vorstand für Digitalisierung und Produktmanagement der LKH. Es geht um die Neuausrichtung des Vertriebs und die Frage, was einen PKV-Tarif „State of the Art“ macht.

169646 25. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

In dieser neuen Episode des Digital Insurance Podcast spricht Moderator Jonas Piela mit zwei führenden Köpfe der Landeskrankenhilfe (LKH): Jan-Peter Diercks, Vorstand für Vertrieb und Marketing, sowie Pavel Berkovitch, Vorstand für Digitalisierung und Produktmanagement. Im Gespräch beleuchten sie die tiefgreifende Transformation des 99 Jahre alten privaten Krankenversicherers von der Abkehr vom historischen „Vertrieb von allein“ hin zu einer modernen, digital gestützten Verkaufsoffensive und dem beeindruckenden ersten Bestandswachstum seit vielen Jahren.

Die Neuausrichtung des Vertriebs und pragmatische Lösungen

Der Vertrieb der LKH wird derzeit von Grund auf neu aufgebaut. Während früher der Fokus auf einer kleinen Exklusivorganisation lag, setzt die LKH heute stark auf den freien Vermittlermarkt, insbesondere Makler und Maklerpools, sowie Kooperationen. Die Herausforderungen der Branche wie etwa die erhöhte Komplexität durch Regulierung machen eine moderne IT-Unterstützung unerlässlich. Trotz ambitionierter Ziele nutzt die LKH derzeit noch ein Excel-basiertes „CRM“. Diercks erklärt dies pragmatisch: „Es ist die dynamischste und schnellste Lösung, wenn man im Aufbau ist.“ Das Ziel ist es, Vermittlern nicht nur Produkte, sondern auch Ideen für mehr Erfolg und eine bessere Kundenberatung an die Hand zu geben. Der Slogan „unerwartet anders zurück“ soll diese neue Herangehensweise unterstreichen und die LKH als verlässlichen Partner mit modernster Ausrichtung positionieren.

Produktinnovation und Digitalisierung als Erfolgsfaktoren

Pavel Berkovitch betont die Rolle der Technologie bei der Anpassung an das veränderte Kundenverhalten. Heutzutage informieren sich Kunden digital und erwarten digitale Services, vom Beratungsgespräch bis zum Abschluss. Die LKH hat darauf reagiert, indem sie ihre Produkte „State of the Art“ neu entwickelt hat. Kein Produkt ist älter als 18 Monate. Als Beispiel nennt Berkovitch die Integration von Telemedizin im Hochleistungs-Premiumtarif. „Das Produkt ist nur ein Glied in der Kette“, so Berkovitch. Der ganzheitliche Ansatz, der leistungsstarke Produkte mit digitalem Service, Erreichbarkeit und Finanzstärke verbindet, ist entscheidend.

Historischer Erfolg und Zukunftsperspektiven

Ein herausragendes Ergebnis dieser umfassenden Transformation ist das erstmalige Wachstum des Gesamtbestands der LKH im Jahr 2024 nach vielen Jahren des Rückgangs. Dieses „Uhrwerk,“ so Diercks, aus neuen Produkten, einer modernen IT-Infrastruktur und hochmotivierten Mitarbeitenden habe diesen Erfolg ermöglicht. Die LKH als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, dessen Eigentümer die Kunden sind, ist auf eine nachhaltige und ethisch korrekte Geschäftstätigkeit ausgelegt. Das Unternehmen plant eine massive personelle Aufstockung in den kommenden 24 Monaten, um die Transformation weiter voranzutreiben und als „silbernes Auto auf der Überholspur“ wahrgenommen zu werden, wie Diercks es bildlich beschreibt. Berkovitch ergänzt, dass dies erst der Anfang sei und die LKH gemeinsam „weiter Gas geben“ werde.

Hier geht es zur aktuellen Folge:

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast.

Weitere Podcasts
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<a href="/nachrichten/%E2%80%9Ewir-wollen-fuehrender-digitalversicherer-im-maklermarkt-werden%E2%80%9C" hreflang="de">„Wir wollen führender Digitalversicherer im Maklermarkt werden“</a> http://www.asscompact.de/node/169653

Adam Riese positioniert sich als kompetenter Digitalversicherer im Maklermarkt. Damit liegt das Augenmerk besonders auf kompetitiven digitalen Prozessen. Welche Abläufe werden aktuell optimiert? Und mit welchen neuen Produkten will Adam Riese im Vertriebsweg Makler punkten?

169653 25. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Interview mit Julian Grauer und Sven Tippelt, Geschäftsführer der Adam Riese GmbH
Herr Grauer, seit 2017 positioniert sich Adam Riese als Digitalmarke der W&W-Gruppe. Wie gelingt der Spagat zwischen Start-up-Mentalität und Konzernstruktur?

Julian Grauer Obwohl wir mit über 400.000 Kundinnen und Kunden kein Start-up mehr sind, behalten wir die Flexibilität eines jungen Unternehmens bei. Das funktioniert, indem wir auf eigene Strukturen setzen, beispielsweise mit einer unabhängigen IT. Damit bleiben wir agil und können Projekte schnell umsetzen.

Gleichzeitig sehen wir die Zugehörigkeit zum Mutterkonzern als großen Vorteil: Er gewährleistet uns Stabilität im Markt und Zugriff auf die Erfahrung von langjährigen Profis bei der Württembergische Versicherung.

Welche Rolle spielt die Württembergische als Risikoträger für die Positionierung und das Wachstum von Adam Riese?

JG Als 100%-ige Tochter der Württembergische Versicherung haben wir den Luxus, ertragreich wachsen zu dürfen und einem langfristigen Plan zu folgen – ohne Beteiligung eines Private-Equity-Investors. Bei unserer Planung stehen wir in engem Austausch mit dem Konzern, treffen aber stets eigenständige Entscheidungen. 2022 wurde so die gemeinsame Strategie entwickelt, Adam Riese zur Maklermarke im Privatkundenbereich Komposit zu machen. Für uns eröffnet sich dadurch ein weiterer Wachstumsmarkt und konzernweit verfestigt sich eine klare Strategie dazu, wer welche Märkte bearbeitet.

Herr Tippelt, digitale Prozesse gelten als zentraler Bestandteil Ihres Geschäftsmodells. Welche konkreten Abläufe wurden zuletzt automatisiert oder beschleunigt?

Sven Tippelt Im Vorfeld überlegen wir uns stets, wo wir einen Mehrwert für Prozessbeteiligte schaffen können und welche Effizienzvorteile sich ergeben. Unser Ziel ist, Abläufe mit einer hohen Geschwindigkeit zu ermöglichen – sowohl intern als auch für Kundschaft und Vertriebspartner. Besonderen Fokus legen wir deshalb auf einstufige Prozesse, die durch einen einzigen Kontakt fallabschließend erledigt werden können und somit eine sofortige Umsetzung und Bestätigung ermöglichen. Zuletzt haben wir für Endkundinnen und -kunden die Möglichkeit geschaffen, Vertragsänderungen automatisiert in unserem Kundenportal durchzuführen. Ein weiterer Ablauf, der bei uns größtenteils automatisiert wurde, ist die klassische Bestandsübertragung via Maklermandatswechsel.

Inwiefern spielt dabei auch die Integration sogenannter Sofortpolicen eine Rolle?

ST Bei der Sofortpolice steht ebenfalls wieder der einstufige Prozess im Vordergrund: Im Antragsprozess wird der Antrag sofort policiert und innerhalb weniger Sekunden erscheint die Police im Vergleichsrechner. Maklerinnen und Makler sehen sofort, ob der Antrag erfolgreich war, alle Informationen vollständig sind und die Kundin oder der Kunde den gewünschten Versicherungsschutz genießt. Bisher ist die Umsetzung mit zwei Anbietern erfolgt: Mr-Money und Smart InsurTech – mit positiver Resonanz. Ein Ausbau auf weitere Vergleichsrechner ist bei uns in Planung.

Der Maklervertrieb wird von Adam Riese als strategisches Wachstumsfeld genannt. Welche Maßnahmen laufen aktuell zum Ausbau dieses Kanals?

JG Wir wollen der führende Digitalversicherer im Maklermarkt werden. Wichtig ist uns deshalb, die bestehende Zusammenarbeit mit Maklerinnen und Maklern zu intensivieren und neue Vertriebspartner von uns zu überzeugen. Dabei setzen wir auf Prozesse, die wir konkret auf Maklerinnen und Makler ausrichten und mit denen wir einen Mehrwert im Arbeitsalltag bieten. Außerdem richten wir unsere Produktlandschaft weiter auf den Maklermarkt aus. Dafür entwickeln wir eigene Produkte, die sich in Preis und Leistung von unseren Tarifen im Direktkanal und auf Vergleichsplattformen unterscheiden.

Digitale Prozesse sollen den Alltag von Maklern in der Zusammenarbeit mit Versicherern erleichtern. Inwiefern tragen die Prozesse in Ihrem Haus dazu bei, den Aufwand etwa für Dokumentations- und Berichtspflichten im Maklerbetrieb zu reduzieren?

ST Hier ist vor allem zu erwähnen, dass wir überdurchschnittlich viele BiPRO-Normen erfüllen, die detaillierte Informationen in den Metadaten enthalten. Aufgrund dieser Daten sind Maklerinnen und Makler in der Lage, sich über das Maklerverwaltungsprogramm notwendige Aktionen ableiten zu lassen. Ein Beispiel hierfür wäre ein Inkassostörfall, der wegen eines nicht gedeckten oder nicht existenten Kontos auftritt.

Und was unterscheidet die digitale Schadenmeldung bei Adam Riese technisch und prozessual von klassischen Verfahren am Markt?

JG Die digitale Schadenmeldung ist bei uns über den Login im Kundenportal sowie über die Eingabe einer Versicherungsnummer möglich. Somit können sowohl Endkundinnen und -kunden als auch Maklerinnen und Makler zeit- und ortsunabhängig einen Schaden melden. Jeder wird dabei Schritt für Schritt von uns durch den Prozess geführt, sodass alle relevanten Informationen vorliegen und der Schaden automatisiert angelegt wird. Die Schadennummer wird automatisch vergeben und mitgeteilt. Im Optimalfall kann ein Schaden somit von uns innerhalb weniger Tage reguliert werden.

Produktentwicklung ist entscheidend für den Markt­erfolg. Was waren die wichtigsten Anpassungen bei der neuen privaten Haftpflichtversicherung für Makler – und wie wurde das Angebot angenommen?

JG Schwerpunkt bei der Produktgestaltung waren sich verändernde Lebensumstände: Abgesichert sind beispielsweise Verletzungen von Daten­schutzbestimmungen im Home­office oder die Übernahme der Selbstbeteiligung der Vollkaskover- sicherung bei Mietwagen. In der umfan­greichsten Tariflinie erstatten wir entstandene Reparaturkosten, die über die gesetzliche Haftpflicht hinausgehen. Damit fördern wir Reparaturen gegenüber einem Neukauf.

Neu sind außerdem zwei optional abschließbare Bausteine: Mit dem Plus-Baustein können Kundinnen und Kunden ihren Versicherungsschutz erweitern, sodass beispielsweise eine Mitversicherung bei der Nutzung von E-Scootern enthalten ist. Den Baustein für eine Diensthaftpflicht können wiederum Personen wählen, die verbeamtet oder im öffentlichen Dienst angestellt sind und die Risiken ihrer beruflichen Tätigkeit optimal absichern möchten. Die neue Diensthaftpflicht beinhaltet unter anderem den Verlust von Dienstschlüsseln oder das Abhandenkommen von staatlichem Eigentum. Wir freuen uns, dass unsere Anpassungen bisher mit positivem Feedback angenommen wurden.

Ab Ende 2025 wird auch die Hundehalterhaftpflicht in einer eigenen Maklervariante angeboten. Welche Leistungsmerkmale sind neu?

ST Die Maklervariante der Hundehalterhaftpflicht wird in zwei Tarif­linien verfügbar sein. Die umfangreichste Tariflinie Riesig beinhaltet unter anderem die Versicherung von Schäden an gemieteten Tiertransportanhängern, die Übernahme von Tierarztkosten, falls die Verletzung durch ein fremdes Tier erfolgt, und eine Neuwertentschädigung für durch den Hund beschädigte Gegenstände bis jeweils 10.000 Euro.

Ein neuer Plus-Baustein steht ebenfalls zur Auswahl. Außerdem fördert der Tarif Riesig der Hundehalterhaftpflicht zukünftig ebenfalls Reparaturen statt Neukauf. Auf diese Weise können wir ein nachhaltiges und zeitgemäßes Produkt anbieten.

Mehr Assekuranz-News lesen Sie in der Rubrik „Assekuranz“.
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<a href="/nachrichten/mrh-trowe-investiert-pantheon-underwriters" hreflang="de">MRH Trowe investiert in Pantheon Underwriters</a> http://www.asscompact.de/node/169657

German Underwriting, der Assekuradeur des Maklerkonsolidierers MRH Trowe, hat Anteile an dem auf M&A-Transaktionen spezialisierten Assekuradeur Pantheon Underwriters erworben. Das Unternehmen will so einen starken Zugang bei mittelständischen Unternehmen gewinnen.

169657 24. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die Pantheon Underwriters GmbH, Spezialist für die Versicherung von M&A-Transaktionen, gewinnt German Underwriting, die bei MRH Trowe die Assekuradeurs-Aktivitäten steuert, als Gesellschafter. So erschließt sich German Underwriting einen starken Zugang bei mittelständischen Unternehmen und neue Vertriebswege außerhalb des bisherigen Marktes für Transaktionsversicherungen, heißt es in einer Pressemitteilung von Pantheon Underwriters.

Pantheon-Gründer und -Geschäftsführer Michael Gaul erläutert, dass MRH Trowe als Gruppe in der mittelständischen Wirtschaft stark verwurzelt sei und auch an der Schnittstelle zu Finanzierungen vielfältige Leistungen anbiete, wodurch man sich gegenseitig perfekt ergänze.

M&A-Transaktionsversicherungen werden derzeit vor allem bei größeren Unternehmenskäufen mit Beteiligung von Private-Equity-Investoren abgeschlossen, heißt es von Pantheon Underwriters. Gaul schätzt den Anteil versicherter Transaktionen mit Private-Equity-Beteiligung auf rund 40%. Unternehmenskäufe im Mittelstand, insbesondere bei der Unternehmensnachfolge, seien aber nur selten abgesichert. Der Anteil an versicherten Transaktionen in diesem Zielsegment liege deutlich unter 10%. „Gemeinsam mit unserem neuen strategischen Partner möchten wir den Vertrieb von Transaktionsversicherungen außerhalb des heutigen Marktes weiter ausbauen und neue innovative Versicherungslösungen für Small-Cap-Transaktionen anbieten“, so Gaul. (mki)

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<a href="/nachrichten/rating-diese-pkv-anbieter-haben-toptarife-im-angebot" hreflang="de">Rating: Diese PKV-Anbieter haben Toptarife im Angebot</a> http://www.asscompact.de/node/169654

Der aktuelle Ratingjahrgang PKV von Franke und Bornberg zeigt, dass Anbieter wieder stärker auf Leistungsqualität statt auf Preis setzen. Insgesamt bleibt das Niveau stabil. Digitale Angebote nehmen derweil zu. Welche Anbieter haben laut dem Analysehaus die besten Tarife im Angebot?

169654 24. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die private Krankenversicherung (PKV) hat in den letzten Monaten häufig Aufmerksamkeit erregt. Vor allem die deutlichen Beitragssteigerungen zum Jahreswechsel haben für Diskussionen gesorgt – und sie stehen auch dieses Jahr erneut ins Haus. Laut dem Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband) müssen etwa zwei Drittel der Privatversicherten mit einem durchschnittlichen Anstieg von 13% ihres Beitrags rechnen. Verantwortlich dafür sind vor allem die höheren Ausgaben der PKV.

Zudem wird es ab 2026 für Arbeitnehmer schwieriger werden, in die PKV zu wechseln. Die gesetzliche Versicherungsgrenze steigt um 11%. Das dürfte den Anbietern nicht besonders schmecken, denn mit weniger Menschen, die die Wahlfreiheit zwischen den beiden System haben, sinkt für die Versicherer gleichzeitig das Potenzial für Neugeschäft.

GOÄ-Reform führt zu Verzögerungen bei Einführung neuer Produkte

Zudem lauert für die Anbieter auch noch die Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Diese wurde vom Bundesärztetag im Mai beschlossen, allerdings handelt die Politik nur schleppend. Das hat auch für Zurückhaltung bei den Versicherern bei der Einführung neuer Tarifgenerationen geführt. Ein paar Anbieter haben in den letzten Monaten doch gehandelt – nach der LKH im Herbst 2024 haben auch AXA und SIGNAL IDUNA 2025 neue Tarife auf den Markt gebracht.

„Neue PKV-Tarife bieten auf der einen Seite die Chance, das Leistungsversprechen transparenter und kundenorientierter zu gestalten, auf der anderen Seite fördern sie nicht immer die Tarifstabilität“, erklärt Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH.

Digitale Services gewinnen an Bedeutung

Neu im Kriterienkatalog des Ratings sind digitale Gesundheitsanwendungen, so Franke und Bornberg. Diese gewinnen für Versicherer und Versicherte an Bedeutung. Services wie Apps und Online-Coachings ergänzen die medizinische Versorgung und unterstützen Versicherte im Alltag; daher machen sie viel Sinn, so Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg.

„Digitale Services sind niederschwellig, jederzeit verfügbar und vergleichsweise günstig“, so Monke weiter. Einige Krankenversicherer bauen bereits eigene Gesundheitsplattformen mit Telemedizin, elektronischer Patientenakte und individuellen Coaching-Programmen auf.“ Im psychischen Bereich liefern Online-Therapien einen wichtigen Beitrag. „Die Zukunft der medizinischen Versorgung ist hybrid“, sagt Monke. Durch die Kombination aus digitalen und klassischen Angeboten können zudem Ressourcen besser genutzt werden und Kosten im Gesundheitswesen gesenkt werden.

Neuerungen im aktuellen Ratingjahrgang

Für das Rating verknüpft das Analysehaus Produkt- und Unternehmensdaten, um eine möglichst umfangreiche Bewertung zu erhalten. Erstmals bezieht das aktuelle Rating zudem Qualitätsdaten aus den map-reports Krankenversicherung mit ein.

Der aktuelle Jahrgang vergleicht eine Auswahl von 897 Tarifen von insgesamt 31 Anbietern – die große Anzahl ergebt sich aus dem modularen Aufbau der PKV-Tarife. Sie werden in 18 Untersuchungsbereichen auf Basis von 108 Detailkriterien bewertet.

Um die Bestnote FFF+ zu erreichen, müssen die analysierten Tarife mindestens 85% der Punkte erhalten und mehrere Mindeststandards erfüllen, wie etwa freie Arztwahl, Erstattung oberhalb der GOÄ, volle Kostenübernahme für Ein- oder Zweibettzimmer und ein offener Hilfsmittelkatalog.

Diese Versicherer bieten die besten Tarife an

 

Rating: Diese PKV-Anbieter haben Toptarife im Angebot

 

Etwa jeder 13. Tarif – oder 7,8% – erhält die Topbewertung (siehe Grafik). Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als 4,7% der Tarife die Bestnote erreichen konnten. Etwas mehr als jeder fünfte Tarif (21,4%) erreicht die Note FFF („sehr gut“), fast genauso viele (22,4%) schneiden mit „gut“ (FF+) ab. Fast die Hälfte wird mit der Note FF („befriedigend“) bewertet. Schlechter schneidet kein Tarif ab.

Die Anbieter, die mindestens mit einem Tarif in der obersten Kategorie platzieren können, sind die folgenden (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz
  • AXA
  • Barmenia
  • Bayerische Beamtenkrankenkasse
  • DKV
  • Hallesche
  • LKH
  • SDK
  • SIGNAL IDUNA
  • UKV
So viel zahlen Versicherte

Die Ergebnisse zeigen, dass das Angebot der privaten Krankenversicherer sich insgesamt auf einem stabilen Qualitätsniveau bewegt, resümieren die Analysten. Neue Tarife setzen wieder verstärkt auf Qualität statt auf Preis. Nach Berechnungen des Analysehauses zahlen Versicherte im Oktober 2025 zwischen 400 und 700 Euro monatlich für Grundschutz. Toptarife schlagen im Neugeschäft für einen 35-Jährigen inklusive Pflegepflichtversicherung mit rund 700 bis 1.000 Euro monatlich zu Buche. (js)

Die vollständigen Ergebnisse des Franke und Bornberg PKV-Ratings 2025 können auf der Website des Analysehauses eingesehen werden.

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<a href="/nachrichten/fabian-ober-wird-bereichsleiter-maklervertrieb-bei-der-inter" hreflang="de">Fabian Ober wird Bereichsleiter Maklervertrieb bei der INTER</a> http://www.asscompact.de/node/169652

Fabian Ober wird ab dem 01.01.2026 Leiter des Bereichs Maklervertrieb bei der INTER. Zuletzt war er bei der Versicherungskammer Maklermanagement GmbH tätig. In dieser Position wird Ober Nachfolger von Andreas Bahr, der das Unternehmen verlassen hat.

169652 24. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die INTER Versicherungsgruppe stellt ihren Maklervertrieb neu auf. In diesem Zuge leitet ab dem 01.01.2026 Fabian Ober den Bereich Maklervertrieb.

Der 46-Jährige hat Erfahrung in verschiedenen Führungspositionen im Maklermarkt gesammelt. Zuletzt arbeitete er als Leiter Maklervertrieb Norddeutschland bei der Versicherungskammer Maklermanagement GmbH. Davor war er u. a. bei Allianz Private Krankenversicherung s-AG und Central Krankenversicherung AG. Dort verantwortete er die strategische Betreuung von Makler – und Poolpartnern sowie die Steuerung umfangreicher Vertriebsnetze.

Ober folgt auf Andreas Bahr, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat, wie INTER mitteilt. (lg)

Bild: © INTER

News über weitere personelle Veränderungen in der Finanz- und Versicherungsbranche lesen Sie in der Rubrik „Personen“.
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<a href="/nachrichten/snoopr-autonome-ki-%E2%80%9Eava%E2%80%9C-sucht-und-vergleicht-produkte" hreflang="de">Snoopr: Autonome KI „AVA“ sucht und vergleicht Produkte</a> http://www.asscompact.de/node/169644

In der neuen Version der Produktplattform für Versicherungen Snoopr ist eine autonome KI-Assistentin integriert. „AVA“ sucht und vergleicht selbstständig Produkte, recherchiert Preise, fordert bei Bedarf Angebote an und kommuniziert direkt mit Kunden, Maklern und Versicherern.

169644 24. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Auf der Produktplattform für Versicherungen Snoopr vereinfacht künftig eine digitale Versicherungsassistentin die Produktsuche und den Austausch im Markt. Die KI namens „AVA“ übernimmt autonom den gesamten Rechercheprozess auf Grundlage von Snoopr: Sie sucht, filtert und vergleicht Produkte, recherchiert Preise, beantwortet allgemeine und produktspezifische Fragen und fordert bei Bedarf eigenständig Angebote an. Zudem kommuniziert die KI direkt mit Kunden, Maklern und Versicherern – automatisiert, kontextbezogen und lernfähig.

Wie die A-va GmbH mitteilt, die Snoopr betreibt, lassen sich auf der Plattform inzwischen Produkte von nahezu allen Versicherern in Deutschland finden, darunter über 20 Gesellschaften mit speziell für KI optimierten Produkten. Insgesamt decke Snoopr mittlerweile mehr als 100 private und gewerbliche Sparten ab. Zudem kann die KI-Suchmaschine Produkte außerhalb der eigenen Datenbank finden, einordnen und analysieren.

Neue Schnittstelle

Für die digitale Vernetzung mit Versicherern und die Gewinnung von KI-Trainingsdaten über BiPRO-Schnittstellen nutzt Snoopr die Vernetzungsplattform b-OX LD der b-tix GmbH. Hierzu hat das Unternehmen aus Düsseldorf den „MCP AgentLink“ entwickelt, laut b-tix eine der modernsten Schnittstellen der Branche, vergleichbar mit einem USB-C-Standard für KI. Somit ist es möglich, dass KI-Agenten künftig ohne aufwendige Schnittstellen direkt mit Makler- und Versicherersystemen interagieren. (tik)

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<a href="/nachrichten/bu-konkrete-verweisung-eines-dachdeckergesellen-unzulaessig" hreflang="de">BU: Konkrete Verweisung eines Dachdeckergesellen unzulässig</a> http://www.asscompact.de/node/169612

Ein Dachdeckergeselle verliert seine Berufsunfähigkeitsrente und klagt sich bis vors Thüringer Oberlandesgericht. Im Zentrum des Falls steht die konkrete Verweisung und die Frage, ob Lagerarbeit oder Hausmeistertätigkeit wirklich der bisherigen Lebensstellung entsprechen. Die Klage war erfolgreich.

169612 24. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Es ist fast schon ein Klassiker in der Berufsunfähigkeitsversicherung: der Streit um die konkrete Verweisung. Kaum ein Thema sorgt in der Praxis und vor Gericht so regelmäßig für Diskussionen. Jüngst hatte sich das Thüringer Oberlandesgericht in Jena mit dieser zentralen Frage auseinanderzusetzen. Diesmal ging es um den Fall eines Dachdeckergesellen, der auf eine andere Tätigkeit verwiesen werden sollte. Im Mittelpunkt der Entscheidung standen dabei die Anforderungen an die Einstellungsmitteilung sowie die Frage, ob die neue Tätigkeit tatsächlich eine vergleichbare Lebensstellung bot.

Versicherer stellt BU-Rentenzahlung bei einer Nachprüfung ein

Der Versicherte hatte seit 2015 eine monatliche Rente aus seiner Berufsunfähigkeitszusatzversicherung erhalten. Nachdem er zunächst als Lagerarbeiter und später als Hausmeister tätig war, stellte der Versicherer die Rentenzahlungen im Jahr 2019 im Rahmen eines Nachprüfungsverfahrens ein. Zur Begründung hieß es, die neuen Tätigkeiten entsprächen in ihrer Wertigkeit und sozialen Stellung dem bisherigen Beruf, weshalb die Leistung zu Recht eingestellt worden sei. Der Versicherungsnehmer akzeptierte dies jedoch nicht und zog vor Gericht. Auf den Fall weisen derzeit mehrere Fachanwälte hin, unter anderem Tobias Strübing von der Kanzlei Wirth Rechtsanwälte sowie Björn Thorben M. Jöhnke von der Kanzlei Jöhnke & Reichow.

Zunächst klagte der Versicherungsnehmer vor dem Landgericht (LG) Mühlhausen, blieb dort jedoch erfolglos. Mit Urteil vom 04.05.2023 (Az.: 6 O 400/21) wies das Gericht die Klage ab. Nach seiner Auffassung sei die aktuell ausgeübte Tätigkeit mit der eines Dachdeckergesellen vergleichbar. Der Kläger habe nicht belegen können, dass die neue Arbeit geringere Kenntnisse oder Fähigkeiten erfordere. Auch bei Vergütung und sozialer Wertschätzung sah das Gericht keine entscheidenden Unterschiede. Die konkrete Verweisung sei daher rechtmäßig erfolgt.

OLG bestätigt Berufsunfähigkeitsrente

Daraufhin legte der Versicherungsnehmer Berufung vor dem OLG Jena ein. Diese sprach dem Versicherungsnehmer die rückwirkende und auch die zukünftige Zahlung seiner Berufsunfähigkeitsrente zu. Die Einstellungsmitteilung sei entgegen der Meinung des Versicherungsnehmers zwar formell gerade so ausreichend, es habe jedoch an den Voraussetzungen der Verweisbarkeit gemangelt

Die bisherige Lebensstellung des Versicherungsnehmers sei mit keiner der beiden Verweisungstätigkeiten gewahrt worden. Die handwerklichen Fähigkeiten waren dem Versicherungsnehmer in den Verweisungstätigkeiten zwar nützlich, die vorherige handwerkliche Vielfalt und die Stellung als Vorarbeiter prägten jedoch die Tätigkeit als Dachdeckergeselle. Mithin benötigt man im Gegensatz zum Dachdeckergesellen für die beiden Verweisungstätigkeiten keine Berufsausbildung, was hier entscheidungserheblich war. (bh)

Thüringer OLG (Jena), Urteil vom 19.06.2025 – Az. 4 U 537/23

Zusammenfassungen zum Urteil:

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<a href="/nachrichten/fondspolicen-ohne-garantien-das-sind-die-aktuellen-maklerfavoriten" hreflang="de">Fondspolicen ohne Garantien: Das sind die aktuellen Maklerfavoriten</a> http://www.asscompact.de/node/169636

Welche Anbieter sind bei Maklern im Bereich Fondspolicen ohne Garantien aktuell beliebt? Mit welchen sind sie in puncto Service besonders zufrieden? Das und mehr ist in der Studie „AssCompact AWARD – Private Vorsorge 2025“ zu finden. Die Bildergalerie stellt einige der Ergebnisse vor.

169636 23. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement ]]>
<a href="/nachrichten/blau-direkt-mit-neuer-fuehrungsriege" hreflang="de">blau direkt mit neuer Führungsriege </a> http://www.asscompact.de/node/169641

blau direkt hat seine Geschäftsführung neu formiert: Neben den bisherigen Geschäftsführern Heiko Kobold, Hannes Heilenkötter und Dirk Henkies verstärken Ait Voncke, Oliver Drewes und Stephan Schinnenburg das Leitungsteam.

169641 23. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der Technologieanbieter blau direkt hat den Umbau der Geschäftsführung abgeschlossen. Neben den bisherigen Geschäftsführern Heiko Kobold, Hannes Heilenkötter und Dirk Henkies gehören Ait Voncke, Oliver Drewes und Stephan Schinnenburg der Führungsriege an. Im August hatte Dr. Kai-Uwe Laag, bisher CEO bei blau direkt, das Unternehmen verlassen.

Wie blau direkt mitteilt, habe das Unternehmen die Phase der Veränderungen für die Neuformierung der Geschäftsführung genutzt, um breiter, stärker und zukunftssicherer aufgestellt zu sein. Das neue Geschäftsführungsteam soll demnach internationale Erfahrung, tiefes Branchenwissen und unternehmerische Innovationskraft mit dem Fokus vereinen, die Bedürfnisse unabhängiger Makler in den Mittelpunkt zu rücken, heißt es von blau direkt. Jede Person im Team bringe eine klare Expertise ein.

Ait Voncke

Ait Voncke, CEO, folgte Ende September auf Laag. Er hat umfangreiche internationale Erfahrung aus seiner Tätigkeit bei führenden Technologie- und Plattformunternehmen. Er soll das Serviceangebot für Vermittler und Produktgeber ausbauen, die Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Partner schärfen und für Investitionen in die Weiterentwicklung der Technologieplattform sorgen.

Stephan Schinnenburg

Stephan Schinnenburg, CCO, der auch seit September 2025 in der Geschäftsführung ist, kümmert sich um die strategische Weiterentwicklung des Lübecker Unternehmens. Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Versicherungs- und Vertriebsbranche ist seine Aufgabe, die Zusammenarbeit mit Vermittlern und Produktgebern zu vertiefen und strategische Partnerschaften auszubauen, auch innerhalb der Pool Alliance.

Oliver Drewes

Oliver Drewes wurde im Oktober in die Geschäftsführung berufen. Bei ihm liegt die Vertriebssteuerung von blau direkt und MAXPOOL. Er verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung auf Makler- und Vertriebsseite und kann dadurch wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des gemeinsamen Geschäfts einbringen. Zugleich bleibt Drewes Vorstand der PHÖNIX MAXPOOL Gruppe AG, die seit Kurzem Teil der blau direkt Gruppe ist.

Hannes Heilenkötter

Hannes Heilenkötter, COO, ist seit vielen Jahren für die technologische Entwicklung des Unternehmens zuständig. Er trägt die Verantwortung für den Bereich Operations. Sein Fokus liegt auf Effizienz und Digitalisierung, womit er für die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und die stetige Optimierung von Prozessen für Makler und Produktgeber sorgt.

Heiko Kobold

Heiko Kobold, CFO, gehört seit 2023 zur Geschäftsführung. Seine Verantwortungsbereiche sind Finanzen und Controlling. Mit seiner Erfahrung im Finanz- und Unternehmensmanagement nimmt er besonders die wirtschaftliche Stabilität und das nachhaltige Wachstum in den Blick.

Dirk Henkies

Dirk Henkies, Head of Corporate Development und CEO Tjara GmbH, ist bereits seit 1998 in der Versicherungsbranche und seit 2013 bei blau direkt. Ansprechpartner für Vermittler zu den Themen rund um Nachfolge und Ruhestandsplanung ist er seit 2018. Mit der blau-direkt-Tochter Tjara GmbH begleitet er innovative Geschäftsmodelle innerhalb der Unternehmensgruppe. Ziel ist hier ebenfalls die langfristige strategische Entwicklung des Unternehmens.

Bild v. l. n. r.: Heiko Kobold, Dirk Henkies, Oliver Drewes, Ait Voncke, Stephan Schinnenburg, Hannes Heilenkötter; © blau direkt

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<a href="/nachrichten/zukunftstag-deutscher-vermittler-auf-der-dkm" hreflang="de">Zukunftstag deutscher Vermittler auf der DKM</a> http://www.asscompact.de/node/169640

Zum 20. Jubiläum des Awards Unternehmer-Ass findet am 28.10.2025 auf der DKM der Zukunftstag deutscher Vermittler statt. Dieser bietet Tipps und Impulse für aktuelle Vertriebs- und Betriebsthemen und wird vom Institut Ritter veranstaltet.

169640 23. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Am Dienstag, den 28.10.2025, noch vor dem offiziellen Beginn der DKM in Dortmund, findet in der Speaker’s Corner der Zukunftstag deutscher Vermittler statt, veranstaltet vom Institut Ritter und geleitet von Steffen Ritter. Der Zukunftstag wird vom 20-jährigen Jubiläum des Awards Unternehmer-Ass von AssCompact, BVK, Institut Ritter und Versicherungsmagazin umrahmt.

Während der dreistündigen Veranstaltung sind verschiedene Vertriebs- und Betriebsthemen auf dem Programm, u. a.:

  • wie Sie Ihre Vermittlerarbeit automatisieren
  • wie Sie sich digital besser organisieren
  • wie Sie die Arbeit enorm vereinfachen
  • wie Sie KI in Ihre Abläufe integrieren
  • welche Tools andere erfolgreich nutzen
  • wie Sie Ihren Vertrieb modern forcieren
  • wie Sie die Chancen unserer Zeit nutzen
  • wie Social Media und Co. mal Ertrag bringt
  • welche Vermittlerstrategien heute klappen

Um am Zukunftstag teilnehmen zu können, benötigt man ein Ticket für die DKM und die dazugehörige Freischaltung für den Zukunftstag. Die spezielle Fachbesucheranmeldung kann hier durchgeführt werden. Dann ist das Ticket bereits für den Zukunftstag freigeschaltet. Veranstaltungsort ist die Messehalle 2, in der „Speaker‘s Corner“.

Wer schon ein Messeticket hat und den Zukunftstag besuchen möchte, muss kommentarlos eine Mail an planung@bbg-gruppe.de schreiben – mit dem Betreff „Bitte Zukunftstag freischalten“. Das Ticket wird anschließend mit dem Zukunftstag verknüpft.

Programm am Zukunftstag

Der Zukunftstag deutscher Vermittler findet von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr statt. Nach der Mittagspause geht es weiter mit dem Kongress Vermittlererfolg des Instituts Ritter, und zwar von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr.

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<a href="/nachrichten/so-veraendert-ki-die-online-suche" hreflang="de">So verändert KI die Online-Suche </a> http://www.asscompact.de/node/169639

Löst die KI-Suche bald das klassische Googeln ab? Eine aktuelle Studie der Marktforscher von Nordlight Research nimmt das Online-Sucherverhalten von Verbrauchern unter die Lupe. Wie sich zeigt, setzen einige Zielgruppen für die Suche nach Produkten und Services bereits jetzt verstärkt auf KI-Tools.

169639 23. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Mit der Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT, Gemini & Co. kommt es zu einem grundlegenden Wandel des Online-Suchverhaltens von Verbrauchern. Das herkömmliche „Googeln“ bleibt zwar mit 73% das Suchmedium Nr. 1, doch vor allem junge und innovationsfreudige Zielgruppen bevorzugen schon jetzt KI-Tools für die Online-Suche. So präferieren 30% der 18- bis 29-Jährigen künstliche Intelligenz für ihre Informationsrecherche. In Zukunft will jeder zweite Nutzer von KI-Tools diese auch gezielt für die Suche nach kaufrelevanten Informationen einsetzen. Dies zeigt der aktuelle „Trendmonitor Deutschland“ des Marktforschungsinstituts Nordlight Research. Für die Studie wurden über 1.500 Bundesbürger zwischen 18 und 75 Jahren befragt, die im Alltag Suchmaschinen, KI-Tools oder soziale Medien verwenden und in den Konsumbereichen Internet/Mobilfunk, Versicherungen, Finanzen oder Energieversorgung als Verbraucher mitentscheiden.

Google (noch) vor ChatGPT Search und Co.

Die bekannteste Suchmaschine bleibt vorerst weiter Google (97%) mit deutlichem Vorsprung zur Konkurrenz wie Yahoo! (69%), Bing (65%), DuckDuckGo (31%) und weiteren. Auch „ChatGPT Search“ kommt mit 38% nicht an die Bekanntheit von Google heran, wobei es bei den 18- bis 29-Jährigen immerhin 58% sind. Die generelle Bekanntheit des KI-Tools ChatGPT (jenseits spezieller Suchfunktionen) liegt aber bereits bei 79%. Zum Vergleich: Die Bekanntheit von Gemini beträgt 53%.

Google als täglicher Begleiter

Laut Studie nutzen 85% der befragten Bundesbürger die Google-Suchmaschine jeden Tag oder zumindest mehrmals in der Woche für private Suchanfragen. Auf Rang 2 folgt bereits ChatGPT Search, wenn auch nur mit 18%. An anderen klassischen Suchmaschinen wie Bing, DuckDuckGo oder Yahoo! (häufige Nutzung zwischen 6 bis 9%) ist „ChatGPT Search“ bereits vorbeigezogen. In der Zielgruppe der 18- bis 29-Jährigen kommt ChatGPT Search bereits auf einen Anteil der Häufignutzer von 41% (Google: 85%).

Soziale Medien bei Suche von geringer Relevanz

92% der erwachsenen Bundesbürger nutzen soziale Netzwerke, 78% davon täglich oder mehrmals pro Woche – vor allem Instagram und Facebook. Ihre Bedeutung als Suchmedium ist jedoch gering: Lediglich 8% der befragten Nutzer setzen auf soziale Medien statt auf klassische Suchmaschinen oder neuen KI-Tools.

Google oder KI-Tools bei Suche nach Produkten und Dienstleistungen?

Rund drei Viertel der Verbraucher geben bei der Online-Suche nach Produkten und Dienstleistungen weiterhin dem klassischen „Googeln“ den Vorzug. 14% nutzen hierfür dagegen bereits neue KI-Tools. Laut Nordlight Research präferieren aber verschiedene Zielgruppen bereits jetzt KI-Tools für die Suche nach Produkten und Dienstleistungen überdurchschnittlich stark. Dazu gehören etwa innovationsfreudige „Early Adopter“ (29%), die junge Zielgruppe zwischen 18 und 29 Jahren (27%) sowie auch Besserverdienende mit Haushaltsnettoeinkommen von über 4.000 Euro (19%). Männer (16%) zeigen sich vergleichsweise KI-affiner als Frauen (12%).

Insgesamt erachten 61% der Google-Nutzer die klassische Suchmaschine als besonders gut geeignet, nähere Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen zu erhalten. Die Nutzer von ChatGPT Search sind zu 39% dieser Meinung.

Online-Suche differenziert sich aus

„Anbieter müssen sich strategisch darauf einstellen, dass die Online-Suche der Verbraucher zunehmend nach neuen Spielregeln funktioniert und sich ausdifferenziert“, erklärt Dr. Torsten Melles, Geschäftsführer beim Marktforschungsinstitut Nordlight Research. „Idealerweise sollte dies mit einem veränderungssensiblen Blick auf einzelne Suchmedien, Zielgruppen und spartenbezogene Informationsfelder erfolgen – nicht durch hype-getriebenen Aktionismus.“

Kündigungs- und Wechselberatung zu Versicherungen via KI?

Weiter zeigt der Trendmonitor, dass über ein Drittel der Nutzer von KI-Tools sich bereits jetzt vorstellen können, KI auch gezielt zur Beratung in Konsumbereichen wie Internet/Mobilfunk (37%), Finanzen (36%), Versicherungen (36%) oder Energieversorgung (35%) zu nutzen.

Als ansprechend betrachten die Nutzer von KI-Tools dabei zum einen generelle Beratungsanlässe wie Produktvergleiche, Bedarfsermittlungen, Portfolio-Optimierungen oder auch Kündigungs- und Wechselberatung. Zum anderen finden die Nutzer auch Beratung zu ganz konkreten Informationen zu einzelnen sektorenspezifischen Produkten wie etwa Altersvorsorgeprodukte, Kryptowährungen oder Solaranlagen und Wärmepumpen als Option. Jeweils rund 70% der KI-affinen Verbraucher zeigen daran großes Interesse.

Andererseits sind viele Verbraucher, die generell bereits KI-Tools nutzen, aber auch noch zurückhaltend bis skeptisch: Für jeden Dritten ist es aktuell noch unwahrscheinlich oder ausgeschlossen, auf KI-Tools im privaten Alltag gezielt als „Berater“ zu setzen. Rund 30% sind in dieser Frage bisher noch unentschlossen.

Künftiger Einsatz von KI-Tools im Verbraucheralltag

Mehr als die Hälfte der aktuellen Nutzer von KI-Tools will eigenen Angaben zufolge diese Helfer in Zukunft (auch) für die Suche nach Anbietern, Dienstleistern und Shops (55%) oder zum Zwecke von Preisvergleichen und Sparmöglichkeiten (51%) verwenden. Lediglich 15 bis 20% schließen dies generell aus. 42% wollen gezielt bei der Bewertung und Auswahl von Produkten auf die Hilfe von künstlicher Intelligenz setzen. Allgemein haben 44% aller erwachsenen Verbraucher vor, KI-Tools im Alltag künftig (noch) häufiger als bisher zu nutzen. Zum Vergleich: Bei Suchmaschinen sind es 21%.

Klassische Suchmaschinen werden an Relevanz einbüßen

„Klassische Suchmaschinen wie die von Google – samt aktueller Weiterentwicklungen wie KI-Übersichten oder KI-Modus – bleiben für die Informationssuche der Verbraucher auch morgen noch relevant, werden aber an Dominanz verlieren“, so das Fazit von Sarah Schulz, Studienleiterin bei Nordlight Research. „Die KI-Revolution in der Online-Suche vollzieht sich nicht mit einem einzigen großen Knall, sondern differenziert und schrittweise“, so Schulz weiter. (tik)

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<a href="/nachrichten/versicherungsmakler-20-digital-sichtbar-analog-unersetzlich" hreflang="de">Versicherungsmakler 2.0: Digital sichtbar, analog unersetzlich</a> http://www.asscompact.de/node/169638

Die Versicherungsbranche schwankt zwischen digitalen Schlagworten und analogen Routinen. Doch die Wahrheit ist: Kunden leben längst hybrid – online wie offline. Erfolgreich ist, wer Sichtbarkeit im Netz mit Verbindlichkeit im persönlichen Kontakt verbindet: der Versicherungsmakler 2.0.

169638 23. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement Eine Kolumne von Andreas Wollermann, Berater und Trainer für Versicherer und Finanzdienstleister unter der Wortmarke GENsurance®

Die Versicherungswirtschaft liebt große Schlagworte: Digitalisierung, Transformation, New Work. Doch wenn wir ehrlich sind, steckt hinter all dem Gerede oft nur Stückwerk. Eine App hier, ein Social-Media-Kanal da und gleichzeitig das Festhalten an analogen Routinen, als wäre die Zeit stehen geblieben. Dabei wissen wir: Der Kunde von heute lebt in beiden Welten. Er ist hybrid. Und genau deshalb braucht es den Versicherungsmakler 2.0! Einen, der online sichtbar, aber offline unverzichtbar ist.

Die digitale Präsenz: Ohne Sichtbarkeit keine Relevanz

Für die Gen Z und folgend die GenAlpha ist es keine Option mehr, nicht online präsent zu sein. Wer heute etwas wissen will, googelt, schaut bei TikTok, YouTube oder LinkedIn, filtert, scrollt, vergleicht. Der Versicherungsmakler, der auf dieser Bühne nicht stattfindet, existiert schlicht nicht in den Köpfen dieser Generationen. Das klingt hart, ist aber die Realität. Sichtbarkeit ist kein Bonus, sondern Überlebensnotwendigkeit.

Doch digitale Sichtbarkeit allein macht noch keinen Makler 2.0. Likes zahlen keine Rechnungen. Entscheidend ist, ob diese Sichtbarkeit in echte Beziehungen und Vertrauen übersetzt werden kann.

Analoge Stärke: Verbindlichkeit und Handschlagqualität

Und hier kommen die Stärken ins Spiel, die wir oft bei den Boomern sehen: Verbindlichkeit, klare Kommunikation, das Gespür für Verantwortung. Diese Tugenden sind nicht veraltet, im Gegenteil. Sie sind das Fundament, auf dem Vertrauen wächst. Der Kunde möchte wissen: „Wenn’s drauf ankommt, kann ich mich auf dich verlassen?“

Ein TikTok-Video beantwortet keine komplexen Fragen zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Ein LinkedIn-Post ersetzt nicht das Gespräch am Küchentisch, wenn es um die Absicherung der Familie geht. Es ist die analoge Tiefe, die Fähigkeit zuzuhören, Probleme ernst zu nehmen und individuelle Lösungen zu entwickeln, die aus einem digitalen Kontakt eine langfristige Kundenbeziehung machen.

Boomer-Skills treffen Gen-Z-Mindset

Die Wahrheit ist: Wir brauchen beides. Von der Gen Z und der Gen Alpha können Makler lernen, wie man Communitys baut, wie man Geschichten erzählt, wie man Algorithmen nutzt, um Reichweite zu schaffen.

Von den Boomern können junge Makler lernen, was echte Kundenbindung und Unternehmertum bedeutet: Terminverbindlichkeit, handfeste Beratung, die Bereitschaft, auch in schwierigen Zeiten Verantwortung zu übernehmen.

Der hybride Makler 2.0 ist also kein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Er ist digital im Auftritt, analog im Service. Er versteht die Mechanik von Reichweite, aber auch die Bedeutung von Handschlagqualität.

Der Hybrid als Zukunftsmodell

Viele in der Branche träumen noch vom „All-in-digital“. Alles online, alles automatisiert, alles mit KI. Aber das wird nicht funktionieren. Versicherungen sind Vertrauensprodukte. Kein Mensch entscheidet über seine Altersvorsorge oder seine Krankenversicherung, weil ein Chatbot charmant war. Digitalisierung ist ein Werkzeug, aber niemals Ersatz für Beziehung.

Genauso wenig funktioniert aber auch der „All-in-analog“-Makler, der glaubt, seine Stammkundschaft aus den 90er-Jahren trägt ihn schon durch die nächsten 20 Jahre. Ohne digitale Präsenz wird er für die Generation von morgen unsichtbar! Und Unsichtbarkeit ist geschäftlicher Selbstmord. Was heißt das konkret?

1. Maximale Online-Präsenz

Website, Social Media, Google-Bewertungen – nicht als Pflicht- programm, sondern als lebendige Bühne.

2. Kundenerlebnis mit Substanz

Persönliche Gespräche, Empathie, Verlässlichkeit – genau das, was die Boomer-Skills stark gemacht hat.

3. Übersetzungsarbeit

Digitale Impulse aufgreifen, aber in analoge Lösungen übersetzen. Wer online Vertrauen aufbaut, muss es offline bestätigen.

Der Makler 2.0 ist Brückenbauer

Am Ende wird es nicht der „junge Wilde“ oder der „alte Hase“ allein richten. Die Zukunft gehört denjenigen, die beides zusammenbringen. Der Versicherungsmakler 2.0 ist ein Brückenbauer zwischen Generationen und Welten: digital sichtbar, analog verbindlich. Er ist nahbar im Netz und zuverlässig im echten Leben.

Die Branche sollte aufhören, sich in Grabenkämpfen zwischen analog und digital zu verlieren. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Oder besser gesagt: in der Verbindung.

Der hybride Makler 2.0 ist kein Wunschbild. Er ist längst Realität. Die Frage ist nur: Wer hat den Mut, es auch zu sein?

Lesen Sie auch: Warum die Zukunft den Spezialisten gehört

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<a href="/nachrichten/martens-prahl-steigt-bei-sicherheitsspezialisten-ein" hreflang="de">MARTENS & PRAHL steigt bei Sicherheitsspezialisten ein</a> http://www.asscompact.de/node/169637

Der Versicherungsmakler MARTENS & PRAHL ist Mitgesellschafter bei Corporate Trust aus München. Das Unternehmen berät zu diversen Sicherheitsthemen – von Krisenmanagement bis Technical Cybersecurity. Damit erweitert MARTENS & PRAHL die Kompetenzen im Bereich Risk Management und Intelligence.

169637 23. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

MARTENS & PRAHL ist seit August 2025 Mitgesellschafter bei der Corporate Trust Business Risk & Crisis Management GmbH in München, wie jetzt bekannt wurde. Das Unternehmen will damit die Kompetenzen der Gruppe im Bereich Risk Management und Intelligence ausbauen.

Gegründet wurde Corporate Trust 2007 von Sicherheitsspezialisten. Seitdem berät es Konzerne, mittelständische Unternehmen und vermögende Privatpersonen in den Bereichen Notfall- und Krisenmanagement, Intelligence und Investigations, Auslands- und Reisesicherheit, Personenschutz, Technical Cybersecurity, Resilient Digital Transformation, Digital Forensic und Incident Response sowie Spionageabwehr.

Die Geschäftsführung besteht aus Christian Schaaf und Uwe Knebelsberger. Beide bringen langjährige Erfahrung im Bereich Risk Management und Gefahrenprävention mit. Schaaf war vor der Gründung von Corporate Trust 19 Jahre bei der Polizei tätig. Knebelsberger arbeitete zuvor als stellvertretender Leiter Konzernsicherheit bei der BMW AG. Das Corporate-Trust-Team umfasst über 20 Mitarbeitende.

Mit Anschlüssen wie diesem will die inhabergeführte MARTENS & PRAHL Gruppe ihre Position als Netzwerk eigenverantwortlich und unternehmerisch agierender Versicherungsmakler weiter stärken. (lg)

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<a href="/nachrichten/digitalkongress-%E2%80%9Ekfz-versicherungen%E2%80%9C-am-06112025" hreflang="de">Digitalkongress „Kfz-Versicherungen“ am 06.11.2025</a> http://www.asscompact.de/node/169632

Die Wechselsaison für die Kfz-Versicherung läuft. Stichtag ist üblicherweise der 30.11. Auf welche neuen Entwicklungen, Anforderungen und Angebote kann und muss man sich einstellen? Mehr erfahren Interessierte beim Digitalkongress „Kfz-Versicherungen“.

169632 23. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die Wechselsaison für die Kfz-Versicherung ist in vollem Gange. Stichtag für den Wechsel ist üblicherweise der 30.11. Welche neuen Entwicklungen, Anforderungen und Angebote gibt es? Die Experten auf dem Digitalkongress „Kfz-­Versicherungen“ wissen es. Er findet am 06.11.2025 auf der Plattform dkm365.de statt.

Dabei sind die Itzehoer Versicherungen und die PROCHECK24 GmbH. Das sind ihre Themen:

  • 9:00 – 9:30 Uhr: Mit der Itzehoer Versicherung durch den Kfz-Herbst!; Referent: Herr Volker Picht, Vertriebsleiter bei Itzehoer Versicherungen
  • 10:00 – 10:30 Uhr: Mehr Umsatz im Kfz-Geschäft – digital, effizient und IDD-konform mit PROCHECK24; Herr Daniel Hering, Geschäftsführer bei PROCHECK24 GmbH

Moderiert wird die Online-Veranstaltung von Daniel Hackenberg aus dem Team Vertrieb bei der bbg Betriebsberatungs GmbH.

Zwischendrin im Breakout-Room informieren und diskutieren

Zwischen den halbstündigen Vorträgen können die Teilnehmenden den Breakout-Room, Videotelefonie und den Chat für Fragen und zur Diskussion der Themen nutzen. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich mit Kolleginnen und Kollegen sowie Referentinnen und Referenten auszutauschen.

Log-in und Weiterbildungszeit

Der Digitalkongress „Kfz-Versicherungen“ ist ein Live-Event auf dkm365.de. Teilnehmende benötigen einen Zugang zur Plattform – extra vorher anmelden müssen sie sich aber nicht. Daher ist auch eine spontane Teilnahme am Event möglich. Bei dieser Veranstaltung können Maklerinnen und Makler bis zu 90 Weiterbildungs­minuten nach IDD erlangen.

Aktuelle Informationen zu diesem und zahlreichen weiteren Digitalkongressen gibt es unter asscompact.de/digitalkongresse.

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<a href="/nachrichten/entlaufener-hund-bei-befoerderung-schadenersatz-wie-bei-reisegepaeck" hreflang="de">Entlaufener Hund bei Beförderung: Schadenersatz wie bei Reisegepäck</a> http://www.asscompact.de/node/169584

Ein Hund büxt während der Beförderung im Frachtraum eines Flugzeuges aus und geht verloren. Wie sieht es dabei mit Schadenersatz von der Fluggesellschaft aus? Der EuGH musste in einem Fall erst kürzlich klären, ob ein Hund bei einem Flug als „Reisegepäck“ zählt.

169584 23. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Vorabentscheidungsersuchen bieten Gerichten in den EU-Mitgliedstaaten die Möglichkeit, den Europäischen Gerichtshof (EuGH) um Klärung von Fragen zur Auslegung des Unionsrechts zu bitten. Und vor wenigen Tagen hatte der EuGH einen befremdlich anmutenden Fall zu beurteilen: Es ging um die Frage, ob ein Hund bei einem Flug als Reisegepäck zu betrachten ist.

Ausgangspunkt war ein Flug am 22.10.2019 von Buenos Aires nach Barcelona, den eine Reisende gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Hündin antrat. Die Hündin musste wegen ihrer Größe und ihres Gewichts in einer Transportbox im Frachtraum reisen. Beim Check-in gab die Reisende keinen konkreten Betrag für die Ablieferung am Bestimmungsort an. Was dies konkret bedeutet, wird in der Entscheidungsbegründung noch eine Rolle spielen. Während der Beförderung gelang es dem Hund jedoch, sich aus der Box zu befreien. Anschließend gelang es nicht, ihn wieder einzufangen.

Hund entlaufen: Reisende verlangt immateriellen Schadenersatz

Die Reisende verlangte für den Verlust ihrer Hündin immateriellen Schadenersatz in Höhe von 5.000 Euro. Die Fluggesellschaft Iberia erkannte zwar ihre Haftung und das Recht auf Entschädigung an, begrenzte die Zahlung jedoch auf den für aufgegebenes Reisegepäck vorgesehenen Höchstbetrag.

Das zuständige spanische Gericht wandte sich daher an den EuGH, um klären zu lassen, ob mitreisende Haustiere vom Begriff „Reisegepäck“ im Sinne des Übereinkommens von Montreal ausgenommen sind.

Der Gerichtshof entschied, dass Haustiere nicht von diesem Begriff ausgeschlossen sind. Zwar bezieht sich die gewöhnliche Bedeutung von „Reisegepäck“ in erster Linie auf Gegenstände, doch folgt daraus nicht, dass Haustiere nicht darunterfallen.

Zur Entscheidungsbegründung

Das Übereinkommen von Montreal regelt die internationale Luftbeförderung von Personen, Reisegepäck und Gütern. Da „Personen“ sich ausschließlich auf Reisende bezieht, können Haustiere nicht als solche gelten. Für die Beförderung fallen sie daher unter den Begriff „Reisegepäck“ – und ein Schadenersatzanspruch richtet sich nach der dafür vorgesehenen Haftungsregelung.

Wurde kein Betrag für die Ablieferung am Bestimmungsort angegeben, deckt der Haftungshöchstbetrag der Fluggesellschaft sowohl materielle als auch immaterielle Schäden ab. Wer einen höheren Schutz wünscht, kann – mit Zustimmung des Luftfahrtunternehmens – den Wert beim Check-in angeben und den entsprechenden Zuschlag zahlen.

Was ist mit Tierschutz?

Dass der Schutz des Wohlergehens von Tieren ein von der EU anerkanntes Gemeinwohlziel ist, schließt nicht aus, dass Tiere als „Reisegepäck“ befördert werden können. Für die Haftung bei ihrem Verlust gelten sie entsprechend als solches. Voraussetzung ist jedoch, dass ihr Wohl während der Beförderung vollständig berücksichtigt wird. (bh)

EuGH, Urteil vom 16.10.2025 – Az: C-218/24

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<a href="/nachrichten/ki-nutzung-besonders-bei-schadenbearbeitung" hreflang="de">KI-Nutzung besonders bei Schadenbearbeitung</a> http://www.asscompact.de/node/169629

Eine neue Studie beleuchtet, in welchen Bereichen künstliche Intelligenz bei Versicherern den größten Einfluss haben wird. Wie die Analyse zeigt, kommt KI bereits in großem Umfang beim Kfz-Schadenmanagement zum Einsatz. Welche Entwicklungen rund um die Technologie zu erwarten sind.

169629 22. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Künstliche Intelligenz (KI) hat im Versicherungswesen Einzug gehalten, wobei sich der Einsatz vor allem auf die Schadenbearbeitung konzentriert. Im Allgemeinen setzt jeder Versicherer entweder KI ein oder erforscht ihr Potenzial für die Prozessautomatisierung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Sollers Consulting. KI verändert bereits jetzt wichtige Prozesse in der Assekuranz. Grundlegend wandeln dürfte die Technologie in den kommenden drei bis fünf Jahren auch das Underwriting. Die bereits angesprochene Schadenbearbeitung sowie Backoffice-Effizienz und verbesserte Kundenerfahrung sind die Bereiche, in denen KI laut Studie den größten Einfluss haben wird.

Schadenmanagement und Underwriting

Für Kunden wird der Einsatz von KI für schnellere Entscheidungen bei Schadenfällen und im Underwriting für eine klarere Risikokommunikation und letztendlich individuellere Preise sorgen. Für die Analyse hat die Unternehmens- und IT-Beratung Interviews mit Führungskräften von 35 Versicherern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, den nordischen Ländern, den USA und Kanada durchgeführt.

Im Detail ergaben die Interviews, dass KI bereits in großem Umfang eingesetzt wird, um das Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung zu rationalisieren. Bis zu 64% der Versicherer haben KI in Funktionen wie der Beseitigung von Dubletten in Dokumenten verankert. Die Underwriting-Prozesse seien aber deutlich weniger automatisiert, wie der Bericht feststellt. Die Datenextraktion ist der Bereich, in dem KI am häufigsten Anwendung findet. „KI wird vor allem zur Automatisierung der Datenerfassung, der Dokumentenverarbeitung und von Teilen des Schadenbearbeitungsprozesses eingesetzt“, erklärt Piotr Kondratowicz, Business Architect bei Sollers. „In den nächsten drei Jahren werden wir jedoch eine dramatische Ausweitung auf Underwriting-Prozesse, Tarifierung und kundenorientierte Bereiche wie Produktangebote und digitale Dienstleistungen erleben“, so Kondratowicz weiter.

Mittelfristige Entwicklungen

Mittelfristig rechnen die Experten von Sollers damit, dass Versicherer für den Call-Center-Support und bei einer breiteren Palette von Prozessen auf KI setzen, die Extraktion von Daten aus unstrukturierten Dokumenten beinhalten. Hinzu kommt die die Automatisierung der Schadenprüfung, die spezialisiertere Lösungen erfordern wird, und die vollständig automatisierte Bearbeitung von Standardschäden.

Im Underwriting sieht die Studie den künftigen Fokus der KI-Nutzung auf der Unterstützung der Underwriter im gesamten Prozess, vor allem bei der automatisierten Erstellung von Versicherungsangeboten für Standardrisiken.

Unterschiede bei Vorbereitung auf den KI-Einsatz

Weiter offenbart die Studie aber auch große Unterschiede bei den Unternehmen, was die Vorbereitung auf die Nutzung von künstlicher Intelligenz angeht. Große Sprachmodelle (LLM) sind gängige Technologie. Das schnelle Tempo der KI-Innovation habe einige Versicherer dazu bewogen, generelle KI-Lösungen für alle Mitarbeiter zum Testen einzuführen. Laut der Studie müsste jedoch die Governance weiterentwickelt werden, um die Komplexität der IT-Architektur zu verringern und Synergien zwischen Projekten und Teams zu ermöglichen. Bemerkenswert sei laut Sollers, dass rund ein Viertel der befragten Unternehmen über keinerlei formelles Governance-Modell verfügt.

„Versicherer, die es versäumen, Governance-Strukturen zur Unterstützung der KI-Transformation aufzubauen, laufen Gefahr, in einem Markt, der sich schnell in Richtung KI, Automatisierung und prädiktive Entscheidungsfindung bewegt, ins Hintertreffen zu geraten“, sagt Kondratowicz. (tik)

Weitere Meldungen rund um das Thema KI und Software sowie zu neuen Tools und Services finden Sie in unserer Rubrik „Management & Vertrieb“.
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<a href="/nachrichten/rechtliche-huerden-beim-bestandsverkauf" hreflang="de">Rechtliche Hürden beim Bestandsverkauf</a> http://www.asscompact.de/node/169627

Irgendwann muss sich jeder inhabergeführte Maklerbetrieb um die Nachfolge kümmern. Am Markt gibt es viele Anbieter, deren Geschäftsmodell darin besteht, Maklerunternehmen oder Bestände zu kaufen. Doch Makler sollten vor dem Verkauf mit rechtlichen Hürden vertraut sein, sagt AssCompact Kolumnist Hans-Ludger Sandkühler.

169627 22. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Früher oder später steht jeder inhabergeführte Maklerbetrieb vor der Aufgabe, sich um die Nachfolge des Unternehmens zu kümmern. Wenn innerhalb der Familie niemand daran interessiert ist, das Unternehmen fortzuführen, heißt das meist: verkaufen. Mittlerweile gibt es am Markt zahlreiche Anbieter, deren Geschäftsmodell darin besteht, Maklerunternehmen oder Bestände zu kaufen. Doch vor einem Verkauf sollten Makler mit den rechtlichen Hürden eines Verkaufs vertraut sein.

Die Veräußerung eines Unternehmens kann grundsätzlich als „Share Deal“ oder als „Asset Deal“ erfolgen. In Publikationen mancher Käufer wird ein Share Deal mit Unternehmenskauf und ein Asset Deal mit Bestandskauf gleichgesetzt. Das ist verkürzt und teilweise falsch.

Unternehmenskauf

Bei einem Unternehmenskauf verpflichtet sich der Verkäufer, das Unternehmen auf den Käufer zu übertragen. Für die Übertragung ist zivilrechtlich eine weitere Rechtshandlung erforderlich. Diese besteht beim Share Deal in der Übertragung (Abtretung) von Anteilen an einer Gesellschaft an den Käufer und wird deshalb auch Beteiligungserwerb genannt. Beim Asset Deal müssen dagegen alle Vermögenswerte und Wirtschaftsgüter des Unternehmens einzeln auf den Käufer übertragen werden, etwa bei Forderungen durch Abtretung oder bei Sachen durch Einigung und Übergabe. Der Asset Deal wird deshalb auch Einzelrechtserwerb genannt.

Share Deal

Ein Share Deal setzt voraus, dass es sich bei dem Unternehmen um eine Gesellschaft, beispielsweise eine GmbH handelt. Werden die Anteile der Gesellschafter wie im Kaufvertrag vereinbart durch Abtretung an einen Erwerber übertragen, berührt dies die Rechtsbeziehungen der rechtlich selbstständigen Gesellschaft nach außen im Übrigen nicht. Alle bisherigen Rechte und Pflichten der Gesellschaft bleiben unverändert. Es findet lediglich ein Wechsel auf der Ebene der Anteilseigner statt.

Asset Deal

Bei einem Einzelunternehmen ist dagegen mangels Gesellschafterebene ein Share Deal nicht möglich. Bei dem Verkauf eines Einzelunternehmens müssen deshalb alle Wirtschaftsgüter und Rechte (Assets) einzeln auf den Erwerber übertragen werden. Dabei sind zahlreiche Rechtspositionen betroffen, bei einem Versicherungsmaklerunternehmen beispielsweise Mietverträge, Arbeitsverträge, Bankverträge, Courtageansprüche, Maklerverträge, Sacheigentum an der Büroeinrichtung und vieles mehr. Anders als beim Share Deal kommt es beim Asset Deal zu Änderungen der bisherigen Rechte und Pflichten des Unternehmens. Dies hat besondere Auswirkungen auf die Maklerverträge des Unternehmens. Während Bankguthaben und Courtageansprüche abgetreten werden können, sofern kein Abtretungsverbot greift, weil es sich dabei um Rechte handelt, ist die Übertragung von Vertragspflichten z. B. aus Maklerverträgen nur wirksam, wenn der jeweilige Kunde die Übertragung genehmigt (§ 415 BGB). Das stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen, wenn etwa von allen Kunden eines Maklerunternehmens vor dessen Übergabe eine Genehmigung eingeholt werden muss.

Datenschutzrechtliche Implikationen

Hinzu kommt, dass bei der Übertragung des Unternehmens auch personenbezogene Daten der Kunden betroffen sind. Nach Art. 20 des zwischen dem Berliner Datenschutzbeauftragten und dem GDV abgestimmten Code of Conduct Datenschutz ist es zulässig, die betroffenen Kunden über die bevorstehende Datenübergabe zu informieren und ihnen die Möglichkeit einzuräumen, innerhalb einer genannten Frist der Datenübertragung zu widersprechen (Opt out). Kommt es innerhalb der Frist zu keinem Widerspruch, wird damit die Zustimmung fingiert.

Dies gilt wohlgemerkt nur für die datenschutzrechtliche Zustimmung. Die Fiktion einer zivilrechtlichen Zustimmung (§ 415 BGB) ist dagegen nicht möglich. Das wird nicht immer beachtet. Werden Maklerverträge in dem Glauben übertragen, die fingierte Zustimmung zur Datenübertragung gelte auch als zivilrechtliche Einwilligung, bleibt der übertragende Altmakler aus den bestehenden und nicht wirksam übertragenen Maklerverträgen verpflichtet. Ein nicht zu unterschätzendes Haftungsszenario!

Neuerdings regt sich nach einem Beschluss der Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder Kritik an der in Art. 20 Code of Conduct Datenschutz vereinbarten Vorgehensweise. So soll bereits beispielsweise die Übermittlung personenbezogener Daten im Vorfeld eines Asset Deals – etwa im Rahmen einer Due Diligence – unzulässig sein.

Königsweg Umwandlung eines Einzelunternehmens in GmbH?

Vor diesem Hintergrund empfehlen Anwälte – natürlich völlig selbstlos – die Umwandlung eines Einzelunternehmens in eine Kapitalgesellschaft, um die Übertragung des Unternehmens im Wege eines Share Deals vornehmen zu können. Auf den ersten Blick erscheint die Umwandlung eines Einzelunternehmens in eine Kapitalgesellschaft als Königsweg, weil die rechtlichen Hürden des Asset Deals überwunden werden können. Dennoch sollte ein solcher Schritt wohlüberlegt sein. Da sind zum einen die mit der Umwandlung verbundenen Kosten, die gerade bei kleineren Einzelunternehmen in keinem Verhältnis zu einem etwa zu erzielenden Verkaufserlös stehen. Hinzu kommt, dass die im Rahmen eines Share Deals erworbenen GmbH-Anteile steuerlich nicht abgeschrieben werden können, während beim Asset Deal der Gesamtkaufpreis beim Erwerber bilanziert werden muss und Abschreibungspotenzial generiert. Das führt zu Kaufpreisanpassungen, sodass der Kaufpreis bei einem Asset Deal in der Regel höher liegt als bei einem Share Deal.

Bestandskauf

In vielen Fällen sind Erwerber überdies gar nicht an dem gesamten Unternehmen interessiert, sondern nur an dessen wichtigstem Asset: dem Bestand. Der Bestand ist keine rechtliche Größe, die verkauft und übertragen werden könnte. Es handelt sich vielmehr um einen Sammelbegriff, der je nach Lesart im wesentlichen die Ansprüche gegen Versicherungsunternehmen (Courtage), die Kundenbeziehungen (Maklerverträge) und das sich daraus ergebende Potenzial neuer Geschäftsmöglichkeiten umfasst. An der Übernahme von Büro, Personal, Firmenwagen etc. sind Aufkäufer meist weniger interessiert. Im Falle einer Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft käme es möglicherweise doch zu einem Asset Deal aus einer Kapitalgesellschaft heraus – mit all den geschilderten Problemen und dem Rest einer Kapitalgesellschaft, ihrer Herzstücke beraubt.

Nachfolgeklausel im Maklervertrag

In vielen Fällen hilft eine Klausel im Maklervertrag, nach der ein Dritter (scil. der Käufer) in die sich aus dem Vertrag ergebenden Rechte und Pflichten eintreten kann. Diese Klausel ist nur wirksam, wenn dem anderen Vertragsteil (scil. dem Kunden) das Recht eingeräumt wird, sich vom Vertrag zu lösen. Wenn man dem Ratschlag vieler Experten folgt, nach dem der erfolgreiche Verkauf des Unternehmens oder des Bestandes eine möglichst lange Vorlaufzeit benötigt, kann der verkaufswillige Makler die Vorlaufzeit nutzen, um seine Kunden von der Vorteilhaftigkeit eines aktuellen, auch die Eintrittsklausel umfassenden Maklervertrages zu überzeugen.

Werden im Falle einer wirksamen Eintrittsklausel die Maklerverträge wirksam auf den Erwerber übertragen, ist auch die dafür erforderliche Verarbeitung der Daten des Kunden zulässig. Darauf weist der oben genannte Bund-Länder-Beschluss der Datenschutzbehörden zu Recht ausdrücklich hin.

Kaufpreisfindung und Gutachten

Unternehmensbewertung und Bestandsbewertung sind zwei Paar Schuhe. Der Kaufpreis eines Unternehmens richtet sich in erster Linie nach dem vom Unternehmen zu erzielenden Ertrag. Bei der Bestandsbewertung spielt vielfach ein Multiplikator des Jahrescourtageaufkommens eine wesentliche Rolle. Immer gilt: Ein Gutachten benennt einen Wert, die Praxis bestimmt einen Preis. Vorsicht ist geboten bei angeblich kostenlosen Gutachten. Hier bezahlen Makler „nur“ mit ihren Daten. Wird am Markt bekannt, dass ein Makler sein Unternehmen oder seinen Bestand verkaufen will, sinkt der Wert rapide.

Über Hans-Ludger Sandkühler

Hans-Ludger Sandkühler ist Vertriebs- und Versicherungsjurist und verfügt über praktische Erfahrungen aus seinen langjährigen Tätigkeiten als Versicherungsmakler und Rechtsanwalt. Er ist ausgewiesener Experte in Maklerfragen, gefragter Referent und Autor zahlreicher Veröffentlichungen.

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<a href="/nachrichten/bvi-startet-research-serie-zum-deutschen-etf-markt" hreflang="de">BVI startet Research-Serie zum deutschen ETF-Markt</a> http://www.asscompact.de/node/169622

Der Fondsverband BVI hat eine neue Reihe von Research-Publikationen zum deutschen ETF-Markt eröffnet. Hintergrund ist die steigende Popularität der börsengehandelten Indexfonds. Der Verband will damit die Entwicklungen in diesem dynamischen Segment auf einer fundierten Datengrundlage darstellen.

169622 22. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Der deutsche ETF-Markt ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Das stellt auch der Fondsverband BVI fest. Konkret ist zwischen Juni 2023 und Juni 2025 das für deutsche Anleger verwaltete Vermögen von 309 auf 500 Mrd. Euro gewachsen, was einer Steigerung von 62% entspricht. Wichtig dabei: Daten des BVI zufolge setzte sich der Gesamtanstieg etwa zu gleichen Teilen aus dem Netto-Mittelzufluss (rund 110 Mrd. Euro) und der Wertentwicklung (rund 80 Mrd. Euro) zusammen. Rund ein Viertel des gesamten von deutschen Anlegern gehaltenen Publikumsfondsvermögens auf börsengehandelte Fonds.

Der BVI will darum die Entwicklungen im deutschen Markt der börsengehandelten Indexfonds fundierter und transparenter machen. Der Verband startet bei diesem Unterfangen mit einer ersten Research-Publikation, die einen Überblick über die Marktgröße, die jüngste Entwicklung und die Stellung Deutschlands im europäischen und globalen Kontext bieten soll.

Neue Research-Serie des BVI zu ETFs

Die Besonderheit der neuen Research-Reihe liege laut BVI in der Datenbasis. Seit 2025 erstellt der BVI zusammen mit Clearstream eine eigene ETF-Statistik, auf dessen Grundlage erstmals ein präziser und umfassender Blick in die Strukturen des deutschen ETF-Markts geworfen werden könne. Es stehe nun eine konsistente, auf die in Deutschland abgesetzten ETFs bezogene Datenquelle zur Verfügung. Dieses Material sei europaweit einzigartig und biete die Chance, zentrale Fragen zum Anlegerverhalten und zu Markttrends zu beantworten. Die Statistik werde außerdem dort, wo es sinnvoll und notwendig ist, durch weitere Quellen ergänzt, wie etwa durch Daten der Deutschen Bundesbank, der Europäischen Zentralbank oder privater Anbieter wie Morningstar.

In den kommenden Monaten werde der BVI weitere Papiere veröffentlichen, die zentrale Aspekte des ETF-Markts in Deutschland genauer beleuchten, bspw. das Investitionsverhalten nach Anlageklassen, Regionen und Branchen, die genutzten Indizes, die Kostenstrukturen sowie die Entwicklung aktiver ETFs.

Fast 90% des Neugeschäfts offener Publikumsfonds bei ETFs

Beim Netto-Mittelaufkommen hängen börsengehandelte Fonds klassische Publikumsfonds ab: Insgesamt flossen fast 90% der zwischen Juni 2023 und Juni 2025 neu in Publikumsfonds angelegten Gelder in ETFs. Auf Basis der Clearstream-Daten summierte sich ihr Neugeschäft unter dem Strich auf 113,8 Mrd. Euro. Mit einem Anteil von gut 70% waren Aktien-ETFs besonders gefragt, doch auch Renten- und Geldmarkt-ETFs verbuchten ein Netto-Mittelaufkommen in zweistelliger Milliardenhöhe. Im gleichen Zeitraum flossen anderen offenen Publikumsfonds laut BVI-Statistik lediglich 14,8 Mrd. Euro zu. Aus klassischen Aktienfonds, Mischfonds und Immobilienfonds zogen Anleger dagegen netto Gelder ab.

Deutschland ist der größte europäische ETF-Markt

BVI-Erkenntnissen zufolge ist Deutschland der wichtigste europäische Absatzmarkt für ETFs. Deutsche Anleger halten mindestens 500 Mrd. Euro der rund 2,2 Bio. Euro an ETFs, die zur Jahresmitte 2025 laut EZB in der Eurozone aufgelegt waren. Das entspricht einem Marktanteil von 23% Die tatsächliche Rolle Deutschlands als Absatzmarkt könnte sogar noch größer sein, da Clearstream zwar den überwiegenden Teil, aber nicht alle Bestände deutscher Investoren erfasst. Für andere europäische Märkte sind vergleichbare Marktzahlen nicht verfügbar, aus Basis von Schätzungen und Erhebungen zur Zahl der ETF-Anleger ist die Verbreitung in Deutschland aber weit überdurchschnittlich. Und auch beim kumulierten Neugeschäft aller in der Eurozone aufgelegten Produkte in den letzten beiden Jahren entfällt auf Deutschland ein Anteil von mindestens 23%. (mki)

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<a href="/nachrichten/msk-erweitert-die-geschaeftsfuehrung" hreflang="de">MSK erweitert die Geschäftsführung</a> http://www.asscompact.de/node/169618

Die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss will personelle Weichen für die Zukunft stellen und hat Carina Götzen und Tommy Berg in die Geschäftsführung berufen. Auch bei Gesamtprokuren und Gesellschafterkreis gibt es Neuerungen.

169618 22. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) stellt die Unternehmensführung neu auf. Im Oktober 2025 wurden Carina Götzen und Tommy Berg in die Geschäftsführung berufen. Die Aktuare Florian Bohl, Maxim Brant-Shyian und Thomas Lorentz erhalten zudem Gesamtprokuren, wie das Unternehmen mitteilt. Florian Bohl wurde in den Gesellschafterkreis aufgenommen.

MSK will damit laut eigenen Angaben ein klares Zeichen für Kontinuität und nachhaltiges Wachstum setzen. Der anstehende Generationenwechsel werde moderiert und langfristig gestaltet, um die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens konsequent fortzuführen, heißt es. Gleichzeitig trage die erweiterte Führungsstruktur dem starken Wachstum der vergangenen Jahre Rechnung und stärke die organisatorische Professionalität.

Über Carina Götzen und Tommy Berg

Götzen ist Diplom-Wirtschaftsmathematikerin und Aktuarin. Sie arbeitet seit dem Jahr 2009 bei MSK und verantwortet dort die Bereiche Pricing und Naturkatastrophenmodellierungen.

Der Technomathematiker (M. Sc.) und Aktuar Berg ist seit 2011 für MSK tätig. Er ist für die Bereiche Rückversicherung, Industrie und Reservierung verantwortlich.

„Unser Ziel ist es, MSK als unabhängiges, inhabergeführtes Beratungshaus langfristig zu sichern und zugleich die nächste Generation schrittweise in die Verantwortung zu bringen“, sagt Dr. Andreas Meyerthole, einer der Geschäftsführer und Mitgründer. (lg)

News über weitere personelle Veränderungen in der Finanz- und Versicherungsbranche lesen Sie in der Rubrik „Personen“.

Bild: © MSK

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<a href="/nachrichten/die-haftpflichtversicherer-mit-den-meisten-neukunden-2024" hreflang="de">Die Haftpflichtversicherer mit den meisten Neukunden in 2024</a> http://www.asscompact.de/node/169616

Welche Haftpflichtversicherer haben im Jahr 2024 besonders viele Verträge dazugewinnen können? Welche mussten einen Rückgang bei der Vertragsanzahl verkraften? Antworten hat der Branchenmonitor 2025 der V.E.R.S. Leipzig GmbH.

169616 22. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Das Forschungsinstitut V.E.R.S. Leipzig hat die Neuauflage seines Branchenmonitors für die Kompositversicherung veröffentlicht. Für den Branchenmonitor Haftpflicht wurden die Zahlen der 50 größten Haftpflichtversicherer, die insgesamt 98% des Marktes abdecken, analysiert. Die diesjährige Auflage untersucht den Zeitraum 2019 bis 2024.

Wie war das Jahr 2024 für die Haftpflichtversicherer?

In der Haftpflichtversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge im Jahr 2024 um 2,4% – damit fällt das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer aus (2023: 3,7%). Die Leistungen erhöhten sich gleichzeitig um 4,6% im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 5,64 Mrd. Euro. Damit stieg die Combined Ratio von 82,3% auf 89,7%. Die häufigsten Gründe für eine Schadenmeldung im Jahr 2024 waren Schäden an Smartphones, gefolgt von Schäden an Fahrzeugen.

Die Versicherer mit den höchsten Zuwachsraten

Welche Versicherer waren besonders erfolgreich im Neugeschäft und konnten die höchste Zuwachsrate bei der Vertragsanzahl verbuchen? Die meisten Verträge konnte im Jahr 2024 die Alte Leipziger hinzugewinnen. Sie konnte die Anzahl ihrer Verträge um ganze 19,84% steigern. Auf dem 2. Platz findet sich der auf den Maklervertrieb spezialisierte Digitalversicherer Rhion, der seine Vertragsanzahl im Jahr 2024 um 12,26% ausbauen konnte. Die Bronzemedaille erreicht die HUK24 mit einer Zuwachsrate von 9,2%.

Auch ein Wachstum bei den Verträgen von über 5% können die folgenden Versicherer verzeichnen: Barmenia (6,76%), Sparkassen-Versicherung Sachsen (5,86%) sowie Helvetia (5,33%).

Diese Versicherer mussten Kunden gehen lassen

Am anderen Ende der Skala steht die SIGNAL IDUNA: Ihre Vertragsanzahl in der Haftpflichtversicherung verringerte sich im Jahr 2024 um 33,44%. Weitere hohe Verluste bei der Vertragsanzahl mussten die Bayerische (-8,96%), Dialog (-4,6%) Janitos (-4,21%) sowie WWK (-4,01%) verkraften.

So erging es den Versicherern von 2019 bis 2024

Den meisten Zuwachs im Zeitraum von 2019 bis 2024 bei der Vertragsanzahl erlebte Rhion. Der Versicherer konnte in diesem Zeitraum eine durchschnittliche Zuwachsrate von 29,41% verbuchen. Zwei weitere Versicherer mit durchschnittlichen Zuwachsraten im zweistelligen Bereich sind Generali Deutschland mit 10,64% (2024: -0,91%) sowie Provinzial mit 16,28% (2024:-1,09%).

Durchschnittliche negative Zuwachsraten verbuchen im untersuchten Zeitraum 20 der 50 analysierten Versicherer. Am meisten Verträge verloren mit einer durchschnittlichen Zuwachsrate von -5,73% die Dialog und SIGNAL IDUNA mit -3,07%. (js)

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<a href="/nachrichten/helmsauer-uebernimmt-weitere-maklerhaeuser-deutschland" hreflang="de">Helmsauer übernimmt weitere Maklerhäuser in Deutschland</a> http://www.asscompact.de/node/169615

Die Helmsauer Gruppe hat über weitere Zukäufe informiert. Die Maklerhäuser Grenzgängerservice Isic, speed clever leben und Pluswert sind nun Teil der Gruppe. Sie verstärken verschiedene Standorte hierzulande in diversen Expertisebereichen.

169615 22. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Die Helmsauer Gruppe kauft weiter zu und hat nun weitere Neuzugänge bekannt gegeben.

Guttenberger Versicherungsmakler übernimmt Grenzgängerservice Isic

Die Firma Guttenberger Versicherungsmakler GmbH, ein Unternehmen der Helmsauer Gruppe, hat das Unternehmen Grenzgängerservice Isic in Konstanz erworben, wie die Gruppe mitteilt. Das Maklerhaus Guttenberger berät „Grenzgänger“ zwischen Deutschland und der Schweiz zu betrieblicher und privater Altersvorsorge, Isic wiederum Grenzgänger im Bereich der Krankenvoll- und Zusatzversicherungen. Durch den Zusammenschluss sollen diese Kunden nun ganzheitlich im Bereich der privaten und betrieblichen Altersvorsorge sowie der privaten Krankenvoll- und Zusatzversicherungen beraten werden. Mirsad Isic und sein Team bleiben innerhalb der Firma Guttenberger weiterhin verantwortlich für das Themenspektrum „Krankenversicherung“.

speed clever leben verstärkt Niederlassung Leipzig

Der Versicherungsmakler speed clever leben verstärkt die Niederlassung Leipzig der Helmsauer Gruppe mit dem kompetenten Innen- und Außendienstteam. Das Unternehmen hat seinen Sitz südlich von Leipzig in Markkleeberg und betreut rund 3.000 Kunden im Privat- und Gewerbebereich. Sabine Eberhardt, die das Unternehmen zusammen mit ihrem Mann gegründet hatte, bleibt als Geschäftsführerin dabei.

Pluswert komplettiert Bereich Gesundheitswesen

Zudem wurde die Pluswert Wirtschaftsdienst GmbH & Co. KG mit Sitz in Münster von der Helmsauer & Kollegen Assekuranzmakler AG übernommen. Letzterer ist ein Spezialmakler für das Gesundheitswesen innerhalb der Helmsauer Gruppe genau wie Pluswert. Zielgruppe von Pluswert sind Psychotherapeuten, von den das Unternehmen deutschlandweit über 6.500 als Kunden betreut. Zusammen mit der bereits als Maklerpartner akquirierten UFC GmbH in Göttingen, Spezialmakler für Zahnärzte, Kieferorthopäden und Kieferchirurgen, komplettiert Pluswert laut Helmsauer die breite Abdeckung einer Vielzahl von Kooperationen mit ärztlichen Berufsverbänden sowie Verbänden aus den Heilnebenberufen. Andrea Arendt Arendt, Gründerin der Firma Pluswert, bleibt ebenfalls mit ihrem Team der Helmsauer Gruppe verbunden.

Für die zugekauften Unternehmen gibt es bei Helmsauer eine unbefristete Arbeitsplatz- und Standortgarantie für die Belegschaft. Bezüglich der Kaufpreise wurde Stillschweigen vereinbart. (lg)

Lesen Sie auch: Helmsauer kauft weiter zu
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<a href="/nachrichten/dynamik-bei-mietpreisen-hat-sich-deutlich-abgeschwaecht" hreflang="de">Dynamik bei Mietpreisen hat sich deutlich abgeschwächt </a> http://www.asscompact.de/node/169614

Nach den hohen Steigerungen der vergangenen Jahre hat sich die Mietpreisrallye spürbar verlangsamt. Dies zeigen aktuelle Daten des GREIX-Mietpreisindex. Zugleich ist die Vermarktungsdauer erneut gesunken: Aufgrund des knappen Angebots werden Wohnungen fast in Rekordzeit neu vermietet.

169614 22. Oktober 2025 AssCompact – News für Assekuranz und Finanzwirtschaft - AssCompact - Das Fachmagazin für Risiko- und Kapitalmanagement

Mit dem Mietpreisindex hat GREIX im zweiten Quartal sein Analyseangebot um eine Auswertung des Mietmarkts erweitert. Nun liegen Daten für das dritte Quartal 2025 vor. Demnach stiegen die Angebotsmieten im Vergleich zum zweiten Quartal um 0,5% zu. Inflationsbereinigt stagnierten sie. Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Mieten nominal um 3,5% und inflationsbereinigt um 1,2% zu. Das ist der niedrigste Jahresanstieg seit Ende 2021.

„Die Preisdynamik am Mietmarkt hat sich nach den hohen Steigerungen der letzten Jahre deutlich abgekühlt“, erklärt Jonas Zdrzalek, Projektleiter des GREIX am Kiel Institut. „Im Durchschnitt steigen die Mieten nur noch im gleichen Tempo wie die Inflation. Zugleich werden Wohnungen schneller vermittelt, was den anhaltend hohen Bedarf an Wohnraum verdeutlicht.“

Unterschiedliche Entwicklung in den Großstädten

In den acht größten deutschen Städten zeigt sich im Quartalsvergleich ein uneinheitliches Bild. So haben die Mieten in Leipzig mit einem Plus von 1,1% und in Düsseldorf mit einem Plus von 0,7% am stärksten zugelegt. In München, Frankfurt am Main und Köln war eine Zunahme von jeweils 0,5% zu verzeichnen, in Stuttgart von 0,3%. Leichte Rückgänge zeigten sich in Hamburg mit -0,2% und Berlin mit -0,3%.

Beim Mietniveau klafft die Schere laut der Experten vom Kiel Institut wei auseinander: In München war die durchschnittliche Kaltmiete im dritten Quartal mit 22,96 Euro pro Quadratmeter am höchsten, gefolgt von Frankfurt am Main mit 17,55 Euro. Stuttgart (16,11 Euro), Berlin (15,82 Euro), Hamburg (15,62 Euro) sowie Köln (15,21 Euro) bewegen sich Mittelfeld, Düsseldorf (14,40 Euro) und Leipzig (10,14 Euro) bilden die Schlusslichter bei den Metropolen. Im gewichteten Durchschnitt über alle 37 Städte und Regionen hinweg betrug der Quadratmeterpreis 14,16 Euro. 

 

Dynamik bei Mietpreisen hat sich deutlich abgeschwächt

 

Zur Entwicklung in kleineren Städten

Deutlich gestiegene Mieten weisen Potsdam mit einem Plus von 3,4% und Erfurt mit einem Plus von 3,2% auf. Spürbare Steigerungen sind auch in Nordrhein-Westfalen, in Hamm, Mönchengladbach und Wuppertal zu verzeichnen. Rückgänge gab es in Bielefeld (-1,3%), Bocholt (-0,6%) und Münster (-0,4%). Mit 14,48 Euro pro Quadratmeter in Potsdam, 14,27 Euro in Augsburg und 13,74 Euro in Münster bewegen sich die Mietpreise in einigen kleineren Städten auf Großstadtniveau. Das untere Feld bilden Chemnitz (6,15 Euro), Gelsenkirchen (7,42 Euro) und Duisburg (8,21 Euro).

Vermarktungsdauer abermals gesunken

Die Zahl der Mietwohnungsangebote ist im Vergleich zum Vorquartal um 3,8%, war im langfristigen Vergleich aber gering. Laut GREIX rund 15% weniger als im Jahr 2015. In Hamburg und Leipzig ist die Zahl der Inserate seitdem fast um die Hälfte geschrumpft.

Die durchschnittliche Inseratsdauer hat sich im dritten Quartal 2025 auf gut 24 Tage verringert und damit knapp 1 Tag weniger als noch im Vorquartal und gut 4 Tage weniger gegenüber dem Vorjahresquartal. Zum Vergleich: Zu Beginn der Datenerfassung vor rund 10 Jahren lag die Inseratsdauer im Schnitt bei 34 Tagen, zwischenzeitlich allerdings kurzzeitig auf einem noch minimal niedrigeren Niveau als jetzt, wie es von den Experten vom Kiel Institut heißt. 

Weiterhin knappes Angebot

„Diese Zahlen zeigen, dass die Angebotsknappheit trotz moderater Preisentwicklung anhält. Selbst bei nur moderaten Mietsteigerungen ist der Markt für Wohnungssuchende vor allem in Metropolen äußerst angespannt“, sagt Zdrzalek. Ohne einen spürbaren Zuwachs an Neubauten werde sich die Lage kaum entspannen.

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