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Tablet statt Tabletten: So ticken die „neuen alten“ Kunden

Die Generation 50plus stellt einen wachsenden und bedeutsamen Faktor für die Finanzdienstleistungsbranche dar. Jedoch haben ältere Menschen besondere Bedürfnisse und Ansprüche an die Beratung. Helmut Muthers, Autor und Herausgeber von Fach- und Hörbüchern, erklärt, worauf Vermittler besonders achten sollten, um erfolgreich zu sein.

<p>&bdquo;Herr M&uuml;ller, wie war denn Ihr Beratungsgespr&auml;ch? Konnten Sie dem alten Meier noch ein paar Investmentfonds verkaufen?&ldquo; &bdquo;Bedauerlicherweise nicht, ich wei&szlig; auch nicht so recht, was da falsch gelaufen ist. Ich habe ihm verschiedene Angebote unterbreitet, aber er lie&szlig; sich einfach nicht festlegen. Pl&ouml;tzlich ist er aufgestanden und einfach gegangen. Irgendwie komisch.&ldquo; So oder &auml;hnlich k&ouml;nnten heutzutage Gespr&auml;che zwischen zwei Finanzberatern &uuml;ber ein Gespr&auml;ch mit &auml;lteren Kunden ablaufen. Tatsache ist, dass die fr&uuml;her erfolgreichen Verkaufskonzepte heute kaum noch wirken. Wir befinden uns mitten in einem massiven gesellschaftlichen Umbruch. Wir sind Zeugen und Teil einer demografischen Ver&auml;nderung, wie es sie noch nie gab. Mehr als 40% der Bev&ouml;lkerung, fast 35 Millionen Menschen, geh&ouml;ren zur Generation 50plus und es werden immer mehr. Sie sind aber nicht nur die einzige wachsende, sondern auch die reichste Kundengruppe und stellen einen bedeutsamen Faktor f&uuml;r die gesamte Finanzdienstleistungsbranche dar. Um sich das wirtschaftliche Potenzial dieser Kunden zu sichern, m&uuml;ssen die Finanzunternehmen ihre Hausaufgaben machen und ihren Vertrieb auf die &bdquo;neuen alten&ldquo; Kunden einstellen. Die Menschen sind noch nie so alt geworden wie heute. Heute 60-J&auml;hrige f&uuml;hlen sich wie Mitte 40 und wollen so behandelt werden. Und: Wer 50-J&auml;hrige heute als Kunden gewinnt, kann noch 30 Jahre Gesch&auml;ft mit ihnen machen. Bei den &auml;lteren Kunden &ouml;ffnen sich neue Chancen und Perspektiven &ndash; die Finanzinstitute m&uuml;ssen sie nur rechtzeitig erkennen und entsprechend handeln.</p>
<p>Dabei gilt es, sich von fatalen Irrt&uuml;mern schnellstens frei zu machen. Zum Beispiel der Vorstellung, dass &auml;ltere Kunden treu sind und man sich nicht weiter um sie bem&uuml;hen muss. Nur mit diesem Vorurteil ist zu erkl&auml;ren, dass ein gro&szlig;er Teil der Berater und Verk&auml;ufer geringsch&auml;tzig &uuml;ber ihre &auml;lteren Kunden redet und sie manchmal herablassend behandelt. Viele verstehen nicht, dass &auml;ltere Menschen einfach anders &bdquo;ticken&ldquo;, dass sie mehr Zeit f&uuml;r Entscheidungen brauchen und sich absichern wollen. Wer sie unter Druck setzt oder schnell die Geduld verliert, verliert sie auch als Kunden. Schlie&szlig;lich sind &auml;ltere Kunden Konsumprofis mit vielen Jahrzehnten Beratungs- und Kauferfahrung. Sie haben alles erlebt, sind belogen und betrogen worden, erinnern sich gut und vergessen nichts. Wenn ihre W&uuml;nsche nicht erf&uuml;llt werden oder sie sich unangemessen behandelt f&uuml;hlen, wechseln sie ohne zu z&ouml;gern das Unternehmen, auch wenn sie seit 30 Jahren Stammkunde sind. Sie kennen ihre Marktmacht, wissen, dass ohne sie nichts mehr l&auml;uft, und haben ihre Ma&szlig;st&auml;be f&uuml;r K.-o.-Kriterien in Sachen Verkauf neu definiert. Selbst 60-J&auml;hrige unterhalten heute im Durchschnitt drei Bankverbindungen und vergleichen die Service- und Leistungsbereitschaft der einzelnen Anbieter ganz genau. Seien Sie sich Ihrer &auml;lteren Kunden nie sicher. &Uuml;berzeugen und umwerben Sie sie, denn nur mit wirklich herausragendem Service k&ouml;nnen Sie bei den Generationen 50plus punkten.</p>
<h3>
Sie brauchen keine neuen Kunden. Nehmen Sie die Alten.</h3>
<p>Bis zu 100% der verm&ouml;genden Kunden von Finanzdienstleistungsunternehmen sind &auml;lter als 50. Doch leider fehlt es vielen Beratern und Verk&auml;ufern h&auml;ufig am n&ouml;tigen Fingerspitzengef&uuml;hl und einem engagierten Dienstleistungsverst&auml;ndnis. Selten sind sie ausreichend f&uuml;r eine angemessene Ansprache und ein passendes Verhalten gegen&uuml;ber &auml;lteren Menschen geschult. Besonders junge Mitarbeiter brauchen unbedingt Unterst&uuml;tzung, um die besonderen Bed&uuml;rfnisse, W&uuml;nsche und Erwartungen &auml;lterer Kunden zu verstehen. Fragen Sie sich, ob Sie sich mit Mitte 20 vorstellen konnten, welche Anforderungen ein 60-J&auml;hriger an einen Makler, seine Bank, Versicherung oder Verm&ouml;gensberatung hat?</p>
<p>Fakt ist, die &bdquo;Alten&ldquo; von heute sind alles, nur nicht alt. Fr&uuml;her waren die Markenzeichen der Gro&szlig;mutter die Kittelsch&uuml;rze und der Dutt. Heutige Gro&szlig;m&uuml;tter sehen blendend aus, gehen zur Kosmetikerin, kleiden sich modisch und heiraten mit 65 noch ein weiteres Mal. Fr&uuml;her bereiteten sich M&auml;nner mit 50 auf ihren Ruhestand vor, heute legen sie dann erst richtig los. &Auml;ltere Menschen sind heute fitter, mobiler, informierter, selbstbewusster, kritischer und anspruchsvoller als alle Generationen vor ihnen. Wer &Auml;ltere als Senioren anspricht, hat keine Chance.</p>
<h3>
Kunden halten statt absto&szlig;en!</h3>
<p>Auf die Frage &bdquo;Was sollte Ihre Bank besser machen?&ldquo; antworteten 78% der &uuml;ber 60-j&auml;hrigen Teilnehmer einer Umfrage: &bdquo;Eine Beratung, die absolut klar und verst&auml;ndlich ist.&ldquo; Es scheint, dass die &auml;lteren Kunden ihre Berater nicht (mehr) verstehen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes verstanden 91% der Versuchsteilnehmer (&uuml;berwiegend Akademiker) den Auszug aus einem Versicherungstext &ndash; auch nach mehrmaligem Lesen &ndash; nicht. Zwei Drittel der &Auml;lteren lehnen Anglizismen ab &ndash; weil sie die englische Sprache nicht verstehen. Wer aber von seinen Kunden nicht verstanden wird, der verkauft weniger. Und anders als &bdquo;fr&uuml;her&ldquo; brechen &auml;ltere Kunden ein Beratungs- oder Verkaufsgespr&auml;ch, gerne unter einem Vorwand, ab. Wenn Sie also Erfolg wollen, kommunizieren Sie klar, einfach und verst&auml;ndlich. Es ist heute kein Ausdruck von Kompetenz mehr, wenn Sie eine Sprache verwenden, die die Mehrheit der &auml;lteren Kunden nicht versteht. Beeindrucken werden Sie damit niemanden, eher vergraulen.</p>
<p>Hier weitere Tipps, mit denen Sie dauerhaft die Loyalit&auml;t der Kunden 50plus gewinnen:</p>
<ul>
<li>
Sie legen gro&szlig;en Wert auf pers&ouml;nliche Ansprache und Betreuung. Es ist daher ein absolutes No-Go, wenn der neue Berater auch beim dritten Termin den Namen des Kunden noch nicht kennt.</li>
<li>
Erm&ouml;glichen Sie Ihren Kunden eine bequeme Erledigung der Finanzangelegenheiten: Viele Dinge lassen sich einfach per Telefon oder E-Mail regeln. Bieten Sie zus&auml;tzlich auch die M&ouml;glichkeit von Terminen bei den Kunden zu Hause an.</li>
<li>
&Auml;ltere Kunden lieben pers&ouml;nliche Kontakte und Telefonanrufe von vertrauten Personen. Setzen Sie daher auf einen guten Kundenkontakt &ndash; und das nicht nur zum Geburtstag und zu Weihnachten. Rufen Sie beispielsweise einen Stammkunden an, um ihm anl&auml;sslich der 5-j&auml;hrigen Gesch&auml;fts&shy;beziehung zu gratulieren, oder melden Sie sich zwischendurch auch einfach mal ohne konkreten Anlass.</li>
<li>
Machen Sie individuelle Geschenke statt der langweiligen Flasche Wein oder dem Blumenstrau&szlig; f&uuml;r die Frau.</li>
</ul>
<p>Den Text lesen Sie auch in AssCompact 06/2017, Seite 94 f.</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/B9FDB904-174C-44C6-8897-B29595F82559"></div>

 
Ein Artikel von
Von Helmut Muthers

Was zählen Fakten noch im „postfaktischen“ Zeitalter?

Postfaktisch? Alternative Fakten? Können Donald Trump und die sozialen Medien Aristoteles’ Säulen der Rhetorik wirklich ins Wanken bringen? Nein, sie werden nicht fallen. Gerade im Business sind Fakten Fakten und Logik ist Logik. Während manche Politiker alles dafür tun, die wissenschaftliche Kunst der Rhetorik in Verruf zu bringen, sollte einen das im Geschäftsleben nicht wirklich tangieren.

<p>In seinem Werk &bdquo;Rhetorik&ldquo; erkl&auml;rt Aristoteles bereits vor 2.300 Jahren die immer aktuellen drei Arten des &Uuml;berzeugens: Logos, Ethos und Pathos. Aristoteles nannte sie auch die &bdquo;drei &uuml;berzeugenden Appelle&ldquo;. In einfachen Worten bieten diese drei griechischen Begriffe einem Gegen&uuml;ber oder Pub&shy;likum Antworten auf drei fundamentale Fragen: 1. Hat unsere Kommunikation Sinn? Logos ist die Logik. 2. Sind wir glaubw&uuml;rdig? Ethos ist Ihre Glaubw&uuml;rdigkeit als Redner. 3. F&uuml;hlen sich unsere Gegen&uuml;ber mit uns verbunden? Pathos ist die Emotion.</p>
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<p>In der Finanzbranche sind die meisten Leute auf der Logos-Seite gut vorbereitet. Sie kennen ihre Produkte und Services gut. Sie kennen die Prozesse, die Statistiken, die Vorteile. Aber Logos alleine reicht nicht. F&uuml;r mehr &Uuml;berzeugungskraft braucht es Logos, Ethos und Pathos. Die oben stehende Tabelle zeigt auf einen Blick &uuml;berzeugende Inhaltselemente f&uuml;r mehr Logos, mehr Ethos und mehr Pathos in Vortr&auml;gen und in der Kommunikation generell:</p>
<h5>
Hat unsere Kommunikation Sinn?</h5>
<p>Zahlen, Daten, Fakten &ndash; 99,99% aller PowerPoint-Folien sind vollgekleistert mit Logos: Kapitalmarktrenditen, Discounted Cash Flows, Zinsarbitrage, ROI, ... Das Ganze am besten noch garniert mit generischem Business-Jargon: Mehrwerte, kritische Massen und, wie k&ouml;nnte es anders sein, Win-win-Situationen. Es st&ouml;rt nicht, es tut nicht weh, weil es fast alle so machen. Man ist unter seinesgleichen. Banker, Versicherungsmakler, Unternehmensberater &ndash; fast alle sprechen die gleiche logische, business&shy;eloquente Sprache.</p>
<p>Die Herausforderung: wir reden wie Imagebrosch&uuml;ren. Ein Versprechen jagt das n&auml;chste: &bdquo;Mit unserem Produkt werden Sie Ihre finanzielle Unabh&auml;ngigkeit steigern.&ldquo; &bdquo;Nehmen Sie heute Steuervorteile f&uuml;r morgen mit.&ldquo; &bdquo;Unser Produktportfolio basiert auf Qualit&auml;t und Erfahrung.&ldquo;</p>
<p>Wenn wir sagen, was wir machen, ist das ein Versprechen. Wenn wir sagen, was wir gemacht haben, ist das ein Beweis. Unser logisches Hirn bezweifelt Versprechen und es liebt Beweise in Form von spezifischen Beispielen.</p>
<p>Spezifische Beispiele von finanzieller Unabh&auml;ngigkeit, zuk&uuml;nftigen Steuervorteilen oder Qualit&auml;t und Erfahrung haben deshalb mehr Sinn. Wie hei&szlig;t der Kunde? Was war das Problem? Was war die L&ouml;sung? Welches Produkt? Mit welchem Ergebnis? Je spezifischer, umso besser.</p>
<h5>
Sind wir glaubw&uuml;rdig?</h5>
<p>Menschen gehen gerne davon aus, dass ihnen geglaubt wird. Doch ist dem wirklich so? F&uuml;r Freunde und Familienmitglieder k&ouml;nnen wir glaubw&uuml;rdig sein. F&uuml;r Kollegen und Gesch&auml;ftspartner ebenfalls, aber was ist mit all den Menschen, die uns (noch) nicht kennen?</p>
<p>F&uuml;r einen Rhetoriker ist der Aufbau von Kredibilit&auml;t harte Arbeit. Inhaltlich kann man beispielsweise seine Reputation und Expertise vermitteln. Ethos bildende Anekdoten in Form von gelernten Lektionen schlagen dabei uns&auml;gliche &bdquo;&Uuml;ber mich&ldquo;-Folien in PowerPoint. Menschen lieben Geschichten, Lebensl&auml;ufe finden sie auf XING oder LinkedIn. Auch mit Zitaten von Reputationsgiganten wie Warren Buffett stehlen wir Glaubw&uuml;rdigkeit auf elegante Weise, ohne Dieb zu sein. Ein dritter Weg f&uuml;r mehr Kredibilit&auml;t ist das Suchen nach Gemeinsamkeiten. Gemeinsamkeiten bauen Vertrauen auf. Mehr Vertrauen, mehr Glaubw&uuml;rdigkeit und vice versa. Wie finden wir Gemeinsamkeiten als Redner? Wir stellen Fragen.</p>
<p>Wir schenken Menschen auch mehr Glauben, wenn sie Autorit&auml;t ausstrahlen. Ob auf einer B&uuml;hne auf der DKM vor 500 Leuten oder im Besprechungsraum mit einer Handvoll potenzieller Kunden, es gilt immer die gleiche Formel:</p>
<p>Autorit&auml;t = offene K&ouml;rpersprache + direkter Blickkontakt + Stimmvariation</p>
<h5>
F&uuml;hlen sich unsere Gegen&uuml;ber mit uns verbunden?</h5>
<p>Viele Gesch&auml;ftsleute oder besser die massive Mehrheit von Gesch&auml;ftsleuten ist &uuml;berzeugt, dass Emotion in der Businesskommunikation nichts verloren hat. Falsch!</p>
<p>Wir haben ein logisches Hirn und ein emotionales Hirn. Hirntechnisch treffen wir keine einzige Entscheidung ohne emotionale Aktivierung. Und wenn sich Emotionen und Logik streiten, gewinnt immer nur einer. Warum also diese M&auml;r von der emotionslosen Businesskommunikation?</p>
<p>Zugegeben, in der zahlengetriebenen Finanzwelt w&auml;re es fatal, Logos g&auml;nzlich durch Pathos zu ersetzen. Fakt ist aber: Ein exzellenter Rhetoriker spricht immer auch die Emotionen seiner Zuh&ouml;rer an.</p>
<p>Deshalb empfiehlt es sich, Pathos zum Logos hinzuzuf&uuml;gen bzw. Logos geschickt in Pathos einzubinden. Metaphern zum Beispiel sprechen unsere Emotionen an. Aristoteles sagte: &bdquo;Das mit Abstand Gro&szlig;artigste ist es, die Metapher gemeistert zu haben.&ldquo; Warum also &uuml;berlassen wir im Business das metaphorische Feld g&auml;nzlich der Werbung oder Eltern, die mit ihren sechsj&auml;hrigen Kindern sprechen? Der Wert der Metapher ist universell: &bdquo;Wie k&ouml;nnen wir bestehen im Treibsand der Altersvorsorge?&ldquo; &bdquo;Unsere Finanzprodukte sind Balsam f&uuml;r die M&auml;rkte.&ldquo; &bdquo;Unser Produktportfolio ist ein Roulettetisch. Nur bei uns ist der Kunde die Bank.&ldquo;</p>
<p>Neben der Metapher sprechen auch pers&ouml;nliche Geschichten mit dem emotionalen Hirn der Zuh&ouml;rer. &bdquo;Ich hatte gestern einen Kundentermin&ldquo;, ist keine Geschichte. Geschichten starten an einem Zeitpunkt in der Vergangenheit. Geschichten brauchen eine Situationsbeschreibung, die am besten mehrere unserer f&uuml;nf Sinne anspricht (nicht nur den visuellen). Geschichten brauchen Charaktere mit Namen, Aussehen und Pers&ouml;nlichkeit. Geschichten brauchen eine Herausforderung, einen &bdquo;Kampf&ldquo; sowie eine Klimax. Und am allerwichtigsten: eine Lektion!</p>
<p>Jahrtausendelang war die Geschichte der Star am Lagerfeuer. Heute &uuml;berlassen wir Netflix und Co. das Geschichtenerz&auml;hlen. Warum? Unser Gehirn liebt Geschichten. Unsere Zuh&ouml;rer k&ouml;nnen sich mit ihnen identifizieren. Mehr als alles andere schaffen unsere Geschichten Verbundenheit mit unseren Zuh&ouml;rern. Und die gute Nachricht? Jede Zahl, jede Datenreihe, jede wissenschaftliche Studie k&ouml;nnen wir als Kommunikatoren in Geschichten packen.</p>
<p>Donald Trump und die sozialen Medien werden Aristoteles&rsquo; S&auml;ulen nicht ins Wanken bringen. Selbst wenn alternative Fakten hier und da ein Strohfeuer anrichten sollten, werden Fakten Fakten bleiben. Und gerade im Business werden wir auch weiterhin Menschen &uuml;berzeugen und zu Handlung bewegen k&ouml;nnen. Mit Logos, Ethos und Pathos.</p>
<p>Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 05/2017, Seite 88 f.</p>
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Ein Artikel von
Von Florian Mück

So finden Sie Ihre Mitarbeiter der neuen Generation

Der Versicherungsvertrieb braucht Nachwuchs, doch tut sich schwer bei der Gewinnung junger Mitarbeiter. Andreas Buhr, der Experte für Führung im Vertrieb, zeigt, was die Finanz- und Versicherungsdienstleister über die Generation Y und für ein erfolgreiches Recruiting 3.0 wissen müssen.

<p>Sinn schl&auml;gt Status, Gl&uuml;ck schl&auml;gt Geld, &bdquo;frei gestalten&ldquo; schl&auml;gt &bdquo;arbeiten m&uuml;ssen&ldquo;, Life-Work- Balance schl&auml;gt Work-Life-Balance. Die Generation Y tickt grundlegend anders als die Generationen fr&uuml;her. Geld und Prestige haben f&uuml;r die 20- bis 30-J&auml;hrigen weniger Gewicht als berufliche Selbstbestimmung, ein positives Betriebsklima, ein gutes Firmenimage aufgrund f&uuml;r sie passender Werte und die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben. F&uuml;r die Finanz- und Versicherungsunternehmen bedeutet das: Sie m&uuml;ssen umdenken. Und zwar schnell. Denn zum einen herrscht in der Branche immer noch vielfach eine Unternehmenskultur vor, die junge Talente eher abschreckt. Zum anderen ist es mit dem Image des Versicherungsvertriebs ohnehin nicht zum Besten bestellt. Hinzu kommt: Die Assekuranz braucht dringend Nachwuchs. Die Personalsituation sieht hier alles andere als rosig aus: Weniger als 5% der Vermittler sind unter 30 Jahre alt, mehr als die H&auml;lfte &auml;lter als 50 Jahre &ndash; und ca. ein Drittel bis die H&auml;lfte von Letzteren werden in den kommenden 10 bis 15 Jahren in den Ruhestand abwandern, wie eine Studie der Versicherungsforen Leipzig und der Fachhochschule Dortmund zeigt.</p>
<p>Dass aufgrund des Fachkr&auml;ftemangels quasi ein Rollenwechsel entstanden ist, erschwert die Situation zus&auml;tzlich: Die Talente der Generation Y wissen, dass der Kreis an qualifizierten Nachwuchsf&uuml;hrungskr&auml;ften schrumpft, dass Fach- und F&uuml;hrungskr&auml;fte extrem umworben sind. Sie bringen daher ein ganz anderes Selbstvertrauen mit als ihre Vorg&auml;nger, fordern, stellen Anspr&uuml;che. Sie sind &uuml;ber ihre potenziellen Arbeitgeber viel besser informiert als fr&uuml;her &ndash; und stellen mit alldem den Bewerbungsvorgang auf den Kopf: Gute Bewerber im Vertrieb k&ouml;nnen sich heute ihren Arbeitgeber aussuchen.</p>
<h3>
Der Mitarbeiter 3.0 sucht nicht &ndash; er will gefunden werden</h3>
<p>Der Versicherungsvertrieb ist in Sachen Recruiting junger Mitarbeiter &ndash; ich nenne sie auch Mitarbeiter 3.0 &ndash; also extrem gefordert. Dies vor allem auch, weil die Regeln der Suche derzeit neu geschrieben werden. Es gilt Recruiting 3.0! Wer heute eine klassische Stellenanzeige in der Tageszeitung schaltet, bekommt kaum noch Resonanz. Der Mitarbeiter 3.0 schaut nicht im Stellenteil des Westfalenblatts oder irgendeiner anderen Zeitung seiner Region, ob eine neue Chance auf ihn wartet. Der Mitarbeiter 3.0 sucht meist nicht &ndash; er will gefunden werden und stellt Personaler damit vor eine gro&szlig;e Herausforderung: Heute ist es so, dass Unternehmen sich geradezu beim Mitarbeiter bewerben m&uuml;ssen, nicht umgekehrt. Die Besten der Besten unter den Vertrieblern jedenfalls schreiben schon lange keine Bewerbungen mehr!</p>
<p>Was k&ouml;nnen Sie tun? Wie finden Sie die f&uuml;r Sie passenden jungen Nachwuchskr&auml;fte? Fest steht: Sie m&uuml;ssen Ihre Rekrutierungs-Strategie &auml;ndern. Neue Werkzeuge nutzen. Und: Sie m&uuml;ssen pers&ouml;nlicher werden! Verlassen Sie die starren Regeln der fr&uuml;heren Mitarbeitersuche. Diese findet heutzutage immer und &uuml;berall statt! Zumindest &uuml;berall dort, wo sich Profis aus der Branche aufhalten: auf Messen, auf Veranstaltungen, unterwegs! Und nat&uuml;rlich auch im Web 3.0, in den sozialen Medien, in Foren &ndash; und auf Online-Jobb&ouml;rsen.</p>
<h3>
Online-Jobb&ouml;rse statt Stellenmarkt</h3>
<p>Online-Stellenb&ouml;rsen haben schon l&auml;ngst die klassische Aufgabe der Stellenanzeige &uuml;bernommen. Mit Vorteilen f&uuml;r Unternehmen und Bewerber: Sie erreichen mehr potenzielle Kandidaten. Denn die Jobb&ouml;rsen im Internet werden von mehr Menschen genutzt als Ihre regionale Tageszeitung Leser hat. Dabei informieren die meisten Online-Stellenportale ihre Kunden regelm&auml;&szlig;ig per Newsletter &uuml;ber offene Vakanzen. Und: Die Kandidaten k&ouml;nnen sich schnell und unkompliziert &uuml;ber Ihr Unternehmen, Ihr Image erkundigen.</p>
<p>Aber auch Ihre potenziellen Bewerber selbst hinterlassen auf stepstone.de, monster.de, jobware.de, experteer.de sowie auf dem speziell f&uuml;r die Versicherungsbranche gegr&uuml;ndeten Portal versicherungskarrieren.de ihr Profil. Denn auch wenn er aktuell nicht auf der Suche ist &ndash; f&uuml;r interessante Angebote ist der Mitarbeiter 3.0 immer offen. Vor allem f&uuml;r Angebote von Unternehmen, mit denen er sich identifizieren kann, die &auml;hnliche Wertvorstellungen haben wie er selbst.</p>
<p>Mein Tipp an dieser Stelle: Definieren Sie im Vorfeld Ihrer Suche Ihre pers&ouml;nlichen Anforderungskriterien und Schl&uuml;sselw&ouml;rter. Das hilft, klare Suchprofile und Schlagw&ouml;rter in die Suchmaske einzugeben. Und es f&uuml;hrt automatisch dazu, dass Sie sich selbst dar&uuml;ber klar werden (und festlegen), wen Sie eigentlich genau suchen.</p>
<h3>
Das Web 3.0 als Bewerberplattform</h3>
<p>Das Web 3.0 bietet aber noch weitaus mehr als einzelne Online-Stellenb&ouml;rsen. Es ist eine einzige gro&szlig;e Bewerberplattform. Denn strikte Trennung von Privatem und Beruflichem ist schon l&auml;ngst pass&eacute;. Die Grenzen verschwimmen &ndash; sowohl bei Facebook und Twitter als auch in klassischen B2B-Netzwerken wie XING oder LinkedIn. Das hei&szlig;t aber auch: Versicherungsunternehmen auf der Suche nach neuen Mitarbeitern f&uuml;r den Vertrieb m&uuml;ssen aktiver werden. Sie m&uuml;ssen auf potenzielle Kandidaten zugehen, sie einfach auch direkt &uuml;ber die Netzwerke ansprechen.</p>
<p>Beispiel XING: Die Mitglieder-Profile hier geben zahlreiche M&ouml;glichkeiten, sich &uuml;ber potenzielle Kandidaten zu informieren und diese dann gezielt anzusprechen. Durch die &bdquo;erweiterte Suche&ldquo; k&ouml;nnen Sie nach Positionen, Branchen oder aktuellen bzw. ehemaligen Arbeitgebern suchen. Das hilft dabei, die Liste potenzieller Kandidaten einzuschr&auml;nken, um nur mit den wirklich interessanten Kontakt aufzunehmen. Und wer eine Premiummitgliedschaft hat, der sieht sogar, wer sich sein Profil angesehen hat.</p>
<p>Aber nicht nur das Business-Portal XING sowie LinkedIn, das &auml;hnlich funktioniert, sollten zur Mitarbeitersuche genutzt werden. Auch bei Facebook gilt es anzudocken. Das funktioniert nicht so komfortabel wie bei XING, weil hier nicht gezielt nach Kompetenzen und Erfahrungen gesucht werden kann. Wenn Sie einen Mitarbeiter &uuml;ber Facebook finden m&ouml;chten, m&uuml;ssen Sie selbst auch gefunden werden! Seien Sie also aktiv. Pflegen Sie Ihre Fanpage, posten Sie regelm&auml;&szlig;ig und achten Sie dabei auf eine zielgruppengerechte Bewerberansprache.</p>
<h3>
Die Generation Y ist schnell wechselbereit</h3>
<p>Lassen Sie au&szlig;erdem immer Ihr Netzwerk wissen, wenn Sie kompetente junge Mitarbeiter suchen. Erw&auml;hnen Sie es bei Gespr&auml;chen mit Kollegen, im Bekanntenkreis oder auch bei Kunden. Die Chancen stehen insgesamt gut, dass der eine oder andere Ihrer Kontakte jemanden kennt, der gerade mit seiner beruflichen Situation unzufrieden ist. Der offen ist f&uuml;r attraktive, gute Angebote. Laut einer aktuellen Umfrage von Deloitte fackelt die Generation Y nicht lange, wenn sie beruflich unzufrieden ist, sondern streckt sofort ihre F&uuml;hler nach einem neuen Job aus. Empfehlungsmarketing wird daher auch im Rahmen der Mitarbeitersuche immer wichtiger. Fackeln auch Sie nicht lange, legen Sie los!</p>
<p>Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 12/2016, Seite 114 f.</p>
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Ein Artikel von
Andreas Buhr

Wie man mit der richtigen Geschichte am Türsteher im Gehirn vorbeikommt

Dr. Veit Etzold - Speaker, Berater und erfolgreicher Thrillerautor - erklärt, wie man mit der richtigen Story am Türsteher im Gehirn vorbeikommt und wie das Story-Element in die Finanzwelt übertragen werden kann.

<p>W&auml;hrend meines Studiums arbeitete ich als Berater in einem Strukturvertrieb. Die Berater dort waren gute Storyteller: Sie nahmen dem Kunden die Angst vor der Aktie, indem sie den gesamten Tagesablauf des Kunden in einer Art Customer Journey skizzierten und zeigten, dass jeder doch immer mit Produkten zu tun habe, die von Aktiengesellschaften kommen.</p>
<p>Dein Wecker klingelt. Von Siemens. Aktiengesellschaft.</p>
<p>Du isst Toast. Von Metro. Aktiengesellschaft.</p>
<p>F&ouml;hnst dir die Haare. Auch Siemens.</p>
<p>Liest die Zeitung. Axel Springer. Aktiengesellschaft.</p>
<p>Steigst ins Auto. BMW. Aktiengesellschaft.</p>
<p>Gehst zur Arbeit. Bayer. Auch eine Aktiengesellschaft.</p>
<p>Bekommst einen Anruf von der Allianz. Ebenfalls eine Aktiengesellschaft.</p>
<p>Trinkst abends ein Guiness. Diageo. Aktiengesellschaft.</p>
<p>Schaust abends Streaming TV. Amazon Prime. Aktiengesellschaft.</p>
<p>Tr&auml;umst nachts von einem Porsche. Auch eine Aktiengesellschaft.</p>
<p>Wenn &uuml;berall Aktiengesellschaften waren, konnte die Welt wohl ohne Aktiengesellschaften nicht existieren. Also w&uuml;rde es diese AGs auch noch eine Weile geben. Was sie zu einer durchaus guten Anlagem&ouml;glichkeit machten.</p>
<p>Diese Art von Storys in der Finanzbranche haben mich schon damals fasziniert. Und mir gezeigt: Je abstrakter ein Produkt ist, desto besser muss die Story sein. Sp&auml;ter war ich Trainee und Verm&ouml;gensberater bei der Dresdner Bank, bevor ich dann im Bereich Financial Services bei der Boston Consulting Group keine Bankkunden, sondern gleich Banken beraten habe. Die Herausforderung war immer die gleiche: Wie mache ich ein abstraktes Produkt, wie es Banken anbieten, greifbar, nachvollziehbar und am Ende begehrenswert?</p>
<h3>
Fachidiot schl&auml;gt Kunden tot</h3>
<p>&bdquo;Fachidiot schl&auml;gt Kunden tot&ldquo;, hie&szlig; eine Weisheit in dem Strukturvertrieb. Die Finanzbranche glaubt allerdings h&auml;ufig, dass Komplexit&auml;t vom Kunden als Kompetenz angesehen wird. Doch das Gegenteil ist der Fall. Produktnamen wie &bdquo;Rainbow Barriere Euro Stoxx 50 Bonus Zertifikat&ldquo; tragen nicht zu gr&ouml;&szlig;erer Klarheit bei. Und so neigen nach wie vor viele Verm&ouml;gensberater dazu, den Kunden mit Informationen zu &uuml;berfrachten, anstatt eine spannende Story zu ihren Produkten zu erz&auml;hlen. Weil wir glauben, dass Masse Klasse ist. Und nicht glauben, dass weniger mehr sein kann.</p>
<p>Aber wenn Sie in einem Restaurant sitzen w&uuml;rden, was w&uuml;rden Sie lieber essen: ein Steak oder gleich eine ganze Kuh? Wahrscheinlich das Steak, auch wenn Sie mit der Kuh dar&uuml;ber hinaus noch das Fell, die H&ouml;rner, die Hufe, eventuell Milch und sonstiges dazu&shy;bekommen w&uuml;rden. Gute Vertriebler servieren ihre Produktvorteile ebenfalls h&auml;ppchenweise. Sie haben von Krimiautoren gelernt, dass man Spannung nur dadurch aufbaut, indem man nicht auf der ersten Seite schreibt, dass der M&ouml;rder der G&auml;rtner ist. Und Sie wissen, dass besonders abstrakte und nicht greifbare Finanzprodukte immer eine gute Story brauchen, um f&uuml;r den Kunden verst&auml;ndlich zu sein.</p>
<h3>
Die Macht von spannenden Geschichten</h3>
<p>Nicht jede Story, an die wir uns erinnern, hilft uns im Job weiter. Aber dennoch erinnern wir uns. Warum eigentlich? Wie kommt es, dass Menschen freiwillig bis 3 Uhr nachts wach bleiben, auch wenn sie morgens fr&uuml;h aufstehen m&uuml;ssen, um irgendeinen Bestseller zu lesen, und daf&uuml;r auch noch Geld bezahlen &ndash; w&auml;hrend teure, hochglanzlackierte und f&uuml;nffarbige Wertpapierprospekte, die von der Bank auch noch kostenlos an den Kunden verteilt werden, normalerweise ungelesen im M&uuml;lleimer landen? Und wieso sitzen Zuschauer bei &bdquo;The Dark Knight&ldquo; oder &bdquo;Herr der Ringe&ldquo; fast drei Stunden geduldig im Kino, zahlen vorher 10 Euro, kaufen die DVD und empfehlen den Film auch artig weiter &ndash; w&auml;hrend in Pr&auml;sentationen im Unternehmen nach f&uuml;nf Minuten fast alle entweder ihre Mails checken, durch Facebook scrollen oder gleich einschlafen? Und vor allem: Das Meiste, was wir in Krimis oder Filmen sehen, enth&auml;lt keine wichtigen Informationen, die uns in unserem Job helfen.</p>
<p>Ja, wir erfahren, dass Frodo den Ring nach Mordor bringen muss. Nur was hilft uns das? Die 20% Kunden, die wir noch nicht angesprochen haben, die Killer Application f&uuml;r den perfekten Vertrieb oder das Segmentierungstool, das ein f&uuml;r alle Mal die Spreu vom Weizen trennt, haben wir nicht vermittelt bekommen. Doch unserem Gehirn ist das egal! Denn dennoch erinnern wir uns an gute und spannende Geschichten. Was dazu f&uuml;hrte, dass ich dachte: Das will ich auch k&ouml;nnen! Und ich entschied mich, einen Thriller zu schreiben. So &auml;hnlich wie Dan Brown. Das war 2006. Mittlerweile bin ich Thrillerautor und versuche, genau die Elemente zu finden, die eine Story spannend machen. Und zu vermitteln, was zum Beispiel Vertriebs&shy;organisationen davon lernen k&ouml;nnen.</p>
<h3>
Menschen sind Storyteller</h3>
<p>Die Begr&uuml;ndung, warum wir uns an Storys so erinnern, ist simpel: Wir Menschen sind geborene Storyteller. Durch Storys haben wir uns seit der Steinzeit unsere &Uuml;berlebenspraktiken in einer feindlichen Welt erkl&auml;rt. Wie man das Mammut besiegt, wie man dem S&auml;belzahntiger ausweicht und wie man das Feuer in der H&ouml;hle nicht ausgehen l&auml;sst. Unser Gehirn ist dabei nicht nur eine Speichereinheit. Es ist auch ein Mechanismus, der unser &Uuml;berleben sichert. Darum wei&szlig; das Gehirn: Wenn Storys erz&auml;hlt werden, erfahre ich etwas, wodurch ich in einer feindlichen Welt &uuml;berleben kann. An &Uuml;berlebenshinweise in Power Point kann sich unser Gehirn nicht erinnern. Denn unser Gehirn will Storys und Bilder h&ouml;ren und sehen und keine langatmigen Datenw&uuml;sten. Storys sind die Art und Weise, wie wir uns die Realit&auml;t erkl&auml;ren. Die ganz wichtigen Dinge werden in unserem Gehirn von der Amygdala (auch &bdquo;Angstzentrum&ldquo; genannt) verarbeitet. Dies ist sozusagen der &bdquo;Vorstandschef&ldquo; des Gehirns. Klar ist, dass dort alle hinwollen. Klar ist auch, dass dort, wie bei einem richtigen CEO, nicht alle hink&ouml;nnen. Darum hat die Amygdala nicht nur eine Vorzimmerdame, sondern gleich einen beinharten T&uuml;rsteher, den Hypothalamus. Und der winkt lieber Storys durch als faktenschwangere und trockene Datenw&uuml;sten. Power Point, Charts und Zahlenkolonnen geh&ouml;ren zu diesen unerw&uuml;nschten G&auml;sten. Erz&auml;hlen Sie hingegen eine gute Story, kommen Sie am T&uuml;rsteher im Gehirn vorbei und haben die volle Aufmerksamkeit des &bdquo;CEOs&ldquo; des Gehirns.</p>
<h3>
Das Story-Element in der Finanzwelt</h3>
<p>Die scheinbaren Nachteile der Finanzwelt, die Komplexit&auml;t, die Menge an Zahlen und Informationen, die scheinbar trockene Materie und die Vielzahl an Wettbewerbern sind sicherlich, im Vergleich zu typischen &bdquo;Impulskaufprodukten&ldquo; wie Schuhen, nicht zu untersch&auml;tzen. Sie sind aber immer noch gering im Vergleich zu den Vorteilen: &bdquo;Geld&ldquo;, sagt man, &bdquo;ist gedruckte Freiheit.&ldquo; Wo Sie dem Kunden helfen, mit seinem Geld erfolgreich zu sein, und ihn bestm&ouml;glich verstehen, erf&uuml;llen Sie Tr&auml;ume. Heute und in der Zukunft. Wo, wenn nicht im pers&ouml;nlichen Gespr&auml;ch, k&ouml;nnen Sie zeigen, dass Sie den Wendepunkt f&uuml;r das Desaster des Kunden parat haben, eine L&ouml;sung und damit ein Happy End? Gute Verm&ouml;gensberatung stellt den Kunden als Helden in den Mittelpunkt. Und wenn der Kunde einen anderen Kunden sieht, der das gleiche Problem hat wie er &ndash; wir k&ouml;nnten sagen &bdquo;vom gleichen Schurken bedr&auml;ngt wird&ldquo; &ndash; und dann ebenso sieht, wie dieses Problem von einem guten Berater elegant gel&ouml;st wurde, dann ist doch die naheliegende Reaktion: &bdquo;Das will ich auch haben! Genau das hat mir gefehlt!&ldquo;</p>
<p>Storytelling versucht nicht, dem Kunden etwas in den Kopf zu dr&uuml;cken. Storytelling ist kein Hard Selling, wie es manche Strukturvertriebe nutzen. Storytelling zieht den Kunden zu sich. &bdquo;Smart Selling&ldquo; statt &bdquo;Hard Selling&ldquo;. Und damit ist Storytelling wie geschaffen f&uuml;r anspruchsvolle Verm&ouml;gensberatung im gehobenen Segment. Und damit ma&szlig;geblich verantwortlich f&uuml;r Ihren Vertriebserfolg. Denn es gilt: &bdquo;To tell is to sell!&ldquo;</p>
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Ein Artikel von
Von Dr. Veit Etzold

Seien Sie Unternehmer im Verkauf!

Der Großteil selbstständiger Finanz- und Versicherungsberater beherzigt unternehmerische Grundregeln häufig nicht – und verschenkt dabei unter Umständen wertvollen Umsatz. Vertriebs­trainer Jörg Laubrinus gibt interessante Hinweise zum Selbst-Check.

<p>September 2014 &ndash; an einem Samstag kurz vor Mitternacht: Am Berliner Alexanderplatz dr&auml;ngen sich Menschenmassen vor einem neuen Shopping-Center. Um null Uhr &ouml;ffnet ein Elektromarkt zum allerersten Mal seine Pforten und tausende kaufw&uuml;tiger Menschen lassen sich zu sp&auml;ter Stunde nicht zweimal bitten. Die Menschen sind au&szlig;er Rand und Band, eine Glasfassade geht zu Bruch. Wer sich irgendwie ins Innere des Marktes gek&auml;mpft hat, der kauft, kauft, kauft ...!</p>
<p>In der Finanz- und Versicherungsbranche sieht die Welt anders aus. Da f&auml;hrt man als Vermittler schon mal am fr&uuml;hen Abend zu einem Interessenten in der Hoffnung, dass es sich rentiert. Also geht es 20 Kilometer raus aufs Land, um v&ouml;llig unentgeltlich eine wertvolle Serviceleistung zu erbringen. Ausgang? Rendite? Ungewiss!</p>
<p>Woher kommt diese Diskrepanz? Sind Flachbildschirme und Handys etwa wertvoller als finanzielle Freiheit, Altersvorsorge und Sicherheit in allen Lebenslagen? Wir alle wissen die Antwort. Doch warum entfacht die eine Branche einen Kundenansturm, w&auml;hrend die andere ihre Produkte und Dienstleistungen quasi hinterhertr&auml;gt?</p>
<p>Der Kundenansturm findet nicht statt, da viele Vermittler ihren Beruf als Berater, als Fachmann f&uuml;r Finanz- und Versicherungsfragen definieren, nicht jedoch als Unternehmer. Unternehmerische Grundtugenden &ndash; Unternehmensleits&auml;tze, Unternehmensstrategie, Personaleinsatz, Marketing, Controlling und, und, und &ndash; werden in der Regel nicht beherzigt. Genau hier dr&uuml;ckt der Schuh.</p>
<h3>
Den Unterschied machen!</h3>
<p>Ich frage die Teilnehmer meiner Seminare stets: &bdquo;Warum sollen sich die Menschen ausgerechnet an SIE wenden?&ldquo; und &bdquo;Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?&ldquo; Als Reaktion erhalte ich zumeist Schweigen. Wenn aber noch nicht einmal Sie wissen, weshalb die Menschen ausgerechnet bei Ihnen Kunde werden sollen, wie k&ouml;nnen Sie dann erwarten, dass Ihre Zielgruppe dies beantworten kann?</p>
<p>Wenn ich doch eine Antwort erhalte, dann fast immer: &bdquo;Ich biete eine seri&ouml;se und faire Finanz- und Versicherungsberatung.&ldquo; Meine Antwort: &bdquo;Ich wei&szlig; immer noch nicht, weshalb ich mich an Sie wenden soll! Jeder Marktteilnehmer bietet eine seri&ouml;se Beratung. Kennen Sie eine Pizzeria mit dem Alleinstellungsmerkmal &sbquo;Bei uns kriegen Sie Pizza&lsquo;?&ldquo; Selbstverst&auml;ndlich betrachten die Menschen Seriosit&auml;t, Vertrauensw&uuml;rdigkeit und Fachwissen als Grundvoraussetzung, die jeder Vermittler mitbringen muss. Mit diesem Motto tauchen Sie ein in die graue Masse der Marktteilnehmer: ununterscheidbar und v&ouml;llig austauschbar. Im Ged&auml;chtnis der Menschen bleiben Sie so nicht.</p>
<p>Es bedarf eines echten Alleinstellungsmerkmals, eines USPs. Honorarberater sind ein gutes Beispiel f&uuml;r Marktteilnehmer mit einem Unternehmensprofil, das sie f&uuml;r die Menschen unterscheidbar macht (ohne dabei dieses Verg&uuml;tungsmodell bewerten zu wollen). Oder wie w&auml;re es mit einem Fokus auf &ouml;kologisch und sozial nachhaltige Finanzprodukte? Das hat (noch) nicht jeder und bietet Ihnen die Chance, eine Nische zu besetzen.</p>
<p><b>Praxis-Check: Wodurch heben Sie sich von der Masse ab?</b></p>
<h3>
Zielgruppe definieren und spezialisieren!</h3>
<p>Ein Alleinstellungsmerkmal gegen&uuml;ber Ihrer direkten Konkurrenz k&ouml;nnen Sie auch durch die Wahl einer Zielgruppe erlangen. Falls Sie beispielsweise eine zweite Muttersprache sprechen, so ergibt sich die Zielgruppe fast von selbst: f&uuml;r Menschen, die (nur) diese Sprache sprechen. So etwas ist gefragt, auch die Vertriebssparten der gro&szlig;en Produktgeber haben dies l&auml;ngst erkannt und r&uuml;sten auf.</p>
<p>N&auml;chstes Beispiel: Einmal war ein ehemaliger Leistungssportler in einem meiner Seminare. Seine Zielgruppe sind, wie k&ouml;nnte es anders sein: Leistungssportler. Aus gutem Grund! Die Zielgruppe wei&szlig;, dass er ihre Bed&uuml;rfnisse, Sorgen und N&ouml;te, also ihre Lebenssituation versteht und nachempfinden kann. Das schafft Vertrauen. Sie m&uuml;ssen der Zielgruppe &uuml;brigens nicht zwingend angeh&ouml;ren, Frauen&auml;rzte tun das schlie&szlig;lich auch nicht. Ob Lehrer, Freiberufler, Beamte oder Million&auml;re, sie alle haben unterschiedliche Bed&uuml;rfnisse und wollen von einem Spezialisten beraten werden. Oder gehen Sie etwa zu einem Fachanwalt f&uuml;r Arbeitsrecht, nachdem Sie einen Verkehrsunfall hatten?</p>
<p><b>Praxis-Check: Was ist Ihr Spezialgebiet?</b></p>
<h3>
Personal rechnet sich!</h3>
<p>Ein betriebswirtschaftlich sinnvoller Personaleinsatz ist f&uuml;r den Erfolg eines Unternehmens elementar. Viele Einzelk&auml;mpfer gehen immer noch von der falschen Annahme aus, Personal w&uuml;rde Geld kosten, folglich erledigt man die vielen Aufgaben rund ums Unternehmen selbst. Richtig ist: Personal muss zwar bezahlt werden, dies geschieht jedoch immer zu dem Zweck, hierdurch mehr Geld zu erwirtschaften. Richtig gemacht bringt Ihnen Personal also Geld ein!</p>
<p>Manche sagen an dieser Stelle stets: &bdquo;Das Geld f&uuml;r eine B&uuml;rokraft muss ich ja erst einmal haben.&ldquo; Falsch! Einzelk&auml;mpfer haben das Geld nicht, WEIL Sie sich um andere Aufgaben k&uuml;mmern. Der durchschnittliche Vermittler ver(sch)wendet &uuml;ber 60% der Arbeitszeit f&uuml;r Administration und anderes. Mal angenommen, Sie verwenden fortan all Ihre Kraft und Konzentration f&uuml;r die Dinge, mit denen Sie Geld verdienen und die Ihrer Qualifikation entsprechen &ndash; Akquise, Beratung und Verkauf &ndash;, Ihr Unternehmensumsatz w&uuml;rde folglich in die H&ouml;he schnellen.</p>
<p>Zumal Ihr Stundensatz &ndash; 100 Euro sollten es bei einem qualifizierten Finanz- und Versicherungsberater schon sein &ndash; es nicht zul&auml;sst, dass Sie &bdquo;B&uuml;rokram&ldquo; erledigen. Eine kompetente B&uuml;rokraft erledigt das f&uuml;r circa 15 Euro die Stunde. Ich habe noch kein Anwaltsb&uuml;ro gesehen, in dem der Rechtsanwalt h&ouml;chstpers&ouml;nlich die Schrifts&auml;tze tippt. Es rechnet sich ganz einfach nicht. Warum sollte das bei Finanz- und Versicherungsvermittlern anders sein?</p>
<p><b>Praxis-Check: Was ist Ihr momentaner Stundensatz bzw. welchen Stundensatz streben Sie an?</b></p>
<h3>
Zeit ist Geld!</h3>
<p>Fahrten zur Kundschaft sowie zu Interessenten m&uuml;ssen auch in unserer Branche der Vergangenheit angeh&ouml;ren! Bringen Elektrom&auml;rkte die Fernseher zum Kunden? Nur gegen Bezahlung! Die Zeit im Auto ist ein teures Hobby. Warum nicht die Interessenten f&uuml;r einen Termin zu sich ins B&uuml;ro einladen? Wenn einladen nicht hilft, dann verkaufen Sie Ihrem Interessenten doch den Termin im B&uuml;ro! Lehnen diese ab, so kann man notfalls immer noch einen Haustermin vereinbaren, sofern die Aussicht besteht, einen guten Kunden zu gewinnen. Geht der Interessent aber auf das Angebot ein, so klingelt die Kasse.</p>
<p><b>Praxis-Check: Welche Argumente k&ouml;nnen Sie Ihrem Interessenten bieten, sodass er zu Ihnen ins B&uuml;ro kommt?</b></p>
<p>Es ist h&ouml;chste Zeit, dass diese Grundregeln des Unternehmertums auch in unserer Branche verinnerlicht werden. Tut man dies, so besteht zumindest die M&ouml;glichkeit auf den gew&uuml;nschten Kundenansturm. Kann man es sich leisten, darauf zu verzichten? In Zukunft wohl nicht mehr, denn die Verbraucher werden zunehmend anspruchsvoller. Kann man dabei profitieren? Aber hallo!</p>
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Ein Artikel von
Von Jörg Laubrinus

Das erste Verkaufsgespräch ist wie ein erstes Date

Viele Verkäufer stoßen auf Ablehnung – Vertriebstrainer Stephan Heinrich weiß Abhilfe. Er ist über­zeugt: Kaltakquise ist so leicht wie ein Flirt im Urlaub. Er rät allen Verkäufern, ein erstes Geschäftstreffen wie ein erstes Date zu behandeln und so eine Beziehung fürs Leben einzugehen.

<p>In einer Zeit, in der der Konkurrenzkampf immer h&auml;rter und Produkte und Dienstleistungen immer austauschbarer werden, haben potenzielle K&auml;ufer die Qual der Wahl. Ist ein Anbieter nicht in der Lage, die gestiegenen Erwartungen zu erf&uuml;llen, steht der n&auml;chste Wettbewerber bereits in den Startl&ouml;chern, um den Deal zur beiderseitigen Zufriedenheit zu besiegeln.</p>
<p>F&uuml;r den Kunden ist diese Situation ohne Zweifel komfortabel, doch den Vertrieb stellt sie vor enorme Herausforderungen. Das Ansehen von Verk&auml;ufern sinkt best&auml;ndig, und wagt es ein Vertriebsmitarbeiter, potenzielle Interessenten mit unangek&uuml;ndigten Akquise-Telefonaten zu st&ouml;ren, ist die gef&uuml;hlskalte Abfuhr h&auml;ufig programmiert. Dass diese Art der Ablehnung nicht leicht zu verkraften ist, ist klar, doch mit ein wenig Umdenken lassen sich Situationen wie diese vermeiden.</p>
<h5>
Heiratsantrag beim ersten Date? Ganz schlechte Idee!</h5>
<p>Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an einem lauen Sommerabend in einer Strandbar mit Aussicht auf die Weiten des Ozeans. Im Hintergrund l&auml;uft stimmungsvolle Lounge-Musik, die Luft ist klar und frisch und Sie k&ouml;nnen das Salz des Meeres auf Ihren Lippen schmecken. Als w&auml;re das noch nicht genug, erblicken Sie pl&ouml;tzlich eine h&uuml;bsche Frau oder einen attraktiven Mann und wissen sofort: Das ist der Traumpartner, auf den Sie immer gewartet haben. Der anderen Person geht es gl&uuml;cklicherweise genauso, weswegen Sie sich zum Essen verabreden und einen netten Abend verbringen. So weit, so gut &ndash; doch dann unterl&auml;uft Ihnen der entscheidende Fehler: Sie z&uuml;cken einen Verlobungsring, schw&ouml;ren ewige Liebe, und der Abend ist gelaufen.</p>
<p>Das Szenario ist unrealistisch? Niemand w&uuml;rde so naiv sein, beim ersten Date von ewiger Liebe zu sprechen? Im Vertrieb passieren Situationen wie diese jeden Tag! Kaum zeigt ein Kunde auch nur das geringste Interesse, geht es f&uuml;r den Verk&auml;ufer ans Eingemachte. Viel zu schnell werden Stift und Vertrag gez&uuml;ckt, und es hei&szlig;t: &bdquo;Einmal unterschreiben, bitte.&ldquo; Aus Verk&auml;ufersicht mag dieses Verhalten auf den ersten Blick nachvollziehbar sein &ndash; warum auch warten, wenn alles passt und die Konkurrenz schon die Messer wetzt? &ndash;, doch f&uuml;r den Kunden gibt es h&auml;ufig nur eine sinnvolle Reaktion: Weg! Und zwar so schnell wie m&ouml;glich.</p>
<p>Jeder Verk&auml;ufer wei&szlig;, dass Gesch&auml;fte zwischen Menschen gemacht werden, und dennoch lassen selbst erfahrene Vertriebsprofis oft die simpelsten Regeln der menschlichen Interaktion au&szlig;er Acht. Machen Sie nicht denselben Fehler, sondern nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Kunden und seine Bed&uuml;rfnisse ausgiebig kennenzulernen. Das erste gelungene Date ist noch lange kein Garant f&uuml;r eine langfristig gl&uuml;ckliche Beziehung &ndash; und das erste Verkaufsgespr&auml;ch ist es erst recht nicht. Nehmen Sie sich also Ihr Verhalten im Privatleben zum Vorbild und beginnen Sie die erhoffte Partnerschaft wie einen leichten Urlaubsflirt &ndash; freundlich, charmant, aber unverbindlich! Nur auf diese Weise haben Sie die Chance, sich mit kleinen Schritten eine solide Beziehung zu erarbeiten, die von gegenseitigem Verst&auml;ndnis und Vertrauen gepr&auml;gt ist.</p>
<h5>
Alles auf Anfang &ndash; warum Ablehnung nicht das Ende ist</h5>
<p>Wenn Menschen nach ihren Gef&uuml;hlen vor einem wichtigen Date gefragt werden, lautet die Antwort &uuml;blicherweise: wohlige Vorfreude, gepaart mit der leichten Angst, zur&uuml;ckgewiesen zu werden. Zwar wei&szlig; jeder, dass die Welt von etwas Ablehnung nicht untergeht, doch das Ego leidet nicht gerne und bringt uns deshalb dazu, vielversprechende M&ouml;glichkeiten ungenutzt verstreichen zu lassen.</p>
<p>Wer hat bei der Partnersuche wohl mehr Chancen auf Erfolg? Derjenige, der sich vor lauter Angst vor Zur&uuml;ckweisung nicht traut, einen anderen Menschen anzusprechen, oder derjenige, der sich denkt, von zehn potenziellen Partnern wird schon einer Ja sagen? Die Antwort liegt auf der Hand und ist auch im Vertrieb von wesentlicher Bedeutung. Verk&auml;ufer, die davor zur&uuml;ckscheuen, Kalt&shy;akquise zu betreiben, werden niemals so erfolgreich sein wie ihre Kollegen, die jede Absage als einen weiteren Schritt in Richtung Ziel wahrnehmen. Irgendwann klappt es immer, und wer sich bewusst macht, dass Zur&uuml;ckweisungen zur Vertriebsarbeit dazugeh&ouml;ren, ist der Konkurrenz eine Nasenl&auml;nge voraus.</p>
<p>Versuchen Sie deshalb, wichtige gesch&auml;ftliche Erstkontakte wie einen Flirt zu sehen &ndash; einen Business-Flirt sozusagen &ndash;, und machen Sie sich bewusst, dass der Nutzen einer Ansprache die damit verbundene Gefahr bei Weitem &uuml;bersteigt. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und selbst wenn Sie Ablehnung erfahren sollten, sind Sie zumindest einen Schritt in die richtige Richtung gegangen und haben bestenfalls sogar noch etwas daraus gelernt.</p>
<h5>
Mit aufrichtigem Interesse direkt ins Kundenherz</h5>
<p>Je angespannter ein Verk&auml;ufer ist, desto gr&ouml;&szlig;er wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass im Erstgespr&auml;ch die Chemie nicht stimmt. Wie bei jeder zwischenmenschlichen Unterhaltung ist Authentizit&auml;t auch bei Businessmeetings das A und O, und wer sich krampfhaft bem&uuml;ht, den richtigen Ton zu treffen, kann nur verlieren. Aber wie geht es besser?</p>
<p>Grunds&auml;tzlich verlaufen Gespr&auml;che dann erfolgreich, wenn sie f&uuml;r beide Seiten spannend und unterhaltsam sind. F&uuml;r Verk&auml;ufer bedeutet das, dass sie davon absehen sollten, den klassischen Werbespruch &bdquo;Mein Haus, mein Boot, mein Auto!&ldquo; nachzuahmen, um dem Kunden zu imponieren. Ihre Gespr&auml;chspartner interessieren sich nicht daf&uuml;r, wie stolz Sie auf Ihr Produkt sind, sondern sie interessieren sich daf&uuml;r, welchen individuellen Nutzen sie aus Ihrem Angebot ziehen k&ouml;nnen. Diesen Nutzen herauszuarbeiten, ist die wichtigste Aufgabe eines jeden Kundenberaters, und daf&uuml;r ben&ouml;tigen Sie sowohl Zeit als auch aufrichtiges Interesse an der anderen Person.</p>
<h5>
Attraktivit&auml;t macht sich bezahlt</h5>
<p>Attraktivit&auml;t beeinflusst unser Denken und Handeln. Babys betrachten attraktive Gesichter besonders ausgiebig, und eine Studie der Michigan State University hat ergeben, dass Unternehmen mit gut aussehenden leitenden Angestellten &uuml;berdurchschnittlich viel Erfolg haben. Unfair? Auf jeden Fall, aber manche Dinge sind eben nicht zu &auml;ndern. Was Sie allerdings &auml;ndern k&ouml;nnen, ist der Eindruck, den Sie bei Ihren Kunden hinterlassen. Schon ein einfaches L&auml;cheln kann wahre Wunder bewirken, und je st&auml;rker Sie die Anziehungskraft Ihrer Produkte betonen, desto besser. Eine Partnerschaft kann nur funktionieren, wenn beide Seiten davon profitieren, und wenn Sie in der Lage sind, Ihrem potenziellen Kunden den Nutzen einer Zusammenarbeit zu vermitteln, sind Sie Ihrem Ziel einer erfolgreichen Gesch&auml;ftsbeziehung schon einen gro&szlig;en Schritt n&auml;her.</p>
<p>Letztlich ist eine Gesch&auml;ftsanbahnung eben doch wie ein Flirt in Ihrer Lieblingsbar: Mit einem attraktiven Angebot, aufrichtigem Interesse und dem Mut, eine Abfuhr zu kassieren, steht Ihrem Erfolg nichts mehr im Wege. Nur auf den Heiratsantrag sollten Sie in jedem Fall verzichten. In gesch&auml;ftlichen Beziehungen reicht die Einladung zu einer Vertragsunterzeichnung zum richtigen Zeitpunkt v&ouml;llig aus.</p>
<p>Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 08/2016, Seite 84 f.</p>
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Ein Artikel von
Von Stephan Heinrich

Stress im Maklerbüro: Leistungslust statt Leistungsfrust

Um das Phänomen „Stress“ ranken sich viele Mythen. Warum viel Arbeit nicht zwangsläufig gleichbedeutend ist mit viel Stress, dieser vielmehr vom persönlichen Empfinden abhängt, und welche Möglichkeiten es für Arbeitgeber gibt, ihre Mitarbeiter vor Leistungsfrust zu bewahren, erklärt „Stress-Expertin“ Dr. Manuela Jacob-Niedballa.

<p>Erfolgreiche Unternehmen positionieren sich als herausragende Dienstleister f&uuml;r ihre Kunden. Wesentliche Grundlagen f&uuml;r einen langfristigen Erfolg sind dar&uuml;ber hinaus dauerhafte Leistungsf&auml;higkeit und Gesundheit. Die Arbeitswelt unterliegt aktuell einer deutlichen Arbeitsverdichtung, Entgrenzung und Digitalisierung. Ein sinnvoller Umgang mit Stress ist hierbei auch f&uuml;r die Wettbewerbsf&auml;higkeit und Leistungs&shy;bereitschaft von zentraler Bedeutung.</p>
<h3>
Stress nicht ausschlie&szlig;lich negativ</h3>
<p>In den neuesten Studien wurden die Wechselwirkungen zwischen Stress und beruflicher Anforderung noch detaillierter erfasst. Die Ergebnisse untermauern die Erfahrung, dass die Gleichungen &bdquo;Viel Arbeit bedeutet viel Stress&ldquo; und &bdquo;Wenig Arbeit bedeutet wenig Stress&ldquo; keinesfalls aufgehen. Dar&uuml;ber hinaus ist auch der Stress selbst keinesfalls (wie landl&auml;ufig postuliert) rein negativ anzusehen. Stress ist eine normale k&ouml;rper&shy;liche Reaktion, urspr&uuml;nglich eine Flucht- und Kampfreaktion. Durch Stress werden kurzzeitig hohe Energien freigesetzt und so auch Bestleistungen erm&ouml;glicht. Es hat sich gezeigt, dass ein erh&ouml;htes Stressaufkommen nicht unbedingt mit einer gesundheitlichen Beeintr&auml;chtigung und erh&ouml;hten Sterblichkeit einhergeht. Unter gewissen Voraussetzungen haben anscheinend Menschen mit einem deutlich h&ouml;heren Stresslevel als die Durchschnitts&shy;bev&ouml;lkerung sogar eine niedrigere Sterblichkeitsrate &minus; n&auml;mlich dann, wenn sie &uuml;berzeugt sind, dass der Stress f&uuml;r sie keine negativen gesundheitlichen Folgen hat.</p>
<h3>
Acht Faktoren des individuellen Stressempfindens</h3>
<p>Welche Faktoren beeinflussen, ob Stress uns befl&uuml;gelt und anspornt oder &uuml;berfordert und auslaugt? Was f&uuml;hrt dazu, dass der Stress vom positiven Eustress in den negativen Disstress kippt? Unser Stressempfinden ist ein &auml;u&szlig;erst subjektives Gef&uuml;hl. Im Rahmen der Pr&auml;vention, der Vorbeugung negativer Effekte, ist es essenziell, die beruflichen Stressoren zu erkennen und zu gestalten. Das individuelle Stressempfinden h&auml;ngt haupts&auml;chlich von acht Faktoren ab:</p>
<ul>
<li>
Arbeitsaufgabe</li>
<li>
F&uuml;hrungsverhalten</li>
<li>
Gratifikation/Wertsch&auml;tzung</li>
<li>
Individuelle Voraussetzungen</li>
<li>
Arbeitsorganisation</li>
<li>
Soziale Beziehungen</li>
<li>
Arbeitsumgebung</li>
<li>
Situation</li>
</ul>
<p>Je nachdem, wie diese acht Faktoren gestaltet werden, wirkt dieselbe berufliche Anforderung als Ansporn oder &Uuml;berlastung. Hieraus erkl&auml;rt sich auch, dass Mitarbeiter, die dieselbe Arbeitsmenge zu bew&auml;ltigen haben, sich individuell v&ouml;llig unterschiedlich beansprucht f&uuml;hlen k&ouml;nnen. Der eine Mitarbeiter f&uuml;hlt sich &bdquo;im Flow&ldquo;, der andere v&ouml;llig &uuml;berfordert und ein dritter wom&ouml;glich komplett unterfordert.</p>
<h3>
Gesunder Umgang mit Stress prinzipiell lernbar</h3>
<p>Ein wesentlicher Gestaltungsfaktor ist eine optimierte Arbeitsorganisation. In vielen Befragungen wurde nachgewiesen, dass h&auml;ufige St&ouml;rungen und Unterbrechungen sowie die Idee des Multitaskings klare negative Auswirkungen auf die Effektivit&auml;t und das Stressempfinden haben. In diesem Zusammenhang belegen neueste Erhebungen, dass eine permanente mediale Erreichbarkeit zu einer deutlich schlechteren Arbeitsleistung und sogar zu einem (passager) verminderten Intelligenzquotienten f&uuml;hren kann.</p>
<p>Diese Erkenntnisse entkr&auml;ften das h&auml;ufigste Argument: &bdquo;Solange wir nicht mehr Personal haben, k&ouml;nnen wir den Stress unserer Mitarbeiter nicht &auml;ndern.&ldquo; Bereits 30 Minuten st&ouml;rungsfreies Arbeiten pro Tag senken die psychische Beanspruchung deutlich und erm&ouml;g&shy;lichen eine wesentlich h&ouml;here Effektivit&auml;t und Qualit&auml;t der Arbeitsleistung. Diese organisatorischen Ver&auml;nderungen sind v&ouml;llig kostenfrei.</p>
<h3>
Stresspr&auml;vention im Arbeitsumfeld</h3>
<p>Neueste Erkenntnisse der Neurowissenschaft geben dar&uuml;ber hinaus wichtige Hinweise f&uuml;r eine optimierte, individuelle Arbeitsgestaltung. Durch den Einbezug dieser gehirngerechten Arbeitsweise in den Arbeitsalltag entsteht eine wesent&shy;liche Verbesserung der individuellen Belastung bei gleichem Arbeitspensum.</p>
<p>Eine weitere zentrale Rolle bei der Stress&shy;pr&auml;vention bilden F&uuml;hrungsverhalten und Gratifikation. Diese beiden Faktoren sind eng miteinander verbunden und haben einen nachweislichen Einfluss auf das Arbeitsergebnis und den Krankenstand der Mitarbeiter.</p>
<p>Das F&uuml;hrungsverhalten selbst hat einen wichtigen Einfluss auf die Befindlichkeit und die Anzahl der Beschwerden der Mitarbeiter. In gro&szlig;en Studien ist belegt, dass Mitarbeiter, die sich selten oder nie von ihren F&uuml;hrungskr&auml;ften unterst&uuml;tzt f&uuml;hlen, deutlich mehr Beschwerden entwickeln als Mitarbeiter, die das Gef&uuml;hl des sozialen R&uuml;ckhaltes am Arbeitsplatz haben. Doch auch die F&uuml;hrungskr&auml;fte selbst befinden sich in einem starken Spannungsfeld zwischen beruflichen Anforderungen, Zeitdruck und Kundenorientierung. F&uuml;hrung bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur Mitarbeiterf&uuml;hrung, sondern auch Selbstf&uuml;hrung. Dies hat nicht nur etwas mit der Vorbildfunktion zu tun. Eine F&uuml;hrungskraft, die selbst ausgelaugt und &uuml;berfordert ist, wird h&ouml;chstwahrscheinlich wenig Energie haben, auf die Befindlichkeiten ihrer Mitarbeiter einzugehen.</p>
<h3>
Drei S&auml;ulen der Gratifikation</h3>
<p>Auch die Gratifikation/Wertsch&auml;tzung spielt in diesem Zusammenhang eine Schl&uuml;sselrolle. Gratifikation ist alles, wof&uuml;r wir Menschen arbeiten. Prinzipiell besteht Gratifikation aus drei S&auml;ulen:</p>
<ul>
<li>
Finanzielle Entlohnung</li>
<li>
Qualifikationsm&ouml;glichkeiten</li>
<li>
Anerkennung</li>
</ul>
<p>Diese S&auml;ulen k&ouml;nnen sich bis zu einem gewissen Grad gegenseitig ausgleichen. Der finanzielle Anreiz ist hierbei limitiert. Die Gehaltserh&ouml;hung bietet nach sp&auml;testens sechs Monaten keine wesentliche Steigerung des Wohlbefindens mehr, ab einem bestimmten Einkommen ist die finanzielle Verg&uuml;tung nur ein begrenzter Motivator. Die h&ouml;chsten Effekte f&uuml;r eine dauerhafte Motivation bietet zweifelsfrei die Anerkennung. Besonders effektiv ist ehrliches und angemessenes Lob f&uuml;r besondere Leistungen und in unregelm&auml;&szlig;igen Abst&auml;nden. In diesem Zusammenhang ist auch die individuelle Wertsch&auml;tzung und pers&ouml;nliche Zuwendung besonders wichtig. In multiplen Studien sind die Zusammenh&auml;nge zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Depressionen und dem Auftreten von Gratifikationskrisen belegt. Gratifikationskrisen entstehen, wenn der Mitarbeiter das Gef&uuml;hl hat, dass Entlohnung und sein Einsatz nicht in einem ad&auml;quaten Verh&auml;ltnis zueinander stehen.</p>
<p>F&uuml;r ein wettbewerbsf&auml;higes Unternehmen sowie leistungsf&auml;hige und gesunde Besch&auml;ftigte ist der gesunde Umgang mit Stress von zentraler Bedeutung. Die Kenntnis beruf&shy;licher Stressoren und der vielf&auml;ltigen Gestaltungsoptionen erm&ouml;glicht optimierte Arbeitsabl&auml;ufe und Ergebnisse bei deutlicher Stressreduktion.</p>
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Ein Artikel von
Dr. Manuela Jacob-Niedballa

Vier Faktoren für erfolgreiches Verkaufen

Viele Verkäufer besuchen Fortbildungen, tauschen sich mit Kollegen aus und investieren mehr und mehr Energie. Dennoch haben sie messbar weniger Erfolg als andere, die vermeintlich mühelos neue Stammkunden gewinnen. Wie ist das möglich? Um diese Frage zu beantworten, befasst sich Klaus-J. Fink näher mit der Rolle des modernen Kunden.

<p>Nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland ein klassischer Verk&auml;ufermarkt, in dem Kundenw&uuml;nsche eigentlich keine Rolle spielten: Das wenige, was es gab, wurde Verk&auml;ufern geradezu aus der Hand gerissen. Doch in dem Ma&szlig;e, in dem sich die Regale wieder f&uuml;llten, brauchten Verk&auml;ufer auch mehr &Uuml;berzeugungskraft. Und vor einigen Jahren wurde die Verkaufslandschaft erneut komplett umgekrempelt: von der Digitalisierung.</p>
<h3>
Verkaufen oder beraten?</h3>
<p>Kunden kaufen heute verst&auml;rkt online und besuchen seltener die Gesch&auml;fte. Viele Verk&auml;ufer wirken dem entgegen, indem sie ihre Beraterrolle herauskehren, was jedoch auf lange Sicht keine L&ouml;sung ist. Denn:</p>
<ul>
<li>
Berater sind reaktiv. Sie treten nicht auf die Kunden zu, sondern warten darauf, dass eine Frage oder Problematik an sie herangetragen wird.</li>
<li>
Beratung wird nicht bezahlt. Laut einer Studie des Instituts f&uuml;r Management- und Wirtschaftsforschung sind rund 85% der Deutschen nicht gewillt, erbrachte Beratungsleistungen finanziell zu verg&uuml;ten.</li>
</ul>
<p>In die Beraterrolle zur&uuml;ckzufallen, liegt f&uuml;r viele Verk&auml;ufer dennoch auf der Hand, da sie ihr Fachwissen als wichtigsten Aktivposten ansehen. Und so entstehen Verkaufs-&bdquo;Gespr&auml;che&ldquo; wie dieses:</p>
<p>Kunde: Hallo, ich interessiere mich f&uuml;r einen Bausparvertrag.</p>
<p>Verk&auml;ufer: Nat&uuml;rlich! Wie Sie wissen, wird die Summe in einer Bausparkasse gesammelt, in die Sie entsprechend dem Regelsparbeitrag einzahlen. In der Dar&shy;lehensphase fallen keine Vorf&auml;lligkeitsentsch&auml;digungen an, der Beleihungsauslauf darf allerdings nicht 80% des Beleihungswertes &uuml;berschreiten. Au&szlig;erkollektive Darlehen k&ouml;nnen mit einer Negativerkl&auml;rung abgesichert werden, wobei zu bedenken ist, dass es sich nat&uuml;rlich um Annuit&auml;tendar&shy;lehen handelt. Sollen wir schon einmal Ihre Bewertungszahl berechnen?</p>
<p>Kunde: (Hat l&auml;ngst die Flucht ergriffen)</p>
<h3>
Verkaufen: ein Verhaltens-, kein Wissensberuf</h3>
<p>H&auml;tte der Verk&auml;ufer die Perspektive des Kunden eingenommen, w&auml;re ihm klar geworden: Dieser sieht in dem Thema vor allem etwas sehr Emotionales, n&auml;mlich den n&auml;chsten Schritt auf dem Weg zum Traumhaus. Diesen Traum anzusprechen, h&auml;tte die T&uuml;r zu einem echten Verkaufsgespr&auml;ch ge&ouml;ffnet.</p>
<p>Dass das Fachwissen nicht an erster Stelle kommt, ist f&uuml;r viele Verk&auml;ufer ern&uuml;chternd: Schlie&szlig;lich verwendet man viel Zeit, M&uuml;he und oft auch Geld darauf, Wissen zu erwerben, wohingegen ja jeder nach einem Haus fragen kann. Keine Frage, jeder kann es &ndash; doch die wenigsten tun es. Nur, wenn ein Verk&auml;ufer das passende Verhalten mitbringt, kann er sein Wissen auch gewinnbringend anwenden und ist ein echter Topseller: ein Verk&auml;ufer, der in seiner Bet&auml;tigung seine Berufung gefunden hat. Zugegeben, &bdquo;Verhalten&ldquo; ist ein recht schwammiger Begriff. Sehen wir uns im Folgenden die vier Faktoren etwas genauer an, in die sich TopSeller-&shy;Verhalten aufgliedern l&auml;sst:</p>
<p><b>Erfolgsfaktor 1: Pers&ouml;nlichkeit</b></p>
<p>Olympische Sommerspiele 2004: Franziska van Almsick peilt die Goldmedaille in 200 Meter Freistil an. Im Training hat sie ihre Weltrekordzeit von 1:65,64 m&uuml;helos erreicht, doch dann kam sie nur auf den 5. Platz. Hinterher gesteht sie: &bdquo;Als ich auf dem Startblock sa&szlig;, dachte ich nur: In f&uuml;nf Minuten ist alles vorbei.&ldquo; Daran sieht man, dass Erfolg im Endeffekt mit der Einstellung steht und f&auml;llt.</p>
<p>Ein gro&szlig;es Problem vieler Verk&auml;ufer ist die Angst vor Ablehnung. Wer zehn potenzielle Kunden anrufen muss, hat pl&ouml;tzlich die Horrorvision vor Augen, dass alle &bdquo;Nein&ldquo; sagen &ndash; und pl&ouml;tzlich kostet es unglaubliche Kraft, auch nur einen anzurufen. Daher l&auml;sst ein Topseller negative Reaktionen gar nicht an sich heran. Jedes &bdquo;Ja&ldquo;, das er h&ouml;rt, verbucht er als Erfolg, und die &bdquo;Neins&ldquo; hakt er ab &ndash; oder besser noch, er legt sie auf Wiedervorlage.</p>
<p><b>Erfolgsfaktor 2: Identifikation</b></p>
<p>Angenommen, ein Mensch soll Notebooks verkaufen, die er selbst f&uuml;r den letzten Schrott h&auml;lt. Wie gro&szlig; ist die Chance, dass dieser Verk&auml;ufer einen Kunden von den Qualit&auml;ten eines Ger&auml;tes &uuml;berzeugt, das er selber niemals kaufen w&uuml;rde?</p>
<p>Ein Topseller identifiziert sich voll und ganz mit seinen Produkten und Dienstleistungen und steckt mit seiner Begeisterung den Kunden an. Diese Form von Identifikation w&uuml;nschen sich die meisten Unternehmer von ihren Verkaufs- und Vertriebskr&auml;ften, vergessen dabei jedoch gerne, dass sie ebenfalls eine Bringschuld haben: Identifikation muss vorgelebt werden, damit sie sich entwickelt.</p>
<p><b>Erfolgsfaktor 3: Marketing</b></p>
<p>Der Kunde ist vorsichtig geworden; mittlerweile kennt er viele Formen von Werbung und traut keiner mehr so richtig. Doch f&uuml;r eine jahrtausendealte Marketingmethode gilt das nicht: die pers&ouml;nliche Empfehlung. Im Jahr 2013 untersuchte Nielsen Global Survey, welche Formen von Marketing bei den Kon&shy;sumenten am meisten Vertrauen genie&szlig;en. Das Rennen machte &ndash; mit Abstand &ndash; die &bdquo;Empfehlung von Bekannten&ldquo;.</p>
<p>Topseller pflegen ihre Bestandskunden, denn sie sind ihre wichtigste Ressource. Jeder Kunde kennt zwei oder drei Menschen, die ebenfalls am Angebot des Verk&auml;ufers interessiert sein k&ouml;nnten, und eine Empfehlung zeigt dessen Qualit&auml;t auf direkte Weise. Dar&uuml;ber hinaus hat Empfehlungsmarketing noch einen Vorteil: Es ist kostenlos. Wer es sich erst einmal angew&ouml;hnt hat, aus jedem gesch&auml;ftlichen Kontakt zwei oder drei weitere zu machen, muss sich schon bald nicht mehr &uuml;ber einen Mangel an potenziellen Neukunden beklagen.</p>
<p><b>Erfolgsfaktor 4: verk&auml;uferische F&auml;higkeiten</b></p>
<p>Topseller warten nicht darauf, dass ihnen der Erfolg in den Scho&szlig; f&auml;llt: Sie treten aus eigener Kraft auf den Kunden zu und begegnen ihm so, wie er es erwartet, im Auftreten ebenso wie in der Sprache. Dazu geh&ouml;rt zum Beispiel auch, dass der Verk&auml;ufer im Gespr&auml;ch weniger von sich redet und mehr vom Kunden, seinen W&uuml;nschen und Bed&uuml;rfnissen.</p>
<p>Da der Topseller das Gespr&auml;ch proaktiv gestaltet, kann er sich auch in aller Ruhe darauf vorbereiten und m&ouml;gliche Erwiderungen durchspielen, die der Kunde aussprechen k&ouml;nnte. So hat er nicht nur stets die passenden Antworten parat, sondern auch die richtigen Fragen.</p>
<h3>
Was ist ein Topseller?</h3>
<p>Zusammenfassend kann man sagen: Ein echter Topseller ist von seinen F&auml;higkeiten &uuml;berzeugt, identifiziert sich mit seiner T&auml;tigkeit, arbeitet aktiv mit seinen Kontakten und denkt kundenorientiert. Wer sich so verh&auml;lt, ist nicht nur ein Verk&auml;ufer, sondern wird zu einem festen gesch&auml;ftlichen Partner seiner Kunden &ndash; bestehender wie zuk&uuml;nftiger. <span class="textabschluss">W</span></p>
<p>Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 06/2016, Seite 88 f.</p>
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Ein Artikel von
von Klaus-J. Fink

Jungmakler-Webinar: Vertrieb geht heute anders

Der Kunde 3.0 geduldet sich nicht mehr – er fordert. Er wartet auch nicht mehr bis seine Bedürfnisse befriedigt werden. Der Kunde 3.0 ist selbstbewusst und agiert auf eigene Faust. In diesem einstündigen Webinar erhalten die Teilnehmer viele praktische Tipps und einfache, aber wirksame Methoden, wie sie künftig dem Kunden 3.0 gewachsen sind.

<p></p><p>Daher lädt das Team des Jungmakler Awards 2013 alle Interessierten herzlich zu einem Schnupperwebinar ein. Beim zweiten Jungmakler-Webinar des Jahres 2013 mit Andreas Buhr, Vorstand der go! Akademie für Führung und Vertrieb AG, gibt es wichtige Impulse für den erfolgreichen Vertrieb von morgen.</p><p>Den Zugangslink können sich alle Interessierten ganz bequem per E-Mail bei Karin Jelitto (jelitto@bbg-gruppe.de) anfordern!</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/86A8B553-2476-4F1D-9E33-A70077E66ECF"></div>

 

Restart Neugeschäft – Expertentalk mit Andreas Buhr

Restart Neugeschäft – was ändert sich in Zukunft. Experten-Talk mit Andreas Buhr. Wie funktioniert effektives Empfehlungsgeschäft? Was will der Kunde 3.0? Online und Offline – was in Zukunft funktioniert?

<p>Restart Neugeschäft – was ändert sich in Zukunft. Wie funktioniert effektives Empfehlungsgeschäft? Was will der Kunde 3.0? Online und Offline – was in Zukunft funktioniert? Andreas Buhr zu diesen Themen im Experten-Talk.</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/D3210696-CEB7-4448-8B82-4E6B80749AC2"></div>